Höhenarme Bronzesaiten?

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Matt 66
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Re: Höhenarme Bronzesaiten?

Beitragvon Matt 66 » Sa 1. Nov 2014, 00:36

Danke. Das sind halt auch "nur" beschichtete Phosphor Bronze Saiten. Da werde ich vorher wohl erst mal die Monel Dinger testen. Die werden sicher nicht heller als die Lifespan sein. Und wenn die mir nicht taugen, kann ich mir das dann ja sparen.
Ich werde jetzt mal die Flat Tops, die Silk & Steel und die beschichteten von D`Addario probieren.

Hat jemand schon mal Silk & Steel gespielt? Wie sind die so? Stimmt das, was man so liest (in den Bewertungen)?

linus
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Re: Höhenarme Bronzesaiten?

Beitragvon linus » Sa 1. Nov 2014, 11:16

Mich würde vor allem mal interessieren, auf welchem Ast Du diese Saiten aufspannst... wenn das ein Instrument aus der Alba-Liga ist, dann kann die Saite noch so toll sein - es wird lustig klingen... :twisted:

Ernsthaft:

ich habe fast 15 Jahre lang Martin Silk&Steel-Saiten gespielt, weil ich nur mit diesen (!) überhaupt auf meiner damaligen Westerngitarre klarkam (was das Greifen der Saiten angeht!). Der Klang war jedoch derart anders, das ich den Grund dafür in der Konstruktion der Gitarre annahm (Hölzer waren alle nicht massiv).
Als es zum Kauf einer ersten "richtigen" Westerngitarre kam (Lakewood), haute mich deren Klang um - und auch der Spielkomfort trotz dieser anderen harten Saiten (D`Addario Phosphor Bronce). Kurze Zeit später wußte ich, das die Zugkraft der Silk&Steel-Saiten bei 55kg liegt - die meiner seitdem benutzen Warmduscher 010er-Saiten liegt schon bei 61 kg - das hört man sofort an der Power - diese alte Gitarre klang plötzlich nach Westerngitarre :applaus:

Wenn Du 013er Saiten spielst, liegt die Zugkraft bei über 80 kg - was willst Du also mit diesen Gummiband-Saiten, die vor allem jedweden Punch/Bass/Höhenanteil vermissen lassen ? Die Silk&Steel Saiten empfehle ich denjenigen, die ansonsten Konzertgitarre spielen (Nylon-Saiten bar jeder Zugkraft ;-) ) und sich ihre Greifhand nicht "kaputtmachen" wollen !

Ich spiele seit Jahren D`Addario EXP-Saiten (010er) und habe keine Probleme in irgendwelchen Frequenz-Bereichen - nicht zu Hause, auf der Bühne oder im Studio.
Die Hölzer der Lakewood sind Palisander (Boden/Zargen) Fichte (Decke) bzw. bei der Taylor Mahagony (Boden/Zargen) u. Fichte.
Aufgrund der glücklichen Tatsache das mein Fingerschweiss die Saiten "in Ruhe läßt" klingen diese Saiten auch im 4. Jahr (!) bei der nur zu Hause gespielten Gitarre wunderbar :-)

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Matt 66
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Re: Höhenarme Bronzesaiten?

Beitragvon Matt 66 » Sa 1. Nov 2014, 11:38

Danke, Linus!

Die Silk & Steel will ich ja nur ausprobieren, weil sie auf der bright-mellow Skala von D`Addario ganz rechts stehen...
Mir ist schon klar, dass da die Hölzer usw. einen wesentlichen Einfluss haben. Aber ich habe diese eine Gitarre jetzt nun mal. Ich kaufe doch nicht eine neue Gitarre nur wegen der übermäßigen Obertöne in den Basssaiten... Dann wären die 45 Euro ja zum Fenster rausgeschmissen... :mrgreen:

Sind die wirklich so weich? Die gibt es, glaube ich, nicht sehr dick. Muss ich mal nachsehen. Das weichere Greifen wäre mir jetzt eigentlich wurscht. Hauptsache die Klampfe knallt nicht mehr so blechern.

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Re: Höhenarme Bronzesaiten?

Beitragvon linus » So 2. Nov 2014, 14:51

Hi Matt,

die Silk&Steel wurden jahrzehntelang exclusiv von Martin hergestellt - D`Addario zog erst vor ca. 10 Jahren nach...
deshalb beziehen sich meine Erfahrungswerte auf die Martin-Saiten - wobei ich den Klang der D`Addario-Version als deutlich höhenlastiger empfunden habe (auf Kundengitarre).

Die Silk&Steel gibt es nur mit einem Saitenquerschnitt von 011er-Saiten, allerdings entsprechen die Bass-Saiten dem eines 010er Satzes.
Wer gewohnt ist 012er oder 013er Saiten zu greifen, der wird zunächst permanent die Saiten "überdehnen" (sprich die Saiten zu stark greifen, deshalb verstimmen sich die gegriffenen Saiten "nach oben" !) und sich über das "schwammige" und verstimmte Spielgefühl wundern...!

Klanglich waren die Silk&Steels auch deutlich höhenlastiger, als vergleichbare Bronce-Saiten, was ich auf die absolut dünnen Bässe zurückführe.

Wie gesagt: nachdem ich auf meine langjährige Gitarre einen "klassischen" 010er Bronce-Satz draufflanschte, klang die Gitarre genau so, wie ich es auf Platten gehört hatte... (die Eifel war/ist halt Diaspora ;-) ).

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Matt 66
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Re: Höhenarme Bronzesaiten?

Beitragvon Matt 66 » So 2. Nov 2014, 15:38

Damit widersprichst Du aber völlig der mellow-bright-Skala von D`Addario. :scratch: :dontknow:

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Re: Höhenarme Bronzesaiten?

Beitragvon Läster Paul » So 2. Nov 2014, 17:49

linus hat geschrieben:die Silk&Steel wurden jahrzehntelang exclusiv von Martin hergestellt -

Ob das mal so stimmt, La Bella zB. hat die auch hergestellt. In meiner Anfangszeit habe ich die Silk&Steel bevorzugt, nur die Bronzesaiten halten länger.
Was den Sound angeht seh ich das aber genauso, das die Silk&Steel mehr Höhen und weniger Bässe haben als Bronzesaiten. Falls mich meine Erinnerung nicht trügt.

Tom

Re: Höhenarme Bronzesaiten?

Beitragvon Tom » So 2. Nov 2014, 17:53

Wiso schpilstn jeze nich Elicksia?

Is untam Schdrich billija.

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Re: Höhenarme Bronzesaiten?

Beitragvon Matt 66 » So 2. Nov 2014, 20:04

Also, bevor ich Elixir spiele, spiele ich lieber die EXPs von D`Addario. Ich bin einfach D`Addario Fan.
Das Geld wäre mir wurscht. Die Klampfen hängen bei mir ja eh nur an der Wand.

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Re: Höhenarme Bronzesaiten?

Beitragvon Reinhardt » Mo 3. Nov 2014, 08:17

Ich war in jungen Jahren ja auch D'addario-Spieler. Da ich extrem damals mit Handschweiß zu kämpfen hatte, musste ich die Strippen im Stundenrhythmus wechseln. Daher bin ich Elixir-User der ersten Stunde und Verschleiß war kein Thema mehr. Haptik und Klang waren schon eine Umstellung, aber spätestens seit der Nanoweb-Weiterentwicklung komme ich damit seit quasi Jahrzehnten gut zurecht.
Ich habe mich jetzt vor Kurzem einmal zu Cleartone durchgerungen. Sensationelle Lautheit, knorpelig, offen, für Schraubhalsgitarren perfekt, tolles natürliches Spielgefühl. Wenn sie auch nur annähernd die Verscheißquote von Elixir bringen, bleibe ich dabei.

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Re: Höhenarme Bronzesaiten?

Beitragvon Matt 66 » Mo 3. Nov 2014, 08:33

Hast Du die EXPs denn auch mal probiert?
Würde mich interessieren, wie Du die einordnest. Ich habe die noch nicht probiert (sowohl für A- als auch E-Gitarre). Ich habe einfach zu viele Saiten auf Vorrat. Was mache ich denn mit denen, wenn mir die beschichteten besser gefallen... :roll:

Die Cleartone stehen bei mir auch schon länger auf der to-do-list. Grundsätzlich sind die Aspekte Langlebigkeit und Schweiß aber bei mir kein Thema. Sie hängen ja nur...

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Re: Höhenarme Bronzesaiten?

Beitragvon Reinhardt » Mo 3. Nov 2014, 19:53

Klanglich und haptisch würde ich die EXP dazwischen einordnen, näher an den Elixir.
Wie gesagt, zum Verhalten bezüglich Alterung kann ich die Cleartone noch nicht einordnen, ich finde sie jedenfalls frappierend laut. Für zu zärtliche Teles der perfekte Turbo. Bei Akustikgitarren weiß ich es nicht, ich habe bis jetzt nur E-Sätze.

Han Solo

Re: Höhenarme Bronzesaiten?

Beitragvon Han Solo » Mo 3. Nov 2014, 22:42

Matt 66 hat geschrieben:Ich bin einfach D`Addario Fan.


Du fährst bestimmt auch VW Golf.

Dregen

Re: Höhenarme Bronzesaiten?

Beitragvon Dregen » Mi 5. Nov 2014, 10:45

Multitone hat geschrieben: Verscheißquote


:laughter: Wort des Jahres!

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Re: Höhenarme Bronzesaiten?

Beitragvon Matt 66 » Mi 5. Nov 2014, 13:13

Han Solo hat geschrieben:Du fährst bestimmt auch VW Golf.


Nein, mein Herr!

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Re: Höhenarme Bronzesaiten?

Beitragvon Reinhardt » Mi 5. Nov 2014, 13:44

Dregen hat geschrieben:
Multitone hat geschrieben: Verscheißquote


:laughter: Wort des Jahres!


Hahaha! Das ist mir noch gar nicht aufgefallen! Aber wir hatten in unseren Büchern auch jahrelang das Wort "Schweinwerfer" drin.

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Re: Höhenarme Bronzesaiten?

Beitragvon Reinhardt » Do 6. Nov 2014, 10:14

Ich bin gestern im Acoustc-Music-Katalog über die Martin Retro gestolpert, die gibt es immerhin als 12er-Stärke.
Die sollen "vintage" klingen. Was wohl heißen soll, ohne Taylor-Höhengezirpe.

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Re: Höhenarme Bronzesaiten?

Beitragvon Reinhardt » Fr 7. Nov 2014, 09:47

Ich habe jetzt die G&L-Strat unter Livebedingungen zwei Stunden gespielt mit Cleratones.
Die zweite Gitarre war eine Paula. Und die war leiser bei ähnlichen Potieinstellungen ...
Das ist ziemlich abnorm! Mir machen die G&L-Pickups, die ohnehin schon viel Dampf haben, fast zu sehr zu. Ich konnte bei Gitarrenwechsel kein optimales Setting als Kompromiss für beide Gitarren finden.
Wer aber schwachbrüstige PUs hat, sollte die Cleartones mal probieren. Bei mir kommen sie wieder runter.

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Re: Höhenarme Bronzesaiten?

Beitragvon Matt 66 » Fr 7. Nov 2014, 10:11

Krieg ich Deine?!
;-)

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Re: Höhenarme Bronzesaiten?

Beitragvon Reinhardt » Fr 7. Nov 2014, 15:48

Ich glaube nicht, dass Dich 009-046er weiterbringen ... ;-)

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Re: Höhenarme Bronzesaiten?

Beitragvon Matt 66 » Fr 7. Nov 2014, 16:47

Ach, warum nicht? Bevor Du sie wegschMeißt...


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