Stratocaster

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spanking the plank
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Stratocaster

Beitragvon spanking the plank » Di 10. Feb 2015, 10:27

...war meine erste elektrische Gitarre, das war 1986. Hab zuvor Bassgitarre (Precision) und Westerngitarre gespielt. Da hab ich mir eine American Standard Strat in blau mit rosewood neck in Köln gekauft und einen handverdrahteten Fender Deluxe Reverb II (die sog. Rivera-Serie) dazu. Dieses Set habe ich bis 2001 behalten. 1998 habe ich mir noch ne zweite US-Standard Strat gekauft mit Ahornhals in 3 tone sunburst. Da sind jetzt Fralin-PU drin. Die hab ich noch. Dann hab ich die blaue Strat verkauft und (ich Arsch :mad: ) leider auch den Deluxe Reverb II. Dazu bin ich extra mit dem Zeugs aus DD nach Köln gedüst und hab mir dort beim Music Store im Eintausch eine Fender Esche Strat in Olympic White mit Ahornhals (US-Strat) und eine 62er RI Strat von Fender in Sherwood-green Metalic gekauft und einen Fender Prosonic Combo in grün dazu. Alles wieder verkauft im Laufe der Zeit. Zwischendurch hatte ich noch ne MIM 62er von Fender, na ja, klang nicht so dolle, wieder verkauft.
Eine Fernandes Strat (1:1 Fender-Kopie mit Fender-Decall) hab ich mal erworben und dann wieder verkauft (Schnabel kennt sie ;-). Ich hab nunmehr 4 strats, noch eine MIM Standard Strat, die ich jetzt meist bei Auftritten benutze und die ich mir im Januar 2014 zum Geburtstag geschenkt habe, Ahornhals/Midnight Burgund heißt die Farbe, noch ne realguitars strat in lake placid blue mit rosewood neck (Zakky kennt sie), die US-Strat von 1998 (siehe oben) und eine China-Strat in Surfgreen mit Humbucker an der Brücke und Wilkinson-Tremolo (das find ich stimmstabiler als das von Fender). Die PU hab ich getauscht. HB: Seymour Duncan, die SC sind Acys Guitar Lounge und klingen gut. Der Hals ist gut, leider Linde-Korpus, aber für Randale zuhause am Modeling-Amp ist sie gut und ausreichend.

Strats kommen und gehen, hat es den Anschein. So richtig glücklich werde ich nicht mit ihnen, aber man kann sie für Vieles durchaus gebrauchen.

Ich habe ich den Eindruck, auf Gibson-Hälsen besser und zügiger spielen zu können. Da flutscht es mehr - und der Sound macht mich auch mehr an. Vlt. deshalb? ;-) ;-)

VG

Peter

Schnabelrock

Re: Stratocaster

Beitragvon Schnabelrock » Di 10. Feb 2015, 10:46

Die Fernandes kenne ich, hab ich aber selbst auch nicht mehr.

Mir geht es wie Dir. Ich liebe Strats, die ich nicht selbst spielen muss. Die Mensur, Saitenspannung - da bleibe ich unter meinen Möglichkeiten und die Strat erst recht. Ich gebe zu, ein Kurz-Mensur-Weichei zu sein.

Nicknack

Re: Stratocaster

Beitragvon Nicknack » Di 10. Feb 2015, 18:59

Meine erste Strat, eine gebrauchte Tokai 1962er-Replika, habe ich 1987 gekauft.
So ein verwirrter Country-Rock'n'Roller hatte sich bei Rockinger sein Träumchen bauen lassen und musste das wohl teilweise refinanzieren (Abt. Strat mit Vogelaugenahorn-Decke, translucent dunkelblau gebeizt und hochglanzlackiert, verchromtes Metall-Pickguard, HSS, U-Bahn-Bremsmechanismus-Trem (Trutune oder Freudlos?), und ich glaube, Miniswitches für die Pickups - furchtbar damals wie heute, klang aber gut).

Ich mochte den Strat-Sound, aber ernsthaft spielen wollte ich die nicht (Dyed-in-the-wool-Les Paul-Semiacoustic-Acoustic-Spieler).
Aber nachdem ich soviel darüber gehört und gelesen hatte, interessierte mich die technische Realisierung der Ideen, also das Design.
Angenehm handlich, sehr leicht im Vergleich zur LP und die Mensur war nie ein Problem, weil ich erstens Klodeckelhände habe und zweitens eine Dreadnaught mit 65er Mensur spiele (und Bass, aber das ist 'n anderes Thema).

Farbe leider nicht 2-tone sunburst, schwarz oder irgend so eine geile Custom-color, sondern vintage white. Na gut, ist dezent, hat Hendrix bei Little Richard auch gespielt.
Nicht, dass Hendrix mir damals wichtig gewesen wäre, ich hatte schon immer ein Problem mit drastisch verstimmten Gitarren.

Die Hardware und die Pickups der Tokai waren richtiger Dreck.
Also habe ich eine gute Idee vor lauter Ungeduld schlecht realisiert und das Ding mit einem 2-Bolzen-Messerkanten-Trem von Gotoh sowie Schaller-Locking-Mechaniken mit diesen hässlichen schwarzen Rändelschrauben und den auf einer Strat deplazierten, eckigen Flügeln ausgerüstet.

Nun war sie verstimmungsfrei und spielte sich super.
Klang aber verstärkt immer noch schrenging-blechern und im Laufe der Jahre habe ich vier Tremblöcke aus Guss damit zerfetzt.
Kurz bevor ich mir einem Block aus Werkzeugstahl basteln (lassen) wollte (die Bohrungen der Gotoh-Grundplatte passen leider nicht zu den handelsüblichen Standards), sagte Jas (damals noch Guitar Village), als ich mal wieder seine Restekiste nach Block No. 5 durchwühlte:
"Kauf Dir ein ordentliches Vintage-Trem aus Stahl, mit sauber gesenkten Schraublöchern und gehärteten Schrauben.
Lass die Einschlaghülsen vom Gotoh, wo sie sind, und benutze nur die mittleren vier Schrauben.
Sustain und Stimmstabilität sind unproblematisch, wenn die Gitarre ansonsten was taugt.
Die Leute reden bloß ein bisschen viel Unsinn, wenn der Tag lang ist."

Habe ich so gemacht und auch gleich die Mechaniken gegen vernickelte Klusons mit der Lockingschraube auf der Rückseite ausgetauscht.
Siehe da, guter Trockensound, keine Stimmprobleme und die mir genehme Optik.
Bloss verstärkt klang sie immer noch unstrathaft - Barrenmagneten-Schundpickups eben.
Prima für David-Lindley-Cheapo-Trash-Sounds, aber ansonsten ...

Aber seit ich vor zwei Jahren Leo Sounds 60er Standard-Pickups (in einer Schaltung, die lt. "Experten"-Meinung niemals funktionieren kann) eingebaut habe, fallen die Leute reihenweise auf den Scheiss-Fender-Decails herein, den der Vorbesitzer vor 30 Jahren dilletantisch auf die Kopfplatte gepappt hat.

Hier isse und bei mir bleibtse:
Bild

Die Story meiner zweiten Strat folgt.

Cheers,

Nick

linus
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Registriert: Mo 25. Okt 2010, 11:38

Re: Stratocaster

Beitragvon linus » Fr 20. Feb 2015, 13:33

Das Thema Stratocaster ist bei mir auch ein nicht enden wollendes Thema:

ich kaufte anno `87 meine American Standard Stratocaster (Palisander-Griffbrett) aus der ersten Lieferung, die nach dem Fender-Firmencrash hier ankamen. Inspiriert wurde ich dabei von dem G&B Review von Udo Klinkhammer - und er hatte recht mit der Aussage, das diese Strats endlich wieder nach Strat klangen...!

Nur entwickelt sich halt das Gehör u. die Finger weiter - und so gefiel mir der Hals immer weniger (irgendwie zu dünn, medium Jumbo-Bünde u. 9.5er Radius waren hingegen perfekt).

Es folgten weitere Strats aus verschiedenen Jahrgängen - aber keine überzeugte mich vollends u. der Customshop baute damals Strats, die hauptsächlich andere Lackierungen hatten...!

Mitte der 90er lernte ich beruflich Jörg Tandler kennen, der gerade seinen "Meister" gemacht hatte u. der mir nach langjährigen Diskussionen anbot, auf eine meiner "Dünnhals-Strats" einen seiner Hälse draufzumachen - ich hatte eh schon Lindy Fralin-PU`s reingeflanscht, was schon mal eine klare Klangverbesserung gewesen war.
Das Ergebnis war der Hammer, der Klang nicht wiederzuerkennen - und das war gut so.

Jetzt hatte ich also schon eine halbe Morgaine-Strat (heißt erst seit ein paar Jahren Tandler auf der Kopfplatte) aber irgendwann wollte ich dann auch eine komplette Morgaine.
2003 war es dann soweit u. klanglich bin ich seitdem mit dem Thema Strat durch - aaaaaaaaaaaaaaber:

auch nach mehrmaligen Nachbearbeitungen ist dieser Strat-Hals für meine Patscher nicht perfekt, das Profil der Rückseite ist "eigen", kann ich schlecht anders beschreiben.
Auf einem Eric Johnson Hals fühlt sich alles für meine Hand perfekt an, die Customshop-Hälse von Fender liegen mir sofort super in der Hand (wie gesagt, ich habe gerne "was in der Hand" - trotz kleiner Hände...) und wenn ich die Morgaine in die Hand nehme, fühlt sich alles erst mal "anders" an - vielleicht liegt es auch daran, das ich mit verschiedenen Gitarren spiele u. nicht nur auf einem Teil holze :scratch:

Fakt ist: klanglich ist die Morgaine-Strat für mich perfekt (habe noch keine Fender-Strat gespielt, bei der man den Bridge-PU im cleanen Kanal ertragen kann !!), bei der Spielbarkeit gibt es für mich bzgl. Griffbrettradius/Bünde/Halsshaping nur eine 2- ;-)


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