Sieben Saiten

Satch

Re: Sieben Saiten

Beitragvon Satch » Sa 5. Sep 2015, 14:54

UniCut hat geschrieben:[ Tom Anderson hat das verfahren entwickelt. da hab ich das auch her! macht man die fräsungen nicht, dann kann man das holz auch biegen, aber es ist so viel Spannung auf dem holz, das es meist die mittige leimfuge nicht aushält.

gruß, flo


Hallo Flo,

ich habe eine Anderson Drop Top und bin sehr zufrieden damit.
Ich bilde mir ein, dass dieses Verfahren kräftig Brillianzen hinzufügt - mehr, als es die Ahorndecke eigentlich tun würde.
Hast du das auch beobachtet?

Grüße,

Satch

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Zakk
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Re: Sieben Saiten

Beitragvon Zakk » Sa 5. Sep 2015, 15:09

Oha. Das macht mich neugierig. Habe auch ne Drop Top Ahorn Decke an einer.

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Aldaron
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Re: Sieben Saiten

Beitragvon Aldaron » Sa 5. Sep 2015, 16:49

Das ist für mich schwer zu beurteilen, weil ich keine sehr unterschiedlichen Gitarren habe. :D Ich bilde mir aber tatsächlich ein, dass die 7-Saiter brillianter klingt, als die 6-Saiter, die ja "nur" eine gewölbte Decke hat. Aber da sind auch schon wieder andere Tonabnehmer drin ...

Jedenfalls klingt die Gitarre absolut genial und genau so, wie ich es mir wünsche. Da bin ich schon auf die zweite 7er gespannt, da hör ich dann mal den Unterschied zwischen Ahorn- und Ebenholzgriffbrett.

UniCut

Re: Sieben Saiten

Beitragvon UniCut » Sa 5. Sep 2015, 18:09

hi,

ich bin eher der Meinung, dass ein 5mm dickes Hölzchen nur marginal den klang formt. zumindest was den Korpus betrifft. es sind Nuancen, wenn überhaupt.
beim Griffbrett ist das etwas anderes, weil es hier im Verhältnis 1/4-1/5 steht. ausserdem übernimmt das Griffbrett einen großen stabilitätsanteil des halses.
es ist zudem überaus schwierig zwei baugleiche Gitarren zu vergleichen und unterschiede auf die Holzart zurückzuführen.
auch Gitarren, die aus den gleichen hölzern gebaut sind, klingen unterschiedlich. jedes stück holz klingt anders, sogar wenn es vom selben baum, aber von unterschiedlichen stammabschnitten stammt.
bis auf das Griffbrett sind davids Gitarren aus "gleichen" hölzern. sie werden aber sicher unterschiedlich klingen. ob's nur am Griffbrett liegt wage ich zu bezweifeln.
mich amüsieren auch immer die vergleiche, wenn jemand z.b. im MB fragt, wie denn eine Custom Shop Paula im vergleich zu einer Collector's Choise klingt. demnach müssten ja alle Gitarren aus einer Serie exakt gleich klingen. es ist also absurd. :mrgreen:

nach nun vielen jahren gitarrenbau bin ich mittlerweile der Meinung, dass Konstruktion, detailarbeit, und sehr gute Hardware entscheidender für den excellenten klang einer Gitarre sind als nur das selektierte holz.

gruß, flo

Satch

Re: Sieben Saiten

Beitragvon Satch » So 6. Sep 2015, 09:33

Hallo Flo,

das sehe -oder besser HÖRE - ich anders.

Ich bin mittlerweile der Meinung, dass für meinen Sound die klassische Fender-Konstruktion, also 2- oder 3-teiliger Korpus ohne Ahorndecke am besten ist.

Bei vielen LPs höre ich da immer so eine harsche Komponente im Sound, die mir nicht mehr gefällt.
Ich bin also absolut der Meinung, dass die 5 mm Decke (oft sind es ja auch deutlich mehr), den Sound stark beeinflussen.

Meine Anderson hat einen Erlekorpus, also nicht so knallig und dennoch immense Brillianz.
Der Hals ist Standard, daran sollte es auch nicht liegen.
Bleibt also die Drop Top Decke aus geriegeltem Ahorn.

Ich denke, dass das Ahorn sowieso, aber auch speziell die Deckenkonstruktion an sich dafür verantwortlich sind.
Das Holz steht ja unter Spannung. Das dürfte schon Auswirkungen haben. Aber egal, du bist da näher an der Materie als ich.

UniCut

Re: Sieben Saiten

Beitragvon UniCut » So 6. Sep 2015, 19:25

Satch hat geschrieben:Ich bin mittlerweile der Meinung, dass für meinen Sound die klassische Fender-Konstruktion, also 2- oder 3-teiliger Korpus ohne Ahorndecke am besten ist.


na das sag ich doch auch. auf die Konstruktion kommt es an. in erster Linie. damit meine ich aber auch, das ich wähle wie z.b. die Jahrringe des halses und des Korpus liegen. ein hals mit stehenden(quartersawn) jahren klingt völlig anders als ein flatsawn-hals.
nämlich genau so wie du es beschreibst bei deiner anderson. brillanter, knackiger und sustainreicher.
auch beim Korpus macht sich das deutlich bemerkbar.
davids neuer hals hat z.b. karboneinlagen. die wirken etwa so wie stehende jahre und/oder mehrstreifige hälse.
den größten Anteil an der klangformung und -Entwicklung haben Hals (-Konstruktion) und pickups.

gruß, flo


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