Saiten für Weissenborn in C6 Tuning

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Matt 66
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Saiten für Weissenborn in C6 Tuning

Beitragvon Matt 66 » Di 19. Sep 2023, 16:49

Seit diesem Sommer habe ich die Absicht, mich in die Kunst des Lap Steel Spielens zu vertiefen. Und zwar rein akustisch! Ein Tonabnehmer ist nicht vorhanden. Nach langem Überlegen habe ich nun beschlossen, dem C6 Tuning eine Chance zu geben. Einfach mal was anderes. Nur gibt es da ein Problem: Die vorgefertigten Saitensätze, die man bei den üblichen Verdächtigen so findet, sind durchweg entweder Pure Nickel- oder Nickelplated Steel Saiten. Gibt es sowas denn wirklich nicht auch in der (Phosphor-) Bronze-Abteilung??? Was soll das??? Wir alle wissen doch, wie bescheiden E-Gitarrensaiten auf einer Akustischen klingen.

Und was mich auch nervt: eine 15er e-Saite und eine 17er h-Saite, die auch noch auf c hochgestimmt wird??? Ist das nicht ein bisschen viel? Am Ende zerreisst es mir noch mein Instrument. :shock:

Eigentlich schwebt mir eine "normale" 12er E-Saite vor, und die anderen Saiten dem C6 Tuning entsprechend angepasst. Das betrifft ja im Grunde nur die Bass-Saiten. Aber sowas scheint es nicht zu geben, und schon gar nicht in Bronze.

Hat hier jemand zufällig Erfahrungen mit den Nickel-Sätzen von La Bella und GHS, mit einer 15er e-Saite usw., die angeblich für alle Arten von Lap Steels geeignet sind... Bla bla... ?

Am Ende werde ich mir wohl 6 abgestimmte Einzelsaiten kaufen müssen, aber ich kann mir das einfach nicht vorstellen, dass der Markt das nicht auch als Satz hergibt. Oder sind Bronzesaiten grundsätzlich beim "authentischen" Sliden zu vermeiden??? Dit glov ick nich!

Also, ich höre...!

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Reinhardt
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Re: Saiten für Weissenborn in C6 Tuning

Beitragvon Reinhardt » Di 19. Sep 2023, 19:53

Also im meinem Familienbesitz sind zwei Hawaiigitarren respektive Lapsteels im Alter von rund 70 Jahren. Die sind auf C6-Vollakkord gestimmt.
Und da ist tatsächlich zwar strammer, aber nicht übermäßiger Zug drauf ...

Bronzesaiten auf Lapsteels sind so, wie wenn Dua Lipa in der Elbphilharmonie auftritt.
Kann man machen, macht man aber nicht.
Wenn mich aber nicht alles täuscht, gibt es doch sogar von John Pearse dubioseste Saiten als Phosphor-Bronze ... Moment ... ha!
https://lordofthestrings.com/de/gitarre ... ments.html
Aber mir dünkt, dass alle Sätze so um 015-056 herum doch eigentlich auf Open D auf Weissenborns/Resonator ausgerichtet sind. Da wird es ja mit dem Hochtunen auf C6 an zwei, drei Stellen trotz der stabilen Bauweise etwas derbe. Hawaii-Stimmungen wie C6 werden ja eher mit Saitensätzen 015-034 gespielt und mit viel kürzeren Hawaii-Mensuren unter 60 cm, Weissenborns haben ja eher 63,5 cm herum.


Übrigens kann Dir die Firma Pyramid bei Dir um die Ecke handzusammengestellte Sätze liefern, der Preis ist ein Witz. Wundert mich, dass die nicht schon pleite sind. Oder sind sie?
Aber das wird sich vom Saitenzug her bestimmt bescheuert anfühlen.

Also ich würde eine kurze Hawaii mit dünnen Bass-Saiten auf C6 spielen, eine lange Weissenborn mit dicken Bass-Saiten eher Open D oder Ähnliches.

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Matt 66
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Re: Saiten für Weissenborn in C6 Tuning

Beitragvon Matt 66 » Mi 20. Sep 2023, 09:15

Ah, Herr Reinhardt, schön Sie zu treffen. Mit Ihnen habe ich beinahe schon gerechnet. ;-)

Ich habe jetzt mal nachgemessen, tatsächlich hat meine eine 63,x Mensur. Kam mir ursprünglich gar nicht so vor, angesichts der speziellen Bauweise (Da fällt mir ein: wenn der Arbeitstrupp einen Mann auf der Baustelle vergisst, ist das dann ein Bauwaise, oder...? ).

Danke für den Link, aber das ist ja für Open D. Es geht ja v.a. darum die E- und A- Saite auf c und e hochzukriegen. Mit ner 56er???? Vergiss es!

Ist das also tatsächlich so, dass man Nickelsaiten benutzt? Warum? Bei elektrischer Abnahme leuchtet mir das ja sofort ein, aber rein akustisch?
Dann hole ich mir jetzt vielleicht mal tatsächlich sowas:
https://www.thomann.de/de/la_bella_lap_ ... tar_c6.htm

Bei einer 63er Mensur kann ich ja auch mal ne 15er E-Saite riskieren, auch wenn mir dabei nicht ganz wohl ist. Bei anderen Gitarren haben sich schon bei 12ern die Stege gelöst... Notfalls stimme ich halt einen Halbtonschritt tiefer.

Eine andere Überlegung ist, spaßeshalber das tiefe c und e eine Oktave tiefer zu stimmen. dann wäre eine 56er ja nicht so verkehrt. Aber wie das dann klingen mag...?

Oder ich lass es sein und verkauf das Ding wieder. :mrgreen:

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Reinhardt
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Re: Saiten für Weissenborn in C6 Tuning

Beitragvon Reinhardt » Mi 20. Sep 2023, 09:42

Also mit den dünnen La-Bellas könnte man da einen Versuch wagen, aber eine Weissenborn würde ich eher immer in Open D spielen und C6 eher auf einer echten Hawaii.
Ich finde den Bronzesound mit Gleiteisen viel zu grell und zu nebengeräuschbehaftet im Vergleich zu Nickel, mit Bottleneck aus Glas geht es vielleicht eher.

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Re: Saiten für Weissenborn in C6 Tuning

Beitragvon Matt 66 » Mi 20. Sep 2023, 11:48

Was ist denn bitte eine "echte Hawaii"? Die elektrische (Solidbody-) Variante, oder? Ernst gemeint, ich kenne mich da nur sehr wenig aus. Deshalb will ich ja damit endlich anfangen. Elektrisch wäre das alles kein Problem, aber ich habe nun mal nur eine Akustische. Die dicken Werkssaiten habe ich auch auf Open D gestimmt, aber nach Lektüre mancher YT-Clips würde ich gerne das C6 ausprobieren. That's the jumping point.

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Re: Saiten für Weissenborn in C6 Tuning

Beitragvon Reinhardt » Mi 20. Sep 2023, 12:19

Genau, Brett, zwei Kanthölzer, Saiten, Pickup. ;-)
Also eigentlich eher die kurze Mensur von ca. 58 cm.

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Re: Saiten für Weissenborn in C6 Tuning

Beitragvon Matt 66 » Mi 20. Sep 2023, 14:01

Hach, ich sehe schon, ich bleibe wohl doch bei Open D. Die hat eh einen ordentlichen Bass, da wäre es ja schade, wenn man nur auf c runter geht.
Wie wichtig erachtest Du denn die Umwicklung oder Nicht-Umwicklung von dritter und vierter Saite? Macht das was aus? Klar, die Blanken sind natürlich glatter und für's Sliden wohl geeigneter, aber who cares?

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Re: Saiten für Weissenborn in C6 Tuning

Beitragvon Reinhardt » Mi 20. Sep 2023, 20:26

Ouuu das ist eine reine Glaubensfrage.
Ich persönlich tendiere bei Reso/Dobro/Weissenborn eher zum Soundideal mit nur zwei "glatten" Saiten.
Hawaiianer hingegen sind speziell. Die sind ja verhinderte Pedalsteeler. ;-)


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