Kurztestbericht Groove Tubes Soul-O-Single Laptop

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Reinhardt
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Kurztestbericht Groove Tubes Soul-O-Single Laptop

Beitragvon Reinhardt » Fr 19. Nov 2010, 08:40

So, nun die teure Variante eines Single-Ended-Amps. ;-)
Es handelt sich um die ca. 1100 EUR teure Version eines Topteils von GT, welches wohl gar nicht mehr gebaut wird und mir gestern über den Weg lief. Getestet mit Relicmaster '60 Relic Stratocastro Fiesta Red und einer 4x12er-Greenback-Marshall-Box (etwas anderes war leider auf die Schnelle nicht greifbar).
Der Amp lässt sich mit allen möglichen Endstufenröhren betreiben, drin war eine GT 6L6GC, in der Version läuft er auf ca. 10 Watt, mit KT-Röhren geht auch etwas mehr. Das Topteil hat die Besonderheit, dass sich im Gehäuse noch zusätzlich zwei 4-Zoll-Speziallautsprecher befinden, um es sozusagen ohne Box als Wohnzimmer- oder Kaffeehausamp betreiben zu können, und das klingt sogar richtig gut.
Der Amp verfügt über eine Boostfunktion und die Regler Gain, Volume, dazu Bass, Middle, Treble, Presence. Hinten gibt's noch einen parallel zumischbaren Effektweg.
In Minus und Plus kann ich nichts angeben, denn der Amp ist so ziemlich unter den Top 5, die ich je in den Fingern hatte. Selten einen Amp gespielt, der so direkt reagiert und so plastisch die Pickups abbildet.
Wer auf Twang steht, ist hier richtig. Für kernigen Country oder Telecaster-Blues ist das Ding PERFEKT. Viel Präsenz, viele schöne Höhen, mit Jensens könnte das sogar zu viel des Guten sein. Aber man kann ja die Regler bedienen. ;-)
Mit Boost legt der Amp noch zusätzlich in der Lautstärke zu, aber leider ist er erst dann in der Lage, einem druckvolleren Drummer standzuhalten. Dann ist die Clean-Kultur natürlich schon nach Hause gegangen. Der satte Overdrive ist relativ kernig und offen und der Amp wirkt dann nicht mehr ganz so "kalifornisch", sondern eher jamesmarshallhendrixmäßig. Das mag aber auch an meiner Boxenwahl liegen. Mit dem Volume an der Gitarre lässt sich dann aber fabelhaft spielen.
Leise macht der Amp auch eine sehr gute Figur, er hat dann in etwa eine Ansprache wie ein kleiner alter Jazz- oder Akkordeon-Amp (Gibson o.Ä.).
Fazit: Nur 10 Watt, aber gestern kam ich ernsthaft ins Grübeln ob der Soundkultur. Wäre das Gerät nur noch einen Tick lauter gewesen, hätte ich ihn sofort gekauft, denn in der BRD gibt es wohl keinen zweiten Amp dieser Art mehr.

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