Raus aus dem Proberaum-> rein in den ersten kleinen GIG. PA?

69 Shotz

Raus aus dem Proberaum-> rein in den ersten kleinen GIG. PA?

Beitragvon 69 Shotz » Do 31. Okt 2013, 11:53

Hallo zusammen,

wir sind eine neu gegründete Anfänger-Band mit noch äußerst überschaubaren Leistungen. Nichts desto trotz wollen wir
uns in wenigen Wochen im Rahmen einer privaten Feier zu einem ersten Auftritt überwinden.
Beschallt werden sollen ca 60 Personen. Musikrichtung ist rockig...

Ich kläre zunächst mal auf, was aktuell an Komponenten vorhanden ist:

PA:
Yamaha EMX 640 - Powermixer (dieser betreibt)
Zwei Fame MT-15 MKIII

Gitarre:
Ein kleinerer Übungsverstärker, welcher für den Proberaum ok ist
Digitech RP55 Effektgerät

Bass:
TC Electronic BG 250
Zoom B1 - Effektgerät

Drums:
Ein Fame Akkustik-Drum (dieses ist allerdings zunächst zu vernachlässigen, da es sowohl im Proberaum als auch auf der oben genannten Feier zu laut ist! [Drummer ist auch Newbie ;)])
Yamaha DTX400K E-Drum

Vocals:
TC Helicon Voice Live Play - Vocalizer

sowie ein Keyboard.

Derzeit laufen EDrum, zwei Mikros und Keyboard über den Powermixer. Zusammen mit den Bass- und Gitarren-Combos ist das zum Proben ok, klingt jedoch dort schon äußerst unausgegoren, nicht abgestimmt und durchwachsen. In dieser Kombination möchte ich (neben unseren limitierten Fähigkeiten) an keinen Auftritt denken!!!

Die Frage ist nun, wie man mit kleinem Budget (absolute Obergrenze: 500 Euro) das vorhandene Equipment sinnvoll ergänzen kann, um Auftritte bis ca. 100 Personen realisieren zu können?!
Als kleine Randnotiz: wie haben einen Hang für Neuware, da wir uns mit gebrauchten Dingen leider schon zu oft in die Nesseln gesetzt haben!

Eine Idee von mir (dem Bassist) ist die folgende:

ALLES über den Powermixer schicken, d.h. auch Bass und Gitarre mit den entsprechenden Effektgeräten. Dies bringt aktuell natürlich unsere Lautsprecher noch zum ko**en. Also einen aktiven Sub kaufen, mit einer Frequenzweiche die Signale aus dem Powermixer trennen und somit für alle Instrumente und Vocals den kompletten Frequenzbereiche abdecken können?!

Dies ist aber nur eine Idee.

Ich würde mich hier über hilfreiche Ratschläge (die in unserem Budget liegen) freuen!

Vielen Dank bereits im Voraus!!

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Reinhardt
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Re: Raus aus dem Proberaum-> rein in den ersten kleinen GIG.

Beitragvon Reinhardt » Do 31. Okt 2013, 12:18

ich kann zwar das eigentliche Problem noch nicht genau eingrenzen, aber aus meiner Sicht (es mag sich jetzt blöd anhören) ist die Verbesserungsidee genau der falsche Weg.

Ich persönlich würde immer so viel Natursound wie möglich anstreben, also alles, was nicht aufgrund zu geringen eigenen Pegels über die Anlage muss, kommt auch nicht über die Anlage.

Das gilt für Gitarre und Bass und insbesondere für die Drums (Ausnahmen wie Kaffeehausmucke, Pflegeheimauftritte o.Ä. mit E-Drums bestätigen die Regel). Keyboard und Gesang ist auf der Anlage, mehr nicht.
Mit einer 250-Watt-Anlage ist man in der Lage, mit Musik der Richtungen Blues, Jazz und klassischen Retro-Rock ohne Probleme Locations für bestimmt 250 Zuschauer zu beschicken. (Falls wir hier nicht von Heavy und jenseits davon reden.)
Die Drums sind nicht zu laut, der Drummer ist zu laut. ;-) Ein gutes Zeichen ist aber, dass der Rest wohl nicht versucht, NOCH lauter zu sein.
Man kann auch leise trommeln. Als Anfänger kniffliger, aber auch werkzeuglich halbwegs lösbar: mit welchen Sticks trommelt Euer Tier? Man könnte z.B. auch mit HotRods o.Ä. trommeln, das klingt noch nicht nach Jazz, aber der Pegel sinkt deutlich. Falls er das schon tut und er immer noch zu laut ist, hm, dann muss der Mann lernen, leiser, aber trotzdem stabil zu spielen. Was in der Kürze der Zeit wohl ambitioniert ist, das mag sein. :scratch:
Aber Verzeihung, mit E-Drums und ohne Verstärker vor 60 Leuten aufzutreten, das sieht albern aus (falls es sich nicht um ein Altenheim handelt). Und es wird nach Büchse klingen. Von der Monitoringproblematik mal gar nicht zu reden. Das ist alles andere als Rock. Oder? Wenn wir ehrlich sind. ;-)

KennyXXL

Re: Raus aus dem Proberaum-> rein in den ersten kleinen GIG.

Beitragvon KennyXXL » Do 31. Okt 2013, 12:27

Hello!
Hmm. Der Powermischer ist nicht schlecht, den hatten wir auch im Betrieb für Keys und GGesang gegen eine sehr laute Drum/Bass/Git-Fraktion, und das an deutlich kleineren Boxen (EV 10-Zöller).
Ich würde nicht in neue PA-Technik investieren, da kann man sehr schnell sehr viel Geld loswerden. Stattdessen könnte der Drummer für die Feier auf dem Akustikset mit Rods spielen und ihr schickt nur Keys, Gesang plus abmikrofonierten Git-Amp über die PA. Der Gitarrist könnte vielleicht auch einen etwas erwachseneneren Amp nutzen (wobei ich jetzt nicht weiss, was "Übungscombo" genau bedeutet), um ganz auf die Mikrofonierung zu verzichten. 60 Personen auf einer Feier zu beschallen, sollte dann eigentlich kein Problem mehr sein. Und wenn's nur eine private Feier und kein reines Rockkonzert ist, würde ich die Ansprüche an die PA ohnehin nicht so hoch hängen. Manche Gäste wollen diese Lärmkapelle da vorne vielleicht auch gar nicht soooo laut hören... Ist zumindest meine persönliche Erfahrung mit solchen Auftritten! ;-)

Edit: Multitone war schneller, aber ich seh's genauso!

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Bassfuss
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Re: Raus aus dem Proberaum-> rein in den ersten kleinen GIG.

Beitragvon Bassfuss » Do 31. Okt 2013, 13:32

Hallo,

von mir mangels besserer Idee nur soviel: laßt die E-Drums bei der Anlage aus dem Spiel. Die nehmen (vor allem die Bassdrum) zuviel Leistung, die Ihr für anderes benötigt (Gesang, Keyboards).

Drums etwas leiser spielen und es paßt schon. Natürlich solltet Ihr Euch ein wenig zeigen lassen, wie man aus dem Equipment einen guten Sound holt. An den Drums kann man auch mittels Stimmung die Lautstärke ein wenig kleiner bekommen. Problem sind bei Einsteigersets oftmals die Becken, die im Regelfall zu klein und zu dick sind und den Ohren wenig Gutes tun. Vielleicht gibt es ja die Chance, auch da anzusetzen (leihen?).

Grüße, Frank

69shotz-drums

Re: Raus aus dem Proberaum-> rein in den ersten kleinen GIG.

Beitragvon 69shotz-drums » Do 31. Okt 2013, 13:53

Hallo zusammen,

ich bin der zu laute drummer, über den hier gemeckert wird. ;-)
natürlich kann man leiser spielen. Das funktioniert auch bei mir in der praxis, mal eher schlecht als recht aber dank schlagzeugunterricht geht es. Das problem ist eher das auf der feier laut aussage des bassisten im nebenraum der normale gastronomiebetrieb parallel läuft. Und hier ist es schwer einzuschätzen ist man zu laut oder nicht.
Die becken sind b20 becken (sowohl meine als auch die des.drums auf dem gespielt wird)
die musik geht z.t. schon eher richtung harsrock/metal.
Rods kann ich noch zusätzlich versuchen.

gruss

Darthie

Re: Raus aus dem Proberaum-> rein in den ersten kleinen GIG.

Beitragvon Darthie » Do 31. Okt 2013, 13:56

Ich würde bei der Größenordnung auch beim Gitarren-Amp anzusetzen versuchen.
Die Abnehmerei würde ich mir sparen und schauen, ob ich eine 212er-Transe mit um die 150 Watt günstg gebraucht bekomme. Das Schöne daran ist, dass Transen bei unterschiedlichen Lautstärken gleich klingen können, und man mittlere, kleine und sehr kleine Räume damit beschallen kann. Auch ohne PA.
Aus meiner Sicht für Anfänger das Nonplusultra.

Mit diesem Röhrengedöns und Abnehmen kann man später immer noch anfangen.

Nicknack

Re: Raus aus dem Proberaum-> rein in den ersten kleinen GIG.

Beitragvon Nicknack » Do 31. Okt 2013, 14:14

Bassfuss hat geschrieben:Hallo,
von mir mangels besserer Idee nur soviel: laßt die E-Drums bei der Anlage aus dem Spiel. Die nehmen (vor allem die Bassdrum) zuviel Leistung, die Ihr für anderes benötigt (Gesang, Keyboards). ...


Dies ist auch mein Rat.
Nehmt die Acoustic-Drums als Benchmark - Rockbands sind nun mal etwas lauter und sollen m.E. auch etwas lauter sein.
Ggf. soll der Drummer mit Rods spielen statt mit Sticks.
Lediglich die Bassdrum braucht bei Kleingigs manchmal etwas dezentes Miking, damit sie mehr "untenrum" kommt.

Alles andere über die Klein-PA laufen zu lassen ist auch deshalb gut, weil es die gerade bei Newbies üblichen Volume-Regler-Battles verhindert.

Das Einzige, was ich bei eurem Equipment arg vermisse, ist Monitoring für den Gesang.
Dazu sollte sich der Sänger einen Aktiv-Monitor besorgen und an einen der Ausgänge des Helicon Voice Live Play hängen.
Der andere Ausgang geht dann in die PA.
Gesangsmonitoring braucht nicht so arg viel Dampf und auch keine großen Lautsprecher.
Alles oberhalb realer 150 Watt und 1 x 12 Zoll plus Horn reicht m.E. für normale Bands völlig.

So einen Aktiv-Monitor kann man zwar auch erst einmal leihen.
Aber der wäre wirklich das Einzige, was ich an eurer Stelle für den Kauf in Betracht ziehen würde.
Denn gutes und vor allem einem bekanntes Gesangsmonitoring kann man immer gebrauchen.*

Plus: Ich empfehle grundsätzlich, im Proberaum immer so zu stehen wie auf der Bühne (siehe unten)
und auch nur genau das Zeug zu verwenden, was auf der Bühne verwendet wird.
Das gilt insbesondere für das Gesangs-Monitoring.
Gesang hört man als Sänger auf der Bühne meist nur über's Monitoring, und so sollte es auch im Proberaum sein.

Stellt euch im Proberaum mal so auf, wie ihr auch auf der Bühne stehen würdet und checkt, wie der Sound dann ist.
Die Gerade der Bühnenaufstellung wird dazu im Proberaum einfach in einen Vollkreis gebogen.

(Etwaige Instrumentalamps werden dem Spieler gegenüber(!) aufgestellt (und zwar hoch, nicht auf dem Boden.
Es sei denn, der Amp hat Tilt-legs, dann kann man den auch hinter oder neben sich platzieren.)
So hört sich auch bei vertretbaren Arbeitslautstärken jeder.)

Am besten wäre es zudem, wenn ihr jemanden hättet, der mit dem PA-Zeug gut umgehen kann.
Ich finde es immer wieder frappierend, wie gut eine Band auch mit Durchschnitts- oder suboptimalem Equipment klingen kann,
wenn ein leidlich kompetenter Mixerman am Start ist.

Viele Erfolg und Spaß für euch.

Nick

*Was das Kaufen, genauer gesagt das Geld dafür angeht:
Dieser Monitor ist Teil des Gesangs-Equipments.
Als Sänger würde ich den also selbst bezahlen (wollen).
Denn als Sänger möchte ich ja auch keinen Anteil vom Bass- oder Gitarrenamp bezahlen.
Es ist SängerInnen aber oft nur schwer beizubringen, dass sie ihr eigenes Zeug besitzen und damit umgehen können sollten.
SängerInnen nerven halt meistens.

Nicknack

Re: Raus aus dem Proberaum-> rein in den ersten kleinen GIG.

Beitragvon Nicknack » Do 31. Okt 2013, 14:22

69shotz-drums hat geschrieben: ... ich bin der zu laute drummer, über den hier gemeckert wird. ;-) ...

Hier meckert niemand über zu laute Drummer, das würden Bassfuss und ich sofort unterbinden.

Das problem ist eher das auf der feier laut aussage des bassisten im nebenraum der normale gastronomiebetrieb parallel läuft. Und hier ist es schwer einzuschätzen ist man zu laut oder nicht.

Wenn der Wirt sein OK zur Live-Musik gegeben hat, hat er sein OK gegeben.
Entweder er weiss, was er tut.
Oder er weiss hinterher, was er besser gelassen hätte.

Ausserdem sind Akustik-Drums zwar laut, aber schon rein frequenzmäßig niemals so ätzend aufdringlich wie andere Instrumente,
wenn die Snare ordentlich gestimmt ist und der Drummer nicht gerade permanent 16el-Triolen auf einem 24"-China abfeuert.
So empfinden die meisten Menschen das zumindestens, ist wohl so ein Steinzeit-Ding.

Rods kann ich noch zusätzlich versuchen.

Ebent.

Nicknack

Re: Raus aus dem Proberaum-> rein in den ersten kleinen GIG.

Beitragvon Nicknack » Do 31. Okt 2013, 14:25

Darüber hinaus:
Saaltür geschlossen halten oder einen dieser dicken Kneipenvorhänge benutzen entspannt die Situation meist absolut hinreichend.
Und wenn ihr gut seid, dann wollen die anderen Gäste euch sowieso auch hören - Live-Musik ist nämlich geil.

Nicknack

Re: Raus aus dem Proberaum-> rein in den ersten kleinen GIG.

Beitragvon Nicknack » Do 31. Okt 2013, 14:27

Darthie hat geschrieben:Ich würde bei der Größenordnung auch beim Gitarren-Amp anzusetzen versuchen.
Die Abnehmerei würde ich mir sparen und schauen, ob ich eine 212er-Transe mit um die 150 Watt günstg gebraucht bekomme. Das Schöne daran ist, dass Transen bei unterschiedlichen Lautstärken gleich klingen können, und man mittlere, kleine und sehr kleine Räume damit beschallen kann. Auch ohne PA.
Aus meiner Sicht für Anfänger das Nonplusultra.

Mit diesem Röhrengedöns und Abnehmen kann man später immer noch anfangen.


Damit hört man dann die Gitarre - toll.
Aber wen ausser dem Gitarristen (und den Gitarristen im Publikum) interessiert die wirklich?
;-)

Markusaldrich

Re: Raus aus dem Proberaum-> rein in den ersten kleinen GIG.

Beitragvon Markusaldrich » Do 31. Okt 2013, 15:38

Aber wen ausser dem Gitarristen (und den Gitarristen im Publikum) interessiert die wirklich?


Das Gitarristengroupie ;-)

KennyXXL

Re: Raus aus dem Proberaum-> rein in den ersten kleinen GIG.

Beitragvon KennyXXL » Do 31. Okt 2013, 16:11

Nicknack hat geschrieben:Damit hört man dann die Gitarre - toll.
Aber wen ausser dem Gitarristen (und den Gitarristen im Publikum) interessiert die wirklich?
;-)


Der Punkt beim größeren Amp ist doch, ihn nicht über die PA laufen lassen zu müssen und damit Luft für den Rest freizumachen. Ganz uneigennützig also! :-)

Darthie

Re: Raus aus dem Proberaum-> rein in den ersten kleinen GIG.

Beitragvon Darthie » Do 31. Okt 2013, 16:14

Nicknack hat geschrieben:Damit hört man dann die Gitarre - toll.
Aber wen ausser dem Gitarristen (und den Gitarristen im Publikum) interessiert die wirklich?
;-)


Deswegen schrieb ich ja, dass man bei Transen problemlos am Lautstärkeregler rumfuhrwerken kann, ohne am Sound zu verlieren. Klar, dass sowas für die Röhren-Fetis ein undenkbarer Prozess ist.
Eine Röhre klingt beim Volume auf 6 ganz anders als auf 10. Eine Transe klingt bei 4 genauso wie bei 10 - nur leiser.

Damit kann man in kleineren Räumen die Gitarre lautstärkemäßig wunderbar an die anderen Instrumente und den Gesang anpassen, ohne über die PA zu müssen. Das habe ich ziemlich lange so gemacht.
Man muss sich in bestimmten Venues nur den "der spielt über 'ne Transe. Klingt Scheiße!"-Vorwurf gefallen lassen. Na und?!
Hört in der Kneipe oder im Alten- oder Nachbarschaftsheim eh keine Sau.


KennyXXL hat geschrieben:
Nicknack hat geschrieben:Damit hört man dann die Gitarre - toll.
Aber wen ausser dem Gitarristen (und den Gitarristen im Publikum) interessiert die wirklich?
;-)


Der Punkt beim größeren Amp ist doch, ihn nicht über die PA laufen lassen zu müssen und damit Luft für den Rest freizumachen. Ganz uneigennützig also! :-)


Eben, drum.

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Cat Carlo
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Re: Raus aus dem Proberaum-> rein in den ersten kleinen GIG.

Beitragvon Cat Carlo » Do 31. Okt 2013, 17:42

Hallo 69 Shotz ,

da ist ja schon fast alles gesagt worden. Ich habe hier nur ein paar Gedankenskizzen, damit Du die Situation etwas besser einschätzen kannst:

Ich habe früher in der Band einen Fender Twin mit 2 JBL K120 gespielt. Die Lautprecher sind schon sehr wichtig, gute haben nähmlich einen ganz anderen Wirkungsgrad. Da kommt dann auch erheblich mehr raus. Mit dem Teil (100 Watt clean) konnte ich die die ganze Band übertönen. Da man in diesen Bereich schon an der Schmerzgrenze des Ohres ist (ist auch so eine Art Lautstärkegrenze, danach wird es nicht mehr richtig lauter, wirkt dann wie ein Kompressor, sondern das Ohr verzerrt dann seinerseits). Damit konnte ich dann die Band, wenn ich lauter gedreht habe, leiser machen. Witziger Effekt. Ähm, also nur meine Meinung. Die Band sah das anders.

Gleiches gilt für die PA, wir hatten einen 150 Watt mono Gesangsverstärker. Klang nicht, hatte keinen ausreichende Lautstärke. Also Investiert: Endstufe 2 x 250 Watt und Lautsprecher (Hörner) von EV. Die zusätzliche Endstufe hätten wir gar nicht gebraucht. Habe das Ding mal im Probenraum aufgedreht mit Musik vom Band: klang ziehmlich verzerrt, dann 2 (!) Türen hinter mich geschlossen und auf den Hof gegangen. Da klang es sauber. Siehe oben.

Grundsätzlich haben wir nicht abgemischt, nur Gesang über die PA. Was uns bei einem Auftritt im KuDorf von einem älteren Gast das Kompliment einbrachte, das wir genauso geklungen haben wie im Starclub. Und so haben wir auch in der Eierschale Dahlem gespielt, das war ein Raum mit gut 300 Leuten.

Das im Celtic Cottage auch ohne PA gefahren wird, weißt Du ja. Habe neulich in einem ähnlichen Lokal in Heide Irish-Folk gehört, Geige, Harfe, Gitarren, Banjo, Akkordeon etc. Alles ohne Verstärker!!! Auch gesungen hat da einer, und die Stimme kam auch durch. Dat war halt ein Sänger und kein DSDS-Darsteller. Wobei man merkte, das die Leute leiser wurden, wenn die Musik gefiel. Den Leuten mit Hilfe moderner Beschallungstechnik klar zu machen, dass sie zuzuhören haben, wird nicht unbedingt Fans produzieren. Aber das ist ja auch nicht euer Ziel.

Zur Lautstärke Deines Amps noch mal: Also das Röhrenverstärker bei unterschiedlichen Lautstärken so viel anders klingen, kann ich für mich nicht bestätigen. Das Laute Musik grundsätzlich anders klingt als Leise, liegt an den Eigenschaften unseres Ohres. Und zu Transistorverstärkern: Ich hatte mal den EDITION One von Hughes & Kettner. Da kam bei 30 watt nicht viel raus, und jeder 10 Watt Röhrenverstärker schickte mich ins Grundrauschen. Jetzt habe ich hier einen Fender deLuxe 90 Transistor mit 90 Watt stehen. Damit schneide ich jeden (!) Marshall in saubere Scheiben was die Lautstärke angeht, ist auch mein lautester Amp. Und hier steht auch noch ein Engl Sreamer.

Vergeßt nicht, euren Auftritt mit einem Stereomikrofon aus dem Puplikum mitzuschneiden. Damit Ihr aus Euren Fehlern wenigstens was lernt :up:

So, und jetzt das wichtigste: Ich wünsch Euch viel Erfolg! Wat mut, dat mut, dazu gehört auch der erste Auftritt!

Gruß vom Kater

P.S.: Hatte Dich aus unerfindlichen Gründen mit Darthie verwechselt, sorry, dann sagen Dir die berliner Lokalitäten natürlich nix.
Zuletzt geändert von Cat Carlo am Do 31. Okt 2013, 19:44, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Raus aus dem Proberaum-> rein in den ersten kleinen GIG.

Beitragvon Bassfuss » Do 31. Okt 2013, 18:20

69shotz-drums hat geschrieben:Hallo zusammen,

ich bin der zu laute drummer, über den hier gemeckert wird. ;-)
natürlich kann man leiser spielen. Das funktioniert auch bei mir in der praxis, mal eher schlecht als recht aber dank schlagzeugunterricht geht es. Das problem ist eher das auf der feier laut aussage des bassisten im nebenraum der normale gastronomiebetrieb parallel läuft. Und hier ist es schwer einzuschätzen ist man zu laut oder nicht.
Die becken sind b20 becken (sowohl meine als auch die des.drums auf dem gespielt wird)
die musik geht z.t. schon eher richtung harsrock/metal.
Rods kann ich noch zusätzlich versuchen.

gruss


Moin,

b20 ist schon mal meistens hochwertig, sagt aber über die Dicke und den Klang der Becken nichts aus.

Kleine (z. B. 14") Becken, die auch noch dick sind (Heavy Crash, Power Crash) sind einfach im Verhältnis sehr laut, crashen aber nicht so recht, wenn sie leise gespielt werden. Ergo eher was für die Bühne, auf der das Set mikrophoniert wird. Größere, dafür etwas dünnere Becken (14", 16", 18" Crash oder Thin Crash) sind eher was für die leisere Bühne. Der Beckenklang fügt sich besser in das Gesamte ein. Etliche Mittelwege stehen heutzutage zur Verfügung.

Schwierig, etwas Genaueres zu sagen, ohne die Becken zu kennen.

Bei der Snare kann es schon ein Dämpfungsring, hergestellt aus einem alten Snarefell, machen. Der nimmt ein paar Obertöne, die im Gesamtkontext möglicherweise nerven.

Viel Spaß!

Grüße, Frank

69shotz-drums

Re: Raus aus dem Proberaum-> rein in den ersten kleinen GIG.

Beitragvon 69shotz-drums » Do 31. Okt 2013, 20:05

Erstmal danke für all eure antworten.
ich spiele auf meinem set die ffamiliäre b20 16" crash u. 18" ride. Dort mochte ich noch ein 14" zuholen
Das set auf dem gespielt wird hat ein zildijan avedis satz mit 4 chrashbecken. Größen hab ich nicht im kopf. dämpfungsring/moonngelpads/klebeband klar!

Werde mir die tage mal paar rods holen. Schauen ob ich damit zurecht komme.

noch als nachtrag: probe mit original equipement und akustik drum ist in umserem proberaum nicht machbar wegen nachbarschaft. deshalb haben wir ein edrum angeschafft, um auch zu späterer stunde mal proben zu können.
gruss
dominic

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Bassfuss
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Re: Raus aus dem Proberaum-> rein in den ersten kleinen GIG.

Beitragvon Bassfuss » Fr 1. Nov 2013, 09:13

Nicknack hat geschrieben:
69shotz-drums hat geschrieben: ... ich bin der zu laute drummer, über den hier gemeckert wird. ;-) ...

Hier meckert niemand über zu laute Drummer, das würden Bassfuss und ich sofort unterbinden.



....aber sowas von... :laughter: :mrgreen: :up:

linus
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Re: Raus aus dem Proberaum-> rein in den ersten kleinen GIG.

Beitragvon linus » Fr 1. Nov 2013, 13:26

Und das Röhrenverstärker erst ab "Position 6" gut klingen gilt doch auch nur noch für die historischen Ein-Kanaler ohne jedwede Verzerrung - und diese spielt doch heute fast eh keiner mehr... (bzw. können wg. Mitmusiker/Größe des Saales nicht eingesetzt werden ;-) )!

Die meisten bezahlbaren Röhrenamps sind 2-kanalig mit Master-Volume und somit auch für "Einsteiger" ein reelles Werkzeug, welches bei jeder Lautstärke funktioniert :-)

Nicknack

Re: Raus aus dem Proberaum-> rein in den ersten kleinen GIG.

Beitragvon Nicknack » Fr 1. Nov 2013, 13:34

69shotz-drums hat geschrieben:...
noch als nachtrag: probe mit original equipement und akustik drum ist in umserem proberaum nicht machbar wegen nachbarschaft. deshalb haben wir ein edrum angeschafft, um auch zu späterer stunde mal proben zu können. ...

Dann dreht das Ganze eben um:
Benutzt live genau das, was ihr auch im Proberaum benutzt (bzw. benutzen könnt).
Rods werden dann eben nur die Becken leiser machen, die E-Drums kannste Du ja einfach leiser drehen.

@Darthie, Kenny, Carlo
Mir erschliesst sich nicht, warum ihr in diesem Kontext den Gitarrenamp (egal ob Röhre oder Transistor) so bedeutsam findet.
Zumal wir nicht mal wissen, was für ein Amp vorhanden ist. Wenn der für die Probe "reicht", "reicht" er auch als Bühnenmonitor.
Für den Saal ein Mikro davor und fertig, würde ich sagen.

Wenn man die Klein-PA entlasten wollte, sollten m.E. als erstes Bass und Keys eigene Verstärkung bekommen,
da dort wohl die größten Mengen leistungsfressender und speaker-belastender Tieffrequenzen anfallen.

Nicknack

Re: Raus aus dem Proberaum-> rein in den ersten kleinen GIG.

Beitragvon Nicknack » Fr 1. Nov 2013, 13:55

linus hat geschrieben:Und das Röhrenverstärker erst ab "Position 6" gut klingen gilt doch auch nur noch für die historischen Ein-Kanaler ohne jedwede Verzerrung - und diese spielt doch heute fast eh keiner mehr... (bzw. können wg. Mitmusiker/Größe des Saales nicht eingesetzt werden ;-) )!...

1. Darthie schrieb nicht, dass Röhrenamps erst ab 6 gut klingen, sondern dass sie auf 6 anders als auf 10 klingen. Das stimmt m.E. übrigens für jeden Amp, auch für Transen.
"Schuld daran" sind die Lautsprecher.
2. Auch "historische Ein-Kanaler" klingen auf 6 gut (, aber eben anders gut als auf 10).
3. Wenn ich nur lese, was schon die Leute hier im Forum so einsetzen, dann halte ich "diese spielt doch heute fast eh keiner mehr... " für ein Gerücht.

Die meisten bezahlbaren Röhrenamps sind 2-kanalig mit Master-Volume und somit auch
für "Einsteiger" ein reelles Werkzeug, welches bei jeder Lautstärke funktioniert :-)

Definiere "funktioniert" ;-)


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