Stereodelay für Solo

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Mr Knowitall
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Stereodelay für Solo

Beitragvon Mr Knowitall » Di 5. Jan 2016, 12:54

Hat jemand von euch da schon mal rumprobiert?
Ich hab mal 400ms nach links und 300ms nach rechts gelegt. Das macht dann so einen Ping Pong Effekt.
Da gibts aber sicher schon viele erprobte Konzepte, die wohl etwas ausgereifter sind. Oder?

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Matt 66
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Re: Stereodelay für Solo

Beitragvon Matt 66 » Di 5. Jan 2016, 13:12

Macht meiner Meinung nach nur Sinn, wenn man sich streng an das metronomische Tempo hält und die Delayzeiten entsprechend musikalisch wählt, also punktierte Noten, Achtel, Sechzehntel etc. für das entsprechende Songtempo. Dafür gibt`s Taschenrechner oder Delaytabellen mit entsprechenden Notenwerten, z.B. http://www.sengpielaudio.com/Rechner-bpmtempotime.htm

Ich mache das ab und zu mit meinem Stereo Setup, wobei die (drastisch!) verzögerten Signale auch noch harmonisch gepitchshifted und nur einmal wiederholt werden. 8-) So kann man Pseudo Fugen mit sich selbst spielen. Macht Spaß!

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Re: Stereodelay für Solo

Beitragvon Mr Knowitall » Di 5. Jan 2016, 13:18

In der daw ist die Default-Einstellung ohnehin am Tempo ausgerichtet, da brauchts gar keinen Taschenrechner.

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Matt 66
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Re: Stereodelay für Solo

Beitragvon Matt 66 » Di 5. Jan 2016, 13:23

Ja schon, ich dachte, Du meinst "live" spielen.

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Re: Stereodelay für Solo

Beitragvon Mr Knowitall » Di 5. Jan 2016, 13:41

Live halte ich das für völlig übertrieben. Glaub nicht, dass das jemand hört.

Ich hab jetz mal eine Achtel und eine punktierte genommen.
Detune ist im delay selbst ned drin. Müsste ich dann rauschicken.

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Re: Stereodelay für Solo

Beitragvon Matt 66 » Di 5. Jan 2016, 15:08

Hör Dir mal Nek mit Kopfhörern an! :mrgreen:

Die Itaker machen das gerne, aber da geht`s mehr um die Erzeugung von Raum und Tiefe und weniger um das Delay als "hörbaren" Effekt wie etwa bei U2. Man macht halt alles breiter und wuchtiger. Das kann gerade live über die PA schon was ausmachen. Aber für den Hörer eher unbewusst, nicht im Sinne von "Guck mal, der hat zwei verschiedene Delays".

Aber ob das bei Eurer Musik was hilft... :twisted:

buttrock

Re: Stereodelay für Solo

Beitragvon buttrock » Di 5. Jan 2016, 15:26

Detune bekommst du wenn du die Delay-Zeit leicht modulierst. Per automation zB. Welche Daw? Was Matt meint nennt sich Haas Effekt. Gibts denk ich einige Tutorials im Netz.

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Re: Stereodelay für Solo

Beitragvon Mr Knowitall » Di 5. Jan 2016, 17:19

Reaper!

Wenn ich das eine Delay auf 400ms und das andere auf 380ms einstelle und hart panne, müsste sich ja dann der Haaseffekt einstellen.

buttrock

Re: Stereodelay für Solo

Beitragvon buttrock » Di 5. Jan 2016, 17:39

Im Prinzip ja. Ausprobiert hab ichs noch nicht. Bei Reaper kannst du ja die Parameter des Delays per LFO modulieren. Das ist praktischer als Automationskurven zuzeichen wenn du mit dem Detune Effekt rumspielen willst.

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Re: Stereodelay für Solo

Beitragvon Mr Knowitall » Di 5. Jan 2016, 20:05

Ziemlich verrückt. Das nach hinten geschobene Signal wird für das Ohr viel leiser. Mehrere dB.

Tom

Re: Stereodelay für Solo

Beitragvon Tom » Mi 6. Jan 2016, 00:57

Ich mach Ping Pong, meist auf punktierte Achtel.
Also was mono punktierte Achtel sind werden dann punktierte Achtel einmal rechts, einmal links dann wieder rechts usw.
Ein Stereo Delay ist bei vielen Geräten etwas anderes als ein Ping Pong Delay, musste ich erkennen. Z.B. beim Alesis Quadraverb das ich Anfangs hatte.
Das t.c. G-Force z.B kann kein echtes Ping Pong. Hatte damals extra mit Dänemak Kontakt. Hat mich sehr gewundert.
Das G-Force hat ja auch 2 LFO's, die könnten im Prinzip das Mono Delay jeweils auf einen der beiden Stereoausgänge schicken - funktioniert trotzdem nicht wie ein echtes Ping Pong, weil du das Panning hörst.

Ich finde das Ping Pong Delay klingt räumlicher als ein Stereo Delay.

KennyXXL

Re: Stereodelay für Solo

Beitragvon KennyXXL » Mi 6. Jan 2016, 08:58

Ich nutze viel Ping-Pong-Delays, nicht nur spezifisch für Soli. Hauptsächlich beim Recording, live sind es dann eben einfach punktierte Achteln in Mono. Andere Werte liefern sicher auch interessante Ergebnisse, aber mit den punktierten Achteln ist es so angenehm einfach. Beim Haas-Effekt muss man ein bißchen aufpassen. Wir hatten genau deswegen mal eine Anfrage vom WDR für die Radiosendung "Heimatkult" nach einem alternativen Mix eines unserer Songs, weil unserer nicht monokompatibel sei. Es war tatsächlich so, dass die Gitarre in Mono ziemlich weit nach hinten rutschte. Das war für mich etwas überraschend, weil wir das Ding in einem der profiliertesten Masteringstudios Deutschlands haben mastern lassen und von dort auch einige Verbesserungshinweise für den Mix bekamen. Ich hätte gedacht, dass zumindest dort auch auf Monokompatibilität geachtet würde-----

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Re: Stereodelay für Solo

Beitragvon Mr Knowitall » Mi 6. Jan 2016, 10:38

Danke. Das ist alles recht interessant.

Tom

Re: Stereodelay für Solo

Beitragvon Tom » Mi 6. Jan 2016, 11:06

Das mit der Monokompatibilität ist ja sowieso ganz allgemein immer argl.
In letzter Zeit misch ich viel und lerne dabei; und jedesmal wenn ich einen fertigen Mix Mono gegenhören will geht's mir kurz vor dem Betätigen der Monotaste wie kurz vor dem Aufdecken der Aufgaben einer Matheex.
Aber das mit dem Haaseffekt (Name hab ich noch nie gehört) find ich seltsam - was ist das nochmal genau?
Wenns mono leiser wird oder sich drastisch verändert muss das ja theoretisch immer mit Phasenzeugs zu tun haben...

KennyXXL

Re: Stereodelay für Solo

Beitragvon KennyXXL » Mi 6. Jan 2016, 11:34

https://mixcoach.com/creating-depth-the-haas-effect-2/

Kann man nutzen, um Gitarren breitwandiger darzustellen. Und ja, man muss eben beachten, dass in Mono noch alles halbwegs in Phase ist, weil sonst der Hit im WDR mit Kenny 500m hinter der Band platziert läuft.


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