Speaker für Mesa Lonestar Classic

tortitch

Speaker für Mesa Lonestar Classic

Beitragvon tortitch » Sa 12. Feb 2011, 15:14

Vor ein paar Monaten konnte ich recht günstig einen Lonestar Classic erstehen, - Combo mit 2 12ern (Black Shadow). Eigentlich mein Traumamp, aber irgendwie hätte ich es doch gern noch etwas rotziger (marshalliger?). Da dachte ich also daran, ob ein Austausch der Lautsprecher etwas bringt und welche Lautsprecher überhaupt geeignet sind. Im Prinzip mag ich z.B. die Greenbacks.
Oder sollte ich es eher mit dem Austausch der Vorstufenröhren versuchen?

Der sanfte Ribot

Re: Speaker für Mesa Lonestar Classic

Beitragvon Der sanfte Ribot » Sa 12. Feb 2011, 17:54

Hi,

ich habe den Lonestar vor ziemlich langer Zeit mal kurz gespielt, er erinnerte mich etwas an den Groove Tube Solo 75 (da war der Werksspeaker schlimm, mit G12H30 Heritage) aber super, dann aber gedrosselt.

Speaker habe ich die letzten zwei Jahre ziemlich viele, an verschiedenen Amps probiert.

Da Du von Marshallsounds sprichst würde ich Dir auch Greenbacks oder G12H30 Heritage empfehlen.
http://www.youtube.com/watch?v=6GkIrw99oeY
Bei dem obigen File kann man gut die Unterschiede erkennen, der V30 ist der mittigste und nicht besonders offen, ziemlich leblos hat, glaube ich, 60 Watt, der braucht auch ordentlich Schub, um gut zu klingen.
Der Celestion Gold ist (eigentlich soundlich fast ein Bulldog) spielt bei diesem Gaingrad des obigen Videos seine Stärken nicht aus, aber Clean und Crunch......toll.

Grundregel

Speaker mit weniger "Watt" sind allgemein (gleicher Bautyp, siehe untere Kategorisierung) lebendiger, offener (auch vom Spielgefühl!), höhenreicher....aber oft auch grissiilger bei höherem Zerrgrad und dann auch matschiger.

Toll sind bei einem 2*12 Combo ein Greenback oder G12H30 Heritage gemischt mit einem Bulldog (eigentlich Vox Speaker), dann sind auch glockige und honkige, twangige Cleansounds möglich.


Man hat dann sehr viele Soundmöglichkeiten, insbesondere bei der Ampabnahme im Studio.....aber aufpassen 100/50 Watt sind dann aufgedreht längerfristig der Killer für diese Combi.

Andere Erfahrung meinerseits:
Alte Speaker klingen meistens schöner: d.h. auch sogar ein alter reconeter Bulldog (Silver) klingt ne Ecker schöner (homogener, weniger grisselig) als eine neue Version davon...diese Regel gilt auch für Fender Speaker (Oxford), den sehr speziellen EV12....ein Problem dabei...viele alte Speaker machen komische Nebengeräusche sind oft durch....das mit ein paar lauten cleanen Akkorden checken....trotzdem scheint sich reconen zu lohnen.

Deshalb gibt es inzwischen Leute, die den Klang der alten (eingespielten) Speaker clonen....z.B. Scumback, der hat sich auf alte Celestions spezialisiert....kenne ich aber noch nicht...bestelle ich demnächst mal.
http://www.youtube.com/watch?v=G3eEMWyk0TE
Bitte selbst eruieren, welche Celestions dort nachgebildet wurden.

Speakertausch bringt viel mehr als Röhrentausch, da ist die erste Röhre in der Schaltung meist am wichtigsten.....hier mein Tipp mal ne 5751, ne neue Tung Sol 12ax7 und ne Mullard Reissue probieren....die sind klanglich sehr unterschiedlich......wenn Dir dann die Tung Sol oder doch die GT Mullard Reissue gefällt, kann man überlegen deren beliebteste N.O.S Originale zu kaufen, also ne original Mullard/Valvo bzw. ne Telefunken Smooth Plate. Lohnt meiner Meinung nach aber meist nur in der ersten Position der Röhrenschaltung, viel weniger Effekt als ein Speakerwechsel.

Hier wirklich m.M. nach sehr unterschiedliche Speaker (Klang von hell, schrill => dunkel mittig), viele andere Fabrikate und Modelle tummeln sich dazwischen und sind weder Fisch, noch Fleisch...bzw. m.M. nach Zeitverschwendung zu probieren.

Kategorisierungsversuch: Klang hell =>dunkel bzw. wenig Mitten => viel Mitten
JBL Alukalotte => Jensen C12N (mir gefallen die Weber Kopien in diesem Bereich wesentlich besser, außer man sucht einen harschen Skronck, dann sind die C12N super) => Cel. Blue Bulldog (der lebendigste Speaker, sehr spezielle honkige Mitten) => die verschiedenen Cel. Greenback Variationen => Cel. V30 sehr mittig, wenig Höhen

Ein weiterer spezieller, sehr eigenständiger, sehr neutraler Speaker kommt aus der PA Welt, EVL12M.....nicht meine Welt, sehr HiFi aber auch etwas besonderes.....

Es klingen von allen genannten Speakern ältere Versionen besser!

Gruß
Kai
Zuletzt geändert von Der sanfte Ribot am Sa 12. Feb 2011, 18:32, insgesamt 5-mal geändert.

Benutzeravatar
Matt 66
Beiträge: 6601
Registriert: Fr 22. Okt 2010, 19:40
Instrumente: jede Menge
Wohnort: Olching

Re: Speaker für Mesa Lonestar Classic

Beitragvon Matt 66 » Sa 12. Feb 2011, 18:26

Probier doch mal einen Baldringer Dual Drive... :out:

tortitch

Re: Speaker für Mesa Lonestar Classic

Beitragvon tortitch » Sa 12. Feb 2011, 18:35

Danke für die ausführliche Antwort. Hab auf YT auch einen Vergleich von G12 h30 und anderen gefunden, wo man Unterschiede ganz gut hören kann. Der G12 h30 ist demnach tatsächlich ein guter Tipp. Die Greenbacks sind vielleicht in der Tat etwas zu schwach für den Lonestar.
Gruß
Tortitch

Der sanfte Ribot

Re: Speaker für Mesa Lonestar Classic

Beitragvon Der sanfte Ribot » Sa 12. Feb 2011, 18:47

Den G12H30 gibt es in zwei Versionen, meine (Heritage 55Hz) soll milder klingen, die andere Version habe ich auch mal kurz gespielt....habe da leider keinen direkt Vergleich, klang aber auch super....

Du kannst doch die Leistung des Boogies verändern....oder gar Endstufenröhren ziehen (Ohmzahl verändert sich dann)....davon würde ich das nicht abhängig machen...für die meisten Stilisten, die ich spiele, ist Weichheit und Lebendigkeit schöner => also schwache Speaker...zum Recorden sowieso....

Der V30 (das Gegenteil davon!) ist für einige Sachen (höre mal Brenas Meddl Soundfiles) aber auch toll!

Gruß
Kai

tortitch

Re: Speaker für Mesa Lonestar Classic

Beitragvon tortitch » Sa 12. Feb 2011, 18:58

ja, ich kann den Lonestar auch auf 50 Watt laufen lassen. Tatsächlich nutze ich ja auch fast immer die 50W-Einstellung. Den v30 mag ich nicht besonders. Der ist mir etwas zu "brutal", wenn ich so sagen darf.

tortitch

Re: Speaker für Mesa Lonestar Classic

Beitragvon tortitch » Sa 12. Feb 2011, 19:01

Matt 66 hat geschrieben:Probier doch mal einen Baldringer Dual Drive... :out:


Ach nu ja, Verzerrer hab ich schon so viele ...

Benutzeravatar
Matt 66
Beiträge: 6601
Registriert: Fr 22. Okt 2010, 19:40
Instrumente: jede Menge
Wohnort: Olching

Re: Speaker für Mesa Lonestar Classic

Beitragvon Matt 66 » Sa 12. Feb 2011, 19:06

:mrgreen:

War auch nicht so gemeint... ;-)


Zurück zu „Equipment / Recording / Technik“