Zerrer. Das unbekannte Wesen

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Spanish Tony
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Zerrer. Das unbekannte Wesen

Beitragvon Spanish Tony » Di 10. Dez 2019, 10:50

Wie ihr ja sicher alle wissen tut, sind Zerrer ja ein kleines Hobby von mir. Ich hab immer mal wieder Bock, neue Pedale auszuprobieren, obwohl ich nicht unbedingt was suche.Ich hab eine Liste gemacht mit allen Zerrern, die ich je besessen habe. Und da bin ich inzwischen bei Nummer 37 angekommen. Also mal Zeit für ein aktuelles Fazit. Vorab nur noch das Einsatzgebiet: Ich spiele die Dinger grundsätzlich vor einem cleanen Amp und jegliche Zerre wird also mit Pedalen gemacht. Natürlich wissen wir alle, dass eine Zerre immer eine individuelle Farbe und individuellen Charakter hat. Hier ist das Kriterium sicherlich der persönliche Geschmack und das gewünschte Einsatzgebiet. Hier hatte ich schon diverse Pedale, die meinen Geschmack voll getroffen haben.
Allerdings hat sich im Laufe der Zeit was ganz deutlich rauskristallisiert. ICH WILL DEN AMP LIKE TONE! Und da trennt sich oft die Spreu vom Weizen. Viele Pedale beschneiden das Signal, haben wenig Dynamik, klingen flach und gepresst. Irgendwie verliert das originale Signal immer irgendwas wenn man ein Pedal einschaltet.Ich bin da allerdings auch sehr empfindlich. Und das ist der Grund warum immer wieder Pedale gehen mussten und aktuell nur 2 Pedale meinen Ansprüchen genügen. Nur Jan Ray und Vemuram TS schaffen es, plastisch, dreidimensional und ohne Soundverluste zu klingen. Da macht aktuell auch mein Bondi Sick as Overdrive schlapp. Und das finde ich bemerkenswert. Ist es doch ein tolles Pedal und war immerhin 2 Jahre auf meinem Board.
Ich bin mal gespannt, was noch kommt

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silversonic65
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Re: Zerrer. Das unbekannte Wesen

Beitragvon silversonic65 » Di 10. Dez 2019, 11:07

Tja, du hast ja noch nicht den Maxon RTO700 getestet. Ich mein nur, wenn du es amplike magst.

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Spanish Tony
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Re: Zerrer. Das unbekannte Wesen

Beitragvon Spanish Tony » Di 10. Dez 2019, 11:22

Den such ich noch. Du weißt doch, dass ich immer auf dich höre

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silversonic65
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Re: Zerrer. Das unbekannte Wesen

Beitragvon silversonic65 » Di 10. Dez 2019, 12:00

Dann sag mal Bescheid, wenn du einen gefunden hast.
Da kannst du dich so richtig austoben, indem du mit verschiedenen Röhren experimentierst.

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Großmutter
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Re: Zerrer. Das unbekannte Wesen

Beitragvon Großmutter » Di 10. Dez 2019, 15:40

"Ich spiele die Dinger grundsätzlich vor einem cleanen Amp und jegliche Zerre wird also mit Pedalen gemacht." - was ich für einen Fehler halte. Jedenfalls in meinem Zerr-Universum. Der (Röhren-)Amp sollte für mich immer schon ganz leicht angezerrt laufen, so am viel beschworenen "Sweet Spot" eben, erst an dem Punkt entfalten meiner Meinung nach meine bevorzugten (Treble-)Booster, Fuzzes und Overdrives ihr wirkliches Potential wenn es um Sound, Dynamik und diese spezielle, kompressionsbedingte Rundung geht. Wenn man es dann clean will, greift man eben zum Vol-Poti. Einfach nur von Clean auf Zerre umschalten funktioniert ja eigentlich wohl nur mit ausgemachten Distortion-Tretern, hat auch was, aber das ganze Konzept ist aber nicht so meins. Die Arbeit mit dem Vol-Poti an der Geige ist für mich ohnehin der Schlüssel zu wirklich geschmackvollem und facettenreichem Spiel - einfach nur Overdrive- oder Distortion-Presets an- und austreten halte ich für entschieden eindimensional ...

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Keef
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Re: Zerrer. Das unbekannte Wesen

Beitragvon Keef » Di 10. Dez 2019, 16:11

Großmutter hat geschrieben:wahre Worte ...

Das Probelm hierbei ist:
Die LAUTSTÄRKE mit der die Ämps dann gefahren werden - aber das weisst du selbst…
Also probiert Tony die Zerre mit dem Pedal bei humaner Lautstärke nachzuempfinden.
Ist ein fürchterlich schwerer Weg denk ich.
Deswegen bin ich froh, bei unserer Probe den Ämp aufdrehen zu können, dass anfängt zu kunspern (Sweetspot) und zuhause nimmt man eben n Zerrer der sehr nah kommt. (und probiert 128.567 Teile durch… ;-) )
So what…

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Blues Bird
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Re: Zerrer. Das unbekannte Wesen

Beitragvon Blues Bird » Di 10. Dez 2019, 16:13

Großmutter hat geschrieben:"Ich spiele die Dinger grundsätzlich vor einem cleanen Amp und jegliche Zerre wird also mit Pedalen gemacht." - was ich für einen Fehler halte. Jedenfalls in meinem Zerr-Universum. Der (Röhren-)Amp sollte für mich immer schon ganz leicht angezerrt laufen, so am viel beschworenen "Sweet Spot" eben, erst an dem Punkt entfalten meiner Meinung nach meine bevorzugten (Treble-)Booster, Fuzzes und Overdrives ihr wirkliches Potential wenn es um Sound, Dynamik und diese spezielle, kompressionsbedingte Rundung geht. Wenn man es dann clean will, greift man eben zum Vol-Poti. Einfach nur von Clean auf Zerre umschalten funktioniert ja eigentlich wohl nur mit ausgemachten Distortion-Tretern, hat auch was, aber das ganze Konzept ist aber nicht so meins. Die Arbeit mit dem Vol-Poti an der Geige ist für mich ohnehin der Schlüssel zu wirklich geschmackvollem und facettenreichem Spiel - einfach nur Overdrive- oder Distortion-Presets an- und austreten halte ich für entschieden eindimensional ...


So wird’s gemacht. :thumbup:

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Spanish Tony
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Re: Zerrer. Das unbekannte Wesen

Beitragvon Spanish Tony » Di 10. Dez 2019, 16:27

Besonders leise spiele ich jetzt nicht :fyou2:

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Großmutter
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Re: Zerrer. Das unbekannte Wesen

Beitragvon Großmutter » Di 10. Dez 2019, 18:03

...apropos "amplike": Ich finde den Begriff ja ein wenig schwammig, aber für mein Dafürhalten kann das kein Preamp/Overdrive besser als der hier: http://www.guitartest.de/Seymour%20Twin ... lassic.htm ...meinen würde ich jedenfalls nie hergeben, obwohl ich ihn aktuell eigentlich nicht benutze. Produktion ist schon länger eingestellt, aber gebraucht tauchen die manchmal so um die 100 Öcken auf und das ist echt geschenkt. Dat is ein tolles Teil, eben auch weil Röhre. Ich glaub, ich muss den wieder mal anschließen ...

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spanking the plank
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Re: Zerrer. Das unbekannte Wesen

Beitragvon spanking the plank » Do 12. Dez 2019, 08:20

Den seymour duncan röhrenzerrer hab ich auch. Müsste ich mal wieder ausprobieren.

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spanking the plank
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Re: Zerrer. Das unbekannte Wesen

Beitragvon spanking the plank » Do 12. Dez 2019, 08:24

Blues Bird hat geschrieben:
Großmutter hat geschrieben:"Ich spiele die Dinger grundsätzlich vor einem cleanen Amp und jegliche Zerre wird also mit Pedalen gemacht." - was ich für einen Fehler halte. Jedenfalls in meinem Zerr-Universum. Der (Röhren-)Amp sollte für mich immer schon ganz leicht angezerrt laufen, so am viel beschworenen "Sweet Spot" eben, erst an dem Punkt entfalten meiner Meinung nach meine bevorzugten (Treble-)Booster, Fuzzes und Overdrives ihr wirkliches Potential wenn es um Sound, Dynamik und diese spezielle, kompressionsbedingte Rundung geht. Wenn man es dann clean will, greift man eben zum Vol-Poti. Einfach nur von Clean auf Zerre umschalten funktioniert ja eigentlich wohl nur mit ausgemachten Distortion-Tretern, hat auch was, aber das ganze Konzept ist aber nicht so meins. Die Arbeit mit dem Vol-Poti an der Geige ist für mich ohnehin der Schlüssel zu wirklich geschmackvollem und facettenreichem Spiel - einfach nur Overdrive- oder Distortion-Presets an- und austreten halte ich für entschieden eindimensional ...


So wird’s gemacht. :thumbup:


Das stimmt - grundsätzlich. Außer beim Fender Twin Reverb und bei dem Concert Reverb. Da findet sich kein rechter "Sweetspot". Das wirds nur höllenlaut.
Und da muss man dann mit "ampliker Zerre" arbeiten. Kann man beim Gitarristen der Inmates aus London "nachhören". Klingt aber auch gut.

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Großmutter
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Re: Zerrer. Das unbekannte Wesen

Beitragvon Großmutter » Do 12. Dez 2019, 19:06

...das ist natürlich wahr. Mein erster Amp (ich hab ihn immer noch) war 1980 ein 69er Twin Reverb, so ein "ultralinear" 100 Watt plus-Teil und ich hab schließlich zwei Big Muffs davor geschaltet und hatte dann Clean, "Crunch" und "Lead" wenn sie beide angeschaltet waren. Deswegen ging es bei meinen ersten Solo-Versuchen auch immer darum, so flink wie möglich zu spielen und das ohne Pausen, weil sonst der wahnsinnige Rauschpegel aufgefallen wäre. Mein nächster Amp war ein alter Vox AC 30 (den ich leider nicht mehr habe), den hab ich mit einem Tubescreamer geboostet und hatte auf einmal den besten Sound des Landkreises ...


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