Fender Tone Master Deluxe vs. Original Tube Amp

Läster Paul
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Re: Fender Tone Master Deluxe vs. Original Tube Amp

Beitragvon Läster Paul » Fr 13. Mär 2020, 15:02

Keef hat geschrieben::ontopic:
Habs mir mal angehört. Klingt doch nit schlecht, wobei ich sofort un aussem Bauch dachte dass Nr 2 der Röhrenämp is.
Wenn man dann auf YT am PC das beurteilen kann…

Das sowieso. Ich frage nur, ob ein Modeler einen Röhrenverstärker ersetzen kann. So Soundmässig. You now what I mean? :think:
Da glaub ich nämlich nicht dran.

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Keef
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Re: Fender Tone Master Deluxe vs. Original Tube Amp

Beitragvon Keef » Fr 13. Mär 2020, 16:33

Ooooh - da gibbetz heavy Verfechter, you know.
Und wenn selbst Rose Tattoo jetz mit Kempers auf die Bühne gehn…

Bin ja auch der Oldschool-Rocker, der sein 100 Watt Röhrentopteil und ne 4x12er bei den AC/DC Sachen auf die Bühne schleppt.weil das für mich sein muss :thumbup:

Nur bei der Neil-Young-Band genügt der 5e3-Klon, der abgenommen wird.
Is halt auch schön, Ämp, Gitarre und Umhängetasche ins Taxi und ab in die Kneipe ohne Parkplatzsuche :-)

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Reinhardt
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Re: Fender Tone Master Deluxe vs. Original Tube Amp

Beitragvon Reinhardt » Fr 13. Mär 2020, 20:44

Es gibt heute so geile kleine Röhrentops und schnieke leichte Boxen mit Mordsrumms, ich verstehe es immer noch nicht ganz, wieso man sich den Plastikkrams reinzieht.
Ich habe in meinem Leben fünf Amps abgefackelt, davon waren drei (geliehene) Modeler. Von Bühnenzuverlässigkeit als Pluspunkt weiß meine Erfahrung nichts.

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Re: Fender Tone Master Deluxe vs. Original Tube Amp

Beitragvon silversonic65 » Fr 13. Mär 2020, 20:55

Reinhardt hat geschrieben:Es gibt heute so geile kleine Röhrentops und schnieke leichte Boxen mit Mordsrumms,

z.b. der Hook Little Lenny :thumbup:

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Reinhardt
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Re: Fender Tone Master Deluxe vs. Original Tube Amp

Beitragvon Reinhardt » Fr 13. Mär 2020, 21:29

Zugegeben mag es für Profis verführerisch sein mit einem Kemper oder Axe, wenn ich morgens Musicalorchester, mittags Tortilla-Chips-Erkennungsmelodie und abends Thrash-Metal-Auftritt habe.
Andererseits wäre das nichts, was man nicht auch bereits mit einem sogar preisgünstigeren Gigmaster/Tubemeister hinbekommen könnte.
Es gibt ja zwischenzeitlich schon Röhrentops mit IR-Loader, da nagel ich das Gedudel direkt von der Röhre aufs Band. Einfacher geht's ja nun wirklich nicht mehr.

Läster Paul
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Re: Fender Tone Master Deluxe vs. Original Tube Amp

Beitragvon Läster Paul » Sa 14. Mär 2020, 19:54

Reinhardt hat geschrieben:Es gibt heute so geile kleine Röhrentops und schnieke leichte Boxen mit Mordsrumms, ich verstehe es immer noch nicht ganz, wieso man sich den Plastikkrams reinzieht.
Ich habe in meinem Leben fünf Amps abgefackelt, davon waren drei (geliehene) Modeler. Von Bühnenzuverlässigkeit als Pluspunkt weiß meine Erfahrung nichts.

Erzähl doch mal, was du vom Unterschied zwischen Modeler und echtem Amp hältst.
Was den Kemper angeht, der versucht ja, die Dynamik eines Amps nachzubilden. Offensichtlich funktioniert das ja einigermassen. Es gibt aber einen Unterschied im Profiling zwischen Clean und Distortion. Das heisst aber, das der Amp als solcher eben nicht abgebildet werden kann und nur ein bestimmter Teil des Sounds rekonstruiert wird. Deswegen kann er auch einen Röhrenverstärker nicht wirklich ersetzen. Meine Meinung dazu.

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Re: Fender Tone Master Deluxe vs. Original Tube Amp

Beitragvon Spanish Tony » Sa 14. Mär 2020, 21:08

Rohrenamp ist aber auch nicht gleich Rührenamp. Das muss auch mal gesagt werden

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Reinhardt
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Re: Fender Tone Master Deluxe vs. Original Tube Amp

Beitragvon Reinhardt » So 15. Mär 2020, 09:05

Es gibt beschissene Röhrenamps. Das sehe ich auch so. Die sind aber doch eher die Ausnahme.

Aber bis zum heutigen Tag bin ich der Meinung, dass ein Kemper oder Axe genau das, was gerade beschrieben wurde, nämlich das durchgängige Verhalten eines Röhrenverstärkers über alle Spannungsbereiche nicht abbilden kann.
Da ist die Digitaltechnik bereits mit einem Single-Ended-Amp mit zwei Röhren wie einem Epiphone Valve Juniuor für 100 Euro überfordert.
Zumindest, wenn man davor steht. Auf Band gespielt sieht es wieder anders aus.
Da bin ich überzeugt, dass man mit einem IR-basierten Strymon Iridium oder Axe bereits bessere Ergebnisse kriegt als mit halbprofessionellem Mikrofongepopel vor einem Dumble im Homerecording oder Larifari-Studio.

Von Spitzenpersonal und -studios ist das aber immer noch Lichtjahre entfernt, will ich meinen.

Aber da eh jeder nur noch über In-Ear-Kopfhörer MP3s hört, ist das eh alles wurscht.

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Re: Fender Tone Master Deluxe vs. Original Tube Amp

Beitragvon Matt 66 » So 15. Mär 2020, 11:03

Hier liegt bei manch einem ein Mißverständnis vor. Der Kemper will nicht Amps nachbilden, sondern MIKROFONIERTE Amps plus Boxen und Effekte. Und er macht live deshalb Sinn, weil er einen mikrofonierten Amp, den der Spieler (d.h. sich selbst) nur über eine Fullrange-Monitorbox (!!!!!) hören kann, ersetzen kann. (Die gemikten Amps stehen gerade bei lauten Shows sonst nämlich gerne mal hinter oder unter der Bühne.) Der Sound ist jeden Abend hundertprozentig gleich und man kommt sich auf der Bühne soundmäßig nicht in die Quere. Da freut sich doch jeder Mischer.
Und im Studio ermöglicht er das Spielgefühl eines mikrofonierten Amps im Kontrollraum (!!!!!). Und wie Django schon bemerkt hat, ist das wesentlich praktikabler, weil schneller und damit kostengünstiger als eine aufwändige Mikrofonierung.

Wenn man die Hosen flatternlassen möchte, braucht man einen Amp plus v.a. Gitarrenbox, steht mit Gehörschutz (und damit vermindertem Hörempfinden!) im Aufnahmeraum und schwitzt. Kann man machen. Aber davon merkt der Hörer bei der Aufnahme nix.

Eigentlich dachte ich, das wäre hier allen Beteiligten klar... :dontknow:

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Re: Fender Tone Master Deluxe vs. Original Tube Amp

Beitragvon Reinhardt » So 15. Mär 2020, 20:59

Das ist in der Tat auf der Haben-Seite.
Allerdings möchte ich anfügen, dass nicht von ungefähr die besten Röhrenamp-Sounds traditioneller Couleur, die je auf Band aufgenommen wurden von Gibbons bis frühem Lukather, großteils mit Kleinverstärkern respektive "Übungsverstärkern" erzielt wurden aus gutem Grund. Perfekter Sweet Spot bei erträglicher Lautstärke und großem Sound.
Die Livetauglichkeit der Digi-Systeme mag durchaus ein Vorteil sein, aber auch im Profibereich würde ich meinen, dass gut 80% aller Gigs im Kontext Eckkneipe/Kleinclub/Bar/Jugendhaus stattfindet, wo bis auf den Gesang nichts mikrofoniert muss, da nichts vermisst wird. Wir haben halt alle noch die 80er im Kopf, wo bereits auf dem Mittelstufenfasching jede Hängetom ein eigenen Mikro bekam. ;-)
Wie gesagt, ich kann mir auch in kleineren Locations durchaus eine FOH-Lösung vorstellen, aber für traditionelle Spielweisen geht trotzdem nichts über den Klanggenuss eines aufgerissenen Princeton oder Deluxe.
:hearts:

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Re: Fender Tone Master Deluxe vs. Original Tube Amp

Beitragvon Matt 66 » Mo 16. Mär 2020, 10:17

Natürlich. Ich wollte ja nur eine Lanze für die Kemper User brechen. Jugendzentrumgigs sind was anderes...

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Reinhardt
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Re: Fender Tone Master Deluxe vs. Original Tube Amp

Beitragvon Reinhardt » Di 17. Mär 2020, 11:37

Für Metaller mag das ohnehin perfekt sein, da man nicht mehr diese affenartigen Lautstärken braucht, die heute eh nur noch bei quasi illegalen Gigs in Tiefbunkern möglich sind.

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Re: Fender Tone Master Deluxe vs. Original Tube Amp

Beitragvon Läster Paul » So 22. Mär 2020, 18:27

Line6 Ingolf erzählt was dazu:
https://www.guitarworld.de/forum/viewtopic.php?t=52463
Offenbar klingt ein Modeler über die Anlage nicht so wie eine Gitarrenbox, deswegen die Ausführung als Amp.
Ich versteh bloss diesen ganzen Aufwand nicht. Wenn ich einen Verstärker haben will, der wie ein Röhrenverstärker klingt, nehme ich einen Röhrenverstärker. Der einzige Nachteil ist der Heizstrom, das kostet. Für zu Hause, wo das Ding schon mal den ganzen Tag läuft, brauche ich einen mit geringer Leistung. :think:

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Re: Fender Tone Master Deluxe vs. Original Tube Amp

Beitragvon Cat Carlo » Mo 23. Mär 2020, 00:29

Also zum Artikel: Ein Amp (+ Lautsprecher) ist ja nun keine HiFi-Anlage. Also nix mit vorne rein und hinten lauter raus. Wie z. B. ein Kofferverstärker den Klang "moduliert", kann man am besten mal austesten wenn man einen normale Musikquelle an das Ding anschließt. Was da rüber kommt ist grausam. Dazu gehören zum großen Teil die Eigenschaften der Box: Lautsprecher mit schlechter Höhenwiedergabe und akustischer Kurzschluss für die Bässe. Das formt den Klang.

Und das Keyboarder davon nicht betroffen sind: Blödsinn. Wenn man auf einem Digitalpiano ein Register für Fender Rhodes hat, klingt das Ding meist nervig und furchtbar. Die Höhen klirren in den Ohren und die Bässe klingen irgendwie verzerrt und unsauber. Lässt man das Ganze über einen Amp (hies ja früher auch Instrumentenverstärker!) laufen klingt es so wie man es eigentlich erwartet von einer guten Nachbildung.


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