Schnabelrock hat geschrieben:
Die Biographie zerfällt arg in zwei Teile. Im ersten merkt man, dass und wie es EC wirklich um Musik ging.
In der zweiten Hälfte dann eigentlich nur noch Uhren, Drogen und englisches Landleben. Selbst JUST ONE NIGHT kommt kaum vor und die Zeit danach, wo er mit Leuten wie Phil Collins, Steve Winwood, B. B. King, Steve Gadd, Daryl Hall, Tina Turner, Gary Brooker, Pino Plladina, Paul Carrack gearbeitet hat: Das ist nahezu Vakuum, das interessiert(e) ihn kaum noch.
Ich meine, ich lese doch ein Clapton-Biographie nicht, um zu erfahren, wie es so beim Angeln zuging und dass er viel getrunken hat. Dazu brauche ich Clapton nicht, da frage ich meinen Schwiegervater.
Okay, ja, sehr viel Drogen und Alkohol, aber auch sein Weg, das zu verarbeiten. Er hat es ja geschafft, den Ausweg zu finden und gibt dadurch vielen vielleicht einen möglichen Weg vor.
Ich glaube übrigens nicht, daß ihm spätere musikalische Dinge nicht mehr wichtig waren.
Und doch - sowohl Alkohol und Angeln sind eben ein Teil seines Lebens. Dann müßte man ja eine rein musikalische Biographie schreiben - und das war wohl eben nicht sein Ziel. Bittere private Momente sind leider eben auch Teil des Lebens. Und er ist so ehrlich, die eben auch zu erzählen.
Hab auch "Hart wie Marmelade" von Kai Havaii gelesen. Ist eben auch meine Zeit. Da war ich anfangs erschlagen von tausend Mitbewohnern in seiner WG, die mäßig interessant waren. Später im Buch geht es um andere Dinge. Musikalische Parallelen u.s.w. Aber eben auch um viel Drogen und deren Beschaffung. Auch Teil des Lebens von kai.
Ich denke, daß musikalische Erkenntnisse und Leistungen eben ja auch von dem Erlebten erzählen oder dieses reflektieren.
Klar ist da manchmal arg viel von Drogen, seinem Sexleben und anderem die Rede. Aber es heißt eben Biographie und nicht Discographie - ohne daß ich Dir unterstellen will, daß Du nur darauf hinaus wolltest. Aber wo ist die Grenze bei dem, was man erzählt und was nicht? Eben ohne einen falschen Eindruck zu erwecken.
Wenn man sich zu einer Biographie druchringt, dann auch schonungslos - so jedenfalls dachten wohl beide, Kai Havaii und auch Eric Clapton.
Grüße,
Frank