Andreas Biermann hat sich das Leben genommen.


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Mr Knowitall
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Re: Andreas Biermann hat sich das Leben genommen.

Beitragvon Mr Knowitall » Mo 21. Jul 2014, 07:52

Besonders bitter ist, dass der Gang an die Öffentlichkeit ihn auch noch finanziell ruiniert hat, weil ihn dann kein Verein mehr wollte.

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Matt 66
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Re: Andreas Biermann hat sich das Leben genommen.

Beitragvon Matt 66 » Mo 21. Jul 2014, 11:48

Naja... bei aller Tragik, es gibt auch noch andere Berufe.

Aber wie schon bei Enke frage ich mich, was das für Psycho-Docs sind. Wenn es bekannt ist, wenn man sich in Behandlung begibt, dann sollte mMn der Arzt so geschult sein, dass es eben nicht zum Suizid kommt. Notfalls die SSRI-Dosis bis zum Anschlag erhöhen oder stationär behandeln. Sagt sich vielleicht zu einfach, keine Ahnung, aber ich finde, die behandelnden Ärzte haben da auch eine gewisse Teilverantwortung.

linus
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Re: Andreas Biermann hat sich das Leben genommen.

Beitragvon linus » Mo 21. Jul 2014, 13:11

Du machst den Fehler zu glauben, das Biermann wg. seines Berufes als Fussballer Depressionen bekommen hätte - diese hätte er wohl auch bei einem anderen Beruf bekommen !

Und der Arzt kann noch so gut sein, wenn der Patient nicht mehr kann oder will, dann hat er keinen Einfluß mehr darauf.

Die SRRI-Dosis "bis zum Anschlag erhöhen" ist der typische Rat derjenigen, die Depressionen mit anderen Krankheiten vergleichen, bei denen eine Erhöhung der Medikamenten-Dosis meistens zur Verbesserung des Krankheitsbildes führt - das hilft dabei aber nix (es sei denn, man will als zugedröhntes Wesen durch den Alltag wabern).

Eine stationäre Behandlung hilft für die Dauer der Behandlung (bis zu 3 Monaten) - und dann ?!?

Die behandelnden Ärzte stehen diesem in den letzten 10 Jahren bedrohlich gestiegenen Krankheitsbild (Burnout ist etwas anderes, gleichwohl ähnlich schwer im Verlauf) mehr oder weniger überfordert gegenüber.

Und je mehr Zeitarbeit/Leiharbeit/8,50 Euro-Jobs (nicht für Hilfsarbeiter sondern für Leute mit Berufsabschluß !!) entstehen desto häufiger wird diese Krankheit auftreten (wobei die Frage erlaubt sei, warum diese Quote in Skandinavien, Benelux, Italien, Frankreich, Spanien, Portugal nicht ansatzweise ähnlich hoch ist...!).

Depressionen gehören zu den ätzendsten Krankheiten, da immer wieder ausbrechend und medikamentös/ärztlich nur begleitend helfend - aber nicht heilend !

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Matt 66
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Re: Andreas Biermann hat sich das Leben genommen.

Beitragvon Matt 66 » Mo 21. Jul 2014, 13:37

Nee nee! Mein "andere Berufe" bezog sich auf den "finanziellen Ruin als Fussballer".

Ansonsten gebe ich Dir schon recht. Ich sage nur: lieber zugedröhnt als tot.

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Mr Knowitall
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Re: Andreas Biermann hat sich das Leben genommen.

Beitragvon Mr Knowitall » Mo 21. Jul 2014, 16:48

Matt 66 hat geschrieben:Naja... bei aller Tragik, es gibt auch noch andere Berufe.

Aber wie schon bei Enke frage ich mich, was das für Psycho-Docs sind. Wenn es bekannt ist, wenn man sich in Behandlung begibt, dann sollte mMn der Arzt so geschult sein, dass es eben nicht zum Suizid kommt. Notfalls die SSRI-Dosis bis zum Anschlag erhöhen oder stationär behandeln. Sagt sich vielleicht zu einfach, keine Ahnung, aber ich finde, die behandelnden Ärzte haben da auch eine gewisse Teilverantwortung.


Depression ist ja eine Modediagnose.
Dass ich depressiv werde, wenn ein Angehöriger stirbt oder dergleichen, ist ja völlig normal.

Menschen, die wirklich und scheinbar grundlos schwere Depressionen haben (totale Emotionslosigkeit, ständige Suizidgedanken) kann man schwer helfen. Das hat mit dem Beruf dann auch wenig zu tun. Ich glaube nicht, dass man so einen Suizid in jedem Fall verhindern kann. Befördern kann man ihn wohl schon.

http://en.wikipedia.org/wiki/David_Foster_Wallace

Ein Mensch mit derart schweren Depressionen kann häufig nicht einmal das Bett verlassen, geschweige denn, arbeiten.

Dass Menschen durch Scheißjobs depressiv werden oder ausbrennen, ist schlimm, aber etwas anderes, da es hier eine Ursache gibt, die man beseitigen könnte.

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Matt 66
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Re: Andreas Biermann hat sich das Leben genommen.

Beitragvon Matt 66 » Mo 21. Jul 2014, 18:59

5-HTT ist an allem Schuld!

Tom

Re: Andreas Biermann hat sich das Leben genommen.

Beitragvon Tom » Mo 21. Jul 2014, 19:39

Matt 66 hat geschrieben: Notfalls die SSRI-Dosis bis zum Anschlag erhöhen oder stationär behandeln. Sagt sich vielleicht zu einfach, keine Ahnung, aber ich finde, die behandelnden Ärzte haben da auch eine gewisse Teilverantwortung.


Ach Gott. Lieber mal nix sagen, wenn man keine Ahnung hat.

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Re: Andreas Biermann hat sich das Leben genommen.

Beitragvon Matt 66 » Mo 21. Jul 2014, 20:54

Tom hat geschrieben: Lieber mal nix sagen, wenn man keine Ahnung hat.


Wenn es danach ginge, müßten/könnten wir das komplette Forum sofort schließen.

Josef K

Re: Andreas Biermann hat sich das Leben genommen.

Beitragvon Josef K » Di 22. Jul 2014, 21:04

Mr Knowitall hat geschrieben:
Depression ist ja eine Modediagnose.


Mit Verlaub: Wohl kaum.
"Burn Out" ist eine Modediagnose. Es soll wohl implizieren, dass Jemand, der einen Burn Out hat, sich für seine Kollegen totgeschuftet hat. Klingt offenbar irgendwie besser, obwohl eigendlich die selbe Symtomatik zugrunde liegt.

manzano

Re: Andreas Biermann hat sich das Leben genommen.

Beitragvon manzano » Mi 23. Jul 2014, 08:49

Ich würde Burn Out und Depression nicht gleichsetzen glaube ich. Depression kann eine Folge von Burn Out sein, ja. Insofern wäre Depression das Symptom.
Wie auch immer, es ist beides nichts, was man als "Modediagnose" abtun sollte.

Josef K

Re: Andreas Biermann hat sich das Leben genommen.

Beitragvon Josef K » Mi 23. Jul 2014, 21:58

Vielleicht hast Du Recht, ich kenn Gutmenschen, die halten Borderline für eine Modediagnose.... :roll:

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Spanish Tony
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Re: Andreas Biermann hat sich das Leben genommen.

Beitragvon Spanish Tony » Do 24. Jul 2014, 13:36

Borderline IST eine Modediagnose bzw. im Zweifelsfall nennen wir es mal Persönlichkeitsstörung vom Borderlinetyp.
Erfahrungsgemäß sind viele Persönlichkeitsstörungen Mischformen mit verschiedenen Anteilen.
ST


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Matt 66
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Re: Andreas Biermann hat sich das Leben genommen.

Beitragvon Matt 66 » Do 24. Jul 2014, 20:51

Schön. Nachdem wir das nun geklärt hätten, reden wir jetzt doch mal über ADHS und Bulimie.

Josef K

Re: Andreas Biermann hat sich das Leben genommen.

Beitragvon Josef K » Do 24. Jul 2014, 21:08

Spanish Tony hat geschrieben: im Zweifelsfall nennen wir es mal Persönlichkeitsstörung vom Borderlinetyp.
Erfahrungsgemäß sind viele Persönlichkeitsstörungen Mischformen mit verschiedenen Anteilen.
ST


Das finde ich sehr treffend formuliert. Das Problem dabei ist: mach das mal einer Krankenkasse klar :roll:

Josef K

Re: Andreas Biermann hat sich das Leben genommen.

Beitragvon Josef K » Do 24. Jul 2014, 21:08

Matt 66 hat geschrieben:Schön. Nachdem wir das nun geklärt hätten, reden wir jetzt doch mal über ADHS und Bulimie.


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Re: Andreas Biermann hat sich das Leben genommen.

Beitragvon Cat Carlo » Do 24. Jul 2014, 21:34

Josef K hat geschrieben:
Matt 66 hat geschrieben:Schön. Nachdem wir das nun geklärt hätten, reden wir jetzt doch mal über ADHS und Bulimie.
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Wann hat es bei dir angefangen?

Josef K

Re: Andreas Biermann hat sich das Leben genommen.

Beitragvon Josef K » Fr 25. Jul 2014, 18:02

Du meinst die Sache mit den Störungen?

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Re: Andreas Biermann hat sich das Leben genommen.

Beitragvon Cat Carlo » Fr 25. Jul 2014, 18:29

Josef K hat geschrieben:Du meinst die Sache mit den Störungen?

Na klar doch. Wenn Du Dich schon outest, dann machen wir gleich reinen Tisch! :popcorn:


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