Für alle die aufgrund

Tom

Re: Für alle die aufgrund

Beitragvon Tom » Sa 11. Apr 2015, 15:30

buttrock hat geschrieben:@Aldi: Die Selbstversorgerutopie kann man sich knicken, da so Sachen wie moderne Medizin usw ohne arbeitsteilige Prozesse nicht zu bewerkstelligen sind.

Ich kenne Leute, die krankenversicherungstechnischen in einer Solidaritätsgemeinschaft sind - und die erzählen, sobald einer in der Gruppe Chemo o.ä. hat, wird's ganz schnell eng.

Trotzdem glaub ich, daß sich selbst versorgen mit Nahrung keine Utopie ist.
Und auch "teilweise" recht gut funktioniert. Muss man halt Zeit und Arbeit reinstecken. Mag nicht jeder.

Der Stohrl macht das ganz gut vor, und ist dabei noch Wissenschaftler. :shock:
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Aldaron
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Re: Für alle die aufgrund

Beitragvon Aldaron » Sa 11. Apr 2015, 15:32

@linus: Hab ich schon geschrieben. Wer lesen kann, ist klar im Vorteil. Kann man im Netz nicht immer voraussetzen, schon klar.

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Re: Für alle die aufgrund

Beitragvon linus » Sa 11. Apr 2015, 15:46

Ich formuliere die Frage mal anders:

Inwieweit ist man mit so jungen Jahren berufsunfähig bzw. welche Instanz hat dies bestätigt ?

Ich frage deshalb, weil dieses Thema einen Hauptteil der Betriebsratssitzungen ausmacht, an denen ich gezwungen bin teilzunehmen...!

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Re: Für alle die aufgrund

Beitragvon Aldaron » Sa 11. Apr 2015, 15:55

Achso! Bin grad unterwegs, Kurzfassung:

Ich hab von ärztlicher Seite einen ganzen Strauß an Einschränkung bekommen. O-Ton Fachärztin: für ihre Krankheit haben sie schon den denkbar beschissensten Beruf erlernt.

Betrifft eben alles Dinge, die in meinem sehr speziellen Job unumgänglich sind. Wär ich Bankkaufmann oder Anwalt, wäre es piepegal. Und ich hab halt auch einen tollen Arbeitgeber, zugegeben! Da fällt mir Optimismus leichter.

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Re: Für alle die aufgrund

Beitragvon Zakk » Sa 11. Apr 2015, 16:09

Berufsunfähigkeit? Mit welcher Konsequenz?
AU-Rente? EU-Rente? AU mit Krankengeld? Versteh ich nicht.

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Re: Für alle die aufgrund

Beitragvon Aldaron » Sa 11. Apr 2015, 17:55

AU mit Krankengeld und innerbetrieblicher Umsetzung.

buttrock

Re: Für alle die aufgrund

Beitragvon buttrock » Sa 11. Apr 2015, 20:15

Tom hat geschrieben:
buttrock hat geschrieben:@Aldi: Die Selbstversorgerutopie kann man sich knicken, da so Sachen wie moderne Medizin usw ohne arbeitsteilige Prozesse nicht zu bewerkstelligen sind.

Ich kenne Leute, die krankenversicherungstechnischen in einer Solidaritätsgemeinschaft sind - und die erzählen, sobald einer in der Gruppe Chemo o.ä. hat, wird's ganz schnell eng.

Trotzdem glaub ich, daß sich selbst versorgen mit Nahrung keine Utopie ist.
Und auch "teilweise" recht gut funktioniert. Muss man halt Zeit und Arbeit reinstecken. Mag nicht jeder.

Der Stohrl macht das ganz gut vor, und ist dabei noch Wissenschaftler. :shock:

Ein paar Quadratmeter Grundbesitz sind auch noch nützlich für sowas :Geheimtipp:

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Re: Für alle die aufgrund

Beitragvon Mr Knowitall » Sa 11. Apr 2015, 20:37


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Re: Für alle die aufgrund

Beitragvon Mr Knowitall » Sa 11. Apr 2015, 20:50

Derzeit sieht es ja so aus, als wäre es das Natürlichste der Welt im Austausch für virtuelles Bitvermögen, das Leben auf der Erde systematisch zu vernichten. Der Wahnsinn der Normalität sozusagen. Ich freu mich schon auf die vorhersehbaren Segnungen des Fracking in Nordbayern.

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Re: Für alle die aufgrund

Beitragvon Josef K » So 12. Apr 2015, 12:08

Mr Knowitall hat geschrieben:Der Wahnsinn der Normalität



Eine meiner Lieblingslektüren ;-)

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Re: Für alle die aufgrund

Beitragvon Bassfuss » Mo 13. Apr 2015, 09:22

Aldaron hat geschrieben:Dass es dich, Frank, so übel erwischt hat, tut mir leid! Aber so ists halt manchmal, was will man jetzt machen. Ich könnte mich auch in die Ecke hocken und mein Pech beklagen. Bringt aber nix. Außer, dass ich in der Ecke hock und mich auf mein Leid konzentrier. :flower:


...es ging mir gar nicht um mich persönlich dabei. Mir geht es darum, daß man nicht jeden üblen Schachzug des Lebens nur mit positiven Denken besiegen kann. Eben weil man es nicht selbst in der Hand hat. Wo aus der glücklichen Familie mit zwei Kindern durch Todesfall oder Krankheit die Familie wird, die auf Sozialhilfe angewiesen ist. Von jetzt auf gleich. Oder ähnlich gelagerte Fälle. Wie auch Deiner, wenn Dein Arbeitgeber z. B. ein Arschloch wäre. Je nach Absicherung kann man da auch tief fallen. Ich wünsche Dir, daß das alles weiterhin gut läuft!

@ Kollege Zakk: sollte das ein ironischer Kommentar gewesen sein?

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Re: Für alle die aufgrund

Beitragvon Bassfuss » Mo 13. Apr 2015, 09:37

Aldaron hat geschrieben:So wie ichs momentan seh:

Solange wir nicht alle Selbstversorger sind und ein Stück weit auf das "System" kacken können, müssen wir irgendwie mitlaufen.


...dazu lief gerade ein TV-Beitrag kürzlich...bzw. über das Anlegen von Beeten in der Stadt --> Schadstoffwerte weit oberhalb der zulässigen Grenzen. In der Nähe von Flughäfen selbstverständlich ganz besonders. Das Thema Selbstversorgung ist bereits von der Warte her ganzs chön schwierig. Da denkst Du, Du erntest gesunde Karotten in Deinem Garten. Nix is´.....jedenfalls in der Stadt, wo ja auch immer mehr Beete auf Dachgärten u.s.w. entstehen.

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Re: Für alle die aufgrund

Beitragvon Bassfuss » Mo 13. Apr 2015, 09:41

Tom hat geschrieben:Und ich versuche die Frage zu stellen: welche Mechanismen/Strukturen/Interessen bringen eine Gesellschaft dazu, eine Leistungsgesellschaft zu sein? Wer profitiert davon? Wem nützt es? Wird dies etwa künstlich befördert? Gibt es funktionierende Alternativen?
Ich würde es als ein Zeichen von persönlicher wie gesellschaftlicher Reife deuten, wenn der Einzelne und die Gruppe sich von Konkurrenzempfinden emanzipiert.

Mein Weg ist da jedenfalls noch ein langer.


...solange in unserer Gesellschaft das Zeigen von ein wenig Zufriedenheit mit wenig als Stagnation oder gar Rückschritt empfunden wird, solange wird der Mensch von A nach B hetzen und immer mehr Steigerung haben wollen/müssen. Die Frage ist, ob das eben notwendig ist, solange man versorgt ist.

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Re: Für alle die aufgrund

Beitragvon Zakk » Mo 13. Apr 2015, 09:41

@ Kollege Zakk: sollte das ein ironischer Kommentar gewesen sein?


Nein, ich denke nur, dass man demjenigen, der ernsthafte Probleme hat, nicht über´s Forum helfen kann und sollte. Die einen gehts nichts an und derjenige, der seinen Senf dazu gibt, kann auch nur Formelhaftes abdrücken.

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Re: Für alle die aufgrund

Beitragvon Aldaron » Mo 13. Apr 2015, 10:06

Zakk, da hast du schon recht.

Und Frank: Danke erstmal! Wird schon. Ich bin zuversichtlich, wie vielleicht schon durchgekommen ist. ;) Ich wollte auch nicht sagen, dass man Negatives mit Optimismus wegradieren kann. Aber wenn es mir schon dreckig geht, muss ich mich nicht auch noch mit den Ungerechtigkeiten der Welt befassen, da fällt man nur tiefer ins Loch. Und letztendlich raubt man sich damit die Möglichkeiten. Es kann natürlich nicht jeder Ferarri fahren. Muss man das überhaupt? Ich bin froh, wenn ich mein Futter weiterhin so einkaufen kann, wie ich es momentan tu. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung prangert an, dass es nicht möglich sei, sich mit einem Hartz-4-Satz gesund zu ernähren. Sowas sind Dinge, die mich auf die Palme bringen. Das eine Amt gräbt in Folge dem nächsten das Wasser ab.

Ich glaube aber, dass man mit einer optimistischen Einstellung sein Leben besser bestreitet, als mit einer negativen, die von Nörglerei und Jammerei durchzogen ist. Natürlich ist das System ungerecht. Aber was mach ich aus meiner eigenen kleinen Welt? Ein guter Schritt ist sicher schonmal nicht mehr so viel im Netz abzuhängen, auch dann nicht, wenn man auf Arbeit ist und Leerlauf hat. Um den Bogen wieder zu schließen. Gerade Facebook: Da postet jemand tolle Urlaubsphotos, der nächste hat ne neue teure Gitarre und ne Freundin kommt mit ihrem neuen Cabrio daher und hat alle ihre tollen, erfolgreichen Freunde mit auf dem Bild. Da kann nicht jeder immer trennen, dass es sich hier nur um eine Momentaufnahme handelt, wenn man selbst am Bildschirm hockt und den katastrophalen Steuerbescheid vor sich liegen hat. Fällt mir auch schwer. Sowas kann schon runterziehen. Dass die Sachen letztendlich alle auf Pump gekauft sind, schreibt ja niemand dazu. ;)
Zuletzt geändert von Aldaron am Mo 13. Apr 2015, 10:13, insgesamt 2-mal geändert.

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Re: Für alle die aufgrund

Beitragvon Tom » Mo 13. Apr 2015, 10:08

Bassfuss hat geschrieben:
...solange in unserer Gesellschaft das Zeigen von ein wenig Zufriedenheit mit wenig als Stagnation oder gar Rückschritt empfunden wird, solange wird der Mensch von A nach B hetzen und immer mehr Steigerung haben wollen/müssen. Die Frage ist, ob das eben notwendig ist, solange man versorgt ist.


Oder, lieber Frank: wer versorgt mich da eigentlich? Ist wirklich alles so "sicher"?
Was ist eigentlich sicher in meinem Leben? - - Weißt schon, wem sag ich das!!

Fester Drücker, Tom

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Re: Für alle die aufgrund

Beitragvon Aldaron » Mo 13. Apr 2015, 10:12

Gabs denn schonmal sowas wie Sicherheit seitdem der Mensch existiert? :scratch:

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Re: Für alle die aufgrund

Beitragvon Bassfuss » Mo 13. Apr 2015, 10:39

Zakk hat geschrieben:Nein, ich denke nur, dass man demjenigen, der ernsthafte Probleme hat, nicht über´s Forum helfen kann und sollte. Die einen gehts nichts an und derjenige, der seinen Senf dazu gibt, kann auch nur Formelhaftes abdrücken.


...stimmt schon. Aber schreib das doch einfach so...

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Re: Für alle die aufgrund

Beitragvon buttrock » Mo 13. Apr 2015, 10:46

Aldaron hat geschrieben:Gabs denn schonmal sowas wie Sicherheit seitdem der Mensch existiert? :scratch:

Natuerlich gibt es nie absolute Sicherheit, aber einen Unterschied ob die immer vorhandene Unsicherheit bedeutet, dass man nicht weiss ob man noch eine Duerreperiode uebersteht und es dann vielleicht nicht das Risiko wert ist mit einem Fluechtlingsbot im Mittelmeer zu ersaufen, oder ob man sich den Skiurlaub und den Zweitwagen ( die dritte Gitarre, das Biogemuese oder das Haus mit Garten wo man es anbaut, Koks und Nutten) naechstes Jahr auch noch leisten kann macht es schon.

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Re: Für alle die aufgrund

Beitragvon Bassfuss » Mo 13. Apr 2015, 10:48

Tom hat geschrieben:Oder, lieber Frank: wer versorgt mich da eigentlich? Ist wirklich alles so "sicher"?
Was ist eigentlich sicher in meinem Leben? - - Weißt schon, wem sag ich das!!

Fester Drücker, Tom


Moin,

leider ist sehr wenig sicher. Am allerwenigsten die gern zitierte Rente ist "sischer." Ich glaube, was einen dabei wirklich beeindruckt, ist, daß es manchmal arg schnell geht. Beispielsweise wurde die Firma, in der ich arbeite, gerade verkauft. Von jetzt auf gleich ist alles anders. Getroffene Vereinbarungen sind ungültig. Und das meinte ich auch, daß man eben letztlich wenig selbst in der Hand hat. Abhängigkeiten gibt es auch als Selbständiger, z. B. von Banken, Ämtern, Willkür von anderen u.s.w. Und das kann man jetzt natürlich immer weiterführen.


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