Worth Watching! Der Film-Thread

[Tom]

Nun genau das versuche ich mit "nichtssagend" auszudrücken.

[Han Solo]

Nun genau das versuche ich mit "nichtssagend" auszudrücken.

https://www.youtube.com/watch?v=0OMDjIi ... tu.be&t=75

[Zakk_Wylde]

Doch, nach gängigen Sänger-Ausbildungskriterien Kriterien kann sie gut singen, da beisst die Maus keinen Faden ab.

Das ist genau das Problem der deutschen "Musikszene". Es geht immer nach Schema F. Es werden objektive Kriterien zugrunde gelegt. Null Raum für Kreativität und Individualität. Hauptsache gut gemachtes Handwerk.

Ich glaub die deutsche Musikszene hat mehr als ein Problem...

[Josef K]

Ich glaub die deutsche Musikszene hat mehr als ein Problem...

Ich möchte mich vollständig und insbesondere diesem Standpunkt anschließen.


Helene Fischer. Gefolgt von einer ernsthaft betriebenen Diskussion

[Bassfuss]

[quote="Han Solo"
Das ist genau das Problem der deutschen "Musikszene". Es geht immer nach Schema F. Es werden objektive Kriterien zugrunde gelegt. Null Raum für Kreativität und Individualität. Hauptsache gut gemachtes Handwerk. [/quote]

...im Mainstream hat die ganze Welt das Problem.

[Bassfuss]

Helene Fischer. Gefolgt von einer ernsthaft betriebenen Diskussion

...sie ist ja nur quasi atemloser Platzhalter für diese Diskussion.

[Aldaron]

Wenn ich als Jungspund das sagen darf: Charts aus den 70ern/80ern sagen mir, dass da der Mainstream schon irgendwie cool war. Kann wahrscheinlich jemand weniger nachvollziehen, wenn er das live miterlebt hat.

[Bassfuss]

Moin,

was ordnest Du denn unter Mainstream in den 70ern ein?

Grüße, Frank

[Tom]

Nun genau das versuche ich mit "nichtssagend" auszudrücken.

https://www.youtube.com/watch?v=0OMDjIi ... tu.be&t=75

[buttrock]

@Aldi
Man muss halt sehen, dass sich seit dem Siebzigern, einige Entwicklungen gegeben hat, die deine These durchaus stuetzen.
Die Poplandschaft ist sehr viel inhomogener. In den siebzigern gab es keine elektronische Tanzmusik, keinen HipHop, Metal und Rock waren noch nicht so ausdifferenziert wie heute. Vieles ausserhalb von eben Gitarrenmusik wird hier von meinem Gefuehl her gar nicht wahrgenommen. Insgesamt verteilt sich die Hoererschaft auf meistens recht isolierte Nischen. Vor allem bei den Leuten, die aktiv an Musik interessiert sind, also auch Tontraeger kaufen und gezielt nach Musik suchen. Der "Mainstream" wird mittlerweile von Leuten gepraeget, denen Musik gar nicht so wichtig ist.

[linus]

Da ich das Gefühl habe, das die meisten hier eh nur noch zu Hause still vor sich hin klimpern - immer auf der Suche nach dem noch true-eren Sound bzw. mit stierem Blick auf den Monitor versuchen, sich irgendein musikerpolizei-wichtiges Solo draufzuschaffen (mit dem nachfolgenden Problem, das sie dann nicht wissen, bei welchem Song sie dieses Solo denn einsetzen können ) - möchte ich auch kurz was zur "Musikszene" sagen:

welche Musik-Szene haben wir denn überhaupt noch in Deutschland ? Es sprießen täglich Singer-Songwriter mit Akustikgitarre aus dem Boden, aber B A N D S, die einen tollen Song (jedweder Couleur) veröffentlichen, der vielleicht sogar im Radio gespielt wird - da herrscht gähnende Leere !

Wenn ich mit der Coverband irgendein Stadtfest bespaße fällt mir seit ca. 5 Jahren (!) verstärkt auf, das der Großteil der heutigen Jugend (sprich des Musiker-Nachwuchses) überhaupt keine Klassiker mehr kennt... die rasten voller Freude aus, wenn dann was von der NDW kommt - und natürlich wird von Anfang an irgendetwas von "Helene" gefordert
Und das ist über einen Zeitraum von 5 Stunden ziemlich nervig - und ich rede hier von Männern (Alter von 17-30) und drallen Maiden (Alter von 15-60), die diese Anfragen konstant gen Bühne schmettern

Jede Generation hat ihre Musik - die aktuelle kuschelt sich im Volksmusik-Ballermann-Apres-Ski-Endlos-Mix-Wahn - aber auch das wird wohl in ein paar Jahren wieder anders sein

Erschütternd ist nur, das die Jugend auf so etwas abfährt (nix da von Unterschichten-Volk: auf der Abi-Feier meiner Tochter ging bei diesem Scheiß die Post ab - und die waren da noch alle nüchtern )

Weshalb bei mir bei Frau Fischer alle Lichter ausgehen liegt daran, das ihre Attitüde mich unendlich ermüdet: kein Satz ohne eine passende Geste, kein Wort, wo man erkennen könnte, was sie wirklich über ein Thema denkt - d.h. sie tut keinem weh, macht es allen recht und passt deshalb hervorragend zu unserer Regierung

[buttrock]

Junge Leute die halt keine Helene Fischer hoeren will, geht halt nicht auf Stadtfeste. Die gehn aufs Hurricane, aufs Melt oder in den naechsten Indieclub oder in einen Technoschuppen oder zu einem HipHop Jam.
Was ist den mit "Klassikern" gemeint? Led Zeppelin zB? Deren Songs sind heute gut 40 Jahre alt. Wenn man in den Siebzigern 40 Jahre alte Lieder gespielt haette, dann waere das Marschmusik gewesen.

[Zakk]

Irgendwie wird´s unübersichtlich…..

Einzelfallschilderungen, Glossenartige Überspitzungen und anderes ….

Klarstellend von meiner Seite aus, dass es wohl DIE deutsche Musikszene nicht gibt.

Da ich nicht alles kenne und ich deshalb nicht alles in einen Topf werfen kann, kann ich mich nur auf bestimmte Industrieprodukte beziehen…

Es gibt unheilvolle Allianzen zwischen, in der Regel privaten, Fernsehsendern und Formatradio-Stationen, Jugendzeitschriften und natürlich den Rechteinhabern oder Labels selbst….


Ich stecke da natürlich nicht drin. Der Riese aus Olching (musikalischer Riese) weiß ungleich mehr. Was ich weiß ist, dass praktisch nichts dem Zufall überlassen wird.

Die Vermarktungskette ist perfektioniert bis zum geht nicht mehr…… und am Ende kommt ein Gitarre spielender Nervtyp mit deutschsprachiger Singer/Songwriter Attitüde raus.

Ich meine, glaube zu meinen, dass ausländische Märkte weniger homogen sind. Allein die Radiolandschaften in Amiland sind lokaler, schwerpunktmäßiger in Bezug auf bestimmte Genre und deshalb weniger musikalisch gleichzuschalten, wobei jetzt sicher gleich die Amerika-Kenner aufstöhnen…. Ist nur so eine Vermutung….

Just my 50Cts.

[buttrock]

Das mit der Radiolandschaft ist denk ich schon so. In England gibts zB auch ne Lange Tradition von zT illegalen Radiosendern, die diverse Genres Bedienen und da auch eine ganz andere Bedeutung haben als hier.

[Aldaron]

Solange Musik und Kunst im Allgemeinen als Hobby der Manager-Gattin und Zerstreuung während des Jura-Studiums gesehen wird und es auch nicht unterlassen wird, diese Sichtweise immer wieder den tatsächlich Schaffenden unter die Nase zu reiben, wird auch keine große Musiklandschaft wachsen können.

Und gerade die Leute, die beruflich der verhassten Karriere hinterherhecheln, posten auf Facebook bevorzugt Kalenderabreißbildchen davon, dass man doch unbedingt seinen Traum leben muss. Predigen Individualität und stellen sich ein teures Status-Instrument nach dem anderen in den hauseigenen 52qm Hobbykeller. Und schütteln verständnislos den Kopf, wenn dann tatsächlich jemand seinen Traum auch außerhalb Facebooks versucht zu leben.

Jaaa, ich hab auch so meine Feindbilder.

[Basslümmel]

Ich glaub die deutsche Musikszene hat mehr als ein Problem...

Typen wie Euch/Dich

Ein wenig musikalischer Anspruch heisst noch lange nicht, dass man das Recht hat andere für ihre Fähigkeiten und ihren Geschmack zu verurteilen.
Musik ist so vielfältig wie unsere Kulturen und was für einen wunderschön klingt, klingt für andere (uns) grauenhaft.

Wir selbst fordern doch auch für unsere sogenannte musikalische "Anderartigkeit" Toleranz ein. Ich selbst habe mir noch keinen Zacken aus der Krone gebrochen, sofern die Party geil war, bei Atemlos zu tanzen. Es sei denn, ich umgebe mich nur mit meinesgleichen, was für mich ein Ausdruck von Einsamkeit, oder unterbewusste Menschenfurcht ist. Immer diese Angst, was andere von mir denken können. Es sind immer nur Musiker, die bei Ballermannsongs nicht tanzen und sich empören. So gesehen, die grössten Spassbremsen einer Fete und klagen dann darüber, dass sie die Nacht im Bett wieder auf handbetrieb umstellen mussten.

Das soll nicht heissen, dass wir auf einmal alles gut finden müssen. Musik ist, zumindest nicht für mich, kein Wettkampf. Der Sinn in der Musik ist die Kommunikation und definiert nebenbei eine starke Gruppenzugehörigkeit, sowie Identität. Musikgeschmack war und ist eben auch ein Statement. Wir dürfen nicht vergessen das wir alles dasselbe lieben, ob als schaffender, oder zuhörender.

Streiten und Diskutieren über Musik macht mehr Spass, wenn man sich nicht allzu sehr ernst dabei nimmt. Mein Eindruck ist, Musikerforen sind so etwas wie Emotionsfilter, die User sehen es als ihre Aufgabe an auf Fehler hinzuweisen, die sonst "keiner" bemerken würde.

Mal ehrlich Jungs, eigenbtlich ist es eine Krankheit die unter Musikern im Foren verbreitet ist. Sie können nicht abschalten, sie müssen zwanghaft analysieren.

ihr dürft ernsthaft weiter machen

[Zakk]

Da ist nichts Treffendes dran aus meiner Sicht. Denn natürlich bin ich auch Konsument. Und eigentlich würde ich gerne mal wieder terrestrisch Radio hören wollen. Beim Auto, auf der Sonnenliege oder sonst wo......

Ich habe mich neulich mit einem Engländer unterhalten, der die deutsche Radionlandschaft als Wüste bezeichnete... Außer DLF und -mit Abstrichen- NDRInfo gehen nicht.

Und das Gleiches setzt sich im Fernsehen fort. Der Verweis auf Spartensendungen (ARTE Tracks) geht fehl....

Die Dominanz von industriellen Kunstprodukten muss ich nicht gut finden - oder muss ich das?

Es geht noch nicht einmal um besondere Virtuosität, das sog. Handwerk usw. Völliger Käse. Das ist nett, aber nicht essentiell. Auch nicht um Musik von Musikern für Musiker...

Es geht mir um einen Rest Individualität, Originalität und vielleicht um die formale Erfüllung einiger weniger Kriterien des allzu schillernden Kunstbegriffes. Das hohe Lied der Authentizität mag ich schon gar nicht mehr anstimmen.....

Prost

Z.

[Tom]

Also aus meiner Sicht gibt es hin und wieder im deutschen Mainstream gute Songs, die im Radio gespielt werden.
Der letzte, an den ich mich erinnere war "Still" von Jupiter Jones.
Ein authentischer, intensiver, ungewöhnlicher und m. E. fantastischer Text ohne Platitüden und trotzdem emotional. Und eine Musik, die im deutschen Popmainstream ungewöhnliches bietet; Intro, Rhythmik der Hook im Refrain uva. Und ein großartiger Sänger. Das ist ein gutes Lied.
Ein anderes Lieblingslied vom Tom ist " So leicht, so schwer" vom Bourani.
Fia des Liadl kannt I eam obbussln.

[KennyXXL]

Ich habe mich neulich mit einem Engländer unterhalten, der die deutsche Radionlandschaft als Wüste bezeichnete... Außer DLF und -mit Abstrichen- NDRInfo gehen nicht.
Z.

Ich finde WDR5 und Deutschlandradio Kultur eigentlich ganz hörenswert. Aber das sind wirklich eher Ausnahmen. Internetradio macht regional unabhängig...

[Matt 66]

Genau! Internetradio is the real thing!

Ab nach Tansania...
http://www.surfmusik.de/radio/bongo-radio,16384.html