Kindheit

exaja

Re: Kindheit

Beitragvon exaja » Sa 5. Mär 2016, 12:49

Heute braucht man für die Ausbildung zum Industriekaufmann ein Abitur, jedenfalls steht das in den Stellenangeboten.
Ich habe Mittlere Reife, und habe mir während meiner Zeit als Azubi oft weniger Bildung und Hirn gewünscht, das hätte mich, beim Ausüben der diversen stupiden Tätigkeiten bestimmt weniger an meiner Bestimmung zweifeln lassen.
Hab dann ja noch die Kurve zu einem in weiten Teilen selbstbestimmten, ausreichend finanzierten, und auch zufriedenen Leben gekriegt, also alles gut.
Ich wage aber zu bezweifeln, daß jemand mit unserem höchsten Schulabschluss auf einer Industriekaufmannstelle adequat besetzt ist.
Im übrigen, wenn ich schon immer höre, es müsse jedem eine akademische Laufbahn offen stehen, kann ich nur lachen. :wallbash:
Wenn dann die ganzen Herren Professoren Abends den Müll rausstellen, wer holt den dann ab?
Man muss alle Arbeit anständig bezahlen, dann findet sich für jeden ein Beruf, und dieser schwachsinnige Leistungsdruck, von Kind an, hört auf. :scratch:
Aber dann wäre natürlich einiges an Konsumgütern teurer, und das geht selbstverständlich gar nicht. :ycard:
Die Spirale muss ich ja hier im Kreise der erlauchten Forumsgemeinde nicht mehr beschreiben, hatten wir schon öfter.
Scheisswelt. :vomit:
Also, bis auf meinen kleinen Abschnitt, da scheint doch meist die Sonne. :victory:

buttrock

Re: Kindheit

Beitragvon buttrock » Sa 5. Mär 2016, 17:17

Die Frage warum man für Arbeit überhaupt bezahlt werden muss, sollte man sich mal stellen. Oder zumindest mal, warum wer wieviel für seine Arbeit kriegt.

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Spanish Tony
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Re: Kindheit

Beitragvon Spanish Tony » Sa 5. Mär 2016, 18:50

Ich liebe meinen Job! Und dass das eher die Ausnahme ist, weiß ich durchaus zu schätzen

buttrock

Re: Kindheit

Beitragvon buttrock » Sa 5. Mär 2016, 19:18

Liebst du ihn so sehr, dass du ihn für die hälfte, ein viertel... machen würdest?

exaja

Re: Kindheit

Beitragvon exaja » Sa 5. Mär 2016, 19:28

Warum man für Arbeit bezahlt werden muss, ist ganz einfach.
Es wird eine Leistung erbracht, die ich nicht selber bringen kann, aus veschiedenen Gründen.
Mangel an Kompetenz, Zeit, Lust, oder was auch immer.
Diese Leistung erbring also jemand anderes. Manchmal klappt das freiwillig, zB. im Verein, obwohl, das auch da meistens über die Satzung geregelt wird, aber meistens ist fas Angebot doch: Gebe ich Dir das, gibst Du mir das. Kann man hinterfragen, bringt aber in der Praxis nichts, sonst musst Du irgendwo in eine Kommune.
Nicht daß das jetzt neu wäre, oder?
Warum jemand wieviel bekommt?
Weil es geboten wird.
Jemand mit Entscheidungsgewalt hält eine Leistung für so und so viel wert, und ist bereit, sie dafür einzukaufen. Ob die Entscheidung sinnvoll begründet werden kann, oder zB. durch Angst, oder ähnliches begründet ist, ist meist nicht nachzuvollziehen.
Die andere Seite ist das Wissn um den Wert einer Arbeit, aber das gleichzeitige Vorhandensein vieler, die diese Arbeit verrichten können, so daß aus einer Position der Stärke, meines Erachtens, gepaart mit einer gewissen Verachtung für seine Mitmenschen, weniger geboten werden kann, wider besseren Wissens.
Zwischenstufen sind möglich.
Beide Seiten werden oft durch Dummheit, Informationsdefizite, Gleichgültigkeit, oder etwa auch Zeitmangel beeinflusst.
Aber auch das wusstest Du schon alles, oder?
Du machst die Menschheit nicht mehr grundsätzlich gut, das ist in uns genetisch nicht angelegt, aber versteh mich nicht falsch, ich bin auch auf Rosinante unterwegs, vielleicht geht's wenigstens im kleinen, das große Rad steckt fest.

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Spanish Tony
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Re: Kindheit

Beitragvon Spanish Tony » Sa 5. Mär 2016, 19:31

Ich würde ihn auf jeden Fall für weniger machen. Für wieviel genau kann ich nicht sagen. Für den Job spielt das Geld nicht so eine große Rolle. Aber für das Leben schon. Daher kann ich auf so etwas banales wie Geld nicht verzichten. Leider

Tom

Re: Kindheit

Beitragvon Tom » Sa 5. Mär 2016, 20:47

Geld für meine Arbeit zu bekommen ist für mich auch ein Ausdruck von Wertschätzung.

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Spanish Tony
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Re: Kindheit

Beitragvon Spanish Tony » Sa 5. Mär 2016, 21:11

Ich liebe dich! Auch wenn das jetzt nichts mit dem Thema zu tun hat

buttrock

Re: Kindheit

Beitragvon buttrock » Sa 5. Mär 2016, 21:42

Tom hat geschrieben:Geld für meine Arbeit zu bekommen ist für mich auch ein Ausdruck von Wertschätzung.

Das ist schon Ideologie :mag: Für die meisten Menschen ist es die einzige möglichkeit zu erleben.

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Aldaron
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Re: Kindheit

Beitragvon Aldaron » Sa 5. Mär 2016, 21:56

Wenn es für manche Tätigkeiten kein Geld gäbe, würden diese auch keine Leute ausüben. Ich kenne zumindest niemanden, der wirklich aus Herzblut heraus in der Produktion arbeitet.

Wäre Geld egal, warum auch immer, würde ich meine Zeit mit meiner Frau verbringen. Und dann mit der Kreativität. Den Müll tät ich schon selbst runtertragen müssen, das seh ich ein. Aber ab da? Wer holt ihn ab? Ok, ich hätte plötzlich die Zeit, alle zwei Tage zur MVA zu fahren. Aber wer nimmt meinen Müll dort entgegen und warum? Ich glaube (leider, denn ich würde ja gern mehr Zeit mit meiner Frau verbringen), dass Geld und die Begehrlichkeiten das Bindeglied zu allem sind. Man kann uns damit schön in Abhängigkeit zueinander halten. Es gibt einfach zu viele Scheißjobs, auf die wir mit unserem Komfort angewiesen sind.

Tom

Re: Kindheit

Beitragvon Tom » So 6. Mär 2016, 12:11

buttrock hat geschrieben:Das ist schon Ideologie :mag: Für die meisten Menschen ist es die einzige möglichkeit zu erleben.

Bild
Was bedeutet Geld denn alles für dich, geschätzter buttrock?

buttrock

Re: Kindheit

Beitragvon buttrock » So 6. Mär 2016, 12:17

Eine gesellschaftlich bedingte Notwendigkeit, um meine materiellen Bedürfnisse zu befriedigen. :dontknow:

Tom

Re: Kindheit

Beitragvon Tom » So 6. Mär 2016, 12:54

Bild

buttrock

Re: Kindheit

Beitragvon buttrock » So 6. Mär 2016, 13:16

Was willst du mir damit sagen?

Schnabelrock

Re: Kindheit

Beitragvon Schnabelrock » So 6. Mär 2016, 13:42

Tom hat geschrieben:Geld für meine Arbeit zu bekommen ist für mich auch ein Ausdruck von Wertschätzung.



Selbstverständlich ist es das. Und dass das in normierten Zahlungseinheiten geschieht, könnte man über 2500 Jahre nach Erfindung des Geldes allmählich auch mal zumindest akzeptieren.

buttrock

Re: Kindheit

Beitragvon buttrock » So 6. Mär 2016, 14:00

Wieso sollte man? Erfindungen wie Folter,Sklaverei oder Keuschheit vor der Ehe hat man ja auch mal als schlechte Idee verworfen.

Schnabelrock

Re: Kindheit

Beitragvon Schnabelrock » So 6. Mär 2016, 14:13

Ja, dann tu das bzw. lass es bleiben. Die Frage nach dem Sinn von Geld generell versetzt einen rein praktisch eher in einen Zustand von vor 3.000 Jahren. Wenn man dann keine Hemmungen hat, mental/intellektuell nachzuziehen, okay ... Mag für Dich irgendwie relevant sein, ich halte das für Unfug. Nicht zuletzt weil das die wirklich wichtige, komplett relevante und leider sehr im argen liegende Frage:

buttrock hat geschrieben:Die Frage ... warum wer wieviel für seine Arbeit kriegt.


überdeckt.

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Aldaron
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Re: Kindheit

Beitragvon Aldaron » So 6. Mär 2016, 14:24

Butt, was ist denn deine Alternative? Du wirfst grad nur Brocken hin, bin ich gar nicht gewohnt von dir. ;)

"Kein Sex vor der Ehe" wäre für manche 15-jährigen Muttis gar nicht mal so ein doofes Konzept gewesen. Aber das hat mit dem Thema nichts zu tun.

Han Solo

Re: Kindheit

Beitragvon Han Solo » So 6. Mär 2016, 14:25

Allein die Beschränkung auf Geld als Zahlungsmittel ist diskriminierend und rassistisch. Ich träume von einer Welt, in der ich mit Kornflakes, Albagitarren und Hühnchenschenkel bezahlen kann. Stand up for your Kornflakes!

buttrock

Re: Kindheit

Beitragvon buttrock » So 6. Mär 2016, 15:56

Aldaron hat geschrieben:Butt, was ist denn deine Alternative? Du wirfst grad nur Brocken hin, bin ich gar nicht gewohnt von dir. ;)

"Kein Sex vor der Ehe" wäre für manche 15-jährigen Muttis gar nicht mal so ein doofes Konzept gewesen. Aber das hat mit dem Thema nichts zu tun.

Ich hab keine Alternativen, ich hab nur Kritik. :shock:
Wenn man sich darüber beschwert, dass Kinder heute unter zu starkem Leistungsdruck stehn, dann stellt sich mir schin Frage nach den Ursachen, und um die zu beantworten, möcht ich mal ein paar Selbstverständlichkeiten in Frage stellen. Wer übrigens glaubt, der Mensch ist von Natur aus fies und gemein, der hat ja seine Antwort schon und muss auf mein gebrabbel nicht eingehen.


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