Paracetamol

Tom

Paracetamol

Beitragvon Tom » So 23. Okt 2016, 10:31

Ein schönes Beispiel für die leider oft einseitige und verzerrende Art der Berichterstattung des Spiegels:
http://www.spiegel.de/spiegel/a-1117834.html

Fast alle Ärzte, mit denen ich darüber gesprochen habe erklärten mir, daß Paracetamol an sich sehr problematisch ist, weil es bei
auch nur geringer Überdosierung schwere und vorallem irreversible Leberschädigungen zur Folge hat.
Im Artikel wird darauf nicht eingegangen. Vielmehr bringt man sich gegen - wiedermal - mögliche "Verschwörungstheorien" in Position.

:vomit:

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Zakk
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Re: Paracetamol

Beitragvon Zakk » So 23. Okt 2016, 14:20

Der Artikel wird nur auszugsweise bei mir dargestellt. Deshalb könnte ich da nix zu sagen, selbst wenn ich wollte. Deine Feststellung genügt bereits. Es gibt Dependenzen der sog. freien Medien. Da sag ich nix neues. Zum einen sind die allermeisten Printmedien und die angeschlossenen Online-Portale in der Hand weniger Familien in Deutschland. Der Spiegel und andere sind insbesondere materiell abhängig von Werbung und Online-Werbung. Den Satz muss ich nicht weiter ausführen. Und noch eine allgemeine Feststellung. Wir als Konsumenten haben traditionell die Grundeinstellung, dass derjenige, der publiziert, einen Wissen- oder Erfahrungsvorsprung haben muss oder sollte. Dem ist aber nicht so.. Ich merk das immer, wenn bei Phoenix irgendein Spiegelredakteur in eine der üblichen Quasselrunden eingeladen wird. Ein Wissen- und Meinungsgefälle vom Journalisten zum Konsumenten gibt es nicht. Häufig ist sogar eher umgekehrt. Das merken die Medien immer deutlicher, und nicht erst seit der Normalo bei Wiki nachlesen kann. Folge: Absatzschwund, Aufblühen von informellen Portalen usw.

Gruß zum Sonntag.

Z.

Tom

Re: Paracetamol

Beitragvon Tom » So 23. Okt 2016, 18:26

Danke Zakk!

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Re: Paracetamol

Beitragvon Zakk » So 23. Okt 2016, 19:15

ja, ich weiß, dass war jetzt ironisch Deinerseits. Aber was anderes kann man nicht dazu sagen. Dein Erstaunen ob des SPON-Artikels basiert auf der Annahme SPON-Journalisten - oder Autoren, die dort publizieren, würden recherchieren, eine besondere fachliche Expertise mitbringen usw. Viele der Schreiberlinge bekommen mW. Zeilenhonorare. Nachmittags Nachhilfe geben und Vormittags einen Artikel für SPON verfassen.

Tom

Re: Paracetamol

Beitragvon Tom » So 23. Okt 2016, 19:37

Nein überhaupt nicht ironisch; ich find das aufschlussreich was du schreibst :dontknow:

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Zakk
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Re: Paracetamol

Beitragvon Zakk » So 23. Okt 2016, 20:03

Ich hatte Deinen Beitrag zu einer allgemeinen Medienkritik genutzt. Das kann man teilen oder auch nicht. Die Anzahl der medienkritischen Blogs und Portale ist ja recht groß. Ich mag nichts empfehlen. Butti kennt sie alle Lol!! Meedia.de les ich gelegentlich. Ist von Journalisten für Journalisten u.a.

Ernsthaft. Ich empfinde Medien und Online-Journalismus als krankmachend. Ich kann Leute verstehen, die sagen, ich les nur die Sterbeanzeigen und das wars…..

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Re: Paracetamol

Beitragvon Zakk » So 23. Okt 2016, 20:42

Das Grundproblem ist letztlich neben Dependenzen auch: Mediale Medienkritik hieße Medien kritisieren Medien. Das funktioniert aber nicht. Nicht nur, weil der alte Grundsatz gilt "Eine Krähe hackt der anderen usw." Ich denke auch der Kostendruck geht zu Lasten des Berufsethos, der Mündigkeit von Journalisten und des Selbstbewusstseins. Wenn Sender wie der WDR, NDR, ZDF usw. immer nur Einzelaufträge erteilen oder Zeitverträge geben, dann muss ich immer fürchten, dass mich keiner anruft, wenn ich zu kritisch mit meiner eigenen Zunft umgehe und dann bin ich weg. Die Liste der geschassten Redakteure usw. der öffentlich-rechtlichen ist lang. Und ähnliches gilt für die Printleute. Da ist es häufig so, dass fast die Hälfte der Artikel oder mehr zugekauft sind. Teilweise auch von US-Agenturen. Der Zusammenhang von Meinungsbildung und -steuerung durch ausländische Agenturen in Deutschland und der Schweiz untersucht diese Seite. Und nein, ich bin kein Putinversteher….


https://swisspropaganda.wordpress.com/d ... iplikator/

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Re: Paracetamol

Beitragvon Mr Knowitall » So 23. Okt 2016, 21:15

Hab den Artikel bewusst nicht gelesen.

OT:
Wenn man nicht überdosiert, passiert bei Paracetamol nix und kann sogar Kindern von 4 - 12 verabreicht werden, was bspw. bei Aspirin verboten ist.
Metamizol wollte man auch schon vom Markt nehmen. Für Leute, die kein Diclofenac usw. vertragen, wäre das schlecht gewesen, weil es dann wenig Alternativen gäbe. Zugegebenmaßen hat Metamizol für manche Menschen hochgefährliche Nebenwirkungen, für die meisten aber gar keine und es wirkt viel besser als das andere lebertoxische Gelumpe.

Tom

Re: Paracetamol

Beitragvon Tom » Mo 24. Okt 2016, 08:12

Das ist mir doch klar.
Es geht darum, dass wenn mans überdosiert es brutalste Schädigungen verursacht,
anders als Ibu uns das andere Klump.

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Re: Paracetamol

Beitragvon Mr Knowitall » Mo 24. Okt 2016, 08:40

Und welche Konsequenz soll daraus erwachsen? Vom Markt nehmen? Roter Aufkleber auf die Packung? Leuten wieder lesen beibringen oder Mündigkeit gänzlich absprechen? Ärzte, Apotheker zur Aufklärung ermahnen?

Tom

Re: Paracetamol

Beitragvon Tom » Mo 24. Okt 2016, 09:29

Der öffentliche Hinweis auf die Gefährlichkeit dieser und anderer Arzneien würde mir durchaus genügen.
Also Aufklärung.
Und ein funktionierendes, der Pharmalobby (nein, ich hab "Mein Kampf" nicht im Regal, nein, ich glaube nicht die Juden sind schuld an allem)
nicht höriges Kontrollorgan würd ich mir halt schon ganz allgemein wünschen.

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Re: Paracetamol

Beitragvon Reinhardt » Mo 24. Okt 2016, 10:03

Fakt ist doch, dass, wie Tom schon richtig gerochen hat, mit Paracetamol sowohl over the counter als auch bezüglich ärztlicher Verschreibung anders umgegangen wird als mit anderen Schmerz- und Entzündungsmitteln, die aber ähnlichen Wirkungsproblematiken unterliegen. Und das hat sicherlich großteils marktstrategische bzw. monetäre Gründe.
Auf die pharmakokinetischen Feinheiten möchte ich hier jetzt gar nicht näher eingehen, das ist auch nicht das Grundproblem.

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Re: Paracetamol

Beitragvon Mr Knowitall » Mo 24. Okt 2016, 10:19

Tom hat geschrieben:Der öffentliche Hinweis auf die Gefährlichkeit dieser und anderer Arzneien würde mir durchaus genügen.
Also Aufklärung.
Und ein funktionierendes, der Pharmalobby (nein, ich hab "Mein Kampf" nicht im Regal, nein, ich glaube nicht die Juden sind schuld an allem)
nicht höriges Kontrollorgan würd ich mir halt schon ganz allgemein wünschen.


Das sehe ich genauso, aber davon sind wir meilenweit entfernt.
Ich könnte ein Buch schreiben.

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Re: Paracetamol

Beitragvon silversonic65 » Mo 24. Okt 2016, 12:56

Mr Knowitall hat geschrieben:
Tom hat geschrieben:Der öffentliche Hinweis auf die Gefährlichkeit dieser und anderer Arzneien würde mir durchaus genügen.
Also Aufklärung.
Und ein funktionierendes, der Pharmalobby (nein, ich hab "Mein Kampf" nicht im Regal, nein, ich glaube nicht die Juden sind schuld an allem)
nicht höriges Kontrollorgan würd ich mir halt schon ganz allgemein wünschen.


Das sehe ich genauso, aber davon sind wir meilenweit entfernt.
Ich könnte ein Buch schreiben.


Dann such` dir aber schon mal eine neue Bleibe in z.B. Llanfairpwllgwyngyllgogerychwyrndrobwllllantysiliogogogoch, weil du dann hier vermutlich keine Freude mehr hast....

buttrock

Re: Paracetamol

Beitragvon buttrock » Mo 24. Okt 2016, 17:36

was steht denn in dem Spiegelartikel im Hinblick aus Verschwörungstheorien drinn? Das mit den Leberwerten ist ja nicht unbekannt. Da schreiben ja so subversive gegenmedien wie der NDR ganze Artikel drüber. UNd der Anfang des Artikels klingt jetzt nicht wie ein Loblied auf das Medikament. Ich brauch mehr Informationen um euch für Nazis halten zu können.

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Re: Paracetamol

Beitragvon Matt 66 » Mo 24. Okt 2016, 18:05

:laughter:

linus
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Re: Paracetamol

Beitragvon linus » Mo 9. Jan 2017, 12:02

Ich erlebe in der Familie auch Unglaubliches, seitdem der langjährige
Hausarzt in den verdienten Ruhestand ging ( mit 67): seine Nachfolgerin - eine Endvierzigerin aus der Ukraine, und das hier auf dem Lande - ballert auf Alles mit schwersten Geschützen, medikamententechnisch
gesehen !
Also Arzt gewechselt, nun ein deutscher Endvierziger im Nachbarort -
und der macht das genau so ... !

Hat sich in der Ausbildung etwas verändert, will man "Fehler" vermeiden ?

Ich interpretiere das viel mehr so, das unser Krankenkassensystem das
zuläßt.
Und die Pharma-Lobby, ähnlich "qualitativ" arbeitend wie die Kontroll-Instanz des Kraftfahrtbundesamt beim Thema VW, hat das alles
fest im Griff !

Das ich mich als Patient fragen muß, welche finanzielle Interessen den mich behandelnden Arzt wohl bewegen werden, das ist der eigentliche Hammer.

Und an dem Wochenende des 4. Advents (als im Spiegel der Wahnsinn
einer Krankenhauskette Thema war), kam meine Tochter als Notfall ins
Krankenhaus - und was wir dort erlebten war derart unglaublich, das
ich als braver Beamtensohn erstmals im Leben meine Rechtsschutzversicherung in Anspruch nahm... und das war ein Krankenhaus, was nicht zu dieser Riesenkette gehörte !

Der Staat hat durch die Privatisierung zugelassen, das die Normen der
Industrie auf den medizinischen Bereich übertragen wurden - das war
das Ende des "Heilungsgedankens" in Krankenhäusern !

Allerdings stehe ich noch unter dem Eindruck des o.a. Erlebten...!

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Keef
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Re: Paracetamol

Beitragvon Keef » Mo 9. Jan 2017, 13:54

Da kann man für Linus nur die Daumen drücken dass alles gut wird :up:

Mit meinem Doc, den ich seit meinem Infarkt habe, bin ich rundum zufrieden - der setzt alles dran, meine Medikamente zu minimieren.
Und es funktioniert mit Erfolg. Wenn ich überlege was ich nach meiner Rückkehr aus dem Krakenhaus alles einwerfen "musste"…
Und es geht mir blendend dabei. So sollte es eigentlich sein.
Vielleicht hab ich aber auch einfach nur Glück :cheer:

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Re: Paracetamol

Beitragvon spanking the plank » Di 10. Jan 2017, 14:12

Sweet Paracetamol, you ease my achin´ brow..... FISHER Z. Anno 1978.

Und dabei bleibt es! Immer wieder gern genommen. 0 Nebenwirkungen.

Und wer es anders sieht, dem sage ich "Remember Russia!" FISHER Z. Anno 1978

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spanking the plank
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Re: Paracetamol

Beitragvon spanking the plank » Di 10. Jan 2017, 14:19

Paracetamol gibt es bei uns rezeptfrei in der Apotheke. Ist das in der EX-BRD etwa anders?

Ich versteh die ganze Problematik daher nicht so ganz??


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