Asylantrag abgelehnt

buttrock

Re: Asylantrag abgelehnt

Beitragvon buttrock » Do 11. Mai 2017, 06:43

Das mag sein. :dontknow:

Tom

Re: Asylantrag abgelehnt

Beitragvon Tom » Do 11. Mai 2017, 10:36

Also F. hat jeden Status aberkannt bekommen, auch den subsidiären.
Da der "Kümmerer" hier im Helferkreis der husband einer Anwältin ist, macht der jetzt weiter.
Die Familie aus Eritrea, die die Gattin auch betreut, hatte ebenfalls schon ihr Interview hinter sich.
8 h morgens, 130 km entfernt, in einem schwer auffindbaren Stadtteil Münchens. Mit 2 Kids, knapp 2 Jahre und 3.
Letztlich hat sie dann einer vom Helferkreis hingefahren, weil die das mit Zug und S Bahn selber wohl kaum geschafft hätten.

Jedenfalls: der Mann war vor der Ankunft in D noch im Sudan aufenthaltsmäßig; das brachte ihnen letztlich die ledigliche Duldung ein. Aber sie können immerhin bleiben ……

Die Pakistani, die ich am besten kennengelernt habe, müssen halt Kohle für zu Hause verdienen, deren Familien gehts einfach total schlecht.
Die behalten auch kaum was für sich selber und gehen lieber zur Tafel, um möglichst viel heimzuschicken. Aber das würde keiner von Ihnen so sagen.

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Mr Knowitall
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Re: Asylantrag abgelehnt

Beitragvon Mr Knowitall » Do 11. Mai 2017, 12:43

buttrock hat geschrieben:da gibts halt jede Menge Unterschiede, die den Vergleich hinken lassen und die auch müßig sind hier aufzuführen. Allein den Vergleich anstellen zu wollen, zeigt dass du mit dem Zusammnhangen, der zwischen dem für das Individuum doch recht zufälligen Geburtsort, und der Wahl seines Aufenthaltsorts und damit auch seiner sogenannten "Lebenschancen" besteht, eigentlich recht einverstanden bist. Das wäre der Dissens den wir hier haben. Denn ich bin nicht der Meinung, dass Toms Bekanntem oder einer der potentiellen Wasserleichen im Mittelmeeer, empfohlen werden sollte, doch bitte dort "wo man hingehört" besser nen gescheiten Umsturz hinzulegen, anstatt frech dort aufzuschlagen, wo man zwar insgesamt nicht schlecht mit und von dem Elend anderswo leben kann, auch wenns da denn einen oder anderen im Winter auf die Straße treibt, weil er für die Konkurrenz untauglich ist und sozialer Wohnungsbau die Immobilienpreise ruiniert.

Dass man in einem Thread, in dem jemand um Rat bittet, wie man einem Geflüchteten helfen kann, Argumente dafür zusammenträgt, warum diese Leute gar nicht erst hier sein sollten, würde man in dem Wertesystem in dem ich sozialisert wurde, wenigstens als unanständig ansehen. Das nur so als subjektive Einschätzung.


Du willst nicht verstehen was ich meine aber das ist ja dein gutes Recht. DiesEs moralinsaure widerlegt mich nun nicht gerade, gerade was das deutsche helfersyndrom angeht.

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Re: Asylantrag abgelehnt

Beitragvon Mr Knowitall » Do 11. Mai 2017, 13:36

Handle nur nach derjenigen Maxime durch die du zugleich wollen kannst, dass sie allgemeines Gesetz werde.

Millionen Menschen durch falsche Versprechungen dazu zu verleiten ihr entbehrungsreiches leben hinter sich zu lassen und sich auf die mitunter tödliche Reise in ein gelobte land zu machen, wo ihre Erwartungen bitter enttauscht werden. Wo sie in neue kafkaeske Abhängigkeiten geraten und nicht in der Lage sind ihr Leben selbst zu bestimmen. Das hilft dem Helfer aber nicht denen, welchen angeblich Hilfe zuteil wird.

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Re: Asylantrag abgelehnt

Beitragvon Mr Knowitall » Do 11. Mai 2017, 13:40

Die bösen verwaltungsheinis die Antrage ablehnen. , verbessern die Situation nicht indem sie allen Bleiberecht einraumen. ZumindesT kann das wohl niemand ernsthaft glauben.

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Re: Asylantrag abgelehnt

Beitragvon Zakk_Wylde » Do 11. Mai 2017, 13:53

Tja..... ich als Profiteur der Armutsindustrie müsste mich über den Zustrom von Migranten und Flüchtlingen freuen. Ich bin allerdings nicht entsprechend tangiert. Was in jeder Diskussion schief läuft ist das Auseinander-Halten zweier Betrachtungen. Das eine ist die Einzelfallbetrachtung und das andere die Gesamtbetrachtung. Jede These oder Behauptung auf der Ebene der Gesamtbetrachtung soll widerlegt werden können, indem der andere eine Einzelfallbetrachtung anführt (und umgekehrt).

A behauptet : 90 % der Ankommenden sind ...... (hier was beliebiges einsetzen)
B kontert mit: Kann nicht sein! Ich kenn mindestens zwei Fälle, wo das nicht der Fall ist.... !

B. potentiert seine Einzelfallkenntnisse und kommt zu einer Gesamtaussage. Das ist aber nicht möglich, weil er sich der Empirie bedienen müsste. Kann er nicht. Umgekehrt mag nicht jede Gesamtaussage entsprechend valide sein (Dunkelfeld... usw., Verschleierung u. Probleme der Statistik eben).

Ich selbst kann auf den Ausgangsthread nur feststellen... bisher haben sich nur Leute mit Kontakt zur ehrenamtlichen Flüchtlingshilfe geäußert, die nachhaltig beeindruckt scheinen ob der Schicksale und der Biografien der Betroffenen. Ich selbst bin nicht betroffen und fühle mich auch nicht betroffen. Bevor bei mir da irgendwie die Lampe angeht, müsste noch was passieren. Ich sehe halt, dass sich hier das Stadtbild stark, sehr sehr stark verändert hat. Unmengen junger Männer orientalischer Provenienz, schwangere Frauen mit religiös motivierter Haar- und Kopfbedeckung, häufig mit einer Corona von deutsch aussehenden grauhaarigen Rentnern unterwegs.


https://www.welt.de/wirtschaft/article1 ... ttern.html

Tom

Re: Asylantrag abgelehnt

Beitragvon Tom » Do 11. Mai 2017, 13:56

Ich bin schwerstens für Einzelfallbetrachtung aus dem Direktkontakt heraus.

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Re: Asylantrag abgelehnt

Beitragvon Zakk_Wylde » Do 11. Mai 2017, 14:48

Häufig lässt sich auch die persönliche Erfahrung potenzieren und alles stimmt überein. Das mag alles sein. Mein Verweis auf das Stadtbild muss ja auch nicht repräsentativ sein (Stichwort: selektive Wahrnehmung) Aber es fühlt sich eben richtig an... Kognitionspsychologie... Bestätigungsirrtum... usw.

buttrock

Re: Asylantrag abgelehnt

Beitragvon buttrock » Do 11. Mai 2017, 15:28

Mr Knowitall hat geschrieben:Handle nur nach derjenigen Maxime durch die du zugleich wollen kannst, dass sie allgemeines Gesetz werde.

Millionen Menschen durch falsche Versprechungen dazu zu verleiten ihr entbehrungsreiches leben hinter sich zu lassen und sich auf die mitunter tödliche Reise in ein gelobte land zu machen, wo ihre Erwartungen bitter enttauscht werden. Wo sie in neue kafkaeske Abhängigkeiten geraten und nicht in der Lage sind ihr Leben selbst zu bestimmen. Das hilft dem Helfer aber nicht denen, welchen angeblich Hilfe zuteil wird.

Wenn man davon aus geht, dass Flucht auf falschen Versprechungen und nicht auf existenziellen Bedrohungen basiert und das kafkaeske Abhängigkeiten eine Naturkonstaten sind und nicht etwas Verhältnisse, die kritisiert gehören, dann ja.

Läster Paul
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Re: Asylantrag abgelehnt

Beitragvon Läster Paul » Do 11. Mai 2017, 18:07

Zakk_Wylde hat geschrieben:Häufig lässt sich auch die persönliche Erfahrung potenzieren und alles stimmt überein. Das mag alles sein. Mein Verweis auf das Stadtbild muss ja auch nicht repräsentativ sein (Stichwort: selektive Wahrnehmung) Aber es fühlt sich eben richtig an... Kognitionspsychologie... Bestätigungsirrtum... usw.

Wenn du hier durch Bielefeld läufst kommst du dir wie im Urlaub in Istanbul vor.

Das ist sowieso nur ein Wohlstandsproblem, wie Professor Unsinn schon gesagt hat: Gehts den Leuten gut, ist alles in Butter, gehts ihnen nicht so gut, fangen sie an zu maulen.
Es gab mal Zeiten, da hat man die Ausländer zur Wirtschaftsflucht animiert, das nannte sich dann Gastarbeiter. Da lagen nur die Wachstumsraten bei 6-9%. Deswegen hat sich niemand darum gekümmert.

Auch wenn ich mich wiederhole:
Die Flüchtlinge sind ein reiner Wirtschaftsfaktor.
Erstmal macht man den Vermietern, insbesondere den Wohnungsbaugesellschaften Geschenke, indem eine Wohnungsnot geschaffen wird, was steigende Mieteinahmen und damit steigende Aktienkurse und damit steigende Dividenden und bessere Rendite für die Investoren bedeutet.

Durch die Wohnungsnot wird wieder gebaut, was steigende Gewinne für die Bauindustrie bedeutet. Ausserdem werden ein paar Maurer gebraucht, die nicht AfD wählen, das freut die etablierten Parteien.

Die Flüchtlinge müssen ja verwaltet werden, also kann man wieder die Verwaltung aufstocken. Schafft einige zufriedene Wähler mehr.

Die Flüchtlinge müssen natürlich auch sozial betreut werden, was Arbeitsplätze bei den nutzlosen Sozialpädagogen schafft, was wiederum Arbeitsplätze in den Hochschulen schafft. Und damit ein paar zufriedene Wähler mehr.

Insgesamt rechnet sich das schon.

buttrock

Re: Asylantrag abgelehnt

Beitragvon buttrock » Do 11. Mai 2017, 19:53

Evtl sind Flüchtlinge aber auch tatsächlich Menschen, die wegen Hunger,Elend und Krieg ihre Heimat verlassen. :shock:

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Re: Asylantrag abgelehnt

Beitragvon Zakk » Do 11. Mai 2017, 20:17

Oder wegen Verbesserung ihrer Versorgungslage.

buttrock

Re: Asylantrag abgelehnt

Beitragvon buttrock » Do 11. Mai 2017, 20:47

Zur Verschlechterung ihrer Lebensbedingungen werden sie sich wohl kaum auf den Weg machen, das ist wohl war.

poundcake

Re: Asylantrag abgelehnt

Beitragvon poundcake » Fr 12. Mai 2017, 09:33

Jens:
[i]Da ich hier sowieso als Naz.. wahrgenommen werde.
Woher weißt du das?


Ich war 10 Jahre mit einer Afroamerikanerin liiert und fühle mich zu keinem Lager zugehörig. Das wollte ich mal anfügen.
[/i]
Wow- ja dann...

Fühle dich gerne weiter nicht zuständig- das unterscheidert dich dann wohl von "echten Nazis"- denn die fühlen sich
leider meistens sowas von zuständig. Mußt auch nicht weiter auf diese Art damit kokettieren- ist perfide.

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Re: Asylantrag abgelehnt

Beitragvon Zakk_Wylde » Fr 12. Mai 2017, 11:59

poundcake hat geschrieben:
Fühle dich gerne weiter nicht zuständig- das unterscheidert dich dann wohl von "echten Nazis"- denn die fühlen sich
leider meistens sowas von zuständig. Mußt auch nicht weiter auf diese Art damit kokettieren- ist perfide.



Ach... deine kleine Welt... möcht ich auch nicht mit tauschen.

buttrock

Re: Asylantrag abgelehnt

Beitragvon buttrock » Fr 12. Mai 2017, 12:00

Was macht denn seine Welt so besonders klein?

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Re: Asylantrag abgelehnt

Beitragvon Mr Knowitall » Fr 12. Mai 2017, 12:48

You are on Bord or Not on Bord. Tom Cruise

buttrock

Re: Asylantrag abgelehnt

Beitragvon buttrock » Fr 12. Mai 2017, 13:24

:dontknow:

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Re: Asylantrag abgelehnt

Beitragvon Reinhardt » Fr 12. Mai 2017, 15:01

Die Zeit fährt Auto, doch kein Mensch kann lenken. (Erich Kästner)
Besser so?
;)

Tom

Re: Asylantrag abgelehnt

Beitragvon Tom » Fr 12. Mai 2017, 15:12

buttrock hat geschrieben::dontknow:

Knowi will glaub ich mit diesem Selbsverständnis eines Oberscientologen gern drastisch seine Verbitterung über die Verhältnisse zum Ausdruck bringen.
Ich - also mein Bakterienhirn, mein Darmhirn, mein Kopfhirn, meine Parasiten usw. empfinden Verbitterung als Stillstand.
Und in einem Helfersyndrom verorte ich mich ebenfalls keineswegs; mir ist nämlich ganz und gar nicht langweilig so im allgemeinen.

Ich finde auch, man muss überhaupts nicht bei den Helferkreisen mitmachen, ich hatte einfach Bock drauf bzw. bin halt mitgegangen.
Dabei bin ich noch immer das gleiche Arschloch geblieben. :dontknow:


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