Vertragsangelegenheiten

tortitch

Vertragsangelegenheiten

Beitragvon tortitch » Sa 4. Mär 2017, 12:19

Geht zwar nicht um Musik, aber das ist vielleicht nicht entscheidend.
Mir liegt ein Vertragsangebot einer Literaturagentur vor. Kennt sich jemand ein bisserl mit solchen Verträgen zwischen "Künstlern" und Agenturen aus und hätte Lust, da mal einen Blick drauf zu werfen?

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Zakk
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Re: Vertragsangelegenheiten

Beitragvon Zakk » Sa 4. Mär 2017, 18:26

Lust drauf zu gucken habe ich nicht so richtig. Meine Meinung…… Verträge, bei denen Hobbyschreiber mit Kosten belastet werden, würde ich zurückweisen. Dann lieber nen Blog aufmachen und darauf setzen, dass sich ne Leserschaft von so entwickelt.

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Aldaron
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Re: Vertragsangelegenheiten

Beitragvon Aldaron » So 5. Mär 2017, 09:46

Eine Literaturagentur belastet dich ja nicht wirklich mit Kosten. Sie vermitteln zwischen dir und Verlagen, gerade für unbekannte Autoren ein gar nicht übler Weg, den Fuß in die Tür zu bekommen. Vom Verkaufserlös gehen ein paar Prozente an die Agentur.

Wenn die aber tatsächlich direkt von dir Geld verlangen sollten - Finger weg!

Wer isses denn?

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Reinhardt
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Re: Vertragsangelegenheiten

Beitragvon Reinhardt » So 5. Mär 2017, 11:04

Als Verlagsheini muss ich jetzt auch was sagen? Dann sage ich jetzt mal:
Einfacher und lukrativer ist es, bei einem Digiprinter ein paar Exemplare für die Verwandtschaft zu drucken und eine eBook-Option für iTunes oder Amazon dort zu ziehen und das Ding für einen Euro einstellen zu lassen.
Dann kommt in etwa dieselbe Rendite heraus wie auf klassischem Weg.
Bleistiftsweise hier:
http://www.1buch.de/expressbestellung-kosten/

https://www.epubli.de/ueber_uns

http://www.buchvermarkter.de/kalkulator/

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Aldaron
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Re: Vertragsangelegenheiten

Beitragvon Aldaron » So 5. Mär 2017, 11:06

Also sagt ein Verlagsheini auch, klassische Verlage lohnen nicht mehr?

tortitch

Re: Vertragsangelegenheiten

Beitragvon tortitch » So 5. Mär 2017, 12:00

Multitone hat geschrieben:Als Verlagsheini muss ich jetzt auch was sagen? Dann sage ich jetzt mal:
Einfacher und lukrativer ist es, bei einem Digiprinter ein paar Exemplare für die Verwandtschaft zu drucken und eine eBook-Option für iTunes oder Amazon dort zu ziehen und das Ding für einen Euro einstellen zu lassen.
Dann kommt in etwa dieselbe Rendite heraus wie auf klassischem Weg.


Ich weiß nicht, was du mit "klassischem Weg" meinst. Wenn jetzt eine Agentur ein Manuskript bei einem sog. "Publikumsverlag" unterbringt, ist das doch etwas ganz anderes als "bei einem Digiprinter ein paar Exemplare für die Verwandtschaft zu drucken". Immerhin leben die Agenturen (und die Verlage natürlich auch) von dem, was sie von ihren Autoren verkaufen.

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Reinhardt
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Re: Vertragsangelegenheiten

Beitragvon Reinhardt » So 5. Mär 2017, 17:26

Aldaron hat geschrieben:Also sagt ein Verlagsheini auch, klassische Verlage lohnen nicht mehr?


Wer sagt, dass sich der andere Weg lohnt? ;-)

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Re: Vertragsangelegenheiten

Beitragvon Aldaron » So 5. Mär 2017, 17:27

Auch wieder wahr ... :D

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Re: Vertragsangelegenheiten

Beitragvon Reinhardt » So 5. Mär 2017, 17:34

tortitch hat geschrieben:
Multitone hat geschrieben:Als Verlagsheini muss ich jetzt auch was sagen? Dann sage ich jetzt mal:
Einfacher und lukrativer ist es, bei einem Digiprinter ein paar Exemplare für die Verwandtschaft zu drucken und eine eBook-Option für iTunes oder Amazon dort zu ziehen und das Ding für einen Euro einstellen zu lassen.
Dann kommt in etwa dieselbe Rendite heraus wie auf klassischem Weg.


Ich weiß nicht, was du mit "klassischem Weg" meinst. Wenn jetzt eine Agentur ein Manuskript bei einem sog. "Publikumsverlag" unterbringt, ist das doch etwas ganz anderes als "bei einem Digiprinter ein paar Exemplare für die Verwandtschaft zu drucken". Immerhin leben die Agenturen (und die Verlage natürlich auch) von dem, was sie von ihren Autoren verkaufen.

Siehe meinen vorherigen Post ...
Ich rede nicht von der Handvoll Print fürs eigene Partyregal. Sondern von den eBooks.
Das ist der einzige noch halbwegs kostenrealistische Vertriebsweg.

Will sagen: Wenn Du nicht selbst das Zeug unter die Leute bringst, wird es keiner tun. Außer vielleicht, Du hast Herr der Ringe oder Harry Potter geschrieben. Und selbst das war damals Zufall oder pures Glück. Und das war ja zeitlich noch kurz nach der Luther-Bibel. Ohne Tablets, ohne Online-Redaktionen, noch mit Recherche, Lektoren, Satz und Korrekturgängen.

Heißt also, so meine Einschätzung, der einzige vollziehbare Vertriebsweg ist die Eigenvermarktung über eBooks.
Wenn die Agentur in absehbarer Zeit (damit meine ich vor Deinem Ableben) etwas anderes zustande bringen sollte, dann schreibe mir bitte PM, die möchte ich auch kennen.
;-)

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Re: Vertragsangelegenheiten

Beitragvon Aldaron » So 5. Mär 2017, 17:43

Wobei ich Tortitch jetzt einfach unterstelle, es geht ihm weniger im den großen Reibach, sondern eher darum, den offiziellen Stempel eines Verlages auf dem eigenen Werk zu sehen. Ein eBook kann jeder in den Äther schießen.

Lieg ich ein bisschen richtig? So geht's mir zumindest.

Dass man dennoch selbst mit den Büchern losziehen muss, ist ja klar. Das kennen wir ja von der Musik auch ...

tortitch

Re: Vertragsangelegenheiten

Beitragvon tortitch » So 5. Mär 2017, 17:59

Nu ja, das Nachdenken über Selbstverlag per ebook, über Agenturen und Verlage ist zwar ganz hübsch, mir aber nicht neu und zur Zeit für mich auch uninteressant.
Die Ausgangsfrage war eine andere.
Über etwaige Einnahmen werde ich natürlich minutiös Zeugnis ablegen.

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Re: Vertragsangelegenheiten

Beitragvon Aldaron » So 5. Mär 2017, 18:46


tortitch

Re: Vertragsangelegenheiten

Beitragvon tortitch » So 5. Mär 2017, 19:01

Danke, Aldi.
Die Montsegur-Seite kenne ich. Hier äußern sich sogar ein paar Autoren zu der Agentur, mit der ich im Kontakt bin.

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Re: Vertragsangelegenheiten

Beitragvon Aldaron » So 5. Mär 2017, 19:12

Jedenfalls wünsch ich alles Gute dafür! Schreib doch mal, ob's was geworden ist.

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Re: Vertragsangelegenheiten

Beitragvon Zakk » So 5. Mär 2017, 22:47

David schrub:
Wobei ich Tortitch jetzt einfach unterstelle, es geht ihm weniger im den großen Reibach, sondern eher darum, den offiziellen Stempel eines Verlages auf dem eigenen Werk zu sehen.



Von diesem "Kick" leben diese ganzen Agentur, Druckkostenzuschussverlage usw.

Nichts gegen Torte, aber dieses Anliegen treibt auch zigtausende schreibende Rentner, Polizisten, Hausfrauen usw. an. Der Kreis der Hobby-Literaten ist riesig und dieser Jipper auf ne ISBN-Nummer ist das Geschäftsmodell vieler Agenturen.

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Re: Vertragsangelegenheiten

Beitragvon Aldaron » So 5. Mär 2017, 23:10

Eine Agentur ist weit weg von einem Druckkostenzuschussverlag und bisweilen ein ganz adäquater Weg, auch für eingesessene Autoren. Sicher gibt es auch da schwarze Schafe. Sobald jemand Geld will, bevor eine Leistung erbracht wurde, isses Shice.

tortitch

Re: Vertragsangelegenheiten

Beitragvon tortitch » Mo 6. Mär 2017, 06:55

Wie Aldi schon gesagt hat: eine Agentur vermittelt den Text an einen Verlag. Sie verdient erst dann, wenn der Verlag das Ding verkauft.

Schnabelrock

Re: Vertragsangelegenheiten

Beitragvon Schnabelrock » Mo 6. Mär 2017, 10:26

Multitone hat geschrieben:Wenn die Agentur in absehbarer Zeit (damit meine ich vor Deinem Ableben) etwas anderes zustande bringen sollte, dann schreibe mir bitte PM, die möchte ich auch kennen.
;-)


Ein spektakuläres Ableben hat schon manche Künstlerkarriere gefördert. Kurz nach Weihnachten habe ich an der Kasse von Mediamarkt einen Vater mit etwa 10jähriger Tochter gesehen, die ihn genötigt hat, eine George-Michael-Best-Of für sie zu kaufen.

Ich schreibe gelegentlich Fachaufsätze, das geht auch ohne Agenten, immer frisch ran an die Verlage. Die Idee, damit mehr als einen dreistelligen Betrag pro Jahr zu verdienen habe ich aber so ca. 2002 aufgegeben. Ist der Autor noch so fleissig, am Ende bleiben fünfzehndreißig.

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Re: Vertragsangelegenheiten

Beitragvon Reinhardt » Mo 6. Mär 2017, 11:33

Ich bin ja leider von Berufs wegen einer, der wöchentlich mehr oder weniger höflich Autoren ablehnt, aber händeringend dauernd welche sucht.
Versteht Ihr, was ich meine?

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Re: Vertragsangelegenheiten

Beitragvon Aldaron » Mo 6. Mär 2017, 11:46

Fachliteratur, gell?

Ja, es gibt halt unglaublich viele Möchtegerns. Oft fühlen sie sich auch furchtbar toll. Ich hab mal ein Buch von ner regionalen Autorin bekommen, die verkauft sogar recht gut. Da waren Rechtschreib- und Stilfehler drin, dass es einen graust. Die Geschichte endete ohne Ende. Da frag ich mich ja schon ... und in der regionalen Presse wird schön geklatscht.

Aber da war sogar ein Kleinverlag dahinter.


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