Skalen anwenden III: melodische Ideen durch Strukturierung
Verfasst: So 2. Jan 2011, 09:48
Richtet man den Focus auf Skalen, was naturgemäß der Fall ist, wenn man sie übt, besteht natürlich die Gefahr, daß unsere Solos nach „Tonleiter“ klingen: durch das rauf- und runterspielen ohne überraschende Wendungen oder das Weiterentwickeln von Melodien wirkt alles recht eintönig auf Dauer.
Um von diesem Zugang wegzukommen und trotzdem noch die Skalen übend auszuloten kann man Tonleitern so aufbereiten, daß sie nicht sofort als solche für den Hörer erkennbar sind.
Eine solche Strukturierung der Skalen nach bestimmten Gesichtspunkten ist ein beliebtes Gestaltungsprinzip, das sehr viele Musiker gerne anwenden und daraus musikalischen Ideen entwickeln.
Wenn wir also die Skala oder die Skalen, mit denen wir spielen wollen erfolgreich auf das Griffbrett übertragen haben, können wir diese Tonmaterial
unter bestimmten Gesichtspunkten ordnen - und damit das 7 oder 8 tönige „Material“ einer Skala interessanter klingen lassen indem man das Material selektiert und in bestimmte hier erläuterte musikalische Zusammenhänge stellt. Damit kann man das Dilemma „nach Skala zu klingen“ vorerst zumindest verschieben - Musik wird allein durch diese Strukturierung einer Skala noch nicht, aber wir erhalten Material, um damit zu spielen.
Ich ordne der Übersicht halber das Ganze nach einer jeweils bestimmten Anzahl von Tönen, die dem Gestaltungsprinzip zugrunde liegen (das ist das bittere Los der Didaktik - sie bildet den spannenden Prozeß des Findens und Erfindens kaum ab):
Intervalle: (2 Töne)
Beginnen möchte ich mit der Spielart, eine Skala in verschiedenen Intervallen durchzufingern. Man kann sich dies sowohl horizontal auf einer Saite/einem Saitenpaar vergegenwärtigen, als auch vertikal in Lagen. Das Prinzip ist einfach:
Beginnend vom Grundton bilde ich ein Intervall (systematisch: Sekund, dann Terz, später Quart, Quint etc) und spiele von jedem Ton dieser Skala nun das Intervall zuerst nach oben
z.B. Cdur Ionisch in Terzen nach oben, aufsteigend (die Bewegung in der Tonleiter steigt auf)
c - e, d - f, e - g, f - a, usw.
dann das gleiche Intervall nach unten
z.B. C-Dur Ionisch in Terzen nach unten, aufsteigend
c - a, d - h, e - c, f - d, usw.
natürlich beides auch in insgesamt absteigender Bewegung innerhalb der Tonleiter (hier am Griffbrett natürlich oben anfangen, wenn man sich die Intervalle auf einem Saitenpaar horizontal vergegenwärtigen will!) C-Dur Ionisch in Terzen nach oben, absteigend
c - e, h - d, a - c, g - h usw.
und C-Dur Ionisch in Terzen nach unten, absteigend
c - a, h - g, a - f, usw.
Es gibt also für jedes Intervall immer 4 Spielweisen:
Intervall nach oben, aufsteigend
Intervall nach unten, aufsteigend
Intervall nach oben, absteigend
Intervall nach unten, absteigend
Zusätzlich kann man die Richtung innerhalb der „Laufketten“ natürlich nach Belieben ändern: Intervall abwechselnd nach oben/nach unten, oder zwei nach oben, einer nach unten etc. - kein Platz für Phantasie! Sogar die zufällige Richtungsgebung ist ein Mittel um besonders kniffelige Fingerings zu umgehen (die lästige „Quartenschaukel“). . oder man überspringt einfach den nächsten Schritt, geht zum übernächsten und dann wieder zwei zurück . .
Und dies bis zum musikalisch sinnvollen/technisch machbaren getrieben (ist individuell verschieden, wo da die Grenzen liegen) in allen Skalen, die man benutzen will. Eine schöne Übung, die einem die jeweilige Skala gleich musikalischer erscheinen lässt und die wie alle diese Gestaltungsprinzipien eine Fundgrube für Melodien ist!
Arpeggios (3 bzw. 4 Töne)
Akkordzerlegungen sind ein weiteres Gestaltungsprinzip von Skalen. Dabei werden die Akkordtöne, die sich in einer Skala wie bereits erläutert (Skalen Grundlagen) auf jeder Stufe bilden nacheinander gespielt. Prinzipiell gibt es wieder wie oben beschrieben die Möglichkeiten: das Griffbrett rauf und runter (horizontal, leichter) und in einer Lage (vertikal, schwerer)
3 Klangsarpeggios:
Grundsätzlich in einer Lage gespielt eine feine Herausforderung -
die Arpeggios können nach oben, in der Tonleiter aufsteigend gespielt werden, genauso nach oben absteigend, und wie bei den Intervallen nach unten aus- bzw. absteigend, und dann in der Richtung des Arpeggios alternierend/bunt gemischt, Random, Überspringen etc.
z.B. C-Dur ION hat folgende Arpeggios
C - Dm - Em - F - G - Am - H verm.
Was für die 3-Klangsarpeggios gilt, findet natürlich ganz genauso in den 4-Klangsarpeggios seinen Widerhall. Hier sind beim Beispiel C-Dur die Arp‘s
Cmaj7 - Dm7 - Em7 - Fmaj7 - G7 - Am7 - Hm7b5
Noch ein schöner Effekt:
die Terzverwandschaften innerhalb eines tonalen Raumes (einer Tonleiter)befähigen uns Arpeggios zum jeweiligen Begleitakkord als eine Auswahl an Farbtönen erklingen zu lassen. Sehr beliebt und häufig anzutreffen.
Erklingt z.B. in der Begleitung ein Cmaj7 auf der I.Stufe, kann ich als erste Terzverwandschaft ein Em7 Arp darüber spielen - und bringe von C aus gesehen die Töne
3 (e), 5 (g), maj7 (h) und 9 (d) zu Gehör. Anders ausgedrückt „macht“ das Em7 Arp über Cmaj7 eine „maj7 9“ Sound. Bei diesem Spiel steht uns ganzheitlich gesehen in Durakkorden nur die Quart (ja ja, der Fluch der Geschichte) als Quartvorhalt im weg: Arp‘s, die zu Durakkorden die Quart bieten, klingen meistens eher dissonant.
Beispiel: G7 Arp über Cmaj. Das f im G7 Arp klingt über Cmaj7 in den meisten Zusammenhängen ungewollt.
Pentatonik (5 Töne):
nach 2 Tönen (Intervalle) 3 und 4 Tönen (Arpeggios)
also 5 Töne! Hier beginnt der „Skalenbereich“ nach meinem Gefühl - eine Pentatonik wird man auf der Gitarre immer wie eine Skala behandeln.
Dennoch ist die Pentatonik ein weiteres Gestaltungsprinzip jeder 7 Stufigen Skala, weil sie eben nur einen Teil des Tonmaterials „organisiert“.
In der C dur Tonleiter ION befinden sich 3 Moll-bzw. Durtonpentatoniken!
c - d - e - f - g - a - h - c - d - e - f Cdur ION
c - d - e - - - g - a - - - c C Dur bzw. Amoll Penta
f - g - a - - - c - d - - - - f F dur bzw. Dmoll Penta
g - a - h - - - d - e - - - g G Dur bzw e moll Penta
das heisst im Ionischen System hat man über jeden Akkord drei Dur bzw. Mollpentatoniken zur Auswahl! Die Grundtöne der Durpentas liegen als Merkhilfe auf den Grundtönen der Tonika (I. Stufe), der Subdominante (IV. Stufe) und der Dominante (V. Stufe).
Für uns Gitarristen, die mehr in der Mollpentatonik denken: Die Grundtöne der 3 Mollpentatoniken liegen auf der II., der III. und der VI. Stufe.
Beispielsweise kann man über Fmaj7 (lydisch) die Amoll, die Emoll und die Dmoll Pentatonik spielen - jede klingt anders, weil sie jeweils andere Töne der Grundskala lydisch zum Akkord liefert.
Die Amoll Penta hat auf F bezogen 3 (a) - 5 (c) - 6 (d) - maj7 (e) und 9 (g),
während die Emoll Penta maj7 (e) - 9 (g) - 3 (a) - #4(#11) (b) und die 6 (d) liefert.
Es gibt neben der Dur- und der Mollpentatonik ja noch etliche weitere Pentatonik- Konstrukte mit anderen Intervallstrukturen, zwei gängige davon eignen sich besonders für den Melodisch Moll Bereich und sind sehr beliebt:
die Moll 6 Pentatonik
sie hat die Intervallstruktur
1 - b3 - 4 - 5 - 6 - 8 . . . .
ist also eine Mollpentatonik, bei der die Sept mit einer Sexte ausgewechselt wurde.
Ein populärer Sound im Blues und sehr hilfreich im MMA Bereich; hier bildet sich diese Penta auf gleich 2 Stufen, nämlich der I. Stufe MMA und der II. Stufe MMA
dieser Umstand kann natürlich für sämtliche MMA Skalen genutzt werden, z.B. für die alterierte Skala (VII. Stufe MMA)
Beispiel: G7 alt; darüber passt die Abmoll 6 Penta und die Bbmoll 6 Penta
die Dur b6 Pentatonik
sie bildet sich auf der V.Stufe MMA, der Mixob13 Skala und hat die Intervallstruktur
1 - 2 -3 - 5 - b6 - 8 . . .
Ihr liegt ein übermäßiger Dreiklang zugrunde; die übermäßige Quint wurde zur verm. Sexte umgedeutet und die reine Quint und die Sekunde (None) wurde zur Vervollständigung der Pentatonik noch dazugebastelt.
Dies ist eine sehr hilfreiche Skala, die in fast allen MMA Situationen die „entscheidenden Töne“ liefert. Wärmstens empfohlen, mit einem unschlagbaren Preis/Leistungsverhältnis.
Hexatonik: hier muss ich passen, ich bin mit dem anderen schon so beschäftigt, daß ich hier noch nix ausgecheckt habe.
Sequenzen:
Sequenzen sind nichts anderes als kleine Figuren, die durch eine Skala hindurch “permutiert“ werden.
Eine im Barock stilbildende Vorgehensweise. Für Classic-Metal geradezu Pflicht!
Beispiel in C Dur ION:
die Figur e - d - c gefällt mir; diese Figur wird nun auf jedem Ton der Skala unter strikter Einhaltung des Reinheitsgebotes/der Intervallstruktur wieder neu gebildet:
f - e -d, g - f - e, a - g - f, - usw.
Sämtliche kleinen Melodien, ja sämtliche Voicings von Akkorden können durch eine beliebige Skala hindurch mutiert werden > ein schier grenzenloses Repertoire, natürlich auch und besonders für Jazz und Verwandte!
Sämtliche Richtungsgesetze (s.O.) gelten natürlich auch hier; der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt; Arpeggios wären in gewisser Hinsicht auch Sequenzen, jedoch haben sie als Drei bzw. Vierklänge eine anderen Stellenwert durch ihren akkordischen Klang.
Dies alles ist eine Übersicht, das Üben und Arbeiten damit füllt locker eine Lebenszeit; es geht ja auch nicht drum alles zu können sondern sich inspirieren zu lassen.
Um von diesem Zugang wegzukommen und trotzdem noch die Skalen übend auszuloten kann man Tonleitern so aufbereiten, daß sie nicht sofort als solche für den Hörer erkennbar sind.
Eine solche Strukturierung der Skalen nach bestimmten Gesichtspunkten ist ein beliebtes Gestaltungsprinzip, das sehr viele Musiker gerne anwenden und daraus musikalischen Ideen entwickeln.
Wenn wir also die Skala oder die Skalen, mit denen wir spielen wollen erfolgreich auf das Griffbrett übertragen haben, können wir diese Tonmaterial
unter bestimmten Gesichtspunkten ordnen - und damit das 7 oder 8 tönige „Material“ einer Skala interessanter klingen lassen indem man das Material selektiert und in bestimmte hier erläuterte musikalische Zusammenhänge stellt. Damit kann man das Dilemma „nach Skala zu klingen“ vorerst zumindest verschieben - Musik wird allein durch diese Strukturierung einer Skala noch nicht, aber wir erhalten Material, um damit zu spielen.
Ich ordne der Übersicht halber das Ganze nach einer jeweils bestimmten Anzahl von Tönen, die dem Gestaltungsprinzip zugrunde liegen (das ist das bittere Los der Didaktik - sie bildet den spannenden Prozeß des Findens und Erfindens kaum ab):
Intervalle: (2 Töne)
Beginnen möchte ich mit der Spielart, eine Skala in verschiedenen Intervallen durchzufingern. Man kann sich dies sowohl horizontal auf einer Saite/einem Saitenpaar vergegenwärtigen, als auch vertikal in Lagen. Das Prinzip ist einfach:
Beginnend vom Grundton bilde ich ein Intervall (systematisch: Sekund, dann Terz, später Quart, Quint etc) und spiele von jedem Ton dieser Skala nun das Intervall zuerst nach oben
z.B. Cdur Ionisch in Terzen nach oben, aufsteigend (die Bewegung in der Tonleiter steigt auf)
c - e, d - f, e - g, f - a, usw.
dann das gleiche Intervall nach unten
z.B. C-Dur Ionisch in Terzen nach unten, aufsteigend
c - a, d - h, e - c, f - d, usw.
natürlich beides auch in insgesamt absteigender Bewegung innerhalb der Tonleiter (hier am Griffbrett natürlich oben anfangen, wenn man sich die Intervalle auf einem Saitenpaar horizontal vergegenwärtigen will!) C-Dur Ionisch in Terzen nach oben, absteigend
c - e, h - d, a - c, g - h usw.
und C-Dur Ionisch in Terzen nach unten, absteigend
c - a, h - g, a - f, usw.
Es gibt also für jedes Intervall immer 4 Spielweisen:
Intervall nach oben, aufsteigend
Intervall nach unten, aufsteigend
Intervall nach oben, absteigend
Intervall nach unten, absteigend
Zusätzlich kann man die Richtung innerhalb der „Laufketten“ natürlich nach Belieben ändern: Intervall abwechselnd nach oben/nach unten, oder zwei nach oben, einer nach unten etc. - kein Platz für Phantasie! Sogar die zufällige Richtungsgebung ist ein Mittel um besonders kniffelige Fingerings zu umgehen (die lästige „Quartenschaukel“). . oder man überspringt einfach den nächsten Schritt, geht zum übernächsten und dann wieder zwei zurück . .
Und dies bis zum musikalisch sinnvollen/technisch machbaren getrieben (ist individuell verschieden, wo da die Grenzen liegen) in allen Skalen, die man benutzen will. Eine schöne Übung, die einem die jeweilige Skala gleich musikalischer erscheinen lässt und die wie alle diese Gestaltungsprinzipien eine Fundgrube für Melodien ist!
Arpeggios (3 bzw. 4 Töne)
Akkordzerlegungen sind ein weiteres Gestaltungsprinzip von Skalen. Dabei werden die Akkordtöne, die sich in einer Skala wie bereits erläutert (Skalen Grundlagen) auf jeder Stufe bilden nacheinander gespielt. Prinzipiell gibt es wieder wie oben beschrieben die Möglichkeiten: das Griffbrett rauf und runter (horizontal, leichter) und in einer Lage (vertikal, schwerer)
3 Klangsarpeggios:
Grundsätzlich in einer Lage gespielt eine feine Herausforderung -
die Arpeggios können nach oben, in der Tonleiter aufsteigend gespielt werden, genauso nach oben absteigend, und wie bei den Intervallen nach unten aus- bzw. absteigend, und dann in der Richtung des Arpeggios alternierend/bunt gemischt, Random, Überspringen etc.
z.B. C-Dur ION hat folgende Arpeggios
C - Dm - Em - F - G - Am - H verm.
Was für die 3-Klangsarpeggios gilt, findet natürlich ganz genauso in den 4-Klangsarpeggios seinen Widerhall. Hier sind beim Beispiel C-Dur die Arp‘s
Cmaj7 - Dm7 - Em7 - Fmaj7 - G7 - Am7 - Hm7b5
Noch ein schöner Effekt:
die Terzverwandschaften innerhalb eines tonalen Raumes (einer Tonleiter)befähigen uns Arpeggios zum jeweiligen Begleitakkord als eine Auswahl an Farbtönen erklingen zu lassen. Sehr beliebt und häufig anzutreffen.
Erklingt z.B. in der Begleitung ein Cmaj7 auf der I.Stufe, kann ich als erste Terzverwandschaft ein Em7 Arp darüber spielen - und bringe von C aus gesehen die Töne
3 (e), 5 (g), maj7 (h) und 9 (d) zu Gehör. Anders ausgedrückt „macht“ das Em7 Arp über Cmaj7 eine „maj7 9“ Sound. Bei diesem Spiel steht uns ganzheitlich gesehen in Durakkorden nur die Quart (ja ja, der Fluch der Geschichte) als Quartvorhalt im weg: Arp‘s, die zu Durakkorden die Quart bieten, klingen meistens eher dissonant.
Beispiel: G7 Arp über Cmaj. Das f im G7 Arp klingt über Cmaj7 in den meisten Zusammenhängen ungewollt.
Pentatonik (5 Töne):
nach 2 Tönen (Intervalle) 3 und 4 Tönen (Arpeggios)
also 5 Töne! Hier beginnt der „Skalenbereich“ nach meinem Gefühl - eine Pentatonik wird man auf der Gitarre immer wie eine Skala behandeln.
Dennoch ist die Pentatonik ein weiteres Gestaltungsprinzip jeder 7 Stufigen Skala, weil sie eben nur einen Teil des Tonmaterials „organisiert“.
In der C dur Tonleiter ION befinden sich 3 Moll-bzw. Durtonpentatoniken!
c - d - e - f - g - a - h - c - d - e - f Cdur ION
c - d - e - - - g - a - - - c C Dur bzw. Amoll Penta
f - g - a - - - c - d - - - - f F dur bzw. Dmoll Penta
g - a - h - - - d - e - - - g G Dur bzw e moll Penta
das heisst im Ionischen System hat man über jeden Akkord drei Dur bzw. Mollpentatoniken zur Auswahl! Die Grundtöne der Durpentas liegen als Merkhilfe auf den Grundtönen der Tonika (I. Stufe), der Subdominante (IV. Stufe) und der Dominante (V. Stufe).
Für uns Gitarristen, die mehr in der Mollpentatonik denken: Die Grundtöne der 3 Mollpentatoniken liegen auf der II., der III. und der VI. Stufe.
Beispielsweise kann man über Fmaj7 (lydisch) die Amoll, die Emoll und die Dmoll Pentatonik spielen - jede klingt anders, weil sie jeweils andere Töne der Grundskala lydisch zum Akkord liefert.
Die Amoll Penta hat auf F bezogen 3 (a) - 5 (c) - 6 (d) - maj7 (e) und 9 (g),
während die Emoll Penta maj7 (e) - 9 (g) - 3 (a) - #4(#11) (b) und die 6 (d) liefert.
Es gibt neben der Dur- und der Mollpentatonik ja noch etliche weitere Pentatonik- Konstrukte mit anderen Intervallstrukturen, zwei gängige davon eignen sich besonders für den Melodisch Moll Bereich und sind sehr beliebt:
die Moll 6 Pentatonik
sie hat die Intervallstruktur
1 - b3 - 4 - 5 - 6 - 8 . . . .
ist also eine Mollpentatonik, bei der die Sept mit einer Sexte ausgewechselt wurde.
Ein populärer Sound im Blues und sehr hilfreich im MMA Bereich; hier bildet sich diese Penta auf gleich 2 Stufen, nämlich der I. Stufe MMA und der II. Stufe MMA
dieser Umstand kann natürlich für sämtliche MMA Skalen genutzt werden, z.B. für die alterierte Skala (VII. Stufe MMA)
Beispiel: G7 alt; darüber passt die Abmoll 6 Penta und die Bbmoll 6 Penta
die Dur b6 Pentatonik
sie bildet sich auf der V.Stufe MMA, der Mixob13 Skala und hat die Intervallstruktur
1 - 2 -3 - 5 - b6 - 8 . . .
Ihr liegt ein übermäßiger Dreiklang zugrunde; die übermäßige Quint wurde zur verm. Sexte umgedeutet und die reine Quint und die Sekunde (None) wurde zur Vervollständigung der Pentatonik noch dazugebastelt.
Dies ist eine sehr hilfreiche Skala, die in fast allen MMA Situationen die „entscheidenden Töne“ liefert. Wärmstens empfohlen, mit einem unschlagbaren Preis/Leistungsverhältnis.
Hexatonik: hier muss ich passen, ich bin mit dem anderen schon so beschäftigt, daß ich hier noch nix ausgecheckt habe.
Sequenzen:
Sequenzen sind nichts anderes als kleine Figuren, die durch eine Skala hindurch “permutiert“ werden.
Eine im Barock stilbildende Vorgehensweise. Für Classic-Metal geradezu Pflicht!
Beispiel in C Dur ION:
die Figur e - d - c gefällt mir; diese Figur wird nun auf jedem Ton der Skala unter strikter Einhaltung des Reinheitsgebotes/der Intervallstruktur wieder neu gebildet:
f - e -d, g - f - e, a - g - f, - usw.
Sämtliche kleinen Melodien, ja sämtliche Voicings von Akkorden können durch eine beliebige Skala hindurch mutiert werden > ein schier grenzenloses Repertoire, natürlich auch und besonders für Jazz und Verwandte!
Sämtliche Richtungsgesetze (s.O.) gelten natürlich auch hier; der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt; Arpeggios wären in gewisser Hinsicht auch Sequenzen, jedoch haben sie als Drei bzw. Vierklänge eine anderen Stellenwert durch ihren akkordischen Klang.
Dies alles ist eine Übersicht, das Üben und Arbeiten damit füllt locker eine Lebenszeit; es geht ja auch nicht drum alles zu können sondern sich inspirieren zu lassen.