sehr gutes Video über Rhythmik/time keeping

[Tom]

https://www.youtube.com/watch?v=en3myNsuz2M
schon älter, aber immer noch wahnsinnig gut

z.B.: das, was er ab 4:43 sagt ist so wesentlich!!

Jeder Spieler sollte wie ein Drummer denken

[Cat Carlo]

Jeder Spieler sollte wie ein Drummer denken

Meinst Du wirklich, das reicht?

[Tom]

Unterliegst du selbst der Ausschliesslichkeit dieser deiner Aussage oder wieso fragst du mich das nach allem, was ich hier so poste?

[Cat Carlo]

Sinneskrise? Verzweiflung über die Ignoranz dieser bösen Welt? Gerade in letzter Zeit sind wir hier doch Entwicklungen angesichtig, die hätte man Weihnachten noch nicht für möglich gehalten:
Ein Rocker kommt mit den 3 Knöppen an seinem Amp nicht mehr klar und ein Metaller outet sich als Jazz-Fan. Ist es da so abwegig, dass sich unser geschätzter Tom von der dekadenten Musik-Theorie der westlichen Welt abwendet und seine Erfüllung in archaischen urtümlichen Rhythmen sucht? Könnte doch sein, oder? Vielleicht kaufe ich mir demnächst ein Full-Stack und 'ne LP? Die Welt wird nicht mehr so sein wie sie war.

[Zakk]

Ich glaub da ist was fehlinterpretiert. Tom sucht nicht sein Heil in archaischen Rhythmen.

Let me put it this way. Es geht um Subdivisions und den innneren Puls. Und jeder der improvisiert muss sich halt mit Rhythmus auseinander setzen.

Rhythmik ist nix Archaisches sondern so akademisch wie man es halt möchte. Lässt sich beliebig steigern. Glaubs mir.

Jetzt sprech schon für Tom. Quatsch eigentlich.

[tortitch]

Erskine ist einfach so lässig.
Kennt jemand "Motion Poet" von ihm. Mensch, muss ich unbedingt mal wieder auskramen.

[Cat Carlo]

Meine Bemerkung war ja auch mehr ironisch gemeint.

Ich habe mir jetzt mal die Stelle mal angehört, die Tom angegeben hat. Tja, und ohne zu sagen, das dat schlecht ist, es ist tatsächlich Meinung nach zu wenig um allein seligmachend zu sein. Ich will mal erläutern.

Ich hatte vor einiger Zeit angefangen, Standards aus dem Real Book aufzunehmen. Also Bass dazu schreiben, bisschen arrangieren und die Melodie als Gitarrensolo dazu. Ich war entsetzt über meine rhythmischen Verfehlungen. Beim Spielen merkt man die nicht, da hilft auch ein Metronom oder ein Taktgeber nicht. Entweder es sagt einer einem das oder man nimmt das auf. Dann hört man es. Die Frage ist, wie bekommt man es weg? Also ich habe dann die Melodien mit ein bisschen Rhythmus in Guitar Pro eingegeben und dann dazu gespielt. Hat geholfen. Es ist ähnlich wie mit der Improvisation: Wer alle Tonleitern kann, dann dennoch nicht die Melodien oder Riffs spielen. Metronom und Tonleitern sind der Einstieg, gute Hilfsmittel, aber bei weiten nicht alles.

Das spricht natürlich nicht gegen Toms Links, die sind wie immer interessant.

[Zakk]

Das hört sich für mich so an, als wäre Dir erstmal mit einfachen Klatschübungen weiter geholfen. Bi-ba-Butzelmann…. Im Kreis gehen, Viertel klatschen, Halbe, Achtel, einfache Synkopierungen, Drei gegen Vier usw. Das meine ich nicht boshaft, sondern ernsthaft.

[Cat Carlo]

Du hast ja schon recht. Nur habe ich das alles hinter mir; Übungen mit Vierteln, Achteln ,punktierten Achteln, Triolen, Wechsel zu punktierten Achteln mit Triolenn etc. Ich kann auch am Klavier in der linken Hand Triolen spielen und in der Rechten normale Achtel oder Viertel. Deshalb war ich auch so entsetzt über mich selber. Manche Kombination von Zeitwerten haben dann wohl recht eigene Tücken. In meinem Fall ging es um die Melodielinie von "Flying Home".

Erinnert mich an ein mehrbändiges Werk für/über das Klavierspielen "vom Blatt". Es beinhaltete zwar jede Menge Übungen, der Autor meinte dann aber, nichts gehe über das Spielen der Literatur der großen Meister.

[Zakk]

Nur habe ich das alles hinter mir; Übungen mit Vierteln, Achteln ,punktierten Achteln, Triolen, Wechsel zu punktierten Achteln mit Triolenn etc.

Formal gesehen bestimmt. Aber es geht letztlich darum zwischendurch zu den Basics zurückzukehren. Wer ein Haus baut, fängt nicht mit dem Dach an, sondern mit dem Fundament.

Und wir alle müssen eben ab und zu die Basics üben. Nicht unbedingt als Klatschspiel. Aber genau darum geht es ja in dem Clip, dem Du anscheinend eben nicht zugehört, oder den eben schnell mal abgehakt hast.

Peter Erskine sagt es ja. Du gehst auf ne Session und auf dem Lead-Sheet steht "Funky Beat" und der eine spielt nen abgezeckten Funky-Beat. Und er empfiehlt nen einfachen Backbeat auf Achtel-Basis. Aber er spielt eben Achtel, die swingen!!!!!!!!!!!!!!!!

Ich würde echt empfehlen und das empfehle ich mir auch, immer wieder den Schritt "zurück" zu machen.

Gruß zum Sonntag

Zakk

[Cat Carlo]

Hallo Zakki,
Ich will Dir ja nicht widersprechen, aber bei einer gegebenen Melodie sehe ich da keinen Ansatzpunkt irgendwas zu vereinfachen. Langsam anfangen ist klar, aber sonst?

[Zakk]

Ich war entsetzt über meine rhythmischen Verfehlungen. Beim Spielen merkt man die nicht, da hilft auch ein Metronom oder ein Taktgeber nicht.

Das wundert mich schon. Normaler Weise sind die Ohren soweit ausgebildet, dass man eben die eigenen Ungenauigkeiten zu einem gewissen Grad hört. Auch und gerade beim Einsatz eines Metronoms. Dass man die nicht sofort abstellen kann, ist eine andere Sache.

Dafür sind aber eben die Basic-Übungen da. Genaues quantisieren, entwickeln des Gehörs usw. Natürlich würde ich das jetzt nicht laufend tun, aber wenn ich mich mal aufraffe, merke ich eigentlich immer einen positiven Effekt.

Eine der Botschaften Peter Erskines ist ja zudem, dass man z.B. 16tel fühlen kann, wenn man 8tel spielt. Dadurch kommt eben dieser gewisse Swing zustande. Nur mal so.

Meine Erfahrung sagt mir, dass Rhythmus-Übungen, wie immer man sie gestaltet, der Weg sind, um wie ein Drummer zu denken. Und darauf kommt es ja wohl (auch) an. Auch wenn man eben eine vorgegebene Melodie spielt. Es ist der rhythmische Subtext, der den Unterschied macht.

Aber ich denke, wir lassen es bei dem Stand. Ich hoffe das ergab jetzt irgendwie einen Sinn.

Vielleicht mag jemand anderes was dazu sagen. Gibt hier ja noch einige kompetentere, die da wesentlich mehr reingesteckt haben als ich.

[Reinhardt]

Jeder Spieler sollte wie ein Drummer denken

Erstmal sollte jeder Drummer wie ein Drummer denken. Dann sind wir dran.

[spanking the plank]

https://www.youtube.com/watch?v=en3myNsuz2M
schon älter, aber immer noch wahnsinnig gut

z.B.: das, was er ab 4:43 sagt ist so wesentlich!!

Jeder Spieler sollte wie ein Drummer denken

Am besten gefällt mir der Kommentar zu dem o. g. YouTube-Video: "Didn´t know, Kevin Spacey played the drums so well "

[Bassfuss]

Jeder Spieler sollte wie ein Drummer denken

...aber wir denken doch gar nicht....