Tommy emmanuel --The Journey

Tom

Re: Tommy emmanuel --The Journey

Beitragvon Tom » Fr 26. Jun 2015, 10:12

Multitone hat geschrieben:Den Satz muss ich mir merken, wenn mal wieder was musikalisch Unpassendes von mir in den Äther entlassen wird:

Ich finde du solltest entschieden netter und wertschätzender zu dir selber sein.
DAS bringt wirklich was beim Üben. Man fuckt sich dann selber nicht mehr ab wie du ja auch schon beschrieben hast (Ich muss komplexer, schneller, genialer, orgiastischer, etc. spielen).
Das geht direkt in die Technik, denn: Geschwindigkeit = Lockerheit.
Ohne die lockere rechte Hand geht garnix.

Das mit dem "anderen" Ansatz mein ich so, daß ich eigentlich eher ein Legato Typ (linke Hand) bin als ein rechts Ausspieler bin.
Haut halt mit 0.12er Saiten auf der Steelstring dann nicht mehr so überzeugend hin, deshalb will ich meine rechte Hand…du verstehst. :oops:

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Matt 66
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Re: Tommy emmanuel --The Journey

Beitragvon Matt 66 » Fr 26. Jun 2015, 10:42

Alter Schwede, mit was für Stümpern habe ich es hier eigentlich zu tun?

Tom

Re: Tommy emmanuel --The Journey

Beitragvon Tom » Fr 26. Jun 2015, 11:04

Mit Stümpern wie dir :cuddle:

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Reinhardt
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Re: Tommy emmanuel --The Journey

Beitragvon Reinhardt » Fr 26. Jun 2015, 12:46

Dieser trollige Forumschef wieder! :gun:
Ich finde ja das Wort "Dilettant" akademischer und nicht so diffamierend, trifft aber den Stümperkern genauso!
:mag:

Zum Stümpertum selbst: Ja, ich gehe manchmal hart mit mir ins Gericht. Ich hasse manche Dinge, die ich spiele. Nicht, weil ich sie spiele, sondern weil ich eigentlich wüsste, dass ich sie so nicht spielen darf, aber die gleichen Fehler immer wieder mache. Das meine ich nicht rein technisch, da verhunzt ja jeder mal was, sondern phrasierungsmäßig. Man kann ja nicht jede verquere musikalische Äußerung als eigene Handschrift schönreden.
Tom, Du hast schon Recht. Man muss sich auch mal loben, wenn etwas gut gelingt oder man Fortschritte macht und gelassenener und nachsichtiger sein. Die Leichtigkeit ist die Essenz des Spiels. Oder zumindest, dass man es so aussehen lassen kann.
Dazu auch wieder Joscho: Er selbst findet es grausig, wenn er Leuten auf der Bühne zuschauen muss, denen man ansieht, dass sie am Limit spielen. Er sagt auch, dieses lockere Getue sei bei ihm keine Schauspielerei, das sei so. Es würde zwar arrogant klingen, aber diese schnellen Passagen empfindet er nicht als schnell. Es sei ja schlimm, wenn es so wäre, dann hätte er ja live keine Reserven mehr für Aussetzer und schlechte Tagesform. Das ginge alles noch viel schneller, aber dann würde es nicht mehr so leicht wirken und damit wäre ja gerade diese Wirkung verpufft.

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Re: Tommy emmanuel --The Journey

Beitragvon Matt 66 » Fr 26. Jun 2015, 13:59

Der Joscho hat als Bub ja Metal gespielt, also vermutlich auch diesen 3 Noten pro Saite Kram. Das kommt ihm beim Gypsy nun entgegen, wenn man, wie er sagt, jede Saite grundsätzlich zuerst mit einem Abschlag spielt. Ich persönlich hätte jedoch keine Skrupel, so Gypsy Zeug mit konsequentem Wechselschlag zu spielen. Who cares?

Solange ich vorrangig beim "Hänschen Klein"-Erklären bleibe, ist das allerdings rein hypothetisch... :roll:

Tom

Re: Tommy emmanuel --The Journey

Beitragvon Tom » Fr 26. Jun 2015, 14:34

Matt 66 hat geschrieben:Ich persönlich hätte jedoch keine Skrupel, so Gypsy Zeug mit konsequentem Wechselschlag zu spielen.

Absolut - ich würds auch nicht einsehen jetzt wieder umzulernen für das Arpeggio-Zeugs

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Reinhardt
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Re: Tommy emmanuel --The Journey

Beitragvon Reinhardt » Fr 26. Jun 2015, 15:07

John Jorgenson macht das auch so.
Im Prinzip klingt das auch gut, da das Tonmaterial stimmt.
Aber das Joscherl hat uns das mal vorgeführt, indem er die identische Phrase mal in Morse-, mal in Stephanmanier vorspielte.
Ich weiß, das Argument "Authentizität" ist haarig. Jeder im Raum hätte aber seine Phrase gewählt und nicht die alternategepickte, wenn er ein "geiles" Gypsylick hätte aussuchen dürfen.
Dafür gibt es auch gewichtige Argumente. Die liegen weniger darin begründet, dass man halt immer mit einem Abschlag beginnt, weil man "das halt so macht, der Django hat schließlich auch...". Nein, das ist ja nicht mal immer der Fall. Es geht darum, dass die vielen Noten so in Sektionen eingeteilt werden, und zwar durch den Reststroke klar hörbar. Und das sind Dreiersektionen, wodurch das akustisch diese Swingakzentuierung und einen bestimmten Drive bekommt. Die Hand bleibt quasi im Akzentuierungsmodus des Rhythmusspiels.
Deshalb "swingt" Steve Morse nicht, auch wenn das großartig klingt, wenn er kniedelt. Jedenfalls nicht SO.
Ich habe den Sinn dahinter auch erst durch praktische Anschauung verstanden, ich hielt das auch nur für eine dogmatische traditionalistische Regel. Dass Reinhardt und die frühen Big-Band-Gitarristen dahinter eine musikalische Idee verfolgten, wurde mir so erst bewusst.
Schwer zu beschreiben ohne Hörbeispiel.

Tom

Re: Tommy emmanuel --The Journey

Beitragvon Tom » Fr 26. Jun 2015, 15:13

Gut beschrieben - und genau deswegen würd ichs persönlich nicht so machen, weil ich speziell die Gypsy Swingphrasierung ned sooooo mag.
Das ist Geschmackssache.
Scofield oder Metheny sind mir da persönlich näher, wobei Bill Evans oder Cannonball Adderly das Maß aller Dinge in diesem Berich für meinen Geschmack sind…

Und die Dreierphrasierung machts halt unter anderem auch etwas vorhersehbar.
Die rhythmische Varianz ist zumindest nicht von Haus aus nicht soooo daheim im klassischen Gypsy Jazz….

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Re: Tommy emmanuel --The Journey

Beitragvon Reinhardt » Fr 26. Jun 2015, 15:38

Bei Metheny müssen wir ausbaldowern, WELCHEN Metheny.
Es gibt einen, bei dem mir speiübel wird, und einen, der halbgöttliche Dinge tut.
Scofield ist ein Sonderfall. Das ist der kompletteste Phrasierer dieses Planeten, finde ich. Der passt in keine Liga oder Schublade. Das ist eine eigene Kategorie. Leider musste ich schon die Erfahrung machen, dass wenn man sein extrem quergestelltes Out-Rhythm-Playing kopiert, man komplette Rhythmusgruppen aus den Schuhen spielen kann, wenn die nicht darauf gefasst sind. Und das ist wortwörtlich Panne. Glatze, Ziegenbart und 335-Kopie hat aber nicht jeder.

Ja, die Enge des Gypsy. Was Gypsy-Swing ist, darf man eine Menschengruppe jedenfalls nie fragen: Gypsymusiker.

PS: Der Mann in Deinem Avatar ... verfolgt der auch einen anderen Ansatz?

Tom

Re: Tommy emmanuel --The Journey

Beitragvon Tom » Fr 26. Jun 2015, 16:29

Multitone hat geschrieben:Bei Metheny müssen wir ausbaldowern, WELCHEN Metheny.
Na der Metheny: https://www.youtube.com/watch?v=FAYt3a-c_k0

Josef K

Re: Tommy emmanuel --The Journey

Beitragvon Josef K » Fr 26. Jun 2015, 16:41

Multitone hat geschrieben:335-Kopie


:facepalm:

Tom

Re: Tommy emmanuel --The Journey

Beitragvon Tom » Fr 26. Jun 2015, 16:54

Multitone hat geschrieben:Der passt in keine Liga oder Schublade.

Was Vorgabe und Ziel gleichermaßen ist.

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Re: Tommy emmanuel --The Journey

Beitragvon Zakk » Fr 26. Jun 2015, 18:08

Das finde ich ja echt geil, dass es hier so viele Zigeuner-Jazz-Fans gibt….

Für Euch Connoisseure hab ich ganz was Feines…

Müsste Euch eigentlich begeistern…

https://www.youtube.com/watch?v=fcpU0fKeS2I

Josef K

Re: Tommy emmanuel --The Journey

Beitragvon Josef K » Fr 26. Jun 2015, 19:22

Schon besser :up:

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Re: Tommy emmanuel --The Journey

Beitragvon Reinhardt » Di 30. Jun 2015, 13:26

Tom hat geschrieben:
Multitone hat geschrieben:Bei Metheny müssen wir ausbaldowern, WELCHEN Metheny.
Na der Metheny: https://www.youtube.com/watch?v=FAYt3a-c_k0


Dann meinen wir den gleichen. Vielleicht sogar denselben. :mrgreen:

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Re: Tommy emmanuel --The Journey

Beitragvon Reinhardt » Di 30. Jun 2015, 13:27

Josef K hat geschrieben:Schon besser :up:


Aufgewärmte Gags gutheißen ist ein Forumsverstoß!

Josef K

Re: Tommy emmanuel --The Journey

Beitragvon Josef K » Di 30. Jun 2015, 15:51

:shock: :oops:


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