Ein gutes Rhythmusgefühl lernen

raana3800+

Ein gutes Rhythmusgefühl lernen

Beitragvon raana3800+ » Mi 25. Mai 2011, 00:31

Ihr Lieben,
habe nen guten Freund und Nachbarn. Wir singen gerne und machen oft mit anderen Leuten Musik.
Er kann alle Cowboy-Akkorde greifen und zupfen.
Was er alleine nicht schafft: nach 4/4 wieder auf der 1 zu landen!
Die 4tel zu ner ACDC-Platte durchzukloppen schafft er auch nicht wirklich.

Frage: Welche Übungen (er ist bereit dran zu arbeiten) könnte man da machen, um ein gutes Rhythmusgefühl zu erlangen.

Hab ihm vor Wochen mein Metronom vermacht, das hasst er überraschenderweise ;-)

Wir haben jetzt den Deal, dass ich ihm 1x die Woche den Rhythmus reinprügeln kann!

Welche Übungen sind da hilfreich?????

Gruß Rainer

Tom

Re: Ein gutes Rhythmusgefühl lernen

Beitragvon Tom » Mi 25. Mai 2011, 08:06

Tanzen!

Ohne Witz. Ich glaub Rhythmus ist was körperliches.

Und ganz ganz simpel bleiben über lange Strecken . . . du machst das schon.

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Aldaron
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Re: Ein gutes Rhythmusgefühl lernen

Beitragvon Aldaron » Mi 25. Mai 2011, 08:33

Jaja, die alte "Ich hab da einen Freund, der hat ein Problem" - Leier...












;)

Ich sehs wie Tom. Rhythmus mitklopfen, klatschen, weiß der Geier was. Das muss man in den Fuß kriegen.

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Keef
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Re: Ein gutes Rhythmusgefühl lernen

Beitragvon Keef » Mi 25. Mai 2011, 08:40

Tom hat geschrieben:...Ich glaub Rhythmus ist was körperliches.
Und ganz ganz simpel bleiben über lange Strecken . . . du machst das schon.


Rischtisch! Guggt euch Angus während des Rhythmus-Parts an... Links 2, Rechts 2. Und die Sau vertut sich NIE...

Al Burky

Re: Ein gutes Rhythmusgefühl lernen

Beitragvon Al Burky » Mi 25. Mai 2011, 08:56

Tom hat geschrieben:Tanzen!

Ohne Witz. Ich glaub Rhythmus ist was körperliches.

Und ganz ganz simpel bleiben über lange Strecken . . . du machst das schon.


Örks, ich seh Raana und seinen Kumpel schon im 4/4-Takt durchs Wohnzimmer stalpen..... :aah:

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Matt 66
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Re: Ein gutes Rhythmusgefühl lernen

Beitragvon Matt 66 » Mi 25. Mai 2011, 10:57

Guck mal in den Workshop Bereich. 8-)

Aus meiner Erfahrung muss ich sagen, dass es Menschen gibt, die so etwas NIEMALS, und das meine ich wirklich so, NIEMALS hinkriegen. Keine Ahnung, warum. Ich habe bei einigen Problemfällen irgendwann resigniert und es sein lassen.
Grundsätzlich sollte es ja bei jedem Menschen möglich sein, aber es gibt so Fälle... Ob Dein Kumpel dazugehört, wirst Du rausfinden müssen...

Wenn die oben erwähnten Übungen noch zu schwer sind (wovon ich jetzt fast mal ausgehen muss, was Du beschrieben hast), macht mal folgendes:

Beim nächsten Spaziergang bzw. immer wenn er zu Fuß unterwegs ist, soll er mit seinen Schritten mitzählen: 1-2-3-4. Wichtig ist, dass immer der selbe Fuß mit der 1 anfängt, nicht mal so und mal so. Dann auf die 1 mit den Fingern schnippen. Kann man auch unauffällig in der Jackentasche machen, damit einen die anderen nicht für bescheuert halten. Kann man dann weiter ausbauen. Auf 1 und 3 schnippen, auf 2 und 4 schnippen, usw. Aber immer in Bewegung bleiben. Dann auf "und" schnippen, also genau zwischen den Schritten.

Mit Metronom: 2 Takte Halbe, 2 Takte Viertel, 2 Takte Halbe, zwei Takte Viertel, immer im Wechsel mitklatschen. Hab auch gerade eine junge Schülerin, die da Probleme hat, deswegen kann ich da mitfühlen... Und natürlich zählen, zählen, zählen...! Ich habe immer wieder Leute, die einfach nicht gleichzeitig spielen und zählen können. Da fehlt es an Koordination und Unabhängigkeit.

Ansonsten: bei jeder Gelegenheit rhythmische Figuren zu feststehenden, gleichmäßigen Signalen klopfen. Zum Beispiel Blinker im Auto, Rumpeln der Räder von Zügen, tropfende Wasserhähne usw. Also einfach in der Umwelt nach gleichmäßigen Pulsen suchen und diese als "Metronom" benutzen.

Wie in meinem WS erwähnt, geht es vorrangig um ein inneres Zeitgefühl. D.h. wenn es wirklich so hart ist, erst mal Metronom völlig weglassen und Timingschwankungen tolerieren. Erst wenn die Figuren sitzen das Metronom dazuholen.
Man kann das auch schön ohne Noten aufschreiben mit karriertem Papier: 1+2+3+4+ und drunter Xe an verschiedenen Stellen setzen, an denen dann geklatscht werden muss. Das Notenbild schreckt oft ab.

Mach doch mal`n Video und lade es bei YT hoch...

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Bassfuss
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Re: Ein gutes Rhythmusgefühl lernen

Beitragvon Bassfuss » Mi 25. Mai 2011, 11:38

Moin,

mitklopfen, mitklatschen, beim Fernsehen die Gitarre mit abgedämpften Saiten mitspielen.....

Bei einem Bass/Schlagzeugseminar bei Frank Itt und Thomas Simmerl hatten wir einen Bassisten dabei, der slappen konnte wie blöd. Richtig beeindruckend. Aber als es an eine simple Rhythmusfigur ging, ging gar nichts mehr. Frank fragte ihn erstmal, ob er ein Bier wolle, damit er lockerer wird ;-)

Tanzen - oder wenigstens den Körper mitwippen lassen - ist ein guter Tipp von Tom, um in die Rhythmen quasi einzutauchen, den Rhythmus zu spüren.

Wenn Du auf ihn einprügelst, erkläre ihm anhand der Faustschläge Viertel und Achtelnoten :mrgreen:

Aber im Ernst: es gibt das nun einmal, daß rhythmisch bei manchen Leuten nichts geht. Die sind dafür auf anderen Gebieten gut. Aber wenn man mal so auf Tanzflächen schaut..... ;-)

Nicht böse gemeint, diejenigen schlagen wahrscheinlich die Hände über dem Kopf zusammen, wenn ich ´nen Ölwechsel machen soll. :-)

Grüße, Frank

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Blues Bird
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Re: Ein gutes Rhythmusgefühl lernen

Beitragvon Blues Bird » Mi 25. Mai 2011, 12:21

raana3800+ hat geschrieben:
Wir haben jetzt den Deal, dass ich ihm 1x die Woche den Rhythmus reinprügeln kann!

Welche Übungen sind da hilfreich?????

Gruß Rainer


Geht lieber kickern...

Läster Paul
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Re: Ein gutes Rhythmusgefühl lernen

Beitragvon Läster Paul » Mi 25. Mai 2011, 14:06

raana3800+ hat geschrieben:Wir haben jetzt den Deal, dass ich ihm 1x die Woche den Rhythmus reinprügeln kann!

Welche Übungen sind da hilfreich?????


Mit der Peitsche vier Schläge pro Takt auf den nackten Hintern.

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Bassfuss
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Re: Ein gutes Rhythmusgefühl lernen

Beitragvon Bassfuss » Mi 25. Mai 2011, 15:30

Läster Paul hat geschrieben:Mit der Peitsche vier Schläge pro Takt auf den nackten Hintern.


Da kann man sich mit der Peitsche aber auch verheddern, und dann ist man nicht mehr im Takt. :mrgreen:

toptears

Re: Ein gutes Rhythmusgefühl lernen

Beitragvon toptears » Mi 25. Mai 2011, 16:48

Wennde Takt halten kannst, dann kannste Takt halten, dann ist das mit der Peitsche auch kein Problem.


:-)

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Re: Ein gutes Rhythmusgefühl lernen

Beitragvon Läster Paul » Mi 25. Mai 2011, 20:56

Tom hat geschrieben:Tanzen!

Ohne Witz. Ich glaub Rhythmus ist was körperliches.

Und ganz ganz simpel bleiben über lange Strecken . . . du machst das schon.



Aldaron hat geschrieben: Das muss man in den Fuß kriegen.


Genau! Hier erklärt ein Grossmeister näheres dazu:
http://www.youtube.com/watch?v=TZ4FZ80Qdd8&feature=related

You know what I mean? 8-)

Nochwas von Arlen Roth:
http://www2.gibson.com/Lessons/Arlen-Roth-Lessons/Lesson-Of-The-Week/The-Right-Hand-is-the-Drummer.aspx

Der sanfte Ribot

Re: Ein gutes Rhythmusgefühl lernen

Beitragvon Der sanfte Ribot » Do 26. Mai 2011, 09:07

Das (Rock) Gesülze vergessen, den Lowrider Thread hören, mit dem Kopf nicken!

Yes!

Butterkräm

Re: Ein gutes Rhythmusgefühl lernen

Beitragvon Butterkräm » Mo 30. Mai 2011, 09:29

Auf- und Abschlagsübungen der rechten Hand...!
Gruß,
Hannes

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Re: Ein gutes Rhythmusgefühl lernen

Beitragvon Bassfuss » Mo 30. Mai 2011, 09:52

Moin,

kann Dein Kumpel mit den Ratschägen was anfangen?


Grüße, Frank

Josef K

Re: Ein gutes Rhythmusgefühl lernen

Beitragvon Josef K » Di 31. Mai 2011, 14:46

Matt 66 hat geschrieben:Aus meiner Erfahrung muss ich sagen, dass es Menschen gibt, die so etwas NIEMALS, und das meine ich wirklich so, NIEMALS hinkriegen. Keine Ahnung, warum. Ich habe bei einigen Problemfällen irgendwann resigniert und es sein lassen.


Ja, eigenwillig. Aber genau so kann es sein. Ebenfalls keine Ahnung, warum.......

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Re: Ein gutes Rhythmusgefühl lernen

Beitragvon linus » Di 7. Jun 2011, 14:59

Ich erinnere mich noch gut an meine AC/DC Coverband-Zeit: alle wollten, versuchten oder konnten irgendwie Leadgitarre spielen - und taten den Rhythmus-Bereich als "einfach" ab... dann wurde mal aus Spaß ein Rollentausch versucht - und da kackten die Jungs reihenweise ab :mad:
Was habe ich mich amüsiert, als die Fiedel-Jungs bei banalen Akkord-Wechseln den Groove verhauten - deshalb mein Fazit: Rhythmus hat man - oder nicht; und wer diesen erst lernen muß, klingt auch dementsprechend (wie ein Klassiker, der das erste mal ohne Dirigent spielen muß - geht in die Hose...)

Linus

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Re: Ein gutes Rhythmusgefühl lernen

Beitragvon Bassfuss » Di 7. Jun 2011, 15:14

linus hat geschrieben:Ich erinnere mich noch gut an meine AC/DC Coverband-Zeit: alle wollten, versuchten oder konnten irgendwie Leadgitarre spielen - und taten den Rhythmus-Bereich als "einfach" ab... dann wurde mal aus Spaß ein Rollentausch versucht - und da kackten die Jungs reihenweise ab :mad:
Was habe ich mich amüsiert, als die Fiedel-Jungs bei banalen Akkord-Wechseln den Groove verhauten - deshalb mein Fazit: Rhythmus hat man - oder nicht; und wer diesen erst lernen muß, klingt auch dementsprechend (wie ein Klassiker, der das erste mal ohne Dirigent spielen muß - geht in die Hose...)

Linus


Moin,

genau das meinte ich mit meinen Beispielen mit Phil Rudd oder Charlie Watts oder Ringo. Man muß das erst einmal spielen können. Nicht von der Abfolge her, das ist überschaubar, aber vom Bauch her eben. Und da ist eben bei AC/DC noch der gute Malcolm, von dem Angus selbst mal sagte, er habe keine Angst, wenn mal seine Gitarre ausfiele, weil sein Bruder das Publikum ohne weiteres sehr gut unterhalten könne.

Axel, der Sticks-Chefredakteur, schriebtete mal von einem Gig von Marius, als noch Charlie T.(erstappen) Drums bei ihm spielte. Muß so zu Stinker-Zeiten gewesen sein. Da fiel wohl einige Technik aus und Charlie spielte wohl annähernd 10 Minuten "einfach nur" Bumm-Tchak - aber alle sind mitgegangen.

Und bei so einem AC/DC-Song muß man auch erstmal die Disziplin aufbringen, das doch manchmal echt langsame Tempo GROOVIG zu spielen (z.B. Back In Black, da neigt man irgendwie automatisch dazu, nach der Aufwärtsbewegung schneller zu werden). Und der gute Phil hat so Abschlagtechnisch doch ein paar schöne Besonderheiten dabei.

Grüße, Frank

Grüße, Frank

Tom

Re: Ein gutes Rhythmusgefühl lernen

Beitragvon Tom » Di 7. Jun 2011, 15:40

:up:

die AC/CD achtel egal ob von Phil Rudd oder von Malcolm sind reinste Magie - es federt, obwohl es fett drauf ist.

Ein Segen!!

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Re: Ein gutes Rhythmusgefühl lernen

Beitragvon Keef » Di 7. Jun 2011, 16:07

Swingt? ;-)


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