Blockaden u. Lernfortschritte

Zakk_Wylde
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Blockaden u. Lernfortschritte

Beitragvon Zakk_Wylde » Di 30. Aug 2011, 09:54

Mal ne Frage an diejenigen, die noch aktiv dabei sind, sich zu verbessern oder in der Vergangenheit den Anspruch hatten.

Gibt oder gab es bei Euch mal Blockaden, die sich bei im Grunde ganz einfachen Dingen aufgebaut haben. Ich könnte mir zB. vorstellen, dass es um Odd-Meters geht. Man übt sich über Monate oder Jahre einen ab und bekommt das Ding nicht zum Grooven. Und irgendwann läuft es dann doch.

Was habt Ihr so an Hürden zu überwinden gehabt?

Bei mir ist zB. so, dass ich ein schnelle Sextolen bzw. 16tel-Triolen einfach nicht gefühlt habe (ab einem gewissen Tempo). Da ich mich geweigert habe, meine Fingersätze aus Three-Notes-per-String umzustellen, sind da immer so hakelige Stellen dabei gewesen, die das Gefühl gestört haben. Das hat bei mir lange, lange gedauert bis ich ein Gefühl für diese Notenwerte entwickelt habe (und es ist längst nicht so wie bei binären Feelings). Ich konnte zwar Triolen spielen, auch schnelle Tempi, aber eben nicht mit diesem inneren Klang.

Komisch, nicht wahr?

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Matt 66
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Re: Blockaden u. Lernfortschritte

Beitragvon Matt 66 » Di 30. Aug 2011, 10:08

Kann nicht ganz folgen...

Sextolen fühlt man (oder nicht) auch ohne Gitarre, also z.B. wenn man mit den Fingern auf den Tisch tippt. Dass manche Fingersätze günstiger für Sextolen liegen als andere, ist klar. Aber das hat man ja bei allen Notenwerten bzw. rhythmischen Unterteilungen. Auch gerade Achtel können unbequem in der Hand liegen, je nach Tonfolge.

Was war jetzt gleich noch mal komisch? :dontknow:

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Aldaron
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Re: Blockaden u. Lernfortschritte

Beitragvon Aldaron » Di 30. Aug 2011, 18:23

Also ganz ohne Angriff:

Such dir einen fitten Drummer und jam mit dem! Es geht nichts - wirklich gar nichts!!! - über das Zusammenspiel Gitarre + Drums. Da kommt kein Metronom und auch kein Drumcomputer hin.

Gruß,

Al-Dee

Zakk_Wylde
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Re: Blockaden u. Lernfortschritte

Beitragvon Zakk_Wylde » Di 30. Aug 2011, 19:02

Es ging mir eher um den inneren Puls. Zwischen Notenwerte spielen und Notenwerte richtig fühlen im Sinne eines tiefergehenden Grooves besteht ein Riesenunterschied. Da das hier Missverständnisse hervorruft, lassen wird das Ganze am besten.

Zakk_Wylde
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Re: Blockaden u. Lernfortschritte

Beitragvon Zakk_Wylde » Di 30. Aug 2011, 19:08

Noch mal an Aldi.

Ich persönlich habe nix gegen Dich (da ich Dich nur virtuell kenne). Warum wusste ich, dass ausgerechnet Du antworten würdest?

Han Solo

Re: Blockaden u. Lernfortschritte

Beitragvon Han Solo » Di 30. Aug 2011, 19:12

Bei mir hatte sich mal ne zeitlang ein Meckerziegenvibrato eingeschlichen. Das hatte mit Stress zu tun. Als der Stress weg war, funktionierte das Vibrato wieder kontrolliert.

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Aldaron
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Re: Blockaden u. Lernfortschritte

Beitragvon Aldaron » Di 30. Aug 2011, 20:31

Zakk_Wylde hat geschrieben:Noch mal an Aldi.

Ich persönlich habe nix gegen Dich (da ich Dich nur virtuell kenne). Warum wusste ich, dass ausgerechnet Du antworten würdest?


Weil ich durch die komplette Aufmachung deines Beitrags das Gefühl hatte, dass du das erwartest. Ich hab auch nichts gegen dich. Hatte ich noch nie. :flower:

Und mein Tipp war ernst gemeint. Denn: Ja, ich bin ein Schlamper. Vergleich doch mal meine alten Mist-Aufnahmen mit den aktuellen. Die alten waren vor dem Drummer. Ich bin vom Timing her immernoch nicht zu 100% drauf. Aber ich merke, wie es immer besser wird. Und ich rede ja vom Feeling. Und da hilft ein Drummer ungemein. Falls du ohne Band bist, war das echt nicht als Finger-in-die-Wunde drücken gemeint, sondern als ernsthafter Hinweis. Grad was Odd-Meters angeht. Ich mein: Willste dich daheim hinhocken und bei 150bpm 16tel Triolen auszählen? -> nur als blödes Beispiel wie wenig erfolgreich ich diese Sache ohne Drummer sehe.

Und ehrlich gesagt hab ich wohl auch deswegen geantwortet, da mich das Thema selbst interessiert. Eigentlich hab ich kaum noch Muse für Geschreibsel im Netz, da ich grad mit nem neuen Job ziemlich dicke drin hänge. (tatsache! ich bin nicht mehr hauptberuflich Gitarrenlehrer!)
Das sollte nicht so klingen, als wäre ich dir da voraus. Ich weiß ja (leider! ehrlich!) nicht wie und was du spielst. Was du generell so postest, hat mein ehrliches Interesse ja schon gemerkt. Ich glaube, wir sind so weit gar nicht voneinander weg. Du hast halt wahrscheinlich immernoch ein paar alte Doofheiten von mir im Sinn. Kann ich auch wenig dagegen machen, außer dazu zu stehen, dass ich jung und sehr dumm war.

Naja und eigentlich kam der Tipp mit dem Drummer von meinem alten Mentor. Klar kann mans daheim auch schön probieren. Aber das Feeling kommt eher, wenn der Drummer vielleicht sogar was gegenläufiges spielt o.Ä.


Grüße!

Zakk_Wylde
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Re: Blockaden u. Lernfortschritte

Beitragvon Zakk_Wylde » Di 30. Aug 2011, 20:38

Weil ich durch die komplette Aufmachung deines Beitrags das Gefühl hatte, dass du das erwartest. I


Wenn Du genau gelesen hättest, habe ich ja nicht ein eigenes aktuelles Problem angeführt. 8-)

Ich wollte nur mit der Bezugnahme auf mich selbst veranschaulichen, was ich meine. Ist wie bei nem Sänger, der auf einmal Angst vor dem F hat.

Es ging mir um Blockaden allgemein. Ich weiß, dass es grundsätzlich Blockaden geben kann. Ich habe mich mit Sextolen ne Zeit lang vom F-E-E-L-I-N-G her sehr schwer getan. Alles Shuffelige sprang bei mir nicht über. Seitdem ich synkopierter spiele und die Dinger auszähle bzw. konsequent durchspiele, ist das so gut wie weg. Das haben auch manche Schlagzeuger. Wenn die immer nur gerade spielen, gehen die triolischen Dinger manchmal nicht so gut.

Gruß Zakk

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Aldaron
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Re: Blockaden u. Lernfortschritte

Beitragvon Aldaron » Di 30. Aug 2011, 20:44

Naja und meine Antwort auf diese Rhythmus-Sache war: Mit nem Drummer zusammen jammen. Und ich finde viele Dinge lösen sich von selbst, wenn man das so macht. Denn: Beispiel Sweeping. Ich üb das sehr gern. 5-Saiten Sweeps laufen ganz gut. Ich mags halt einfach. Ich mag den Klang und ich mag die Technik. Und die klappen seltsamerweise, seitdem ich die Band hab. Warum? Ich denke: weil ich dadurch beim Spielen nicht mehr so konzentriert auf mich alleine bin - Kopfsache. Ich denke, beim Gitarrespielen ist gaaaaanz vieles Kopfsache. Motorik ist nicht das Ding. Abläufe lernt man einfach. Aber das linke und rechte Hand auch zusammenpassen - Kopfgesteuert. MIR hat die Band halt geholfen. Versteh einfach das als meinen unwichtigen Beitrag zu diesem großen Thema.

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Re: Blockaden u. Lernfortschritte

Beitragvon Zakk_Wylde » Di 30. Aug 2011, 20:51

Aldaron hat geschrieben:Naja und meine Antwort auf diese Rhythmus-Sache war: Mit nem Drummer zusammen jammen. Und ich finde viele Dinge lösen sich von selbst, wenn man das so macht. Denn: Beispiel Sweeping. Ich üb das sehr gern. 5-Saiten Sweeps laufen ganz gut. Ich mags halt einfach. Ich mag den Klang und ich mag die Technik. Und die klappen seltsamerweise, seitdem ich die Band hab. Warum? Ich denke: weil ich dadurch beim Spielen nicht mehr so konzentriert auf mich alleine bin - Kopfsache. Ich denke, beim Gitarrespielen ist gaaaaanz vieles Kopfsache. Motorik ist nicht das Ding. Abläufe lernt man einfach. Aber das linke und rechte Hand auch zusammenpassen - Kopfgesteuert. MIR hat die Band halt geholfen. Versteh einfach das als meinen unwichtigen Beitrag zu diesem großen Thema.



Ach lass uns einfach das Gespräch beenden.

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Cat Carlo
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Re: Blockaden u. Lernfortschritte

Beitragvon Cat Carlo » Di 30. Aug 2011, 20:58

Zakk_Wylde hat geschrieben:Es ging mir eher um den inneren Puls. Zwischen Notenwerte spielen und Notenwerte richtig fühlen im Sinne eines tiefergehenden Grooves besteht ein Riesenunterschied. Da das hier Missverständnisse hervorruft, lassen wird das Ganze am besten.


Dat hat ick och. Oder hab' es immer noch. Bin aber auf dem besten Wege der Genesung. ;)

Also erstmal: Ich bin Technokrat, berufsbedingt, deswegen kann zu Deinen Worten von mir auch keine andere Anmerkung kommen: Es gibt zwischen Anfang und Ende einer Phrase (Melodie) exakte Zeitpunkte, an denen bestimmte Noten zu erklingen haben. Punkt. Nich mehr, nich weniger. Wenn man ein "sauberes" Spiel erwartet. Man kann sich von diesem bewußt wieder wegentwickeln, aber dazu muß (sollte?) man das saubere Spiel ersteinmal erreicht haben. Dieser Satz ist aber nur eine Offensiv-Verteidigung gegen etwaige Kritiker meiner Ausführungen.

Ich hatte letztes Jahr erhebliche Probleme mit einem Jazz Standard: Flying Home. Und zwar mit der einstimmigen Melodie. Es klang furchtbar. Kein Groove, einfach Mist. Nu muß ich sagen, ich habe viel früher geübt: Viertel, Achtel, Triolen, punktierte Achtel, Wechsel von Triolen mit punktierten Achteln und Achteln, usw, usw.... Alles mit Metronom von Zeitlupe bis Raserei. Dazu am Klavier dann auch links Triolen und rechts Achtel und so. Also an meinem Timing konnte es ja nu bei mir eigentlich wirklich nicht liegen. Also habe ich bei meinem "Problemstück" die Melodielinie "einprogramiert" (MIDI) und parallel zu meinem Geschrammel (oder mal das eine und dann das andere) mir angehört. Es war das Timing. Gott war das grausam... :oops:

Mein Theorie: Das üben von Skalen, Mustern, etc. ist sicher nicht sinnlos. Aber danach kannst Du halt die Muster. Jede Melodie ist anders, hat ihre rhythmischen Besonderheiten bei denen sich das eigene Gefühl betrügen bzw. täuschen läßt. Es reicht nicht, mit Drummer oder Metronom zu üben (Sorry Aldaron), man muß das rhythmische Muster der Melodie als Vorgabe haben. Ich benutze dazu Guitar Pro 5 (sehr stabil!), ein MIDI-Editor reicht aber auch. Alternativ könnte da auch das gemeinsame Spielen mit timmingfesten Musikern helfen, also dann z.B. im mehrstimmingen Satz oder einfacher unisono.

Gruß vom Kater

Dregen

Re: Blockaden u. Lernfortschritte

Beitragvon Dregen » Di 30. Aug 2011, 22:07

Aldaron hat geschrieben:...Du hast halt wahrscheinlich immernoch ein paar alte Doofheiten von mir im Sinn. Kann ich auch wenig dagegen machen, außer dazu zu stehen, dass ich jung und sehr dumm war...


:facepalm:

Basslümmel

Re: Blockaden u. Lernfortschritte

Beitragvon Basslümmel » Mi 31. Aug 2011, 10:23

Ich nenne es das Tinasyndrom :out:

Dregen

Re: Blockaden u. Lernfortschritte

Beitragvon Dregen » Mi 31. Aug 2011, 10:36

Basslümmel hat geschrieben:Ich nenne es das Tinasyndrom :out:


:?: Hä? :scratch:

toptears

Re: Blockaden u. Lernfortschritte

Beitragvon toptears » Di 6. Sep 2011, 23:23

Ich weiß, paßt nicht hierher, aber

1. Geil: http://www.youtube.com/watch?v=l9MTCrj5 ... re=related

2. wollte den T-Shirt-Man (google-übasetza-taugt) nach unten drücken

3. wurde hier schon über den Fender Mustang, der mich morgen erreichen wird, getippt?

4.

5. Hias, wasn mit sperren (ja, die Frage kommt von mir! ;) )

6.

raana3800+

Re: Blockaden u. Lernfortschritte

Beitragvon raana3800+ » Mi 7. Sep 2011, 00:33

toptears hat geschrieben:Hias, wasn mit sperren (ja, die Frage kommt von mir! ;) )



U-R-L-A-U-B!!!!!!!!!!!!!!!

Jaaaa, der fährt 2x. Hat ja auch die Doppelbelastung als Lehrer und schwarzer Admin.

Macht 180 Tage Urlaub!

:tongue2:

toptears

Re: Blockaden u. Lernfortschritte

Beitragvon toptears » Mi 7. Sep 2011, 07:59

Sind 180 Tage Urlaub wirklich ausreichend bei dem Job?

tortitch

Re: Blockaden u. Lernfortschritte

Beitragvon tortitch » Mi 7. Sep 2011, 18:35

Zakk_Wylde hat geschrieben:Mal ne Frage an diejenigen, die noch aktiv dabei sind, sich zu verbessern oder in der Vergangenheit den Anspruch hatten.

Gibt oder gab es bei Euch mal Blockaden, die sich bei im Grunde ganz einfachen Dingen aufgebaut haben. Ich könnte mir zB. vorstellen, dass es um Odd-Meters geht. Man übt sich über Monate oder Jahre einen ab und bekommt das Ding nicht zum Grooven. Und irgendwann läuft es dann doch.




Komisch, nicht wahr?


Okay, gleich wirst du mich doof finden:
Das ist nicht komisch, das ist trivial. Man kann etwas nicht, man übt es und irgendwann kann man es. So ist das doch nun mal mit dem Üben. Auf der anderen Seite - wenn plötzlich etwas geht, was vorher nicht ging oder sogar mal als undenkbar erschien, dann hat es immer wieder etwas absolut Verblüffendes und Wunderbares.
Gruß
T.


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