Unterricht geben?

Zakk_Wylde
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Re: Unterricht geben?

Beitragvon Zakk_Wylde » Di 18. Okt 2011, 19:27

Am geilsten find ich das "eigentlich".

docL

Re: Unterricht geben?

Beitragvon docL » Di 18. Okt 2011, 19:44

Ich zitiere den Kollegen KEEF:

"eigentlich gibt es kein eigentlich"

eigentlich richtig, aber eigentlich auch nicht. Eigentlich sollte man eigentlich eigentlich gar nicht mehr benutzen...
Eigentlich...

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Aldaron
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Re: Unterricht geben?

Beitragvon Aldaron » Di 18. Okt 2011, 21:54

@Knowitall: Ich wollte von ihnen, dass sie richtig üben. Jeden Tag, teilweise mit Übeplan. Ich selbst hatte im Gegensatz dazu meist einfach keinen Bock mehr. Das war mit "eigentlich" gemeint.

docL

Re: Unterricht geben?

Beitragvon docL » Di 18. Okt 2011, 22:30

Ahhh...
Hätte man auch so verstehen können:
Ich habe Ihnen Dinge erklärt, die ich selber gar nicht kann.

Anyway: Ich glaube, dass was Du rüberbringen wolltest, ist angekommen. Ich für meinen Teil kann es zumidest nachvollziehen...
;-)

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Aldaron
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Re: Unterricht geben?

Beitragvon Aldaron » Mi 19. Okt 2011, 05:03

Ah, das wär dann doch recht peinlich. "Heute: Tapping. Wie ging das jetzt nochmal..."
;)

gorch

Re: Unterricht geben?

Beitragvon gorch » Fr 21. Okt 2011, 15:27

Leute, was für ein Thread! Ihr habt Euch ganz schön rein gehangen. Hut ab!

Es hat eine Zeit gedauert die 8 Saiten durch zu ackern. Am Ende fühle ich mich bestätigt weiterhin nicht zu einem Gitarrenlehrer zu gehen. In jungen Jahren hatte ich mal klassischen Unterricht. Ein halbes Jahr habe ich durchgehalten. Schon damals wollte ich eigentlich etwas ganz anderes. Später habe ich es dann wieder mit den alten Büchern probiert. Das war einfach nur zäh und langweilig. Ich glaube drei Monate waren es diesmal, die ich durchgehalten habe. Wieder Jahre später habe ich das Zepter selbst in die Hand genommen. Mich bücherseits auch international umgeschaut und Leute gefragt. Das Griffbrett müsse doch etwas "Struktur" haben. Ich brauchte einfach einen anderen Ansatz. Dann bekam ich den Tipp der bei mir den Durchbruch bedeutete:
Fretboard Logic von Bill Edwards

Zwar in Englischer Sprache, mir macht das nichts, aber dieses Buch hat mich einfach weiter gebracht als jemals zuvor und in einem Tempo, weit schneller als jemals zuvor. Zwischendurch hatte ich immer wieder mal einzelne (Fehl-)Unterrichtsstunden meine Sohnes übernommen und habe klassische Musiklehrer im Freundeskreis zur Methode befragt. Sie hatten mich jedes mal bestätigt, den Weg ruhig weiter zu verfolgen.

Nach einer gewissen Zeit war das mit der reinen Griffbrettlogik natürlich etwas langweilig geworden. Nach einer gewissen Recherche fand ich den DVD-Kurs von Kal David, einem Blues-Veteranen aus den USA. Dieser brachte mich mit vielen Themen weiter voran, diesmal anhand des Blues als musikalisches Thema. Auch hier brachte mich der Fretboard Logic Ansatz weiter bzw. ich fand Teile des Ansatzes in der DVD wieder und fühlte mich weiterhin wohl bei der Sache.

Heute bin ich soweit, das ich frei, in Pentatonik sowie Diatonik, quasi in jeder Tonart in Dur und melodisch Moll, improvisieren kann. Ich beherrsche eine ganze Reihe Akkorde und kann mich gut mit einem Rhythmusgerät wie z.B. dem Boss DR-880 bzw. beliebigen Play-alongs bewegen.

Um das freie Spielen weiter zu strukturieren, habe ich mir zuletzt Material zur Kompositionslehre sowie Chordprogressions besorgt. Damit werde ich sicher eine ganze Weile beschäftigt sein.

Das Erschließen neuen Materials geht mittlerweile wesentlich schneller, als es noch vor ein zwei Jahren der Fall war, als ich mit der DVD begann.

Was Anschlagtechniken angeht, so habe ich über die Jahre so ziemlich alles ausprobiert, von klassischer Fingertechnik, Plektrum, Plektrum mit Fingern, Münze als Plektrum uvm. Alle Techniken habe ihre Stärken und Schwächen.

Generell kann ich sagen, das die Musik vergleichbar einer (Fremd-)Sprache ist, wenn sie nicht sogar eine Sprache ist. Ein Sprache erlernt man nur über einen langen Zeitraum, im Grunde sein Leben lang und man wird sie nie voll erschließen. Es braucht also schon einen Menge Enthusiasmus sich über die Jahre damit zu beschäftigen, sich immer wieder aufzufordern sich weiter zu entwickeln, den Spaß an der "Arbeit" weiter zu lernen zu erhalten.

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Re: Unterricht geben?

Beitragvon Reinhardt » Fr 21. Okt 2011, 15:42

Tom hat geschrieben:Für ein Hendrix/SRV Vibrato ist die Daumenlage mittig unterm Griffbrett falsch. Ganz einfach.


das weiß sogar John Mayer schon, der Rotzlöffel.

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Re: Unterricht geben?

Beitragvon Aldaron » Fr 21. Okt 2011, 21:59

Gitarrenunterricht hat schon seine Berechtigung. Schwierig macht es nur der Umstand, dass jeder unterrichten darf. Egal, ob Putzfrau oder Zirkusclown. Gut, extreme Fälle scheiden recht schnell wieder aus dem Rennen aus. Aber ich habe auch viele Spinner erlebt, die meinten sie hätten die Musik mit dem Löffel gefressen. Teilweise als Kollegen, teilweise als eigene Lehrer. Sowas muss man erkennen können. Und wenns spezieller wird: Dann geh ich auch zu nem Lehrer, der genau das kann was ich lernen will! Punkt. Dieses ganze Unterrichtskonzept "Ich meld mich jetzt bei einer Schule an, weil ich Gitarre spielen lernen will" hab ich ehrlich gesagt noch nie verstanden. Für mich war es immer klar, dass ich mir den Lehrer vorher genau anschau. Und genau damit bin ich immer richtig gefahren. Also mein Tipp: Nicht einfach zu ner Schule gehen und da nen Vertrag ausfüllen. Den Lehrer anschauen. Eigentlich machts unser DocL genau richtig: Internetpräsenz! Da kann man sich einen Eindruck von machen.

So ist das mit dem Unterricht echt okay. Man muss nur wissen, was man genau will. Und im Endeffekt kommt man auch weiter, wenn man sich einfach hinsetzt und Sachen raushört. In den "schlimmsten" Shredderjahren hatten die Leute auch kein Guitar Pro oder Youtube. Das ist alles schön und gut, macht aber auch faul.


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