Improvisation - Substitution

Slayer
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Re: Improvisation - Substitution

Beitragvon Slayer » Mo 6. Feb 2012, 15:16

Frickler hat geschrieben:... Und das bei 17,50 Euronen die 45 minütige Stunde.


Zu billig! Such Dir nen gescheiten Lehrer.
:out:

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blueelement
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Re: Improvisation - Substitution

Beitragvon blueelement » Mo 6. Feb 2012, 17:48

Tom hat geschrieben:
blueelement hat geschrieben:
das ist genau der Grund warum ich angefangen habe mir meine Ideen zu notieren, denn es ist einfach schade wenn gute Ideen vorhanden sind und dann später aus der Birne fliegen ;)


Die Ideen die ich meine sind so flüchtig bei mir, daß ich mit Gitarre oder Stift in der Hand nur noch bye bye winken kann . . . obwohl ich wirklich ganz fit im Notieren bin . . .


das mag ich bei dir gar nicht so recht glauben, wo du ja eigentlich der "Meister" und eine der ersten Ansprechpartner hier im Forum bist,( neben dem doc. ;) ) gerade wenn es um Theorie geht ! Mir hat es insofern geholfen, als das ich angefangen habe mich von der Umgebung der Pentatonik zu befreien und mehr musikalische Linien zu spielen die nicht nach Skalen klingen, da habe ich einen enormen Vortschritt gemacht. Vorallem im Studio ist es meiner Meinung nach wichtig ein ( notiertes) Konzept zu haben das man gut drauf hat, sonst ist man verloren und spielt mit jedem Take schlechter.

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Reinhardt
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Re: Improvisation - Substitution

Beitragvon Reinhardt » Di 7. Feb 2012, 09:04

blueelement hat geschrieben:das mag ich bei dir gar nicht so recht glauben, wo du ja eigentlich der "Meister" und eine der ersten Ansprechpartner hier im Forum bist,( neben dem doc. ;) ) gerade wenn es um Theorie geht ! Mir hat es insofern geholfen, als das ich angefangen habe mich von der Umgebung der Pentatonik zu befreien und mehr musikalische Linien zu spielen die nicht nach Skalen klingen, da habe ich einen enormen Vortschritt gemacht. Vorallem im Studio ist es meiner Meinung nach wichtig ein ( notiertes) Konzept zu haben das man gut drauf hat, sonst ist man verloren und spielt mit jedem Take schlechter.


so was Ähnliches wollte ich dem Frickler auch sagen. Das, was er erlebt, nämlich sich jahrelang als erfahren-fortgeschrittener bzw. halbwegs guter Gitarrist eindimensional im Kreis seiner Licks festzufahren bzw. sich als Gefangener seiner eigenen Motorik zu erleben, das kann ich durchaus nachvollziehen. In der Bewegungslehre nennt man das von der rein nerval-motorischen Seite aus dynamischer Stereotyp. Kommt sehr häufig bei Leichtathleten vor, die eine hohe koordinative Komponente in ihren Bewegungen haben, Sprinter, Werfer etc. Diese motorischen Muster aufzubrechen, insbesondere auf hohem Niveau, um überhaupt einen neuen Trainings- bzw. Lernreiz auf das Nervensystem ausüben zu können, ist eine hohe Kunst.
Und im musikalischen Bereich noch eine Dimension schwieriger, da ja nicht nur eine rein motorische Komponente gefordert ist, sondern auch eine kognitiv-kreative und auch emotionale.
Mir ging das auch jahrelang so, indem ich tapfer Bluesrock gekniedelt habe, mir aber schlicht neues Vokabular fehlte, um mich aus meiner Langeweile zu befreien. Als ich dann begann, mich mit Robben Ford und Konsorten auseinanderzusetzen, war das sehr frustrierend, da ich die Sprache passiv in die Tiefe verstand, aber nicht, wie man sie aktiv produziert. Es kam dann langsam schlicht durch Gewöhnung an das Gehörte und indem ich wirklich Infos aus erster Hand benutzte, also das, was Robben Ford, selbst lehrt. Schritt für Schritt.
In dieser Phase anfangs viel mehr und als Aha-Erlebnis geholfen haben mir andere Gitarristen, die einen völlig anderen Ansatz pflegen; das ging mir vor 15 Jahren bei einem Live-Konzert von Jeff Beck so, dass ich erstmals erkannte, was man mit einer E-Gitarre für ein Instrumentarium zur Verfügung hat, das ich bisher nur im Ansatz ausgelotet hatte, und dann nochmal, als ich erstmals Carl Verheyen live sah, der völlig andere Sololinien pflegt, als wir Halbton-Ganzton-Intervallisten normalerweise. Damit meine ich jetzt nicht: Unbedingt Beck und Verheyen anhören. Da ging es nur um neue mir unbekannte oder von mir unterschätzte Prinzipien, um eine Erweiterung des Spektrums, nicht um Harmonielehre, Arpeggienkunde usw.
Das gab mir wieder Motivation, an mir zu arbeiten und dass es viele Möglichkeiten gibt, ein besserer Gitarrist zu werden, und die haben oftmals wenig mit Musiktheorie zu tun, sondern eher damit, die mittelmäßigen bis schlechten Töne wegzulassen, damit die wenigen guten ein Statement abgeben können.

Frickler

Re: Improvisation - Substitution

Beitragvon Frickler » Di 7. Feb 2012, 09:30

Multitone hat geschrieben:
blueelement hat geschrieben:In der Bewegungslehre nennt man das von der rein nerval-motorischen Seite aus dynamischer Stereotyp. ......................einen neuen Trainings- bzw. Lernreiz auf das Nervensystem ausüben zu können, ist eine hohe Kunst.
......................motorische Komponente gefordert ist, sondern auch eine kognitiv-kreative und auch emotionale.
............Robben Ford..................Jeff Beck.........................Carl Verheyen................iele ........oftmals wenig mit Musiktheorie zu tun, sondern eher damit, die mittelmäßigen bis schlechten Töne wegzulassen, damit die wenigen guten ein Statement abgeben können.


Puh, tja, so 12 Takte können es in sich haben.
Ich merke schon, ich muss zum Highlander mutieren. Bei meinem Lerntempo habe ich nicht mehr genug Zeit um alles zu erlernen.
Manno, dabei wollte ich doch immer nur etwas shredden.

Gruß
Frickler (Gitarren Azubi auf Lebenszeit)

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blueelement
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Re: Improvisation - Substitution

Beitragvon blueelement » Di 7. Feb 2012, 10:29

@multitone, du hast mit Robben Ford genau den Heroe erwähnt der mich dazu bewegte genau diese veränderten Schritte in die Tat umzusetzen. Ich habe den guten Robben zum ertsten mal 1991 live gesehen ( mit dem Dreamteam Roscoe Beck und Tom Brechtlein ) habe natürlich ein paar Videos und CD's gekauft und unterm Strich ist mir im Laufe der Zeit bewusst geworden, wie wichtig eigentlich Theorie und Notenkenntnisse sind und der schwierigste Teil ist noch immer das ganze dann in "Musik" umzuwandeln, damit es eben nicht nach Skalengedudel klingt. Bei Robben Ford gefällt mir einfach am meisten, dass er immer den perfekten Ton erwischt und immer "musikalisch" klingt. Das ist für mich dann die größte Kunst, neben all der Theorie !

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Re: Improvisation - Substitution

Beitragvon Reinhardt » Di 7. Feb 2012, 10:33

Frickler hat geschrieben:
Puh, tja, so 12 Takte können es in sich haben.
Ich merke schon, ich muss zum Highlander mutieren. Bei meinem Lerntempo habe ich nicht mehr genug Zeit um alles zu erlernen.
Manno, dabei wollte ich doch immer nur etwas shredden.

Gruß
Frickler (Gitarren Azubi auf Lebenszeit)



ich habe zuhause auch Tonnen von Literatur, wenn ich das hochrechne, komme ich auch auf 300 Jahre Lebenszeit. Daher sehe ich das in der Zwischenzeit so: Ich gehe das im ersten Durchgang recht oberflächlich durch, und wenn von jedem Buch/jeder DVD zwei oder drei Dinge hängenbleiben, die sich etablieren, dann sind das bei 10 Büchern schon dreißig neue Fertigkeiten und mehr braucht es für mich nicht an Effektivität. Und manche Dinge davon sind recht einfach, aber so essentiell, dass sie das eigene Spiel komplett verändern können.

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Re: Improvisation - Substitution

Beitragvon Slayer » Di 7. Feb 2012, 10:38

Auch auf die Gefahr hin, auf Allgemeinplätzen zu wandeln:

1. Technik! Fingerfertigkeit, flüssiges Spiel usw.
2. Gehörbildung! Intervalle gehörmäßig erfassen können, vom Blatt singen (sofern Notenkenntnisse vorhanden), Dreiklangsumkehrungen bestimmen, etc.

Dann kommt alles andere von ganz alleine!

Meistens...
:Geheimtipp:

Tom

Re: Improvisation - Substitution

Beitragvon Tom » Di 7. Feb 2012, 10:47

Der Punkt für mich ist: es muss nach mir klingen.
Das ist mein Anspruch.
Und nach mir klingts dann, wenn es "zu mir gekommen ist", wenn ich es also in mir höre.
Auch wenn es dieses etwas schon so ähnlich gibt. Das ist nicht der Punkt.
Ich transkribiere oder höre intensiv, damit ich die Sprache verinnerliche und dabei vor allem die Grammatik. Oder aber das Phrasing (oder beides gleichzeitig meistens).
> du wirst was du (innen) hörst.

Dann versuch ich das ganze zu vergessen und meinen eigenen Weg zu gehen. Natürlich ist man z.T. stark beeinflusst, aber ewig aufhalten sollte man sich bei den Vorbildern nicht.

Und zu den Ideen abseits von Skalen: eine mögliche Herangehensweise soll der Workshop darüber ja sein.
Bausteine erkennen (in diesem Konzept sind diese Bausteine aus didaktischen Gründen halt von den Skalen abgeleitet bzw. darauf bezogen) und dann damit kreativ rumspielen.
Bin mir sicher das alle genannten unter anderem auch auf diesen Feldern gearbeitet haben.

Frickler

Re: Improvisation - Substitution

Beitragvon Frickler » Di 7. Feb 2012, 16:01

So liebe Leute,

Aktueller Bericht von der Übungsfront.

Morgen ist wieder Unterricht und ich habe verschiedene Konzepte vorbereitet.
Wir sprechen hier also über Improvisation über einen a-moll blues.
Ich spreche also über Töne und nicht über Akkorde!
1. Variante - A durch G, D durch C und E durch D ersetzen.
2. Variante - A durch H, D durch E und E durch G (F funktioniert überhaupt nicht) ersetzen.
3. Variante (dank aktuellen Workshop einer uns bekannten Zeitschrift) Pentatonik + kleine Sexte und/oder große Sekunde. Mmmhhhh, klingt echt am besten. Derzeit mein Favourite.
4. Variante - echt die dümmste von allen, aber eben Dummheit mit Konzept.
Nur Dreiton Licks bzw. Mini Arps mal langsam, mal schnell, A - moll/C-Dur, D-moll/F-Dur und
E-moll/G-Dur. Ach ja, ab und zu noch ne 7 oder maj7 oben drauf. Aber diese Variante ist eben nicht so dolle.

Tja, wat soll man sagen, drumherum ein wenig Gedudel und der Fisch ist geputzt. :guitar4:

Dumm nur, dass die von mir so geliebten Legato Dur Pentatonik Läufe nicht da ankommen wo sie sollen. Aber das sollte das kleinste Problem sein. Hab eben nur keinen Bock das so exakt auszutüfteln.
Aber von den eh überflüssigen Legato Läufen mal abgesehen, bin ich zu folgender Erkenntnis gelangt. Weniger ist manchmal wirklich mehr. Also in Bezug auf die Anzahl der Töne.


Gruß
Frickler

Josef K

Re: Improvisation - Substitution

Beitragvon Josef K » Di 7. Feb 2012, 19:43

Slayer hat geschrieben:Dreiklangsumkehrungen



Jep, essenzielle Sache das. Drei Töne, drei Saiten, das Griffbrett und der Quintenzirkel - das dauert, bringt's aber. :up:


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