Improvisation - Substitution

docL

Re: Improvisation - Substitution

Beitragvon docL » Do 2. Feb 2012, 13:51

Na ich hab doch schon zugegeben, dass der gemein war.... ;-)
Ich möchte aber meinen, dass Du genau weißt, WIE ich das meine, oder????

Ich spiele doch selber gerne mal Blues...

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blueelement
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Re: Improvisation - Substitution

Beitragvon blueelement » Do 2. Feb 2012, 13:56

docL hat geschrieben:Na ich hab doch schon zugegeben, dass der gemein war.... ;-)
Ich möchte aber meinen, dass Du genau weißt, WIE ich das meine, oder????

Ich spiele doch selber gerne mal Blues...



doc, na klar weiss ich wie du das meinst, noch dazu ich, als alter Sack mit dicker Haut ;-)

docL

Re: Improvisation - Substitution

Beitragvon docL » Do 2. Feb 2012, 14:01

:flower:

linus
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Re: Improvisation - Substitution

Beitragvon linus » Do 2. Feb 2012, 14:21

@Markus

Wieso bezeichnest Du Dich als Mädchen ???
Bei Deinem unlängst hier reingestellten Link eines Live- Songs in Bonn erkannte ich einen gecoverten Blues-Song, mit gecovertem Sound und einem deutschen Text in bester
PUR-Tradition :mrgreen:

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Markus
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Re: Improvisation - Substitution

Beitragvon Markus » Do 2. Feb 2012, 14:24

linus hat geschrieben:@Markus

Wieso bezeichnest Du Dich als Mädchen ???
Bei Deinem unlängst hier reingestellten Link eines Live- Songs in Bonn erkannte ich einen gecoverten Blues-Song, mit gecovertem Sound und einem deutschen Text in bester
PUR-Tradition :mrgreen:



O.k. Linus, Du hast mich erwischt. Ich bin ein Plagiator. Zu mehr habe ich es in 40 Jahren Musikerleben leider nicht gebracht. Da hat alles Üben nix genutzt. Das ist die traurige Wahrheit. Ich schmeiße mich heute Abend von der Brücke!
Euch weiter ein schönes Leben :thanx:

Markus

Josef K

Re: Improvisation - Substitution

Beitragvon Josef K » Do 2. Feb 2012, 14:28

Der begabte Musiker ahmt nach, der geniale Musiker klaut...... :mrgreen:

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Reinhardt
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Re: Improvisation - Substitution

Beitragvon Reinhardt » Do 2. Feb 2012, 17:01

Slayer hat geschrieben:Eine Voraussetzung (unter vielen anderen) ist ABSOLUTE Kenntnis über das Griffbrett, d.h. auf jeder Saite in jedem Bund den Ton SOFORT (ohne Abzählen oder irgendwelches Schablonenanlegen o.ä.) benennen können. Und da setzt`s bei den meisten ja schon aus. Da werden Fingersätze hin und hergeschoben, ohne zu wissen, welche Töne man da überhaupt gerade spielt und der Rest ist dann halt "Feeling"... :sick:

Stellt euch mal einen Saxophonisten vor, der keine Ahnung hat, welche Töne er da gerade spielt!

Gibt`s nicht! Denn Fingersätze rumschieben auf`m Sax... is` nich`! :nono:


das sehe ich wieder mal etwas anders.
;-)
Es ist doch entscheidender zu wissen, welche intervallische Beziehung die Töne zueinander haben, um ihre Funktion identifizieren zu können. Es ist wichtig zu identifizieren, wo die 5 ist, nicht, ob es sich um ein Es handelt. Wenn man zweiteres auch noch weiß, ist auch schön, wenn man aber nicht weiß, dass es die 5 ist, dann ist die Kenntnis des Namens definitiv nutzlos.

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Reinhardt
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Re: Improvisation - Substitution

Beitragvon Reinhardt » Do 2. Feb 2012, 17:06

Markus hat geschrieben:
Für mich steht jedenfalls fest, dass die meisten Coverbands von der Bühne gezogen werden sollten - die haben tatsächlich einfach nicht genug geübt. Außerdem kann ich Satisfaction, Sweet Home Alabama, Summer of 69 und Allright Now nicht mehr hören :worship:


da mag was dran sein, aber:
All Right Now. So viel Zeit muss sein. ;-)

Tom

Re: Improvisation - Substitution

Beitragvon Tom » Do 2. Feb 2012, 17:48

Multitone hat geschrieben:Es ist doch entscheidender zu wissen, welche intervallische Beziehung die Töne zueinander haben, um ihre Funktion identifizieren zu können. Es ist wichtig zu identifizieren, wo die 5 ist, nicht, ob es sich um ein Es handelt. Wenn man zweiteres auch noch weiß, ist auch schön, wenn man aber nicht weiß, dass es die 5 ist, dann ist die Kenntnis des Namens definitiv nutzlos.

:up: :up: :applaus: :applaus: :clap: :wave: :worship:

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Cat Carlo
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Re: Improvisation - Substitution

Beitragvon Cat Carlo » Do 2. Feb 2012, 19:57

Slayer hat geschrieben:Eine Voraussetzung (unter vielen anderen) ist ABSOLUTE Kenntnis über das Griffbrett, d.h. auf jeder Saite in jedem Bund den Ton SOFORT (ohne Abzählen oder irgendwelches Schablonenanlegen o.ä.) benennen können. Und da setzt`s bei den meisten ja schon aus. Da werden Fingersätze hin und hergeschoben, ohne zu wissen, welche Töne man da überhaupt gerade spielt und der Rest ist dann halt "Feeling"... :sick:

Stellt euch mal einen Saxophonisten vor, der keine Ahnung hat, welche Töne er da gerade spielt!

Gibt`s nicht! Denn Fingersätze rumschieben auf`m Sax... is` nich`! :nono:


Also ich will diese Fertigkeit nicht abwerten, aber sie ist halt nur ein Zwischenschritt.

Ich galub' ich hab's schon mal gepostet. Musik ist wie eine Sprache. Sind auch die gleichen Hirnregionen beteiligt. Und die Musiktheorie ist die Grammatik der Musik. Um eine gute Geschichte zu erzählen oder einen Witz benutzt man (zumindest nicht bewußt) keine Grammatik. Jemand der nie Grammatik gelernt hat, kann das auch. Aber jemand, der die gesammte japanische Grammatik gelernt hat, als Einstieg in die Sprache z.B., der kann leider auf Japanisch gar nix erzählen. Parallelen zur Musik kann jetzt jeder selbst ziehen.

Um Improvisieren zu können, muß man eindeutig nach Gehör spielen können. Das bedeutet, dass man den nächsten Ton auf dem Griffbrett nicht unbedingt benennen kann, aber man hört schon innerlich, wie er klingt. Also Kinderlieder sollten so nach Schnauze gehen!

Improvisation ist nicht das herausbringen von Tönen, die nur nicht falsch klingen. Sondern das Spielen mit der Melodie, phrasieren, verändern, ausarbeiten. Es ist die hohe Schule. Und kein Lückenfüller. So wie Sprachspielereien, witzige Antworten, Zweideutigkeiten.

Gruß vom Kater
Zuletzt geändert von Cat Carlo am Do 2. Feb 2012, 20:13, insgesamt 1-mal geändert.

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Cat Carlo
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Re: Improvisation - Substitution

Beitragvon Cat Carlo » Do 2. Feb 2012, 20:12

Tom hat geschrieben:Der Herr Markus hat einen guten Punkt gebracht.
Dennoch muss ich hier eine Warnung aussprechen:

Zum Radio dudeln = alles hört sich dufte an, weil das backing so dufte ist; timing und soundmäßig.
Dabei wird sich gern selber beruhigt, weil zum backing klingt man schnell mal gut!

Also immer gegenchecken: is mein timing o.K.? Mein Sound? Mein Phrasing? OHNE BACKING!!


Naja, einerseits ja, andererseits.

Also für das Timing, am Anfang, macht sich ein Metronom gut. Aber das reicht nicht. Obwohl ich da einiges schon hinter mir habe, bin ich dann doch auf die Schnauze gefallen mit dem Timing bei einigen schnellen Melodien. Ich habe jetzt angefangen, die Melodie als MIDI zu programieren und dann parallel dazu zu spielen. Ist im Prinzip so ein Gruppeneffekt. Und: Ich glaube, es hilft. Und dann nehme ich es auf: Schlagzeug (TOONTRACK, man gönnt sich ja sonst nix! Ja, ich bin ein Lügner), dann prgrammierter selbst geschriebener Bass und dann Gitarre, Harmonien + Melodien. Da kriecht man schon schreckliches zu hören. :-(

Deshalb: Die Melodielinie oder gar die Improvisation eines begnadeten als 2. Stimme mit zu spielen, bringt da sicher auch eine ganze Menge!

Gruß vom Kater

P.S.: Putz Dir mal die Zähne. Du riechst nach Fisch.

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Re: Improvisation - Substitution

Beitragvon Slayer » Fr 3. Feb 2012, 11:36

Schrieb ich "unter vielen anderen"?
Ja, ich glaube, das schrieb ich...

Tom

Re: Improvisation - Substitution

Beitragvon Tom » Fr 3. Feb 2012, 11:38

Und wie meintest du das nochmal?
"Unter vielen anderen . . . . Frauen bin ich schon gelegen, aber unter dir schüttelts mich am schönsten durch?"
:worship:

Slayer
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Re: Improvisation - Substitution

Beitragvon Slayer » Fr 3. Feb 2012, 11:45

Naja, dass es - wie der Zitierfreund aus BW schon schrieb - auch um intervallische Bezüge geht, auch um Timing, harmonischen Rhythmus, Formbewußtsein und noch einiges mehr. Ist doch klar...

Ich bin der Ansicht (nein, ich bin sogar davon überzeugt), dass absolute Griffbrettkenntnis den Unterschied macht zwischen "gut" und "sehr gut". In dem Moment, wo ich nicht nur Fingersätze abrufe, sondern ein Bewußtsein für jeden Ton habe, wie er in Relation zum gerade erklingenden Akkord steht, habe ich doch einen viel freieren Zugang zur Improvisation. Ich spiel dann ganz spontan mal auf einer Saite rauf und runter, dann wieder eher diagonal mit vielen Slides und so weiter und so fort.

FREIHEIT AUF DEM GRIFFBRETT!!!

Das ist es!

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Re: Improvisation - Substitution

Beitragvon Slayer » Fr 3. Feb 2012, 11:47

Ach ja... und noch mal der Hinweis auf die Bläser. Die können keine Shapes durch die Gegend schieben. Ja wie machen denn bitte die das mit der Improvisation...?

Tom

Re: Improvisation - Substitution

Beitragvon Tom » Fr 3. Feb 2012, 12:29

Slayer hat geschrieben:In dem Moment, wo ich nicht nur Fingersätze abrufe, sondern ein Bewußtsein für jeden Ton habe, wie er in Relation zum gerade erklingenden Akkord steht, habe ich doch einen viel freieren Zugang zur Improvisation. Ich spiel dann ganz spontan


Genau darum geht es mir auch: um Relationen und Bewußtheit und die Freiheit die in Improvisation führt. Für mich stellen aber die Namen der Noten dabei nur ein Hindernis dar.
Denn mehrere Schritte sind notwendig: Aha, ein A. Moment welcher Akkord erklingt grad? Ah, ein C, also ist das A die Sext. Cool!
Schneller gehts für mich wenn ich den Ton höre und in Sekundenbruchteilen die Sext höre, ähnlich als wenn man ein Gewürz aus einem Essen rausschmeckt.

Das ist aber wahrscheinlich einfach bei jedem ein bissl anders.
Ich z.B. bin ja ein lausiger vom-Blatt-Spieler (Noten, nicht Leadsheets mit Akkordsymbolen und Rhythmiknotation, das mein ich nicht). Ich kann mir halt viel Musik merken und die schnell wiedergeben, damit gehts immer.

docL

Re: Improvisation - Substitution

Beitragvon docL » Fr 3. Feb 2012, 13:48

Oh bei Deinem "portfolio" (Fernsehbands) hätte ich gedacht, du seist ein hervorragender Blattspieler.
Wie hast Du das denn gemacht bei "Singing bee"?

Normalerweise wird doch bei diesen Formaten mit "richtigen" Leadsheets gearbeitet (also Segno, Doppelsegno, D-C usw.) und essentielle Hooks und Riffs werden ausnotiert....
Hattest Du die songs allesamt so gut im Kopf, als dass Du nur nach Sheet spielen konntest oder musstest Du manches dann kurz "vorbereiten"....

Interessiert mich jetzt.
Ich dachte immer für solche Formate müsste man gut bis perfekt vom Blatt lesen/spielen können.

Tom

Re: Improvisation - Substitution

Beitragvon Tom » Fr 3. Feb 2012, 15:50

Gerne.
Es ist ja nicht so, daß ich überhaupt nicht nach Noten spielen kann; ich bin glaub ich auch ein guter Notenschreiber, wie mir die Musiker zumindest sagen, die meine Nummern oder transkribiertes nach meinen Sheets spielen.

Ich persönlich kann Sololinien sehr oft allerdings erst beim "einmal schnell durchfingern" also "beim zweiten oder dritten Mal" ad hoc spielen;
Akkorde ausnotiert genauso (obwohl nicht-Gitarristen da sowieso meistens zu interpretierendes hinschreiben)

Bei singing bee wars so, daß wir so ca. 50 Nummern pro Show (12 Shows) vorbereiten mussten.
Als alter Covermucker kannte ich alle vom Hören und hatte ca 60 % sowieso schonmal gespielt.

Zweitens hatte ich wegen Soundprogrammierung etc. vorher alles zu Hause vorbereitet, von der Band her darf es bei sowas ja keine Ausfälle geben.

Und wir hatten mit der ganzen Truppe noch 5 Proben in München und pro Show in Köln jeweils mindestens einen Durchlauf.
Und da die gute Senna (Moderatorin) 50 % ihrer Einsätze verkackt hatte waren wir insgesamt eher entspannt, geliebt und gelobt.

An anderer Stelle, z.B. Big Band etc. muss ich mich meistens vorbereiten (bei Mainstream Zeugs nicht, aber Mel Lewis Arrangements etc. schon eher)
Ich schau die Noten durch, alles mit Akkordsymbolen geht vom Blatt; Sololines oder ähnliches spiel ich ein- zweimal durch dann isses im Kopf (die Noten erinnern mich dann noch zusätzlich daran) und festigt sich bei den Proben.

Neulich hab ich bei der Nacht der Filmmusik in der Hochschule München mit fettem Orchester gespielt, da wars genauso: ich hatte z.B. 20 Takte Intro bei "Dschungelkind" (Filmmusik von Anette Focks) auf der klassischen, die hab ich mir halt vorher reingesogen.
Eine Stelle mit Zerlegungen (notierte Novemolen, ziemlich flott) hab ich halt dann etwas anders vom Fingering der rechten Hand gespielt, also interpretiert; der Dirigent fands o.K., weil der musikalische Effekt der gleiche war.

Das größte Problem mit vom Blatt spielen in meiner Tätigkeit hatte ich bei der ersten Probe mit Barbara Dennerlein, in der ich kläglich versagte. Sie wollte mir partout die Noten vorher nicht schicken, ich hab ihr vorher auch ganz offen gesagt, daß ich schwierigeres nicht vom Blatt spielen kann.
Es stellte sich dann heraus, daß das lauter BeBop linien waren, die ich aufs erste Mal dann halt nicht hingekriegt hab. Hab trotzdem 4 Jahre mit ihr gespielt dann, ist nochmal gut gegangen. :oops:

Wäre ich nochmal in so eine Situation gekommen, hätte ich sicher mehr an meinem Blattspiel gearbeitet. Allerdings: die Lines bei der Dennerlein hätte ich sowieso erstmal üben müssen; jeder, der Charlie Parker auf der Gitarre schonmal probiet hat weiß, daß Bebop Sax-lines oft scheisse liegen auf der Gitarre . . . .

Gamma

Re: Improvisation - Substitution

Beitragvon Gamma » Fr 3. Feb 2012, 16:10

Du hast mit Barbara Dennerlein gespielt? Cool! Gibt es denn da auch YouTube-Material zu bewundern?

Tom

Re: Improvisation - Substitution

Beitragvon Tom » Fr 3. Feb 2012, 16:11

Nein. Das war in den frühen 90ern.


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