Tonart (Vorzeichen) bei nem Blues
Tonart (Vorzeichen) bei nem Blues
Moin,
ich versuche gerade einen unserer Songs in Noten zu fassen.
Das ganze ist im Prinzip ein E-Blues, mit ab und an nem G-Dur drin.
Was nimmt man denn da so am besten als Tonart, also als Vorzeichen, da vorne bei dem komischen Kringel?
Eher E-Dur, E-moll/G-Dur, oder gar nix, und alles erst später in den Noten versetzen?
Gruß Rainer
ich versuche gerade einen unserer Songs in Noten zu fassen.
Das ganze ist im Prinzip ein E-Blues, mit ab und an nem G-Dur drin.
Was nimmt man denn da so am besten als Tonart, also als Vorzeichen, da vorne bei dem komischen Kringel?
Eher E-Dur, E-moll/G-Dur, oder gar nix, und alles erst später in den Noten versetzen?
Gruß Rainer
Re: Tonart (Vorzeichen) bei nem Blues
G-Dur! Die drei "Stufenakkorde" eines Blues sind praktisch die Mollakkorde einer Durtonalität, bei denen die Terz zur Durterz gemacht wird. Daher ist die Basis der Bluesskala auch die Mollpentatonik!
- Matt 66
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Re: Tonart (Vorzeichen) bei nem Blues
@Gamma:
Was ist denn das für eine Erklärung??? Der Blues ist eigentlich eine I-IV-V Geschichte in Moll, wo "ausnahmsweise" die Terz verändert wird, also groß ist???
Mit Verlaub, das ist Quatsch! Der Blues ist im Grunde ne stinknormale tonale Angelegenheit, nur die Septimen spielen eine andere Rolle (und in melodischer Hinsicht auch die Terz, klar!), von daher gibt es schon einen Unterschied zwischen Mozart und Robert Johnson was die "Harmonielehre" betrifft, aber der historische und funktionale Hintergrund ist eigentlich immer noch die Dur-Harmonik.
@Raana:
Typischerweise wird ein Dominant Blues in E mit vier Kreuzen (E-Dur) vorgezeichnet. In den Noten wird dann u.a. das dis ständig zum d aufgelöst, oder eben auch das gis zum g. So wird eben auch schön ersichtlich, welche Töne "blue" sind.
Was ist denn das für eine Erklärung??? Der Blues ist eigentlich eine I-IV-V Geschichte in Moll, wo "ausnahmsweise" die Terz verändert wird, also groß ist???
Mit Verlaub, das ist Quatsch! Der Blues ist im Grunde ne stinknormale tonale Angelegenheit, nur die Septimen spielen eine andere Rolle (und in melodischer Hinsicht auch die Terz, klar!), von daher gibt es schon einen Unterschied zwischen Mozart und Robert Johnson was die "Harmonielehre" betrifft, aber der historische und funktionale Hintergrund ist eigentlich immer noch die Dur-Harmonik.
@Raana:
Typischerweise wird ein Dominant Blues in E mit vier Kreuzen (E-Dur) vorgezeichnet. In den Noten wird dann u.a. das dis ständig zum d aufgelöst, oder eben auch das gis zum g. So wird eben auch schön ersichtlich, welche Töne "blue" sind.
Re: Tonart (Vorzeichen) bei nem Blues
, ach nee, ist ja mein Faden
Habe in diversen Blues-Büchern auch gerade die E-Dur Lösung gefunden.
Jetzt ham wir noch ne andere Nummer, mit den Akkorde E7 G D E7 im Refrain.
Da wird's ja aber schon fast schwierig, E-Dur zu rechtfertigen, oder?
Die Melodie ist da auch klar so e-mollig/bluesig.
Habe in diversen Blues-Büchern auch gerade die E-Dur Lösung gefunden.
Jetzt ham wir noch ne andere Nummer, mit den Akkorde E7 G D E7 im Refrain.
Da wird's ja aber schon fast schwierig, E-Dur zu rechtfertigen, oder?
Die Melodie ist da auch klar so e-mollig/bluesig.
Re: Tonart (Vorzeichen) bei nem Blues
Also, für mich macht meine Variante mehr Sinn, weil sich dadurch auch die Bluesskala erklären lässt, der man auch schön die Dur-Terzen des jeweils laufenden Akkordes beimischen kann, dann erkennt man die Harmonien auch, wenn man alleine spielt. Das aber als Tonmaterial für diatonische Dur-Akkorde, an deren Septimen manipuliert worden ist, zu rechtfertigen, bringt zumindest mich in Erklärungsnot! Erklär' mal!
- Großmutter
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Re: Tonart (Vorzeichen) bei nem Blues
...das musst Du fühlen!!!
Re: Tonart (Vorzeichen) bei nem Blues
Ja mach' ich doch dauernd! Ich frage ja nur nach der theoretischen Erklärung!
Übrigens ist mein Deutungsversuch nicht auf meinem eigenen Mist gewachsen, sondern ist mir vor Jahrzehnten in einer Publikation so erklärt worden. Ich glaube von Frank Haunschild, es könnte aber auch jemand anderes gewesen sein!
Übrigens ist mein Deutungsversuch nicht auf meinem eigenen Mist gewachsen, sondern ist mir vor Jahrzehnten in einer Publikation so erklärt worden. Ich glaube von Frank Haunschild, es könnte aber auch jemand anderes gewesen sein!
Re: Tonart (Vorzeichen) bei nem Blues
raana3800+ hat geschrieben:
Jetzt ham wir noch ne andere Nummer, mit den Akkorde E7 G D E7 im Refrain.
Da wird's ja aber schon fast schwierig, E-Dur zu rechtfertigen, oder?
Die Melodie ist da auch klar so e-mollig/bluesig.
Genau, das würd ich denn auch mal ganz locker mit einem Kreuz vorzeichnen, ist konfortabler (wenn die Melodie ja so ist) und dann ja auch irgendwie richtiger. Und der E7 (statt Em7) ist dann quasi die "kompositorische Würze".
- Reinhardt
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Re: Tonart (Vorzeichen) bei nem Blues
Matt 66 hat geschrieben:@Gamma:
Was ist denn das für eine Erklärung??? Der Blues ist eigentlich eine I-IV-V Geschichte in Moll, wo "ausnahmsweise" die Terz verändert wird, also groß ist???
Mit Verlaub, das ist Quatsch! Der Blues ist im Grunde ne stinknormale tonale Angelegenheit, nur die Septimen spielen eine andere Rolle (und in melodischer Hinsicht auch die Terz, klar!), von daher gibt es schon einen Unterschied zwischen Mozart und Robert Johnson was die "Harmonielehre" betrifft, aber der historische und funktionale Hintergrund ist eigentlich immer noch die Dur-Harmonik.
@Raana:
Typischerweise wird ein Dominant Blues in E mit vier Kreuzen (E-Dur) vorgezeichnet. In den Noten wird dann u.a. das dis ständig zum d aufgelöst, oder eben auch das gis zum g. So wird eben auch schön ersichtlich, welche Töne "blue" sind.
Herschafftzeitn, wir sind uns mal einig, wenn's um Musiktheorie geht: Der Blues ist eine verballhornte Septimenfunktionsharmonik.
Wann kam das schon vor? Noch nie.
Der arme Gamma.
- Reinhardt
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Re: Tonart (Vorzeichen) bei nem Blues
Gamma hat geschrieben:Ja mach' ich doch dauernd! Ich frage ja nur nach der theoretischen Erklärung!
Übrigens ist mein Deutungsversuch nicht auf meinem eigenen Mist gewachsen, sondern ist mir vor Jahrzehnten in einer Publikation so erklärt worden. Ich glaube von Frank Haunschild, es könnte aber auch jemand anderes gewesen sein!
Haunschild kann vieles.
Kann Haunschild Blues? Eben.
Re: Tonart (Vorzeichen) bei nem Blues
Warum wird das Tonmaterial dann aus der Moll-Pentatonik abgeleitet? Und warum gibt es Moll-Blues-Sachen, wo einzelne Harmonien noch in ihrer Urgestalt erscheinen (von meinem Erklärungsmodell aus betrachtet)?
Wenn dem so wäre, wie ihr es seht, würde man doch am besten fahren, wenn man über jeden Akkord die jeweilige mixolydische Skala spielt! Das wäre schauerlich!
Wenn dem so wäre, wie ihr es seht, würde man doch am besten fahren, wenn man über jeden Akkord die jeweilige mixolydische Skala spielt! Das wäre schauerlich!
Re: Tonart (Vorzeichen) bei nem Blues
Freunde,
ich kann damit gut leben, das erste Stück in E-Dur, das zweite in E-moll zu notieren.
Abgesehen davon, kann ich mir eh nicht vorstellen, dass einer meiner Musikerkollegen jemals in den Notenteil gucken wird
Aber trotzdem schön, dass wir mal drüber gesprochen haben
ich kann damit gut leben, das erste Stück in E-Dur, das zweite in E-moll zu notieren.
Abgesehen davon, kann ich mir eh nicht vorstellen, dass einer meiner Musikerkollegen jemals in den Notenteil gucken wird
Aber trotzdem schön, dass wir mal drüber gesprochen haben
Re: Tonart (Vorzeichen) bei nem Blues
Hihi! Kein Grund zu schlichten, lieber Raana! Ich bin ja nun nicht gerade ein Harmonielehre-Experte, und lerne gerne dazu. Aber wenn man mir sagt, dass ich fast mein ganzes Musikerleben lang einer Irrlehre aufgesessen bin, brauche ich schon mehr Details, oder eine logische Erklärung die mir einleuchtet.
- Matt 66
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Re: Tonart (Vorzeichen) bei nem Blues
zum zweiten Stück aber noch: wenn das der Refrain ist, wie sehen denn dann die Strophen aus?
Muss man halt immer genauer betrachten, inwieweit die Tonart wirklich verlassen wird oder man nur nur kurz ausweicht.
Ein schönes bekanntes Beispiel wäre dream a little dream of me. Der Strophenteil ist in C, der Refrain in A. Da würde ich die Generalvorzeichnung jedes Mal entsprechend ändern.
Es geht ja nicht darum, es möglichst bequem beim Notieren zu haben, sondern durch die Vorzeichnung auch eine tonales Zentrum und nichtzuletzt auch einen gewissen Charakter anzugeben.
(...und das sage ich jemandem, der seiner eigenen Mannschaft nur ein Unentschieden in Wolfsburg zutraut...)
Muss man halt immer genauer betrachten, inwieweit die Tonart wirklich verlassen wird oder man nur nur kurz ausweicht.
Ein schönes bekanntes Beispiel wäre dream a little dream of me. Der Strophenteil ist in C, der Refrain in A. Da würde ich die Generalvorzeichnung jedes Mal entsprechend ändern.
Es geht ja nicht darum, es möglichst bequem beim Notieren zu haben, sondern durch die Vorzeichnung auch eine tonales Zentrum und nichtzuletzt auch einen gewissen Charakter anzugeben.
(...und das sage ich jemandem, der seiner eigenen Mannschaft nur ein Unentschieden in Wolfsburg zutraut...)
- Matt 66
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Re: Tonart (Vorzeichen) bei nem Blues
@Gamma:
wir reden hier vom handelsüblichen, stinknormalen Dominant Blues, ja? Dass es auch Moll Bluesen und anderen Kram gibt, lassen wir mal außen vor.
In den Harmonien kommen ausnahmslos Dur-Terzen vor. Es macht daher überhaupt keinen Sinn, das als eine Art abgewandelte Moll Progression zu interpretieren. Wäre erstens viel zu umständlich und würde zweitens auch nicht dem Höreindruck gerecht.
Dass man so gerne (aber nicht ausschließlich) mit der sog. Blues Tonleiter bzw. Moll-Pentatonik plus b5 darüber improvisiert, ist ein anderes Thema und kostet extra.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass das vom Haunschild kam, wüßte aber jetzt echt gerne, wo Du das herhast - falls Du es noch ausfindig machen kannst.
wir reden hier vom handelsüblichen, stinknormalen Dominant Blues, ja? Dass es auch Moll Bluesen und anderen Kram gibt, lassen wir mal außen vor.
In den Harmonien kommen ausnahmslos Dur-Terzen vor. Es macht daher überhaupt keinen Sinn, das als eine Art abgewandelte Moll Progression zu interpretieren. Wäre erstens viel zu umständlich und würde zweitens auch nicht dem Höreindruck gerecht.
Dass man so gerne (aber nicht ausschließlich) mit der sog. Blues Tonleiter bzw. Moll-Pentatonik plus b5 darüber improvisiert, ist ein anderes Thema und kostet extra.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass das vom Haunschild kam, wüßte aber jetzt echt gerne, wo Du das herhast - falls Du es noch ausfindig machen kannst.
Re: Tonart (Vorzeichen) bei nem Blues
(Das war ein Schreibfehler )
Also die Strophe ist wohl auch nicht ohne.
Die geht am Anfang so:
|H7|D7|E5|E5|
Melodie im Prinzip Dis, F, E, ganze Noten.
E5 hab ich mir ausgedacht, weil da sowohl Dur als auch Moll irgendwie nicht so klingt, wie es sollte.
Wat nu?
Haunschild anrufen?
Also die Strophe ist wohl auch nicht ohne.
Die geht am Anfang so:
|H7|D7|E5|E5|
Melodie im Prinzip Dis, F, E, ganze Noten.
E5 hab ich mir ausgedacht, weil da sowohl Dur als auch Moll irgendwie nicht so klingt, wie es sollte.
Wat nu?
Haunschild anrufen?
- Matt 66
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Re: Tonart (Vorzeichen) bei nem Blues
Das F über den D7 oder wie? Puh...
(mir geht`s übrigens mit Schalke Augsburg genauso? Ich habe keine Ahnung, wie ich da ein Unentschieden tippen konnte... ehrlich. Hat mich jetzt die Führung gekostet... und bei Nürnberg war ich wohl etwas zu optimistisch... grrr...)
(mir geht`s übrigens mit Schalke Augsburg genauso? Ich habe keine Ahnung, wie ich da ein Unentschieden tippen konnte... ehrlich. Hat mich jetzt die Führung gekostet... und bei Nürnberg war ich wohl etwas zu optimistisch... grrr...)
- Matt 66
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Re: Tonart (Vorzeichen) bei nem Blues
Ja, dachte es mir schon fast...
Dann ist das für mich aber ein E-Moll danach. Hast Du bei "Leise rieselt der Schnee" geklaut, gib`s zu!
Dann ist das für mich aber ein E-Moll danach. Hast Du bei "Leise rieselt der Schnee" geklaut, gib`s zu!
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