Was ist das für ein Lied?

raana3800+

Re: Was ist das für ein Lied?

Beitragvon raana3800+ » Fr 11. Feb 2011, 12:06

Matt 66 hat geschrieben:Eine Reise nach Hannover.


Linz nach Hannover, das wird nicht billich für dich :haha:

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Matt 66
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Re: Was ist das für ein Lied?

Beitragvon Matt 66 » Fr 11. Feb 2011, 12:07

Selbstverständlich auf eigene Kosten. Das sollte man natürlich erwähnen...

Hecky

Re: Was ist das für ein Lied?

Beitragvon Hecky » Fr 11. Feb 2011, 12:32

Nun ich glaube bei einer Reise nach Münster hätte sich hier manch einer mehr ins Zeug gelegt ...

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Matt 66
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Re: Was ist das für ein Lied?

Beitragvon Matt 66 » Fr 11. Feb 2011, 12:39

Eigentlich wollte ich mit dem Thread ja auf was ganz anderes hinaus... :scratch:

Formenlehre in der Popmusik früher und heute
(ein offener Gesprächsabend mit Dr. von und zu Hastenichtgesehen)


Bei WYWH findet ja was recht eigentümliches statt. Nach dem ganzen Introzeugs, das in sich ja gleichmäßig verläuft, geht es plötzlich nach C und der Gesang setzt ein. Gegen Ende der 1. Strophe setzt das Schlagzeug / die restliche Band ja leicht auftaktig auf das letzte G (!!!) hin ein. D.h. da verschiebt sich die Form ja quasi in sich. Es rutscht "eins nach vorne". Die reine Reihenfolge der Akkorde bleibt aber gleich bis zum nächsten Mittelteil, der ja das Intro wieder aufgreift.
Das ist also "in sich verzogen".
Ich führe das auf die damalige Zeit und Songwriting zurück. Man hat halt einfach "drauflosgespielt", ein paar Akkorde aneinandergehängt, die in sich schon eine wiederholte Akkordfolge bilden, der Sänger setzt halt mal hier ein, mal dort, und dann kommen solche Verschiebungen zustande.

Aus der Klassik her ist man ja eigentlich klare Formabschnitte gewohnt, die in den meisten Fällen auf 4er Blöcke bzw. Vielfache von 4 hinauslaufen. Zumindest geradzahlig.

Absolutes Gegenbeispiel: Yesterday mit 7 (!!!!!!!!!!!!) Takten für die Strophe.


Meine These ist also:

Durch Sequenzer-Musik, Songwriting am PC usw. (und auch ein bisschen, weil man`s halt in der Schule so gelernt hat), sind die meisten Songs heute doch ganz einfach strukturiert mit 4er, 8er, 12er oder 16er Formteilen. Oder auch mal 32er Takte, wie sie häufiger im Jazz zu finden sind. Aber so gut wie nie ungerade Formabschnitte!
Früher, 60er, Drogen und so ;), Autodidaktentum, da haben die sich einfach nicht drum gekümmert. Die haben einfach gemacht, was ihnen in den Sinn kam. Und dann kommen auch mal solche "krummen" Dinger raus.
Das Songwriting war im Pop/Rockbereich früher also wesentlich unakademischer als heute und das macht sich dann eben auch in der Musik bemerkbar.

Ist da jemand anderer Meinung? :nono:

;-)

toptears

Re: Was ist das für ein Lied?

Beitragvon toptears » Fr 11. Feb 2011, 12:50

Komisch, mir gefällt ein Song oder er gefällt mir nicht. Ich habe mich jetzt aber noch nie hingesetzt und überlegt, warum er mir nicht gefällt.

Vielleicht bin ich ja zu oberflächlich.

Meistens spiele ich auch nur drauflos und meistens kommt da wirklich bei heraus.

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Matt 66
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Re: Was ist das für ein Lied?

Beitragvon Matt 66 » Fr 11. Feb 2011, 12:57

Hier geht`s doch nicht um gefallen oder nicht gefallen. Sondern die Herangehensweise beim Songschreiben, Produzieren.

Hecky

Re: Was ist das für ein Lied?

Beitragvon Hecky » Fr 11. Feb 2011, 13:01

Nun, klare bzw. schräge Formen sind ja nur ein Aspekt von Musik, die Qualifizierung als akademisch/unakademisch kann man aber doch nicht nur an einem Aspekt festmachen, auch vor dem Hintergrund von Sequenzer-Musik, Songwriting am PC usw. kann man unakademisch Musik machen, der Weltraumjazz z.B. verzichtet in seiner reinen Form ganz auf Akkordwechsel während der improvisierende Solist so spielt, als wären diese vorhanden. Vieles andere ist denkbar ...
Zuletzt geändert von Hecky am Fr 11. Feb 2011, 13:02, insgesamt 1-mal geändert.

toptears

Re: Was ist das für ein Lied?

Beitragvon toptears » Fr 11. Feb 2011, 13:01

Stimmt, das hat ja nun überhaupt nichts mit Gefallen oder nicht Gefallen zu tun.

Ich vergaß.

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Re: Was ist das für ein Lied?

Beitragvon lady starlight » Fr 11. Feb 2011, 13:04

Matt 66 hat geschrieben:Eine Reise nach Hannover.


...aha, zuerst den Mund wässrig machen und dann das:

:gun:
Matt 66 hat geschrieben:Selbstverständlich auf eigene Kosten. Das sollte man natürlich erwähnen...


:nono:

...und ich hätt mich schon sooo gefreut...

lgls

Al Burky

Re: Was ist das für ein Lied?

Beitragvon Al Burky » Fr 11. Feb 2011, 16:34

Auf Prinz Pipi oder was? :laughter:

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Re: Was ist das für ein Lied?

Beitragvon Bassfuss » Fr 11. Feb 2011, 17:32

Matt 66 hat geschrieben:Sagen wir so: mit "ALLE" waren die Musiker hier angesprochen... :twisted:


Okay, dann bin ich ´raus..... :drums:

Al Burky

Re: Was ist das für ein Lied?

Beitragvon Al Burky » Fr 11. Feb 2011, 17:37

Bassfuss hat geschrieben:
Matt 66 hat geschrieben:Sagen wir so: mit "ALLE" waren die Musiker hier angesprochen... :twisted:


Okay, dann bin ich ´raus..... :drums:

:laughter: :nono: :cuddle:

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Re: Was ist das für ein Lied?

Beitragvon Matt 66 » Fr 11. Feb 2011, 18:50

Hecky hat geschrieben:Nun, klare bzw. schräge Formen sind ja nur ein Aspekt von Musik, die Qualifizierung als akademisch/unakademisch kann man aber doch nicht nur an einem Aspekt festmachen, auch vor dem Hintergrund von Sequenzer-Musik, Songwriting am PC usw. kann man unakademisch Musik machen, der Weltraumjazz z.B. verzichtet in seiner reinen Form ganz auf Akkordwechsel während der improvisierende Solist so spielt, als wären diese vorhanden. Vieles andere ist denkbar ...


Ich mache das ja nicht nur an einem Aspekt fest. Ich will auch gar nichts als akademisch qualifizieren. Ich beobachte doch nur. Ich finde einfach nur den Punkt interessant, wie sich die Herangehensweise bei der Musikproduktion auf das klangliche Resultat selbst auswirkt. Natürlich kann ich auch heute noch krumme Formen machen und Weltraumjazz spielen... Darum geht`s aber doch gar nicht.

Ich bin hier auf der empirischen Meta-Ebene im Popbereich. Ausnahmen gibt`s immer und überall. Aber früher war das einfach mehr "learning by doing", mehr intuitiv. Heute wird alles sehr durchstrukturiert. 4x den Teil, 4 mal den Teil usw.
So krumme Verschiebungen kommen doch heute in der Popmusik quasi gar nicht mehr vor. Und vielleicht war deshalb ja früher alles besser... :roll:

Ich wollte hier nur auf theoretischer Ebene ein bisschen über den Stilwandel in der Popmusik anhand der musikalischen Formen / Gliederungen plaudern. Aber kümmert euch nicht weiter drum... im Kartoffelsalat-Thread sind auch noch ein paar Fragen unbeantwortet...

Tom

Re: Was ist das für ein Lied?

Beitragvon Tom » Sa 12. Feb 2011, 00:35

Matt 66 hat geschrieben:Ist da jemand anderer Meinung?

Die Dinge, die du hier ansprichst ergeben sich
(Trommelwirbel)
aus dem Liedtext.

fn2

Re: Was ist das für ein Lied?

Beitragvon fn2 » Sa 12. Feb 2011, 01:42

"Froh zu sein bedarf es wenig und wer froh ist, ist ein König" beginnt auf der Dominante.
So wie viele andere Lieder auch.

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Matt 66
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Re: Was ist das für ein Lied?

Beitragvon Matt 66 » Sa 12. Feb 2011, 10:33

Ja, schön das zu wissen. :roll:

1. war von der SUBDominante die Rede und
2. war das ja nur ein weiterer Hinweis, um das gesuchte Lied zu erraten

Wir sind hier aber beim Stichwort Formenlehre. Strophische Lieder haben ja in den meisten Fällen eine klare Struktur, wo in m.o.w. gleichen Melodiebögen über eine wiederholte Harmoniefolge gesungen wird. Nochmal: es geht hier um Popsongs, nicht um Freejazz.

Und lieber Tom, Trommelwirbel hin oder her, bei WYWH sind ja die Melodiebögen bei der 2.Strophe völlig anders (in bezug auf die Akkordprogression). Und DAS finde ich durchaus bemerkenswert, weil die Progression ja DIESELBE ist. Er hätte den Text auch ganz anders unterbringen können, nämlich analog zur ersten Strophe. Hat er aber nicht. Der reine Text gibt hier mMn gar nichts vor hinsichtlich der Form.
Es wäre ja überhaupt nicht überraschend, wenn in der zweiten Strophe auch andere Harmonien kämen. Aber es ist eben genau die gleiche Folge nochmal, nur halt im Verhältnis zur Melodie "verschoben".

Nennt mir weitere Songs, wo so etwas passiert!

Tom

Re: Was ist das für ein Lied?

Beitragvon Tom » So 13. Feb 2011, 20:36

Na, du kennst doch sicher Romane oder Erzählungn, die "mitten" in der Geschichte anfangen, ohne Einleitung.
Nun nach dem instrumentalen Intro ist eben eine bestimmte Stimmung entstanden - und Gilmour holt einen da ab mit Fragen über Fragen. Und so weiter.
So wirkt das auf mich.
Klar, Wish You were here hat ne prima Form für nen Popsong. Find ich auch.

RocknRasgueado

Re: Was ist das für ein Lied?

Beitragvon RocknRasgueado » Mo 14. Feb 2011, 13:15

Tom hat geschrieben:
Matt 66 hat geschrieben:

Ein Lied, das mit der Subdominante beginnt!


Okay.
Wish you were here beginnt also mit der Subdominante.
Weil ja das Intro gar nicht zum Lied gehört.
Klar.
Weil Intros sind ja dazu da, damit Radiomoderatoren drüber labern können.
Genau.
Ein Lied fängt immer erst mit dem Gesang an.
Albatross ist demnach ja auch kein Lied.

Hab wieder viel gelernt, mein lieber Schwan.


:laughter:

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Re: Was ist das für ein Lied?

Beitragvon Matt 66 » Mo 14. Feb 2011, 13:16

:zzz:

RocknRasgueado

Re: Was ist das für ein Lied?

Beitragvon RocknRasgueado » Mo 14. Feb 2011, 13:25

Matt 66 hat geschrieben::zzz:

Och, wieso darf ich das denn nicht lustig finden, was der Tom da schreibt? Wo's doch lustig ist und auch noch stimmt. Vor allem seine Hinweise danach, wie eigentlich Songs oft entstehen, nämlich genau so... und wohl auch der.

Ist halt schon bisschen schwierig manchmal mit der Musik, wenn die Birne so voll ist mit Theoriezeuchs, newoa?


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