Stufenakkorde in allen Tonarten

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Matt 66
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Re: Stufenakkorde in allen Tonarten

Beitragvon Matt 66 » Mi 16. Feb 2011, 23:45

Ich habe Sibelius und mache mit dem pdf creator (so ne Art virtueller Drucker, ist kostenlos) das pdf.
Für den Hausgebrauch reicht das.

Zum anderen Punkt: es ist wirklich ein "gegenseitiges Geben und Nehmen". Irgendwann kommt natürlich der Punkt, wo man über bestimmte Dinge nicht mehr nachdenken muss. Aber auch mir ist ein E-Moll "lieber" (in analytischer Hinsicht) als ein (deutsches) B-Moll. Ich bin nur in der glücklichen Lage, sehr schnell im Kopf alles "durchrechnen" zu können. Dafür nutze ich das Griffbrett wie eine Art Rechenschieber.

Es gibt aber auch den Punkt, wo man sich einfach klar macht, dass es nur 12 Tonorte (pro Oktave) in unserem System gibt. Das ist weniger als die Hälfte aller Buchstaben, die unsere Sprache benutzt! Stammtöne sind es sogar nur 7!
Das kann man schon in den Griff kriegen. :up:

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Mr Knowitall
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Re: Stufenakkorde in allen Tonarten

Beitragvon Mr Knowitall » Do 17. Feb 2011, 08:54

Ich war, was das angeht, schon immer ein fauler Strick.
Hab es einfach nicht gebraucht. Und von selbst lernt sich das nicht.

Tom

Re: Stufenakkorde in allen Tonarten

Beitragvon Tom » Do 17. Feb 2011, 09:12

Warum brauchst du es jetzt, o mein Oheim?
Gib uns Kunde ob deiner Begier!

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Mr Knowitall
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Re: Stufenakkorde in allen Tonarten

Beitragvon Mr Knowitall » Do 17. Feb 2011, 09:20

Es schränkt einen einfach ein, wenn man in den Kreuz- und B-Tonarten ned recht durchblickt. Ich kann nur (geometrisch) nach Fingersätzen spielen und muss mir oft nachher zusammenreimen, was ich da überhaupt mache... Manchmal ist es aber besser als das, was man sich theoretisch zusammenschustert...
Ich will einfach die Töne von Db7/9/#11 aufsagen können ohne überlegen zu müssen. Dann kann ich irgendwann vielleicht auch sinnvoller über Changes spielen.
Jimi Hendrix werd ich dadurch nicht, das ist schon klar. Wollt ich einfach schon lange mal nachholen. Gedudelt hab ich genug. Die Fingersätze von Melodisch Moll muss ich auch wieder durchdenken. Von den Stufenakkorden ganz zu schweigen. Aber alles zu seiner Zeit.

Tom

Re: Stufenakkorde in allen Tonarten

Beitragvon Tom » Do 17. Feb 2011, 11:08

Mr Knowitall hat geschrieben:Ich will einfach die Töne von Db7/9/#11 aufsagen können ohne überlegen zu müssen. Dann kann ich irgendwann vielleicht auch sinnvoller über Changes spielen.


Aber die Benennung der Töne an sich lässt dich doch nicht sinnvoller über Changes spielen!
Um Gottes willen, was für ein Holzweg. Sorry.

Klar ist es hilfreich, die Töne auf der Gitarre zu kennen - hauptsächlich aber um mit den Mitmusikern besser kommunizieren zu können (wenn es z.B. darum geht, ein bestimmtes Voicing dem anderen Gitarristen zu sagen o.ä.).
Über Changes an Tonhöhen und dann auch noch in bestimmten Tonarten mit korrekter Bezeichnung der b#s und #'s zu denken dauert beim Improvisieren viel zu lange - selbst bei Leuten mit absolutem oder sehr gutem relativen Gehör.

Ich empfehle zu versuchen, die Intervalle in den Skalen oder in den Akkorde "schmecken" ja "riechen" zu lernen, also versuchen über die Ohren zu lernen, wie z.B. eine b9 in einem Septakkord halt nunmal klingt. Um dann intuitiv reagieren zu können.
Du musst um über Changes frei(er) zu spielen sehr schnell sein, schneller als dein Verstand. Wenn du über Changes nachdenken musst, hast du schon verloren. Wie ein Weg dahin sein kann hab ich in meinen Workshops versucht zu beschreiben.

So ist das auch bei Kenny Werner gemeint, wenn er davon schreibt "lass einfach deine Finger machen und schalt den Verstand aus"
Das geht NUR DANN, wenn man vorher auch wie ein Blöder geübt hat.

Aber egal wo man steht, das was du ohne nachdenken zu müssen spielen kannst - und nur das - hast du wirklich verinnerlicht.
DAS ist dann die Basis auf der du aufbauen kannst. Dazu muss man ehrlich zu sich sein, sich das Ergebnis genau anschauen, sich danach erreichbare Ziele setzten und dann konsequent an den Schritten arbeiten. Intuition ist ein Thema beim Spielen, üben muss man trotzdem.

Das eine ist Musik machen, das andere ist in einem nach allgemeiner Übereinkunft installierten System Bezeichnungen innerhalb dieses Systems korrekt benennen zu können. Du wirst aus letzterem für dein Ziel, besser (nach deiner Einschätzung) über Changes spielen zu können nur wenig gewinnen können.

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Re: Stufenakkorde in allen Tonarten

Beitragvon Mr Knowitall » Do 17. Feb 2011, 11:14

Natürlich nicht sofort, aber man sieht dann die Übergänge (Leittöne, Chromatik) auf dem Griffbrett besser und dudelt weniger planlos. So meine ich das.
Meine Mutter kann bspw. von allen möglichen Akkorden in 0,nix die Töne sagen. Das verschafft schon einen gewissen Durchblick. Is halt auch dem Klavierspielen geschuldet.

Tom

Re: Stufenakkorde in allen Tonarten

Beitragvon Tom » Do 17. Feb 2011, 11:22

Mr Knowitall hat geschrieben:Natürlich nicht sofort, aber man sieht dann die Übergänge (Leittöne, Chromatik) auf dem Griffbrett besser und dudelt weniger planlos. So meine ich das.


- was heißt "planlos dudeln" genau? Was spielst du, was klingt planlos daran?

Man muss sich nicht unbedingt eine neue Les Paul kaufen um sich vorzugaukeln "jetzt wird alles anders"
Man kann sich auch irgendetwas "vornehmen" oder Wissenstrophäen erwerben, die einem ermöglichen, nicht so genau hinschauen zu müssen.

Hecky

Re: Stufenakkorde in allen Tonarten

Beitragvon Hecky » Do 17. Feb 2011, 11:25

Nun, ich hab mal eine Improvisation von meinem begleitenden Pianisten so gelobt bekommen: Mir war gar nicht klar, dass man so über Cmaj spielen kann. Mein erster Gedanke war: Wenn ich gewusst hätte, dass das jetzt Cmaj war, hätte ich aber ganz anders gespielt (ich weiß ungefähr wo C liegt...) - sowas fällt dann weg?

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Re: Stufenakkorde in allen Tonarten

Beitragvon Mr Knowitall » Do 17. Feb 2011, 11:27

Das Wissen um die Töne ermöglicht einem nicht das bessere Spielen, aber das sinnvollere Üben, also sinnvolle Übergänge zwischen den Akkorden zu spielen und diese zu verinnerlichen - nicht nur geometrisch auf dem Griffbrett (wie ein Idiot), sondern auch im Geiste. Ich bin zu 90% ein Gitarrenidiot. 1-Saiten-Metaller, Little Wing-Spieler, Akkorde-Aneianderreiher. Auf keinem anderen Instrument kann man sich so durchmogeln. Ich spiele die richtigen Fingersätze, Arpeggios, so von einem Ton zum nächsten. Was ich halt mitsingen kann. Is schon verbesserungswürdig, was den Durchblick angeht.

Ich kaufe keine Les Paul. :wave:
Zuletzt geändert von Mr Knowitall am Do 17. Feb 2011, 11:36, insgesamt 3-mal geändert.

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Re: Stufenakkorde in allen Tonarten

Beitragvon Mr Knowitall » Do 17. Feb 2011, 11:30

Hecky hat geschrieben:Nun, ich hab mal eine Improvisation von meinem begleitenden Pianisten so gelobt bekommen: Mir war gar nicht klar, dass man so über Cmaj spielen kann. Mein erster Gedanke war: Wenn ich gewusst hätte, dass das jetzt Cmaj war, hätte ich aber ganz anders gespielt (ich weiß ungefähr wo C liegt...) - sowas fällt dann weg?



Kannst du das Solo wiederholen?

Ich spiele oft auch so, aber es gibt auch noch was anderes.

Tom

Re: Stufenakkorde in allen Tonarten

Beitragvon Tom » Do 17. Feb 2011, 12:04

Mr Knowitall hat geschrieben:Ich kaufe keine Les Paul. :wave:


Ich weiß daß du sexy bist.
Aber du bist dabei dir eine Wissenstrophäe zu erwerben, die dir im Weg stehen könnte. Davor wollte ich warnen.

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Re: Stufenakkorde in allen Tonarten

Beitragvon Mr Knowitall » Do 17. Feb 2011, 12:21

Ach Quatsch. Ich vergesse das eh alles wieder und steige aufs Wah. :laughter:

Hecky

Re: Stufenakkorde in allen Tonarten

Beitragvon Hecky » Do 17. Feb 2011, 12:35

Mr Knowitall hat geschrieben:Kannst du das Solo wiederholen?



Nun, niemals möchte ich ein Solo wiederholen ... (können).

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Re: Stufenakkorde in allen Tonarten

Beitragvon Mr Knowitall » Do 17. Feb 2011, 12:38

Ja, is auch eine Herangehensweise.


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