Kalt und leer

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Spanish Tony
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Re: Kalt und leer

Beitragvon Spanish Tony » Mi 13. Jan 2016, 10:00

Ok! Bin wieder drin.
Gute, interessante Musik wird es immer geben. Das Potential ist da nahezu unerschöpflich. Aber das spielt sich dann nicht mehr auf der öffentlichen Mainstream Ebene statt. Dort werden Musiker (Künstler) eben nicht mehr so langfristig in ihrer Entwicklung unterstützt.
Das bleibt dann Kunst ohne Kommerz

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Markus
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Re: Kalt und leer

Beitragvon Markus » Mi 13. Jan 2016, 10:05

Nur mal so am Rande: Morgen wird Caterina Valente 85 Jahre alt. Von dem Können und der Professionalität dieser Lady könnten sich viele der heutigen Pop-Tiefflieger eine dicke Scheibe abschneiden :flower:

https://www.youtube.com/watch?v=AuEv942wOZs

Schnabelrock

Re: Kalt und leer

Beitragvon Schnabelrock » Mi 13. Jan 2016, 10:16

Es gibt und wird auch in Zukunft stark mehrheitsfähige Musiker geben. Die gefallen uns eben nur einfach nicht, so wie die Negermusik, die Schreierei von Janis Joplin und das Zeug von diesem Jimi Hendrix meinem Vater nicht gefallen hat und unzähligen seiner Jahrgänge eben auch nicht. Vermutlich wurde schon Paganini von der Bach-Fraktion abgelehnt oder so. Bin kein Kulturhistoriker, aber so wird es immer gewesen sein und immer weiter laufen. Nun sind eben wir dran, die damals wichtigen Künstler nach und nach zu verabschieden. In 30 Jahren werden Musiker betrauert, deren Beitrag ich jetzt schon ablehne - dabei gibt es den noch nicht mal ;)

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Cat Carlo
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Re: Kalt und leer

Beitragvon Cat Carlo » Mi 13. Jan 2016, 10:38

Multitone hat geschrieben:Die Frage ist doch dann eh nicht, ob jemand als sogenannter Künstler zur Kultur gerechnet werden darf oder nicht, sondern ob man den Begriff Kultur umdefinieren darf, kann oder sollte und wenn ja, in welchem Rahmen.

Bist Du Politiker?

Tom

Re: Kalt und leer

Beitragvon Tom » Mi 13. Jan 2016, 10:45

Spanish Tony hat geschrieben:Ok! Bin wieder drin.
Gute, interessante Musik wird es immer geben. Das Potential ist da nahezu unerschöpflich. Aber das spielt sich dann nicht mehr auf der öffentlichen Mainstream Ebene statt. Dort werden Musiker (Künstler) eben nicht mehr so langfristig in ihrer Entwicklung unterstützt.
Das bleibt dann Kunst ohne Kommerz

Yeah, Yeah, Yeah!

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Re: Kalt und leer

Beitragvon Cat Carlo » Mi 13. Jan 2016, 10:50

Tom hat geschrieben:
Spanish Tony hat geschrieben:Nein! Die Möglichkeit zur Entwicklung ist nicht mehr gegeben

Doch. Durch die Etablierung der Dissonanz.
Ich warte schon sehr lange darauf.

Die Fragen hier nach was neuem. Free Jazz war schon gestern. Und Stockhausen is ja nun auch schon tot.

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Cat Carlo
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Re: Kalt und leer

Beitragvon Cat Carlo » Mi 13. Jan 2016, 10:51

Markus hat geschrieben:Nur mal so am Rande: Morgen wird Caterina Valente 85 Jahre alt. Von dem Können und der Professionalität dieser Lady könnten sich viele der heutigen Pop-Tiefflieger eine dicke Scheibe abschneiden :flower:

https://www.youtube.com/watch?v=AuEv942wOZs

:up: :up: :up:

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Reinhardt
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Re: Kalt und leer

Beitragvon Reinhardt » Mi 13. Jan 2016, 10:55

Abgezockte Profis. Immer wenn es so leicht wirkt, ist es harte Arbeit.

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Reinhardt
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Re: Kalt und leer

Beitragvon Reinhardt » Mi 13. Jan 2016, 10:55

Cat Carlo hat geschrieben:
Multitone hat geschrieben:Die Frage ist doch dann eh nicht, ob jemand als sogenannter Künstler zur Kultur gerechnet werden darf oder nicht, sondern ob man den Begriff Kultur umdefinieren darf, kann oder sollte und wenn ja, in welchem Rahmen.

Bist Du Politiker?


Was nicht ist, kann ja noch werden!

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Re: Kalt und leer

Beitragvon Zakk_Wylde » Mi 13. Jan 2016, 11:10

Der Link hat mich erstaunt. Ehrlich. Damit hatte ich nicht gerechnet.

UniCut

Re: Kalt und leer

Beitragvon UniCut » Mi 13. Jan 2016, 11:15

Also, ich mag die Antwort.

:thumbup:[/quote]



Ich auch!

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Cat Carlo
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Re: Kalt und leer

Beitragvon Cat Carlo » Mi 13. Jan 2016, 11:17

Noch eine andere Betrachtungsweise:

Neue Musik, nee, eigentlich neue "Kultur" war immer die Folge neuer Technik. Beispiele:

Der Buch und Notendruck unterstützte wahrscheinlich das Aufkommen einer Kompositions und Reproduktionskultur die über das Nachsingen und gehörmäßige weitergeben weit hinausging.

Die ersten Maschinen in der Fertigung machten erst mehrstimmige Instrumente wie Chembalo und Orgel möglich. Das explodierte dann wie heute die Gitarre Ende des 19. Jashrhunderts. Es gab dmals in D ca. 6000 Klavierhersteller!

Das Bauhaus begründete sich auch auf Maschinen, welche lange Linien und ebene flächen perfekt herstellen konnten. Das war im Barock nicht möglich, die Verzierungen dienten wahrscheinlich auch zum kaschieren dieses Mangels. Trotzdem wurde zumindest zwischenzeitlich das Bauhaus durch den Gelsenkirchner Barock abgelöst.


Die Verstärkerröhre! Die Gitarre löste die Trompete als Lead-Instrument ab. Und sorgte leider auch für einen Kahlschlag bei den anderen Instrumenten. Frank Sinatra währe ohne Mikrofon nicht möglich gewesen, bis dahin mußte man Stimmvolumen haben und durfte nicht säuseln.

Der Transistor machte den Syntheziser kommerziell möglich.

Die CD konnte ohne Einschränkung den kompletten Hörbereich abdecken: Bass & Drums konnten verbreitet werden. Die 80ziger führten zum Niedergang der Gitarre; auch hier wieder eine Wiedergeburt Anfang der 90ziger. Allerdings Vorsicht, Freunde: Zur Zeit gibt es bei den Herstellern mehrere preiswerte Remake-Ausführungen der Synthies der 80ziger! Und ein Synthie kann wirklich fett klingen!

Zur Zeit in der Röhre: Streaming, gemeinsames musizieren über das Internet, etc.

Die verfügbare Technik ist wohl der Motor für Veränderungen in der Musik. Hier sollte man hinsehen. Neue Technik, neue Musik.

UniCut

Re: Kalt und leer

Beitragvon UniCut » Mi 13. Jan 2016, 11:18

Cat Carlo hat geschrieben:
Spanish Tony hat geschrieben:tut mir leid, es nochmals wiederholen zu müssen:
DAS WAR NICHT DIE FRAGE

Na dann die einfache Antwort für einfache Menschen:

Nein, die aufgeführten Musiker sind nicht eine einmalige Zeiterscheinung hinsichtlich ihres Wirkens. So etwas hat es schon immer gegeben inkl. deren Abgang und wird es auch immer wieder geben. Lächerlich die Vorstellung, dass das Gekreische von Hippies und Gammlern plötzlich KulturgutKulturgut sein soll.

Opa hat schon immer von den alten Zeiten geschwärmt. In dem Sinne: Willkommen im Alter.

So besser?


Sehe ich auch so! :up: :up: :up:

gruß, flo

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Cat Carlo
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Re: Kalt und leer

Beitragvon Cat Carlo » Mi 13. Jan 2016, 11:23

Zakk_Wylde hat geschrieben:Der Link hat mich erstaunt. Ehrlich. Damit hatte ich nicht gerechnet.

Du bist umzingelt. Widerstand ist zwecklos!

UniCut

Re: Kalt und leer

Beitragvon UniCut » Mi 13. Jan 2016, 11:26

linus hat geschrieben:
UniCut hat geschrieben:dein (threadersteller) eingangspost ist halt einfach sehr kurzsichtig und schlicht gehalten! und sagt mir eigentlich, dass du eher einen begrenzten musikgeschmack hast, was zeitgenössische musik angeht.

flo


Markus fragte doch danach, ob aktuelle (zeitgenössische) Musiker eine ähnliche Nachhaltigkeit/Bedeutung erlangen
werden wie die "Klassiker" . Und das wird - vorsichtig formuliert - eher nicht der Fall sein.

Auf Deine Branche übertragen heißt das: Du kannst machen was Du willst, Form/Farbe/Hölzer/Hardware bis ins Unendliche variieren - aber seit Fender/Gibson/Gretsch/Rickenbacker ist zum Thema E-Gitarre das Entscheidende
konstruiert worden.
Und diese werden auch in Zukunft der Maßstab bleiben, an dem sich alles messen lassen muß !

Das Du als Hersteller das natürlich anders siehst/sehen mußt ist nachvollziehbar - ändert aber nichts an der Tatsache, das Du konzeptionell die Klassiker kopierst (wobei ich mich frage, warum Du noch nicht die geballte
Macht der PRS-Rechsabteilung zu spüren bekommen hast, da eine Gitarre auf Deiner website wie eine 1:1 Kopie
einer PRS Custom 22 aussieht: sollte der gute Paul tatsächlich vergessen haben ein Patent auf seine Korpusform/
Kopfplatte angemeldet zu haben ;-) )


PS
Nein, ein Künstler wie Bowie ist in der heutigen Musiklandschaft nicht mehr vorstellbar, da es vor allem um das
Erfüllen von Vorgaben und Erreichen von Verkaufszahlen geht !



Was hat das ganze mit Klampfen zu tun? Die benannte Klampfe ist übrigens noch aus Zeiten, in denen ich kein Geschäft hatte.
Anders als in der Musikindustrie, wird ja in der Gitarrenindustrie, die Modellpolitik vom Käufer vorgegeben. Die ganzen alten Säcke wollen doch auch nur Paula, Strat und Co. spielen. Neuem wird von den "Ewig Gestrigen" doch gar keine Chance gegeben. Und die, die wirklich Neues wagen, fristen immer ein Randdasein.
Und nein, ich finde nicht, dass sich alle heutigen Instrumente an den alten Messen müssen. Es ist genau umgekehrt. An Konstruktion, Präzision, Vielfalt, Innovation, etc...., sind die heutigen Instrumente den alten einfach überlegen.
Und ich bin froh, dass ich fast nur Kunden habe, die das auch so sehen und nicht mit "vintage korrekt" ankommen. das ist einfach nicht zeitgemäß und altbacken! beim bundieren einer 64er strat ist das natürlich eine Sache des werterhalts! kein Thema.
nur so am rande: ich stehe auch auf die klassischen modelle von Gibson und habe auch genug davon.
aber ich habe auch sehr moderne, hi-tech-teile an der wand hängen.
und so sieht es auch in meinem cd-regal und auf meiner festplatte aus.

gruß, flo


Ich bin hiermit raus! Ist mir zu spiessig! :facepalm:
Zuletzt geändert von UniCut am Mi 13. Jan 2016, 11:38, insgesamt 1-mal geändert.

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Markus
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Re: Kalt und leer

Beitragvon Markus » Mi 13. Jan 2016, 11:34

UniCut hat geschrieben:
Ich bin hiermit raus! Ist mir zu spiessig! :facepalm:



Das muss man auch mal aushalten :cuddle:

UniCut

Re: Kalt und leer

Beitragvon UniCut » Mi 13. Jan 2016, 11:39

Ich muss gar nix!

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Aldaron
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Re: Kalt und leer

Beitragvon Aldaron » Mi 13. Jan 2016, 11:40

Ok, steinigt mich: Was haben die alten "Helden" denn großes gemacht? In den Anfängen der Rockmusik war doch alles irgendwie neu und abgefahren. Nach Hendrix würde heute kein Hahn mehr krähen. Damals war's halt geil. Genauso war Mozart mal geil, weil neu.

Ist wohl eine unglaublich naive Einstellung. Ich will ja auch die Leistung dieser Leute nicht schmälern. Ich mag Beatles und Co auch sehr. Viele dieser Leute haben einfach sehr schöne Musik gemacht. Aber wo ist das Alleinstellungsmerkmal?

UniCut

Re: Kalt und leer

Beitragvon UniCut » Mi 13. Jan 2016, 11:43

Aldaron hat geschrieben:Aber wo ist das Alleinstellungsmerkmal?
Ok, steinigt mich: Was haben die alten "Helden" denn großes gemacht? In den Anfängen der Rockmusik war doch alles irgendwie neu und abgefahren. Nach Hendrix würde heute kein Hahn mehr krähen. Damals war's halt geil. Genauso war Mozart mal geil, weil neu.

Ist wohl eine unglaublich naive Einstellung. Ich will ja auch die Leistung dieser Leute nicht schmälern. Ich mag Beatles und Co auch sehr. Viele dieser Leute haben einfach sehr schöne Musik gemacht. Aber wo ist das Alleinstellungsmerkmal?


jetzt muss ich doch nochmal bei der vorlage:

das alleinstellungsmerkmal ist in den köpfen derer, die nichts anderes kennen und/oder zulassen!!

flo

Tom

Re: Kalt und leer

Beitragvon Tom » Mi 13. Jan 2016, 12:02

Cat Carlo hat geschrieben:Die Fragen hier nach was neuem. Free Jazz war schon gestern. Und Stockhausen is ja nun auch schon tot.


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