Roger Waters über den Wert von Musik

Tom

Re: Roger Waters über den Wert von Musik

Beitragvon Tom » Fr 8. Apr 2016, 20:22

"Mehr Akkorde" übersetze ich mal in diesem Zusammenhang mit mehr Diversität, mehr Durchwirken und In Beziehung setzen von disparaten musikalischen Parametern.
Und ja, ich persönlich leite daraus schon oft mehr Genuß, mehr Spaß, mehr Anspruch und tieferes Erleben ab als aus den meisten einfacher strukturierten Songs. Bis dann wieder etwas total einfaches, das magisch ist daher kommt und mich nicht mehr loslässt.

Was ich halt nicht ausstehen kann, ist bewusste Simplifizierung als Reflexion. Das, was ich z.B. dem Slackertum vorwerfe.
Punk wiederum überhaupt nicht, weil mich da u.a. die rhythmische Komponente mitreisst.

Ich würde behaupten, früher waren die installierten Idole weniger, die Projektionsflächen größer und die Marschrichtung eindeutiger fühlbar. Daraus wurde Qualität leichter hinein argumentierbar. Auch weil es so viele gut fanden. Dieser Umstand vernebelt mir eigentlich objektive Aussagen.
Auf jeden Fall bin ich Fan. Von irgendwas.

buttrock

Re: Roger Waters über den Wert von Musik

Beitragvon buttrock » Fr 8. Apr 2016, 20:38

das mit den Akkorden ist nicht wörtlich zu nehmen, das soll die ganzen Parameter zusammenfassen die da so innermusikalisch am wirken sind. Da abstrahiert Matt komplett von sozialem Ort und Funktion, Entstehungsbedingungen, Technologie etc, und geht aber mit seinem Urteil über die Abstraktion hinaus und geht auf alles als primitiv und triebgesteuert los, was in seine Kategorie nicht passt. Und das ist eine ärgerliche Argunentation zumal ehr dann so Zeugs wie ABBA in den Himmel lobt, weil die ein paar Kniffe bei Bach oder sonstwem abgekuckt haben, dabei ist das konzeptionell viel primitiver und kalkulierter als das was zB manche minimal Techno Leute gemacht haben. Wenn er einfach Fan von eben "seinem" Kram wäre müsste ich auch hier nicht so rummeckern aber der stellt sich mit so ner dünnen Argumentation als kulturell dermaßen überlegen dar, da muss ich schon was sagen.

Josef K

Re: Roger Waters über den Wert von Musik

Beitragvon Josef K » Fr 8. Apr 2016, 20:43

Der Sinn verkommt zum Diskurs..........

Schnabelrock

Re: Roger Waters über den Wert von Musik

Beitragvon Schnabelrock » Fr 8. Apr 2016, 21:26

buttrock hat geschrieben:ABBA ... konzeptionell viel primitiver und kalkulierter als das was zB manche minimal Techno ...


Heilige Scheisse, warum tue ich mir das hier an?

:sick:

buttrock

Re: Roger Waters über den Wert von Musik

Beitragvon buttrock » Fr 8. Apr 2016, 21:34

ich hab wahrscheinlich mehr abba gehoert als du mininmal techno, also reg dich nicht auf :flower:

Benutzeravatar
Spanish Tony
Beiträge: 8597
Registriert: Mi 23. Feb 2011, 22:20

Re: Roger Waters über den Wert von Musik

Beitragvon Spanish Tony » Fr 8. Apr 2016, 21:36

Wir haben hier alle viel Abba gehört :-)

buttrock

Re: Roger Waters über den Wert von Musik

Beitragvon buttrock » Fr 8. Apr 2016, 21:42

allerdings nicht alle freiwillig
Bild

Schnabelrock

Re: Roger Waters über den Wert von Musik

Beitragvon Schnabelrock » Fr 8. Apr 2016, 21:43

buttrock hat geschrieben:ich hab wahrscheinlich mehr abba gehoert als du mininmal techno, also reg dich nicht auf :flower:



Das ist doch völlig egal, wie gut Du das Schlechte kennst und wie gut ich das Schlechte nicht kenne. :mag:

buttrock

Re: Roger Waters über den Wert von Musik

Beitragvon buttrock » Fr 8. Apr 2016, 21:47

Die Gabe Dinge beurteilen zu können und sie zu kennen, ist mir halt nicht gegeben :dontknow:

Schnabelrock

Re: Roger Waters über den Wert von Musik

Beitragvon Schnabelrock » Fr 8. Apr 2016, 21:49

buttrock hat geschrieben:Die Gabe Dinge beurteilen zu können und sie zu kennen, ist mir halt nicht gegeben :dontknow:



Das wäre nicht mal schlimm, wenn Du besser auf mich hören würdest. :up:

buttrock

Re: Roger Waters über den Wert von Musik

Beitragvon buttrock » Fr 8. Apr 2016, 21:53

Ich komm schon ganz gut klar. Aber danke :mrgreen:

Josef K

Re: Roger Waters über den Wert von Musik

Beitragvon Josef K » Fr 8. Apr 2016, 22:09

buttrock hat geschrieben:allerdings nicht alle freiwillig
Bild



Jaja, ABBA. Eine erlesene Folter, nicht wahr? :mrgreen:

Tom

Re: Roger Waters über den Wert von Musik

Beitragvon Tom » Fr 8. Apr 2016, 23:01

buttrock hat geschrieben:das mit den Akkorden ist nicht wörtlich zu nehmen, das soll die ganzen Parameter zusammenfassen die da so innermusikalisch am wirken sind.


"..."Mehr Akkorde" übersetze ich mal in diesem Zusammenhang mit mehr Diversität, mehr Durchwirken und In Beziehung setzen von disparaten musikalischen Parametern."

picardia

Re: Roger Waters über den Wert von Musik

Beitragvon picardia » Fr 8. Apr 2016, 23:05

Ja. Abba -Musik meiner Kindheit auf endlosen autofahrten...tja da ist man befangen.
aber darum geht es doch. emotionen.
Wer Musik wie Mathe begreift der hat Musik nicht verstanden- natürlich spreche ich demjenigen nicht eine ergriffene Rezeption von Musik ab , aber dafür bedarf es einer Bildung die heute nicht mehr im Alltag sattfindet. Kennt ihr noch Haushalte die dem klassischen Bildungsbürgertum entsprechen? Wo noch Klaviere rumstehen und zusammen Hausmusik gemacht wird ?
Ich kenne genau 2 . Finde ich nicht viel. Und wer DIESER Sprache der Musik nicht mehr mächtig ist der hat eben einen einfacheren Zugang dazu. So wie ich, und ich finde es ehrlich nicht schlimm. Ich weiss trotzdem mehr über das Leben , über Wissenschaft ,über verschiedene Völker, über verschiedene Kulturen als die Menschen vor 116 Jahren.

Isch hab` wiki , ey !


sorry--dieses " alles war früher besser " geht mir auf den Sack.
Das ist doch alles davon abhängig wie man sozialisiert ist. Meins war eben frühe 90 er . Schwarze Album , Blood sugar --ihr wisst schon und Matt ist eben bei Running up the hill und hollies hängen geblieben :mrgreen:


da jetzt einen gesellschaftlichen Niedergang herzuleiten ? Vermessen von Herrn Waters und das die musikindustrie mal eingedampft wird tat denen nur gut . lest mal " kill your friends" Niven.


um einen weiteren Bogen zu spannen: Die deutsche Sprache war auch sehr vielfältig und diversifiziert bis der Martin Luther sie mit seiner bibelübersetzung im gewissen Sinn kanonisiert hat. Das die Möglichkeit der Musikaufnahme und das hören mittels Schellackplatten den Niedergang einer Kultur eingeleitet hat :heat:
auch hier wurde gutes Aufgenommen und zum standard.

im Gegenteil -meine These ist das das niveau noch nie höher war weil man viel besser von anderen lernen konnte und kann !
Was fehlt ist das Korrektiv einer gescheiten AoR -Kaste die da mal selektiert und es ist zuviel und unübersichtlich auf dem Markt.

ok--freie Rede hier.

Nur ein paar Gedanken dazu .

gruss

buttrock

Re: Roger Waters über den Wert von Musik

Beitragvon buttrock » Fr 8. Apr 2016, 23:19

Tom hat geschrieben:
buttrock hat geschrieben:das mit den Akkorden ist nicht wörtlich zu nehmen, das soll die ganzen Parameter zusammenfassen die da so innermusikalisch am wirken sind.


"..."Mehr Akkorde" übersetze ich mal in diesem Zusammenhang mit mehr Diversität, mehr Durchwirken und In Beziehung setzen von disparaten musikalischen Parametern."

Wollte dir nur recht geben mit deiner Deutung :up:

Schnabelrock

Re: Roger Waters über den Wert von Musik

Beitragvon Schnabelrock » Sa 9. Apr 2016, 00:30

Tom hat geschrieben:"Mehr Akkorde" übersetze ich mal in diesem Zusammenhang mit "mehr Lametta".


Ich hab das mal für Dich korrigiert. Und sicher: Früher war mehr Lametta, wenn man es so formuliert, ist es jedem sofort klar.
Thread kann dann mal zu.

Tom

Re: Roger Waters über den Wert von Musik

Beitragvon Tom » Sa 9. Apr 2016, 10:03

Es ehrt mich als deine Projektionsfläche zu dienen, lieber Schnabel.

Der aus deinem Bonmot ableitbare Gedanke, daß es sich bei den von mir postulierten Diversität und komplexeren Bezügen um reine Ornamentik im romantischen Sinne handelt, ist mir natürlich auch schon gekommen. Kann sein. Muss ich noch nachschauen.
Wie gehts mit dem Fat Burner? Taugt?

Benutzeravatar
Cat Carlo
Beiträge: 1577
Registriert: Sa 23. Okt 2010, 19:20
Wohnort: Dithmarschen

Re: Roger Waters über den Wert von Musik

Beitragvon Cat Carlo » Sa 9. Apr 2016, 11:17

Schnabelrock hat geschrieben:
Tom hat geschrieben:"Mehr Akkorde" übersetze ich mal in diesem Zusammenhang mit "mehr Lametta".


Ich hab das mal für Dich korrigiert. Und sicher: Früher war mehr Lametta, wenn man es so formuliert, ist es jedem sofort klar.
Thread kann dann mal zu.

Nee, das ist mehr als Lametta. Wenn die gleichen 5 Töne gefühlte 200 mal wiederholt werden ohne das sich musikalisch was tut, dann ist das schon nervend. Oder das Gehör bei einer musikalischen Wendung auf einen harmonischen Ablauf wartet und da kommt nur Geschrammel, dann machen die Synabsen irgendwann dicht. Gerade aus Techno hätte mancher mehr machen sollen wenn er gekonnt hätte.

buttrock

Re: Roger Waters über den Wert von Musik

Beitragvon buttrock » Sa 9. Apr 2016, 11:46

Techno funktioniert halt ganz anders. Da gehört das repetetive einfach dazu, da ist der Anspruch ganz anders, da soll man sich im Tanzen verlieren und die Synapsen auch ein stückweit ausschalten. Es gibt ja auch Kopfhörer-Elektronik wo dann die Komplexität ehr in den Sounds und der Rhythmik liegt. Das muss man ja persönlich nicht mögen aber da eine Hierarchie aufmachen ist halt ignorant.

buttrock

Re: Roger Waters über den Wert von Musik

Beitragvon buttrock » Sa 9. Apr 2016, 11:50

Tom hat geschrieben:Es ehrt mich als deine Projektionsfläche zu dienen, lieber Schnabel.

Der aus deinem Bonmot ableitbare Gedanke, daß es sich bei den von mir postulierten Diversität und komplexeren Bezügen um reine Ornamentik im romantischen Sinne handelt, ist mir natürlich auch schon gekommen. Kann sein. Muss ich noch nachschauen.
Wie gehts mit dem Fat Burner? Taugt?

Das mag in manchen Fällen so sein das Komplexität nur Ornamentik ist, aber oft auch nicht, das kann schon Teil des Ausdrucks sein.


Zurück zu „Musikbezogene Themen“