Klang, Physik. Und so.

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Aldaron
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Klang, Physik. Und so.

Beitragvon Aldaron » Mo 1. Mai 2017, 22:24

Tach,

für ein kleines Referat folgende Frage: Ein Ton auf einem Instrument ist ja, physikalisch gesehen, ein bunter Mischmasch aus ganz vielen Frequenzen, die zueinander klingen. Deshalb klingt ja ein A auf der Gitarre wie ein A auf der Gitarre und nicht wie ein A auf dem Alphorn.

Aber was konkret macht denn nun das A innerhalb dieses Mischmasches aus? Oder sind die A-Frequenzen einfach in der Überzahl? Oder schwingen alle Frequenzen gleich, nur zeitversetzt? Hat so ein A - physikalisch gesehen - auch einige andere Tonhöhen mit drin (Obertonreihe)?

Muss jetzt keine 289-seitige wissenschaftliche Abhandlung sein. Ein paar einfache Sätze reichen mir grundsätzlich, interessehalber für mich lese ich aber auch die 289 Seiten. Für das Referat gehört das mehr oder minder nur zur Einleitung. Thema: Zugspannung in Saiten.

Curious,

Aldi-Dave.

Slayer
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Re: Klang, Physik. Und so.

Beitragvon Slayer » Mo 1. Mai 2017, 23:14

Wir sollen Dir also Arbeit abnehmen.
:nono:

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Aldaron
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Re: Klang, Physik. Und so.

Beitragvon Aldaron » Di 2. Mai 2017, 04:41

Genau! Für sowas kann man Musikerforen nutzen, hab ich mal gehört.

Du kannst es aber auch lassen. Die Info ist für mein Referat einfach nett zu wissen und absolut nicht essentiell. Mich interessiert es halt. :flower:

Tom

Re: Klang, Physik. Und so.

Beitragvon Tom » Di 2. Mai 2017, 07:53

Dieser Slayer ist ein ganz übler Bursche. Sogar Tony, in seiner Hood als the big calm bekannt hat slayer schon auf dem Zettel.
Egal wer hier was zum Thema schreibt, slayer wartet wie eine fette Kreuzspinne in der Ecke um dann nach ein paar Antworten seine klebrigen Gifthauer in die Opfer zu treiben und alles was geschrieben wird falsch zu finden.

Ich stell mirs immer so vor:
Die als Tonhöhe wahrgenommene Schwingung ist immer die lauteste im Schwingungsgemisch. Je mehr geradzahlige Vielfache dieser Grundschwingung dabei sind desto weniger Reibung, desto mehr "Ton", je mehr ungeradzahlige Vielfache der Grundschwingung, desto mehr Geräusch.
Die Einschwingphase (Stichwort transienten) ist für die Erkennung, welche instrumentale Quelle der Ton/ Das Geräusch hat sehr entscheidend.

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Aldaron
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Re: Klang, Physik. Und so.

Beitragvon Aldaron » Di 2. Mai 2017, 08:40

Danke Tom! Das hilft mir schon mal weiter!

Slayer
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Re: Klang, Physik. Und so.

Beitragvon Slayer » Di 2. Mai 2017, 12:27

Tom hat geschrieben:Die als Tonhöhe wahrgenommene Schwingung ist immer die lauteste im Schwingungsgemisch.


Das kann man so nicht sagen. :mrgreen:
Nicht alles was man hört, ist auch "physikalisch da". Beispiel Telefonleitung, da wird nur ein relativ enger Frequenzbereich übertragen, wir hören aber trotzdem "Töne", die de facto gar nicht "in der Leitung unterwegs" sind. Oder verzerrte Quart-Powerchords, da hört man plötzlich den Grundton eine Oktave tiefer, obwohl man ihn gar nicht spielt. Man muss also unterscheiden zwischen Tongenerierung und Hörwahrnehmung.

Tom

Re: Klang, Physik. Und so.

Beitragvon Tom » Di 2. Mai 2017, 12:51

Was du alles hörst :dizzy:

buttrock

Re: Klang, Physik. Und so.

Beitragvon buttrock » Di 2. Mai 2017, 12:58

Physikalisch gibt es bei der Saite oder Luftsäule die schwingt eine tiefste Frequenz, diese besitzt im allgemeinen die meiste Energie und wird damit auch als Tonhöhe wahrgenommen. Die obertöne sind dann ganzzahlige Vielfache dieser Frequenz und bestimmen das Timbre. Psychoakkustisch wird diese aber oft auch von Gehör ergänzt, wenn zB der Lautsprecher nicht tief genug reicht, aber die "passenden" Obertöne vorhanden sind.

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Reinhardt
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Re: Klang, Physik. Und so.

Beitragvon Reinhardt » Di 2. Mai 2017, 13:01

Wenn wir die Psychoakustik mal beiseite lassen, gibt es grundsätzlich zwei Arten, eine Schwingung zu beschreiben:
Über die Hüllkurve, bei harmonischen (nicht im musikalischen, sondern im physikalischen Sinne) Schwingungen wie z.B. einem Festkörper wie einer Stimmgabel oder eines Pendels, ist dies im einfachsten Fall eine Sinuskurve, sprich es erklingt ein "Ton". In der Realität von Musikinstrumenten sind die Kurven dieser Schwingungen aber so nicht geformt, sondern entsprechend "verkurvt", es ergibt sich ein Klang". Die Frequenz ist schlicht die Anzahl der Schwingungskurvendurchgänge durch die Null-Linie in einer bestimmten Zeit und eindeutig bestimmbar.
Das, was Du ansprichst, ist die mathematische (und auch physikalische) Erzeugung dieser Funktionskurve aus mehreren anderen Funktionskurven (Frequenz- bzw. Spektralanalyse, Fourier, diese ganzen Sauereien). Ich hoffe, Butt verzeiht mir auf die Schnelle die didaktische Reduzierung.
Das ist aber für die physikalische Nutzung des Kurvenbildes nicht von Belang.
Ich kann auch bei einer beliebig komplizierten Schwingungskurve eine eindeutige Amplitude und eindeutige Frequenz ablesen. Die Form der Kurve bestimmt den Klang. Vorausgesetzt, wir sprechen von Tönen bzw. Klängen und nicht Geräusch oder Knall.
http://www.laermorama.ch/m1_akustik/bil ... ogramm.jpg
http://www.fluglärm-portal.de/media/fil ... heiden.png
Zuletzt geändert von Reinhardt am Di 2. Mai 2017, 13:04, insgesamt 2-mal geändert.

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Re: Klang, Physik. Und so.

Beitragvon Aldaron » Di 2. Mai 2017, 14:15

Wow, danke euch! Das zieh ich mir heute Abend mal näher rein.

Das Referat ist übrigens vorbei, jetzt kann auch Matt offen darüber reden.

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Spanish Tony
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Re: Klang, Physik. Und so.

Beitragvon Spanish Tony » Di 2. Mai 2017, 21:14

TOM :thumbup:


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