"Neue Musik"

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Spanish Tony
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"Neue Musik"

Beitragvon Spanish Tony » Di 22. Mai 2018, 20:53

...ist für mich ein beschissener Haufen Dreck. Lärm und Geräusche von Wichtigtuern für Wichtigtuer. Im Frühjahr gab es ein Festival in Berlin und ich hab mir ziemlich viel von dem Zeug angehört. Für mich ist das einfach keine Musik

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Reinhardt
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Re: "Neue Musik"

Beitragvon Reinhardt » Mi 23. Mai 2018, 17:11

Midlife? Crisis? Oha!
Was war das denn konkret für neue Musik?
Meinst Du so FormatradioBigH&Msharivarisynthpadmucke?

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Matt 66
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Re: "Neue Musik"

Beitragvon Matt 66 » Mi 23. Mai 2018, 18:23

Ich glaube, er meint eher Stockhausen & Co, oder? E-Musik quasi...

Ich kann mit vielem auch nicht wirklich was anfangen, respektiere aber jeden, der versucht "neue" Wege zu gehen.
Wen ich allerdings liebe, ist Philip Glass.

https://www.youtube.com/watch?v=tdhwLvWTtzQ

Eine von 5 für die Insel. :hearts:

Han Solo

Re: "Neue Musik"

Beitragvon Han Solo » Mi 23. Mai 2018, 19:41

Diese jugendlichen Rocker wie zum Beispiel diese Rolling Stones mit ihrere Negermusik verderben noch die Jugend.

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Spanish Tony
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Re: "Neue Musik"

Beitragvon Spanish Tony » Mi 23. Mai 2018, 19:57

Ich meinte doch tatsächlich diesen Lärm aus Richtung Stockhausen. Das nennt man Neue Musik, ihr Deppen

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Reinhardt
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Re: "Neue Musik"

Beitragvon Reinhardt » Mi 23. Mai 2018, 21:20

Du hast die Überschrift mit "Neue Musik" begonnen, daher konnte man nicht sehen, ob im Binnenbereich der Großbuchstabe einer feststehenden Wendung benutzt wird. Also, ob Du Neue Musik oder neue Musik meinst.
Nun, ich kann vieles nicht hören, es mag aus meiner Sicht vieles nicht mal Musik sein, aber vieles ist davon mehr Kunst als so manches sonst, was Musik sein will.

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Matt 66
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Re: "Neue Musik"

Beitragvon Matt 66 » Mi 23. Mai 2018, 23:08

Er hat's aber in Anführungszeichen gesetzt. Da hätte man schon drauf kommen können... Gerade Du! :mrgreen:
Hach, das sind Probleme...

zum Thema (wenn hier jemand wirklich einsteigen möchte...):

Wollen wir uns jetzt am Begriff "Neue Musik" aufreiben, der eine mehr oder weniger definierte Grenze zur Spätromantik ziehen möchte, oder einfach nur das "Unmusikalische" anprangern? Oder geht es mehr um das Publikum und seine "Helden"?

Dass der Terminus aus der abendländischen Kunstmusikgeschichte heraus entstanden ist, ist ja hoffentlich klar. Mit den Stones, the Who und Iggy Pop kommen wir hier also nicht weiter. Stilistische Abgrenzung zur "Vergangenheit" hat es außerdem schon immer gegeben. Siehe hierzu auch:
https://de.wikipedia.org/wiki/Ars_nova_(Musik)


Nach meinem Verständnis ist "Neue Musik" nur ein Oberbegriff für jene im 20.Jh. entstandene Musik, die a) keinen direkten Bezug zur (Spät-)Romantik mehr hat, also kompositorisch völlig neue Ansätze verfolgt, und b) keine Unterhaltungsmusik (Jazz, Pop, Rock) sein will, sondern sich der abendländischen Kunstmusik verpflichtet/zugehörig empfindet. Das kann ne ganze Menge unterschiedliches Zeugs sein. Glass und Stockhausen sind so verschieden wie Slayer und Helene Fischer.
Diese spezielle Attitüde des "Stockhausen & Co-Publikums" ist für manch einen sicher befremdlich, aber genauso geht es beinharten Wagnerianern mit Elvis und den Beatles. :dontknow: So what!

Sich darüber aufzuregen macht also genauso viel Sinn, wie wenn Metalheads sich über HipHop auslassen, oder Volksmusikanten eine b5-Substitution nicht goutieren.

Oder?

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Spanish Tony
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Re: "Neue Musik"

Beitragvon Spanish Tony » Do 24. Mai 2018, 00:21

Da magst du wohl richtig liegen. Ich kenne mich da auch nicht wirklich gut aus.Aber nachdem ich mir nächtelang Aufzeichnungen vom Berliner Überschall Festival angehört habe, habe ich da eine klare Meinung zu. :thumbdown: Aber vielleicht hast du ja ein paar gute "Künstler" parat

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Reinhardt
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Re: "Neue Musik"

Beitragvon Reinhardt » Do 24. Mai 2018, 09:32

Vielleicht ist das auch Gewöhnungssache.
Ich glaube, dass viele, die nur drei oder vier Akkorde gewöhnt sind (also damit meine ich jetzt natürlich nicht den Tony), noch keine Sinne dafür entwickelt haben, ob es einen Unterschied zwischen Pat Metheny und Stockhausen gibt. Das ist für die alles dissonanter Krach. Aber das Gehirn ist ja bekanntlich erstaunlich flexibel. Man gewöhnt sich an alles. Und was man gewohnt ist, ist auf einmal nicht mehr anstrengend. Ob es einem dann gefällt, ist ja eine andere Ebene.
Ich persönlich finde das ja alles etwas ... akademisch. Dazu bin ich zu sehr Instinktfußballer sozusagen.
Verdammt, die Anführungszeichen. Ok, die habe ich genau in die andere Richtung interpretiert. Hüstel.

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Re: "Neue Musik"

Beitragvon Matt 66 » Do 24. Mai 2018, 11:17

Wie gesagt, das sind total unterschiedliche Dinge. Eigentlich geht es bei dem Begriff ja nur noch um die richtige Zuordnung in den Regalen der CD-Abteilungen. Da muss halt alles ein bisschen systematisiert und katalogisiert werden. Mich findet man ja dann eher bei der CD-Wand "Alte Musik"...

Ich kenne Stockhausen, ehrlich gesagt, nur aus dem Schulunterricht, und das ist lange her. Habe nie was von dem in Gänze angehört. Interessiert mich auch nicht sonderlich. Und was Du da jetzt alles angehört hast - keine Ahnung. Ich bin da wirklich nicht drin in der Materie.

Ich hatte Ende der 90er eine Minimal Music Phase. Steve Reich, John Adams, Philip Glass usw. Ich mag die Idee der "neuen Einfachheit" als Quasi-Antwort auf die Zwölftonmusik. Habe ich aber auch schon lange nicht mehr gehört. Ich verweise immer nur gerne wieder auf Philip Glass, wenn mir Leute mit Yann Tiersen ("Amelie"-Soundtrack) oder Ludovico Einaudi kommen. Alles geklaut! Furchtbar!
Glass hatte ich oben schon erwähnt.

Hör Dir das mal an:
https://www.youtube.com/watch?v=AUiv0jJ ... 99CF66F016
(das sind insgesamt drei Parts, die zusammengehören. Einfach weiterklicken. Leider keine gute Audio-Konvertierung)

Was Du meinst, ist vermutlich eher dieses Collagen-Ding, mit Geräuschen, Samples usw. Das ist auch nicht so meine Welt. Kann ich jetzt nix empfehlen...

Was ich noch irgendwie "cool" finde, ist Alois Hába und seine Vierteltonsachen.
https://www.youtube.com/watch?v=s7vZURdhucM
Hab da ein paar Aufnahmen, u.a. für Geige, die leider nicht auf Youtube zu finden sind.

Oder - was völlig anderes - Górecki: Miserere
https://www.youtube.com/watch?v=xP0StmMvMaE
(das fängt sauleise an und wird dann richtig laut. Der Volumeregler sollte in greifbarer Nähe sein!) ;-)
Das hat mit Stockhausen natürlich nichts zu tun, ist aber eben auch "Neue Musik", wobei hier offensichtlich ein Bezug zur "Alten Musik" hergestellt wird.

Ich geh jetzt erst mal frühstücken...

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Re: "Neue Musik"

Beitragvon Zakk_Wylde » Do 24. Mai 2018, 13:44

Ich finde ja schön, dass sich da mal einer an sowas reibt. Seit dem ich die Kanäle von Adam Neely und Rick Beato abonniert habe, bin ich intellektueller aufgeschlossen. Interessant finde ich es allemal sich damit zu beschäftigen. In der Schule wurden wir Penderecki mit seinen ollen Clustern ausgesetzt. ....

Ich glaube die Reaktion von Tony ist nachvollziehbar.... aber das muss ja nicht das letzte Wort sein.

Han Solo

Re: "Neue Musik"

Beitragvon Han Solo » Do 24. Mai 2018, 22:02

Diese jugendlichen "Neuen Musiker" wie zum Beispiel dieser Stockhausen mit seiner Negermusik verderben noch die Jugend.

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Spanish Tony
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Re: "Neue Musik"

Beitragvon Spanish Tony » Mo 28. Mai 2018, 20:42

Ich denke es stört mich einfach, dass hier von Musik die REde ist. Klangcollagen würde besser passen

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Re: "Neue Musik"

Beitragvon Reinhardt » Mo 28. Mai 2018, 22:00

Also nennen wir es doch Kunst?
:dontknow:

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Re: "Neue Musik"

Beitragvon Spanish Tony » Mo 28. Mai 2018, 22:30

OK! Kunst ist eben so ein Freifahrtsschein

tortitch

Re: "Neue Musik"

Beitragvon tortitch » Di 29. Mai 2018, 10:12

Etwas Kunst nennen, um es nicht Musik nennen zu müssen. Finde ich interessant.

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Re: "Neue Musik"

Beitragvon Reinhardt » Di 29. Mai 2018, 17:26

Kunst kann es ja vorher schon geheißen haben. ;-)

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Re: "Neue Musik"

Beitragvon Spanish Tony » Di 29. Mai 2018, 17:36

Findet ihr das denn gut?

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Re: "Neue Musik"

Beitragvon Reinhardt » Di 29. Mai 2018, 20:05

Emotional? Oder rational?

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Re: "Neue Musik"

Beitragvon Spanish Tony » Di 29. Mai 2018, 22:35

Emotional!


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