Ein Song, den ich leider nicht mehr ertragen kann, ....

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Matt 66
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Re: Ein Song, den ich leider nicht mehr ertragen kann, ....

Beitragvon Matt 66 » Mo 13. Jan 2020, 21:16

Nicht dass ich mich jetzt als Bublés Anwalt aufspielen möchte, aber ich finde Du tust ihm wirklich unrecht. Was für eine alberne PR meinst Du?
Ich verfolge den eigentlich nicht medial. Ich habe nur seine Musik auf dem USB Stick (die letzte Platte habe ich noch gar nicht, fällt mir gerade auf...). Was ich mitbekommen habe ist nur, dass eines seiner jungen Kinder Krebs hat oder hatte. Viel schlimmeres kann man wohl kaum mitmachen. Und bis dahin empfand ich seine Songs/Produktionen immer als angenehm positiv. So lebensbejahend irgendwie. Klar spricht er wohl mehr die Damenwelt an, aber ich empfinde ihn wirklich als jemanden, der ein guter Kumpel sein könnte, mit dem man bei ein paar Bier in der Kneipe abhängt.
Und als Musikindustriebeobachter mag ich ihn schon deshalb, weil er Kanadier ist und kein Ami oder Brite.

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Reinhardt
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Re: Ein Song, den ich leider nicht mehr ertragen kann, ....

Beitragvon Reinhardt » Di 14. Jan 2020, 20:47

Mit dem Kanadier kann ich nur zustimmen.
Ich will auch mitnichten irgendwas gegen den Menschen Michael B. sagen. So gesehen mag auch Frau Helene F. privat womöglich eine bezaubernde Person sein, das mögen wir ja alle nicht beurteilen. Ich will mal so ausdrücken, dass mir das industrielle und auch so beworbene Produkt Michael Bublé etwas quer steht. Was jetzt nichts Außergewöhnliches ist, mir stößt einiges in der Branche marketingtechnisch ganz zu schweigen vom Musikalischen sauer auf. Man muss sich aber auch nichts vormachen, das ist seit der Entwicklung der Profimusik seit hunderten Jahren so. Damit muss ich leben lernen. Ist aber vielleicht für Musiker, die darin leben und etwas verdienen müssen, noch schlimmer als für Konsumenten und Amateure.

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Spanish Tony
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Re: Ein Song, den ich leider nicht mehr ertragen kann, ....

Beitragvon Spanish Tony » Di 14. Jan 2020, 22:32

Mein Gott, seid ihr emotional!

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Matt 66
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Re: Ein Song, den ich leider nicht mehr ertragen kann, ....

Beitragvon Matt 66 » Mi 15. Jan 2020, 10:02

So ganz überzeugt mich das noch nicht. :mrgreen:
Was für ein Image meinst Du denn, das da von Seiten der Industrie "aufgebaut" wurde? Schmusesänger? Kanadischer Hengst? Ich weiss es wirklich nicht, weil ich, wie gesagt, medial fast überhaupt nichts mehr mitkriege. Ich verpasse regelmäßig Tourdaten von allen möglichen Acts, weil ich mich um sowas nicht mehr kümmere. Klatsch und Tratsch Medien verfolge ich erst recht nicht. Deswegen weiss ich nichts von seinem Image.

Wie Du ja schon selbst messerscharf erkannt hast, ;-) ist es aber doch völlig normal, dass in dieser Branche viel in Image und Marketing investiert wird, sprich, das gilt doch für alle! Auch für einen Freischlader, Deml ( :haha: ) und Lieschen Müller von nebenan. Für jeden! Anderes Thema jetzt, aber ich amüsiere mich seit jeher, wie krampfhaft G&B und Konsorten versuchen, nationale "Helden" aufzubauen bzw. diese erst mal zu promoten.
Wie sagte mein Prof früher immer so gerne: "In Texas gab es seinerzeit 5000 Gitarristen, die exakt genauso wie SRV spielen konnten..."

Worüber regst Du Dich denn da bitte auf? Selbst Du und ich haben - in natürlich vergleichsweise bescheidenem Maße - ein Image. Es steht jedem frei, in diesem Zirkus mitzumachen oder nicht. Die wirklichen romantisierenden Idealisten, die keinen Bock auf sowas haben, machen es dann halt wie Tal Farlow und malen lieber einfach Schilder. :mrgreen: Frag mal spätergeborene Jazzer, ob die den überhaupt kennen. :laughter:

Frank Z hat es - wann war es noch gleich? 69 oder so? - doch damals schon auf den Punkt gebracht:
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Also reg Dich nicht auf! :mrgreen:

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spanking the plank
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Re: Ein Song, den ich leider nicht mehr ertragen kann, ....

Beitragvon spanking the plank » Mi 15. Jan 2020, 11:39

Niemand (das bin ich) regt sich auf :mrgreen:

Meine unmaßgebliche Ansicht: Einem Künstler, der von seiner Kunst seinen Lebensunterhalt bestreiten muss, vorzuwerfen, dass er erfolgreich sei, ist sinnentleert :laughter: Meine Tochter ist Schauspielerin, natürlich hoffe ich, dass sie mal in irgend einer blöden Fernsehserie mitwirkt, denn das bedeutet richtig Kohle pro Dreh und Folge. Sie hat ein Engagement an einem Staatstheater, ganz in der Nähe von Reini ;-), da verdient sie natürlich wesentlich weniger. Kurzum Erfolg ist was Gutes.

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Re: Ein Song, den ich leider nicht mehr ertragen kann, ....

Beitragvon Läster Paul » Mi 15. Jan 2020, 12:06

spanking the plank hat geschrieben:Meine unmaßgebliche Ansicht: Einem Künstler, der von seiner Kunst seinen Lebensunterhalt bestreiten muss, vorzuwerfen, dass er erfolgreich sei, ist sinnentleert :laughter: Meine Tochter ist Schauspielerin, natürlich hoffe ich, dass sie mal in irgend einer blöden Fernsehserie mitwirkt, denn das bedeutet richtig Kohle pro Dreh und Folge. Sie hat ein Engagement an einem Staatstheater, ganz in der Nähe von Reini ;-), da verdient sie natürlich wesentlich weniger. Kurzum Erfolg ist was Gutes.

Nach der Fernsehserie dann ins Dschungelcamp und sie hat es geschafft :mrgreen:
Einerseits kommts darauf an, welchen Anspruch man verfolgt und wieviel Erfolg man will.
Ich hab mir damals Dieters Buch gekauft und gelesen, egal was man über ihn denkt, er weiß was er macht und ist nicht abgehoben. Zum Erfolg sagt er, das man für den Erfolg auch eine Menge Dinge aufgeben muss, so was wie ein geruhsames Familienleben oder geregelte Arbeitszeiten und und und.
Das kennen wir von den Amateurmukkern, da ist der Geburtstag der Grossmutter, der Urlaub mit Freundin oder Mutti und Vati eben auch wichtiger als die Probe oder der Auftritt. Deswegen bleibens Amateure. :dontknow:

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Reinhardt
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Re: Ein Song, den ich leider nicht mehr ertragen kann, ....

Beitragvon Reinhardt » Mi 15. Jan 2020, 20:50

Das ist natürlich alles völlig richtig.
Aber ich verlange eine gewisse Konsequenz, also auch von der Image- oder Promotion-Seite. Von daher gehe ich da bei Lady Gaga voll mit. Oder Slash oder Joe Perry, unabhängig davon, ob mir das Image passt oder nicht.
Ich will ja nicht dauernd auf dem armen Kanadier herumhacken, so langsam tut er mir leid. ;)
Aber: Egal in wie viele Smokings man ihn steckt und wie lange man ihn nuscheln lässt, er wird in seinem Leben trotzdem nie so viel gesoffen haben wie Dean Martin an einem einzigen Tag (nein, es geht nicht ums Saufen, das meinte ich jetzt floskelhaft, versteht man, was ich meine?). Gewiss taugen Dean Martin & Kumpels sicher nicht als Vorbild außer für Profihurenböcke, aber eins kann man denen nicht absprechen: Sie folgten ihrem Naturell. Ob mal mit Kalkül oder mal spontan, ist dann eine andere Sache.
Und bei manchen Künstlern beschleicht mich das Gefühl, dass sie irgendwie im falschen Film sind und sich sagen: Ich schwimme hier mit, solange man die Kuh melken kann, dann aber flott raus hier.
Und das halte ich für eine denkbar schlechte Voraussetzung für Inspiration und Kreativität. So sie denn mal versehentlich verlangt ist.
Was wollte ich damit sagen?
Hach. Keine Ahnung.
:facepalm:

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Re: Ein Song, den ich leider nicht mehr ertragen kann, ....

Beitragvon Matt 66 » Mi 15. Jan 2020, 22:44

I glab, jetzt hob i di! :mrgreen:

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Spanish Tony
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Re: Ein Song, den ich leider nicht mehr ertragen kann, ....

Beitragvon Spanish Tony » Mi 15. Jan 2020, 22:54

Jetz mach mir meinen alten Onkel Dean nicht schlecht
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Re: Ein Song, den ich leider nicht mehr ertragen kann, ....

Beitragvon Keef » Do 16. Jan 2020, 08:58

Das auch…

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Spanish Tony
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Re: Ein Song, den ich leider nicht mehr ertragen kann, ....

Beitragvon Spanish Tony » Do 16. Jan 2020, 09:34

Nur die Frisuren sind etwas anders. Jedenfalls absolut echt. Echt sein kann man sich heute aber nicht mehr leisten. Höchstens im Deutschpunk

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Reinhardt
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Re: Ein Song, den ich leider nicht mehr ertragen kann, ....

Beitragvon Reinhardt » Do 16. Jan 2020, 17:47

Sinatra hatte jedenfalls mehr Spaß als Keef, wie es aussieht.

Wie, Deutschpunk ist echt?? :shock:


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