Es lebe der mobile FI-Schalter!

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Reinhardt
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Es lebe der mobile FI-Schalter!

Beitragvon Reinhardt » Fr 21. Jul 2017, 12:53

Ohne benutze ich keine fremde Steckdose ... und ich weiß, wieso:
https://www.gmx.net/magazine/unterhaltu ... e-32438944

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Keef
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Re: Es lebe der mobile FI-Schalter!

Beitragvon Keef » Fr 21. Jul 2017, 13:13

Kenn ich - Strom kam draußen auf der Behelfsbühne aus diversen - und wohl dubiosen - Dosen.
Ich ans Mikro un hab dermaßen was auf die Fresse bekommen… :mad:
Seitdem mach ich vorher den Test: Lange die Saiten an und mit 'nem Spannungsprüfer ans Mikro.
Einmal!!! hat's seither genutzt und ist zur Gewohnheit geworden. :thumbup:

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Reinhardt
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Re: Es lebe der mobile FI-Schalter!

Beitragvon Reinhardt » Fr 21. Jul 2017, 14:45

Da ich nicht singe und es somit einfacher habe, bereinige ich meinen Stromweg damit:
http://www.ebay.de/itm/fi-schalter-pers ... 1043536158
30 mA für 30 ms sind zwar auch nicht grade Thai-Massage, aber man kann es wohl immerhin überstehen.

Läster Paul
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Re: Es lebe der mobile FI-Schalter!

Beitragvon Läster Paul » Fr 21. Jul 2017, 17:00

Lass mich mal überlegen :think:
Das nützt dir aber nur etwas, wenn der normale FI-Schalter nicht funktioniert, oder?
Wenn die Erdung unterbrochen ist nützt dir der hier auch nichts.

Das ist sowieso ein Witz, das in Deutschland für die Elektroinstallation Bestandsschutz gilt. Ein Hausbesitzer ist nicht gezwungen, die Elektroinstallation den aktuellen Sicherheitsvorschriften anzupassen! Ich hab mal in einem Haus gewohnt, da hatten die meisten Räume keine Erdung! Ist erlaubt. :wallbash:
Die Rauchmelderlobby hats geschafft, 30 Mio Rauchmelder zu verkaufen und die Kosten zu 100% den Mietern aufzudrücken. Ein einträgliches Geschäft.
Nur: Der Rauchmelder lässt sich einfach an die Decke pappen, für ein neues Kabel muss dann die Wand aufgeschlagen werden. Das lässt sich kein Mieter aufs Auge drücken.
Schönes Beispiel dafür, wie die Politiker Politik für die Vermögenden machen.

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Cat Carlo
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Re: Es lebe der mobile FI-Schalter!

Beitragvon Cat Carlo » Fr 21. Jul 2017, 20:51

Läster Paul hat geschrieben:Lass mich mal überlegen :think:
Das nützt dir aber nur etwas, wenn der normale FI-Schalter nicht funktioniert, oder?
Wenn die Erdung unterbrochen ist nützt dir der hier auch nichts.

Das ist so nicht richtig.

Erst mal zum Schutzleiter: Er verbindet die leitenden Teile von Geräten mit der Erde. Sollte eine spannungsführende Leitung in Kontakt mit dem Gehäuse kommen, führt das automatisch zu einem Kurzschluss und damit folgender Abschaltung. Der Schutzleiter führt im Regelfall keinen Strom!

Das Fehlerstromsystem (FI) arbeitet anders. Es werden die Ströme von Hin- (Phase) und Rückleiter (0-Leiter) miteinander verglichen. Also Phase (Spannung!) und 0-Leiter (Rückleiter). Der Schutzleiter ist davon völlig unberührt und kann bzw. muss zusätzlich verwendet werden.

Praktisch hat der FI-Schutzleiter einen kleinen eingebauten Trafo. Hin- und Rückleiter werden über 2 Windungen geführt, die sich bei Stromgleichheit zwischen Phase (Hin) und 0-Leiter (Rück) gegenseitig kompensieren. Die "Ausgangswicklung" des Trafos, im Normalfall spannungsfrei, ist mit dem Auslöser (Ausschalter) verbunden. Sobald Hin- und Rückstrom eine Differenz haben, schaltet der FI-Schutzschalter aus.

Also, wenn der Strom nicht vollständig über den Rückleiter zurückkommt, weil Du oder jemand anders ungewollt einen Parallelweg zur Erde gebildet haben, schaltet der FI die Zuführung (Hin- und Rückleiter!) ab. Das funktioniert auch, wenn der Rückleiter (0-Leiter) unterbrochen ist.

Fließt der Strom wie oben beim Schutzleiter beschrieben, über diesen ab, dann löst der FI-Schalter selbstverständlich ebenso aus. Der FI-Schutzschalter bietet einen sicheren Schutz!

Wenn noch fragen sind, keine Hemmungen. Es ist ein lebenswichtiges Thema!

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Reinhardt
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Re: Es lebe der mobile FI-Schalter!

Beitragvon Reinhardt » Sa 22. Jul 2017, 07:56

Yep, genau, schön erklärt die Sache, dass der FI so eine Art neutralisiertes Relais ist.
Idiotensicher auf jeden Fall und mein bester Freund, wenn es um Strom geht ... rein biophysikalisch bietet der Fi zwar keinen 100%-igen Schutz, da ein elektromagnetisch-mechanisch auslösendes Gerät halt eine gewisse Zeit braucht für die Schalterbetätigung, aber es ist halt der maximal mögliche Schutz und somit viiiel besser als keiner.

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Re: Es lebe der mobile FI-Schalter!

Beitragvon Bierschinken » Sa 22. Jul 2017, 09:37

Nein, der FI muss in regelmäßigen Abständen getestet werden, d.h. der Fehlerfall muss ausgelöst werden, um sicher zu stellen, dass das mechanische System nicht hakt und altert. Dazu hat jeder FI eine Prüftaste, die muss nur auch verwendet werden....

Und ein Fehlerstrom von 25mA ist schon ziemlich grenzwertig, da löst aber kein handelsüblicher FI aus.
Wählt man einen FI mit einem Delta I von 10mA, dann löst das Ding vermutlich ständig aus, wenn man Netzteile mit Filtern etc einsteckt/einschaltet.
Das Thema ist leider nicht so trivial. Dennoch; ein selektiv schneller agierendes Sicherheitsglied, vorgelagert, also ein FI mit 10mA Fehlerstrom, ist besser als gar kein Sicherheitsglied an einer solchen Anlage. Nochn popeligen Übersopannungsschutz in soner PC-Leiste und das Rig ist relativ safe...

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Reinhardt
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Re: Es lebe der mobile FI-Schalter!

Beitragvon Reinhardt » So 23. Jul 2017, 09:04

Ja gut, dafür hat das Ding ja die Test-Taste. Da der mobile FI ja immer auslöst, wenn er von der Strippe gerissen wird, muss man ihn ja eh beim Aufbau wieder entriegeln und weiß dann, dass er tut. Lässt man ihn natürlich ständig im gleichen Aufbau stecken, dann kann man ja gleich einen festen in der Installation verbauen. Ok, Auslösetest wäre natürlich grade dann nötig.
Was den Auslösestrom von 30 bzw. 25 mA angeht, da müssen wir uns halt beim VDI oder der IEI beschweren. ;-)
Ich verstehe da die Argumentation nicht ganz bei so was, sie klingt immer nach dem Motto: "Das ist immer noch nicht optimal, also rate ich davon ab, solange man nichts Besseres kauft bzw. zur Verfügung hat."
Nun, ein schlechter Kindersitz ist besser als keiner.
Ein Ein-Antennen-Lawinenverschüttentensuchgerät ist besser als keines.
An dieser Tatsache ändert doch auch der Umstand nix, dass es Isofix und Geräte mit drei Antennen gibt, auch wenn diese besser sind?
:dontknow:
(Was übrigens im Falle der Kindersitze im Einzelfall nicht mal richtig ist, wie kürzliche Tests zeigen. Und ein Drei-Antennen-LVS bei minus 20 Grad und LCD-Anzeige in der Dämmerung ... aber lassen wir das.)

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Re: Es lebe der mobile FI-Schalter!

Beitragvon Läster Paul » So 23. Jul 2017, 18:09

Cat Carlo hat geschrieben:
Läster Paul hat geschrieben:Lass mich mal überlegen :think:
Das nützt dir aber nur etwas, wenn der normale FI-Schalter nicht funktioniert, oder?
Wenn die Erdung unterbrochen ist nützt dir der hier auch nichts.

Das ist so nicht richtig.

Erst mal zum Schutzleiter: Er verbindet die leitenden Teile von Geräten mit der Erde. Sollte eine spannungsführende Leitung in Kontakt mit dem Gehäuse kommen, führt das automatisch zu einem Kurzschluss und damit folgender Abschaltung. Der Schutzleiter führt im Regelfall keinen Strom!

Das Fehlerstromsystem (FI) arbeitet anders. Es werden die Ströme von Hin- (Phase) und Rückleiter (0-Leiter) miteinander verglichen. Also Phase (Spannung!) und 0-Leiter (Rückleiter). Der Schutzleiter ist davon völlig unberührt und kann bzw. muss zusätzlich verwendet werden.

Wieder was gelernt, danke. :up:

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Re: Es lebe der mobile FI-Schalter!

Beitragvon Bierschinken » So 23. Jul 2017, 18:11

Das Problem ist, dass es gefühlte Sicherheit vermittelt.
Es ist trotz FI scheiss gefährlich eine geballert zu kriegen und ess tut richtig weh.
Aber die Risikobereitschaft wird größer "Hab ja nen FI, der beschützt mich".
Deshalb stehe ich dem mit gemischten Gefühlen gegenüber.

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Re: Es lebe der mobile FI-Schalter!

Beitragvon Reinhardt » So 23. Jul 2017, 19:29

Schon klar, ja, aber was wäre denn die Alternative?
Nur mit Batterieverstärkern spielen? Ohne Mikros? Mit Kautschukschuhen und Mundschutz?
Vorher den Elektriker holen und alles durchmessen lassen?
Fakt ist doch leider: Du trittst auf und hast Glück (meistens) oder kriegst eine geschossen (selten). Daran (am seltenen Fall) ändert außer Musikern mit Elektrotechnikausbildung o.Ä. (also quasi Leuten wie Dir) keiner etwas auf die Schnelle vor einem Auftritt. Es gibt nur noch die Wahl: Dauerhaft über der Loslassschwelle an der Phase hängen, bis die Pumpe stillsteht, oder eben 30 ms kurz einen Defibrillator gefeuert zu kriegen. Ich nehme den Defi.
Zuletzt geändert von Reinhardt am Mo 24. Jul 2017, 09:34, insgesamt 2-mal geändert.

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Re: Es lebe der mobile FI-Schalter!

Beitragvon Cat Carlo » So 23. Jul 2017, 22:13


Han Solo

Re: Es lebe der mobile FI-Schalter!

Beitragvon Han Solo » So 23. Jul 2017, 22:55

Und was kommt dann an die FI-Steckdose dran? Der Gitarrenverstärker? Ich dachte, das Mikro steht unter Strom? Dann muss ja das Mischpult dran, oder wie?

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Re: Es lebe der mobile FI-Schalter!

Beitragvon Reinhardt » Mo 24. Jul 2017, 09:30

Cat Carlo hat geschrieben:Also für ganz ängstliche gibt es auch Schutzschalter mit einem Auslösewert von 10 mA:

http://www.mercateo.com/p/3517I-40259982/FI_Schutzschalter_2P_25A_10mA_CCA225D.html

https://www.reichelt.de/?ARTICLE=155562&PROVID=2773&utm_source=psuma&utm_medium=Preis.de


Ja das sind jetzt aber normale ortsfeste FI für Schaltkastenschienen und keine mobile für Steckdosen.
Zuletzt geändert von Reinhardt am Mo 24. Jul 2017, 09:32, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Es lebe der mobile FI-Schalter!

Beitragvon Reinhardt » Mo 24. Jul 2017, 09:32

Han Solo hat geschrieben:Und was kommt dann an die FI-Steckdose dran? Der Gitarrenverstärker? Ich dachte, das Mikro steht unter Strom? Dann muss ja das Mischpult dran, oder wie?

Ja das ist der Haken. Wer singt UND spielt, muss entweder das Ding in die Hauptsteckdoese schalten (sofern es nur eine gibt) oder halt mehrere dieser Dinger vorhalten für jeden Teilkreis.

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Re: Es lebe der mobile FI-Schalter!

Beitragvon Cat Carlo » Mo 24. Jul 2017, 11:33

War ja auch nur für die ganz ängstlichen. Da muss man sich halt eine eigene Verteilertafel bauen.

Weitern Schutz bietet es, die Ganze Anlage vor dem Auftritt durch zu messen. Zusätzlich Erdung, Übertrage etc. Erklär ich hier nicht, wer sich auskennt, weiß, was er zu machen hat und wer nicht, sollte die Finger davon lassen.

Ich wünsch Euch, dass das Kribbeln beim Auftritt nicht aus irgendwelchen Metallteilen kommt!


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