Beitragvon Läster Paul » Di 14. Nov 2017, 17:08
Ein Verstärker ist dazu gedacht, ein Signal aufzupeppen, und das soweit es geht, so wenig wie möglich verfälscht. Also ohne Verzerrung des Signals. Das war bei Gitarrenverstärkern ursprünglich auch nicht anders.
Die Verzerrung hat aber etwas mit der abgerufenen Leistung zu tun.
In der Betriebsanleitung eines HIFI Verstärkers steht:
Klirrfaktor bei Nennleistung 0,1%, bei halber Nennleistung 0,04%. Die Nennleistung beträgt aber nur 25% der Maximalleistung.
Der Grad der Verzerrung des Signals hängt demnach auch mit der abgegenen Leistung im Verhältnis zur Maximalleistung des Verstärkers ab.
Das ist beim Gitarrenverstärker genauso. Verzerrung hängt von der abgegebenen Leistung und damit der Lautstärke ab. Da kann man Abhilfe schaffen durch den Einbau von MV und zweier Kanäle für Lead und Clean. Haken an der Sache ist nur, das der MV vor dem PI den PI von der Klangbildung ausschliesst, der MV hinter dem PI den Sound des Cleankanals beschneidet, in dem er Headroom wegnimmt.
Der Trick bei der Röhre ist nämlich, das Verzerrungen als solche erst bei relativ hohem Zerrgrad wahrnehmbar sind, was einen Einfluss auf den Cleansound hat. Ein Verstärker besteht aus mehreren Verstärkerstufen, die je nach Aussteuerung einen Einfluss auf den Sound haben. Wenn diese Stufen nicht übersteuert werden, weil ich von den 100Watt nur 20 nutze, brauche ich keinen Röhrenverstärker, da das Signal nicht verzerrt. Da kann man auch gleich ins Pult spielen.
Es ist also sinnvoll, die Leistung nach unten hin anzupassen.