Nachwuchs im Hause 66

linus
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Re: Nachwuchs im Hause 66

Beitragvon linus » Di 21. Mai 2024, 23:13

[quote="Matt 66"]Einspruch, Euer Ehren!
Wenn Hendrix ein 12" Griffbrett angeboten worden wäre, hätte er bestimmt nicht Nein gesagt.
Beck hatte einen Messingsattel, war also immer offen für persönliche Verbesserungen seiner Hardware.
Und Clapton-Zeug spiele ich Dir auch auf einem einfachen Besenstiel mit 1" Radius. :twisted:[/quote

Und ab wann hatte Beck den Messingsattel drauf ? Eben ! In den 60ern und frühen 70ern
definitiv nicht. Das begann so richtig mit seiner Signature Strat von Fender mit dem
Rollensattel - wobei ich beim Material nur bei der ABM - Version überzeugt bin, das es
sich um Messing handelt... Das Gewicht ist da eindeutig 8-)

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Matt 66
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Re: Nachwuchs im Hause 66

Beitragvon Matt 66 » Mi 22. Mai 2024, 08:03

Ich will damit ja nur sagen, dass es wie bei Autos, Kühlschränken und Tennisschlägern, etc. eben auch bei der Gitarre Entwicklungsfortschritte gab und gibt, die ein Musiker auch zu nutzen vermag. Nur weil irgendwann mal jemand mit einem bestimmten Griffbrettradius angefangen hat, muss man sich ja nicht an selbigen versklaven, sondern kann die Vorteile neuerer Entwicklungen doch auch für sich nutzen. Und moderner Rock und Blues, was auch immer das jetzt sein mag, funktioniert beim Thema Bending und allgemeine spielerische Virtuosität halt nun mal besser mit größeren Radien. Dass man nach wie vor auch mit ollen Prügeln Musik machen kann, steht ja außer Frage. Ob ich mir das heute aber noch anhören mag, ist eine andere.

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Reinhardt
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Re: Nachwuchs im Hause 66

Beitragvon Reinhardt » Fr 31. Mai 2024, 09:10

Radius und Sattelbreite sind ja im Elektrobereich eh reine Willkür, wenn man jetzt mal eine Torres-Konzertgitarre oder eine D-Martin als damalige Referenzgrundlage für Gitarrenspiel nimmt.

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Reinhardt
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Re: Nachwuchs im Hause 66

Beitragvon Reinhardt » Fr 31. Mai 2024, 20:03

Was macht die Fret King so?
Ich habe mich noch nicht getraut, die andere zu kaufen.
Liegt grade bei 570 Euro.

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Matt 66
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Re: Nachwuchs im Hause 66

Beitragvon Matt 66 » Fr 31. Mai 2024, 20:59

Ich hoffe, sie wartet zu Hause brav auf mich. Bin im Urlaub.

Der Vorbesitzer hat blöderweise den Sattel zu tief gekerbt (Nein, ich war es ausnahmsweise nicht selbst!). Der erste Reparaturversuch mit Sekundenkleber und Füller schlug leider fehl. Da muss ich nächste Woche noch mal ran. Ansonsten alles gut. Habe aber bisher kaum auf ihr gespielt.

Ansonsten siehe weiter oben. Für meinen Geschmack sind da zu viele Fehler im Detail. Alles gut gemeint, aber nicht wirklich solide zu Ende gedacht. Mich wundert es deshalb nicht so sehr, dass die kaum noch vertrieben werden. Lass lieber die Finger davon, außer Du weisst genau, was Du willst und wie Du selbst Dinge optimieren kannst. Die Anzeige habe ich, glaube ich, auch gesehen. Wäre mir zu teuer.

Btw. meine Familie schaut gerade Frauenfußball. :sick: Deshalb habe ich gerade viel Zeit...

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Re: Nachwuchs im Hause 66

Beitragvon Reinhardt » Sa 1. Jun 2024, 08:59

Ja ich josefhadere da auch noch etwas herum.
Aber andererseits: Fehler im Detail sind bei mir musikalisches Prinzip.

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Re: Nachwuchs im Hause 66

Beitragvon Matt 66 » Sa 1. Jun 2024, 11:39

Wenn Du genügend Spielgeld hast, hol sie Dir halt einfach mal und mach Dir selbst ein Bild. Ggf. verkaufst Du sie halt wieder zum gleichen Preis. So what! Aber objektiv betrachtet, also Preis/Leistungs-mäßig, erscheint mir der Preis zu hoch. Ich finde die damals veranschlagten 800 bis 900 Euro (?) NP auch viel zu hoch. Als Sammlerstück... okay... wir Klampfer sind da ja sehr gerne völlig irrational. Aber was den reellen Gegenwert betrifft? Nö!

Es gibt von Squier so Nashville Tele-Strats neu für unter 500,-. Zwar ohne Vibratosystem, aber das wäre eine angemessene Preisklasse.

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Re: Nachwuchs im Hause 66

Beitragvon Reinhardt » Sa 1. Jun 2024, 12:09

Nun gut, so gesehen darf keine neue Tele mehr als 500 Euro kosten. Zwei Bretter, vier Schrauben.
:mrgreen:

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Re: Nachwuchs im Hause 66

Beitragvon Matt 66 » Sa 1. Jun 2024, 13:36

Mein Reden!

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Re: Nachwuchs im Hause 66

Beitragvon spanking the plank » Sa 1. Jun 2024, 16:14

Meins auch. Die "Rick Parfitt" Relic Tele, die ich in Hamburg bei Hermann´s komplett gekauft habe anno 2023, hat 455 Euro gekostet. Nitro Finish, Erlenbody mit weißem Nitrolack (jedenfalls, was davon übrig ist :mrgreen: ), schwarzes Schlagbrett (könnte also auch eine Vince Gill Tele sein), nahezu unlackierter Ahornhals mit original Fendershaping (Kopfplatte),
Alnico 5 Singlecoils Bridge and Neck, Vintage Telebrücke mit Saitenkerbung, Standard Hardware.

Meine Güte, jetzt beginnt es hier mit Starkregen :thumbdown: Das ist schon heftig :ass:

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Re: Nachwuchs im Hause 66

Beitragvon spanking the plank » Sa 1. Jun 2024, 16:19

So, der Starkregen ist jetzt, Gott sei Dank, zu "normalem" Niederschlag gewechselt...

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Re: Nachwuchs im Hause 66

Beitragvon spanking the plank » Sa 1. Jun 2024, 16:32

Hermanns oder Hermann´s in Hamburg verkauft Bodies, Hardware und Hälse für Teles und Strats. Die Hardware umfasst die gesamte Elektronik, also fertig montierte Potis für Teles und Strats und Tonabnehmersets, Brücken und Stimmmechaniken etc. Da kostet ein Lightweight Erlenbody zwischen 229 und 269 Euro, ein Telehals 169 bis 189 Euro, PU 89 Euro, Brücke 25 Euro, Mechaniken 35 Euro, Potis und innere Elektronik 40 Euro.
Das ist dann schon alles mit Nitrolackfinish.

Meine Klampfe haben sie als Showroomstück aus ihren Teilen zusammengedengelt, was sie normalerweise nicht machen. Ich hab die Tele bei ebay gesehen und "for fun" auf kaufen gedrückt. Bin froh, dass ich das gemacht habe. Spielt sich wie Butter und klingt klasse. Mehr Tele braucht kein Spanky :mrgreen:

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Re: Nachwuchs im Hause 66

Beitragvon Reinhardt » Di 4. Jun 2024, 18:01

So, nachdem der Hausstand ja weitgehend bei jedem gerettet zu sein scheint:
Der Anbieter der Fret King geht allmählich im Preis runter.
Ab welchem Preis, lieber Matt, sollte ich denn dann doch mal zuschlagen?

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Re: Nachwuchs im Hause 66

Beitragvon Matt 66 » Di 4. Jun 2024, 19:05

Ach, was soll ich denn da bitte schön sagen? Angebot und Nachfrage, Du kennst das doch.
Ich habe für meine jedenfalls inkl. Versand deutlich unter 500,- gezahlt. Je länger ich darüber nachdenke, desto "zu hoch" erscheint mir selbst das noch. Wie gesagt, es sollte einen schon nachdenklich machen, dass es die Marke so gut wie gar nicht mehr gibt. Keine Ahnung, wie es in England aussieht, müsste man mal recherchieren, aber nach meinem Empfinden ist die Marke "tot". Andersrum gesagt: WENN es so tolle Teile zu einem so tollen Preis WÄREN, dann wäre die Marke ja vermutlich noch am Leben, oder nicht?

Alle paar Jahre kommen neue Labels auf den Markt und verschwinden dann irgendwann wieder in der Versenkung. Muss gerade z.B. an Vester in den 90ern, Slick, Reverend oder Sire denken... In 10-15 Jahren kräht kein Hahn mehr danach, wetten? Die einzigen "jüngeren" Marken, die sich offenbar wirklich etabliert haben, sind PRS im Elektrischen und Taylor im Akustischen. Aber sonst...? :dontknow:

Ich kann mich nur wiederholen. Einfach kaufen und ggf. wieder verkaufen. Sonst wirst Du es nie erfahren, ob sie Dir taugt. Die Tatsache, dass der Typ sie offenbar nicht los wird und mit dem Preis runter geht, sollte Dir genug zu denken geben. 8-)

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Re: Nachwuchs im Hause 66

Beitragvon spanking the plank » Di 4. Jun 2024, 19:16

@reini: Matt hat sehr höflich wie ein Politiker geantwortet. Aber es ist klar, was er meint: Lass die Finger von der Klampfe, sie isses nicht wert ;-)

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Re: Nachwuchs im Hause 66

Beitragvon spanking the plank » Di 4. Jun 2024, 19:19

Kauf Dir endlich mal ne "richtige" Tele ohne diesen überflüssigen Vibratoschnickschnack :thumbup:

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Re: Nachwuchs im Hause 66

Beitragvon Reinhardt » Di 4. Jun 2024, 20:06

Ich habe eine richtige Tele.
Von Fano. Und damit besser als alles, was es von Fender unter 4000 Euro so gibt. ;-)
Und eine halbrichtige von Reverend.
Die übrigens stärker im Markt sind als jemals, für mein Gefühl.
Wie übrigens auch Vintage, die ich für merklich schlechter halte.
Manche Marken verschwinden auch oder rücken ins Hochpreissegment, weil ihre Gitarren für den Preis einfach zu gut waren.
Siehe Peerless, Stanford und vor allem Eastman, die mächtig Druck auf die amerikanischen Kameraden im Hollowbodybereich ausüben.
Der Preis dieser Gitarren war, wie ürigens vor 15 Jahren auch noch Fano, für die Substanz ein Witz. Da wurde jetzt mächtig draufgelegt die letzten Jahre. Trotzdem noch preisgünstig. Wenn auch in einem anderen Segment.
Ich muss übrigens sagen, da muss ich mal eine Lanze brechen, im Niedrigsektor bietet Harley Benton die letzten Jahre wirklich sehr anständig gefertigte Gitarren für die 100-300 Kröten. Früher war das Kaufhausniveau, damit kann man heute richtig arbeiten.
Die Slicks sind für bestimmte Einsatzzwecke eigentlich auch richtig cool.
Wenn man überlegt, was man für 500 Mark in den 80ern so alles angedreht bekam ...

Danke jedenfalls für die Angabe der Preislage. Mal sehen.

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Re: Nachwuchs im Hause 66

Beitragvon spanking the plank » Di 4. Jun 2024, 21:22

:mrgreen: Sag ich ja, dass Harley Benton gute Gitarren baut. Ich hab u. A. die 25th anniversary Tele von Harley Benton. Locking Tuners, gerösteter Ahornhals mit Palisandergriffbrett, stainless Steelbünde, 22 Frets, zwei gute koreanische Roswell Alnico singlecoil PU, die man nicht tauschen muss, coole Farbe (goldkupfern, im PR Jargon damals "firemist" :laughter: ), weißes Schlagbrett, Wilkinson Telebrücke aus Stahl mit 3 kompensierten (!!!) Messingreitern damals 267 Euro (in 2023, wird nicht mehr hergestellt, übrigens produziert in Indonesien im selben Werk, wo die m. E. völlig überteuerten Larry Carlton "Sire" Klampfen hergestellt werden). Das ist, gelinde gesagt, der absolute Wahnsinn. Und der Harley Benton Telekopf ist NOCH hübscher als das Original von Fender ;-) Und einen Luxus Gigbag gab es auch noch "for free" dazu :mrgreen: Alleine eine solche Telebrücke kostet von Fender 64 Euro OHNE kompensierte Saitenreiter, ergo mieseres Stimmverhalten.

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Re: Nachwuchs im Hause 66

Beitragvon Matt 66 » Di 4. Jun 2024, 23:45

Reden wir in 15 Jahren noch mal über Reverend und Sire. Und Eastman... Damit will ich gewiss nicht sagen, dass die schlecht seien. Aber es ist halt ein Kommen und Gehen der Marken. Gerne in Verbindung mit einem gewissen - sicher nicht unlancierten - Hype. Sogar Sigma lässt nach meinem Gefühl auch schon etwas nach in Sachen Popularität. Die fetten Jahre scheinen mir dort auch bereits vorbei zu sein.

Stanford, genau! Was wurden die vor 15 - 20 Jahren groß gepriesen und verkauft! Gibt es offenbar noch, aber ich musste jetzt tatsächlich googlen. Richtig präsent sind die auch nicht mehr so wie damals, finde ich. Oder Dowina, mit denen ich seit Jahren liebäugle. Was hatte der Music Store noch vor ein paar Jahren alles an verschiedenen Modellen von denen im Angebot. Und heute? Schau doch mal nach! Ich habe das Gefühl, es läuft im Instrumentenbereich inzwischen ähnlich wie in der Popmusik. Ein paar große alte Namen bleiben unsterblich, die breite Masse ist vergänglich. Wer redet denn bspw. heute noch von Bruno Mars? Und das ist auch gut so! :mrgreen:

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Re: Nachwuchs im Hause 66

Beitragvon Reinhardt » Mi 5. Jun 2024, 08:21

Ich glaube, Bruno Mars ist ein schlechtes Beispiel. :-)
Der ist mehr im Geschäft als je zuvor, aber halt nicht mehr bei den weißen 12-jährigen Pop-Kids, sondern eher in der "Hood".

Sigma, nun, seit sie das Logo geändert haben, sehen die Gitarren scheiße aus, sind aber definitiv besser als vor ca. 10 Jahren. Aber das gilt auch nur für die Modelle ab 700 Euro. Und da gibt es zwischenzeitlich Gitarren, die besser sind. Die viel gescholtenen Baton Rouge etwa. Die durch die Percussive-Spieler massiv expandieren konnten, bin ja öfter mal in der Tübinger Ecke, da geht schon was.
Klar, manche kleinere Marken verschwinden, wieso auch immer. Was nicht heißt, dass sie schlecht waren, im Gegenteil. Meist ist es ja so, dass sie anfangs preisgünstig verblüffend gute Qualität anbieten, um in den Mark zu kommen. Dann baut es ab und wird teurer und das reicht, dass die Marke langsam wieder aus dem Markt gedrängt wird. Man kann also durchaus auf dem Gebrauchtmarkt gute und günstige dieser Instrumente finden, muss aber halt auf den Jahrgang achten. Die Whiskysäufer kennen das ja.
;-)


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