Klemmmmmmmechaniken

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Matt 66
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Re: Klemmmmmmmechaniken

Beitragvon Matt 66 » Mi 3. Jul 2024, 12:20

Ein telegener Countrymensch braucht auch kein Floyd Rose und 7 oder 8 Saiten.
Aber jetzt schließt sich - endlich - der Kreis und wir kommen zum Ausgangsthema zurück: 1. Was macht die Fano so besonders? 2. Wo sind die neuen Impulse sowohl im instrumentenbautechnischen Bereich als auch im musikalisch kreativen? Fanned Frets sind offenbar die letzte Sau, die seit ein paar Jahren durchs Dorf getrieben wird. Das bringt v.a. klangliche und in Teilen auch spieltechnische Veränderungen mit sich, aber ist sicher nicht so weltverändernd wie die Erfindung des Humbuckers oder des Floyd Rose. Darauf gründen ja ganze Genres.

Es bräuchte mal wieder frischen Wind, so wie in den 90ern die 7-Saiter und/oder das extreme Downtuning. Aber mir fällt dazu jetzt gerade auch nichts originelles ein. :dontknow:

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Reinhardt
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Re: Klemmmmmmmechaniken

Beitragvon Reinhardt » Mi 3. Jul 2024, 12:51

Sodele, jetz nochmal, ich kann nicht anders:

Rein zufällig habe ich ja eine exakte japanische 80er-Replika der 70er-Blackmore-Strat.
7,25 Zoll Radius, Spaghettibünde.
In der Tat, wer mit 8er-Saiten eine h-Saite im 16. Bund um einen Ganzton benden will, ditscht auf. Sprich, ich verstehe, was Menschenunfreund Richie damals mit dem Ausfräsen bezweckte, das gehe ich vollen Akkord mit Matt. Auch Yngwie spielt ja noch so eine traditionelle Strat, also gekauft.
(Was Spankys zu Recht angesprochene Countrykameraden angeht, denen ich ja näher stehe, auch spieltechnisch, die benden ihre Pedal-Steel-Licks ja hauptsächlich auf tieferen Saiten und auch auf tieferen Bünden, und da passiert Aufsetzen nach meiner Erfahrung nur bei extremsten Aktionen, zu denen wahrscheinlich nur Greg Kochs Klodeckelhände in der Lage sind.)
ABER: Ich habe grade nachgeschaut, eine JEM hat den sogenannten Wizard-Hals, Jumbo-Bünde und knapp 16 (!) Zoll Radius. Wieso hat Ibanez (wie auch Kramer, Jackson, Hamer, sonstige Bolidenstratbauer) das damals wohl gemacht? Genau, damit man im 22. Bund benden kann, bis der Arzt kommt.
Frage: Was ist am Porsche der dritte Spoiler? Hat er eine Funktion oder ist der nur Show?
Meine anderen Gitarren haben meist einen Radius von 10-16 Zoll und mittelhohe Bünde. Ich bende viel und gerne und spiele auch gern mal hoch. Ich kam bei denen noch nie zu dem Punkt, wo ich dachte, Mensch, ich muss die ausfräsen, das ist ja unerträglich. Radius und Bünde reichen also als Maßnahmen.
Also hake ich persönlich ausgefräste JEMS unter japanischem cleverem Marketing ab. :mrgreen:

So, und genau jetzt zur Fano:
Die Fano hat eben keinen 7,25er-Radius, keine Spaghettis und kein Vesperbrett als Korpusform (jedenfalls ist das Vesperbrett angenehmer geformt) und wiegt auch nicht eine halbe Tonne wie die meisten Esche-Strats.
Trotzdem bietet sie die Sounds an, die ich brauche, wenn die Musik, die ich spiele, einen Tele-Sound erfordert. Nur ist die Ergonomie besser, der Klang ist hochkompetent.
Da ich von der Akustik komme, gibt es für mich nur zwei notwendige Bedingungen, die eine hochwertige Gitarre erfüllen muss: Ergonomie und Klang.
Das MUSS nicht GENAU klingen wie eine Tele, Torres, D-28. Das ist mir völlig wumpe. Ich will laut, aber dreidimensional, gleichmäßig, durchlässig, obertonreich.
Ob da was innovativ ist oder nicht, ist mir erstmal egal, ich will sauberes Handwerk fühlen und hören, ob es auch so aussieht, ist eh zweitrangig. Es gibt sicher hochinspirierende Innovationen, die wir hier alle schon angesprochen haben (ich hatte z.B. auf dem letzten Guitar Summit (peinlicherweise direkt vor Alex Miskos Augen, der hinter mir stand) Alex Miskos Signature-Akustik in der Hand, das fühlte sich verrückt an, war aber irgendwie sehr inspirierend), aber mich inspiriert erstmal die Bespielbarkeit einer Gitarre, wenn sie dann noch "gut" klingt (was auch immer das sein mag), dann bin ich schon mal hochzufrieden, was will ich mehr erwarten? Spielen muss sie immer noch der Stümper, der sie auf dem Schoß hat.

1900 Euro für zwei Bretter mit vier Schrauben ist eine Menge Geld, aber wenn ich die ausgebe, dann garantiert nicht für ein amerikanisches Massenprodukt von mexikanischen Wanderarbeitern (nichts gegen die mexikanischen Wanderarbeiter), das nur auf Marketing getrimmt ist, da die Leute das hören wollen, was auf der Kopfplatte steht. Womit ich nicht in Frage stelle, dass Fender auch gute Teles bauen kann, aber sie bieten sie halt aktuell eher für den doppelten Preis einer handgebauten Fano an. Also definitiv zu viel.

Es läuft ja hier vielmehr auf die Frage hinaus, wozu braucht man genau einen Telesound (oder LP-Sound oder oder) bzw. will ihn spielen.
Das ist doch eher der Problemkreis, nicht die Frage nach der technischen Innovation.

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Matt 66
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Re: Klemmmmmmmechaniken

Beitragvon Matt 66 » Mi 3. Jul 2024, 13:49

Mit Porsche-Spoilern kenne ich mich nicht aus. Aber ich spoile gerne mal ne Party. :-)

Zur JEM noch mal. Natürlich kann man auch ohne Scalloping benden wie ein Depp. Aber es läuft halt in den letzten Bünden doch noch mal eine Spur komfortabler. That's all! Scheinwerferlicht, 45 Grad auf der Bühne, die Finger triefen nur so vor Schweiß, dann ist so ein Scalloping ganz oben sicherlich von Vorteil. Ich will das gar nicht weiter verteidigen, zumal ich es persönlich auch nicht brauche (ich brauche/will ja nicht mal 24 Bünde!), aber zweckmäßig ist das schon, und nicht nur reines Marketing.

Und was Yngwie betrifft, so behaupte ich mal, dass er ein Bending mit anschließendem extraweiten Vibrato ohne Scalloping genau so auch nicht hinbekommt. Er würde es schon grundsätzlich hinkriegen, aber es wäre nicht 100% das Gleiche. Dass er da von Blackmore beeinflusst wurde, ist natürlich auch klar, aber ich könnte mir vorstellen, dass die Inge auch darauf gekommen wäre, wenn es den Richard vorher gar nicht gegeben hätte.

Und zum Thema Sound äußere ich mich schon lange nicht mehr...

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Reinhardt
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Re: Klemmmmmmmechaniken

Beitragvon Reinhardt » Mi 3. Jul 2024, 16:02

Wir schreiben uns hier einen Wolf, wo ist eigentlich der Rest hier??

Ja, der Malmsteins-Ingwer, irgendwie finde ich ihn putzig. Und sein Vibrato finde ich schon eins der geilen, muss ich leider zugeben.

In der Tat, er hätte es erfunden, das Griffbrettaushobeln, wenn man ihn hätte lassen. ;-)

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Re: Klemmmmmmmechaniken

Beitragvon spanking the plank » Mi 3. Jul 2024, 17:27

Ihr müsst gar nicht so viel schreiben. Es ist allerdings amüsant, es zu lesen. Manchmal schaut man halt gern zu ;-)

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Re: Klemmmmmmmechaniken

Beitragvon Matt 66 » Mi 3. Jul 2024, 17:44

Für meine Kinder tu ich alles! :-)

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Re: Klemmmmmmmechaniken

Beitragvon Reinhardt » Mi 3. Jul 2024, 18:38

spanking the plank hat geschrieben:Ihr müsst gar nicht so viel schreiben. Es ist allerdings amüsant, es zu lesen. Manchmal schaut man halt gern zu ;-)


Du meinst, wie bei einem Autounfall?

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Re: Klemmmmmmmechaniken

Beitragvon Matt 66 » Mi 3. Jul 2024, 18:43

Das hast jetzt Du gesagt!

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Re: Klemmmmmmmechaniken

Beitragvon Reinhardt » Mi 3. Jul 2024, 18:53


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Re: Klemmmmmmmechaniken

Beitragvon Matt 66 » Mi 3. Jul 2024, 18:57

:shock: Ich hoffe, es waren nur Einheimische unter den Fahrgästen.

(ja, der war böse und menschenverachtend, ich weiss!)

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Re: Klemmmmmmmechaniken

Beitragvon Reinhardt » Mi 3. Jul 2024, 19:12

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Re: Klemmmmmmmechaniken

Beitragvon linus » Mi 3. Jul 2024, 23:01

[quote="Matt 66"]1. Aaaahh, Onkel Linus hat den Klemmmechanikthread entdeckt! :twisted:

Mein lieber Matt, ich war einer der ersten, die auf diesen Thread geantwortet haben ;-)

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Reinhardt
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Re: Klemmmmmmmechaniken

Beitragvon Reinhardt » Do 4. Jul 2024, 08:30

Aber danach lange abgetaucht wie Bellingham und dann plötzlich wieder da!

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Re: Klemmmmmmmechaniken

Beitragvon linus » Do 4. Jul 2024, 11:17

Es war doch schon alles gesagt :mrgreen:

Hätte es "damals" Jumbo - Frets gegeben, wäre Richie und Yngwie das Wegraspeln
des Holzes erspart geblieben :twisted:

Auf meiner Vintage - Strat mit 7.25er Griffbrettradius und schmalen Vintage - Bünden
fallen mir Bendings und Vibrato Lichtjahre leichter als auf dem JEM - Neck meines
Mitmusikers ( der diese "Blümchengitarre" kaufte, als sie '92 rauskam ).
Der Grund dafür liegt vor allem an dem scheissdünnen JEM - Hals, der wie ein
eckiger Fremdkörper in der Hand liegt :shock:

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Re: Klemmmmmmmechaniken

Beitragvon Matt 66 » Do 4. Jul 2024, 11:33

Ein wirklich guter Klampfer kommt mit jedem Hals zurecht. 8-)

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Re: Klemmmmmmmechaniken

Beitragvon linus » Do 4. Jul 2024, 18:38

:closed:
Matt 66 hat geschrieben:Ein wirklich guter Klampfer kommt mit jedem Hals zurecht. 8-)



Ja, diese typischen Gitarrenlehrer - Sprüche höre ich seit Dekaden von dieser
Zunft. Und dann sehe und höre ich, das sie über Schrottgitarren nie hinausgekommen
sind - da sie ja "auf jeder klarkommen" - und eigentlich haben sie ja
Klassik - Gitarre studiert...!
( und das (!) können die dann auch )

Demzufolge waren Richie und Yngwie keine guten Klampfer, da sie ja mit den
Hälsen nicht klarkamen :mrgreen:

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Re: Klemmmmmmmechaniken

Beitragvon Reinhardt » Do 4. Jul 2024, 19:32

Interessanterweise habe ich mir über die Ergonomie der Hälse in den letzten 40 Jahren nur einmal Gedanken gemacht, nämlich als ich vor etwa 10 Jahren eine Gibson aus den 30ern spielte, die hatte einen wirklich krassen V-Hals. Da wurde mir erst bewusst, dass ich quasi mit 95% der Hälse so zurechtkomme, dass es mir nicht auffällt. Position der Gitarre am Körper sowie Position möglicher Bedienelemente stören mich viel öfter.

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Re: Klemmmmmmmechaniken

Beitragvon Matt 66 » Do 4. Jul 2024, 19:38

Falls das auch auf mich bezogen sein sollte, kann ich Entwarnung geben. Ich bin lupenreiner Autodidakt. Ich hatte (so gut wie...) nie Unterricht in meinem Leben! Egal auf welcher Gitarre. Und natürlich kenne ich die Klassiker, die auf der Elektrischen nur suboptimal rüberkommen. Aber darum geht es hier ja nicht. Ich meinte, ein guter Elektriker kommt auf jedem elektrischen Hals zurecht.

Aber mal was anderes:
Poste doch mal was von Dir! Und Reini am Besten auch gleich. Ich würde zu gerne mal was von euch hören. Und die anderen drei hier sicher auch. 8-)

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Re: Klemmmmmmmechaniken

Beitragvon Reinhardt » Do 4. Jul 2024, 20:11

Ich kann nix. Schon gar nicht posten.

Nebenbei: Ich kenne um Größenordnungen mehr Elektriker, die auf der Klassischen suboptimal rüberkommen, als umgekehrt.
:mrgreen:

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Re: Klemmmmmmmechaniken

Beitragvon Matt 66 » Do 4. Jul 2024, 21:08

So wird es wohl auch - rein statistisch - überall sein.


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