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Gerader Hals, Vorteil/Nachteil ?

Verfasst: Di 24. Sep 2013, 08:42
von blueelement
Hallo Folks,
in der neuen G&B ist ein Artikel über Larry Cragg, einem Gitarren-Technikguru, der behauptet, daß der Hals einer Gitarre gerade sein sollte und eine Wölbung nichts bringt ausser einen schlechteren Ton. Er behauptet auch das es möglich ist mit einem geraden Hals eine niedrige Saitenlage einstellen zu können.
Frage an euch bzw. den Spezialisten: wie soll ich mir einen geraden Hals vorstellen, da müssten ja so gut wie alle Saiten auf den Bünden aufliegen, kann man das überhaupt generell anwenden, ist doch auch eine Sache des Radius, bei meiner Strat mit dem 7,25er kann ich mir das schlecht vorstellen da müsste ich ja einen sehr hohen Saitenabstand zu den Bünden einstellen wo man ja fast einen Hut durchschieben kann. :scratch:

Re: Gerader Hals, Vorteil/Nachteil ?

Verfasst: Di 24. Sep 2013, 09:19
von UniCut
hi,

das kann man schon machen. aber die bünde müssen penibelst abgerichtet sein. spielt sich eine oder mehrere lagen etwas ab, kann es dann schon nicht mehr funktionieren, weil die saiten schnarren. eine leichte wölbung ist also ein kompromiß, den man eingeht, um nicht ständig etwas verstellen zu müssen.. aber die gitarre ist eh ein kompromis behaftetes instrument. daher kommt es da auch nicht mehr drauf an. ;)
und es ist natürlich wieder die frage nach dem gras, das jemand wachsen hört. manche wollen sich halt auch wichtig machen. auf sowas stehen die profis. :mrgreen:

gruß, flo

Re: Gerader Hals, Vorteil/Nachteil ?

Verfasst: Di 24. Sep 2013, 09:35
von blueelement
danke für den response !
also ist die klassische Methode immer noch: Finger 1. Bund Finger 14. Bund und zwischen 7.8. Bund darf ein wenig Luft sein ;-)

Re: Gerader Hals, Vorteil/Nachteil ?

Verfasst: Di 24. Sep 2013, 12:07
von linus
Es kommt auf den Gitarrentyp an: bei Ibanez-High-Speed-Hälsen (oder auch Jackson, Charvel etc.) ist der Hals tatsächlich "gerade" eingestellt. Probiert man diese Einstellung bei den "klassischen" Modellen (Fender/Gibson) wird es häufig schnarren und nicht gut klingen (Bendings ebenfalls erschwert).

Tatsache ist, das bei zu starker Wölbung die Intonation definitiv hinüber ist - und die Zeiten, wo der Gitarrist mit dem Instrument kämpfen sollte, um einen guten Ton hinzubekommen, sind gottseidank seit Ende der 80er vorbei (dank der Qualität der Fertigungsmethoden !).

Re: Gerader Hals, Vorteil/Nachteil ?

Verfasst: Di 24. Sep 2013, 17:14
von UniCut
linus hat geschrieben: bei Ibanez-High-Speed-Hälsen (oder auch Jackson, Charvel etc.) ist der Hals tatsächlich "gerade" eingestellt.


das habe ich noch nie gesehen, bzw auf meiner werkbank liegen gehabt. selbst die "geradesten" hälse hatten einen leichten bow.
das ist aber nur meine erfahrung.
es hängt einfach von zu vielem ab, wie ich den hals einstelle: saitenstärke, mensur, anschlagstärke, griffbrettradius, qualität der bundierung, abnutzung der bünde, saitenmaterial, halsstab, stehende/liegende jahre, etc................! um mich dann an dem zu orientieren, was von all dem am "schlechtesten" ist.
nehme ich 10er saiten bei einer 648er mensur mit 20" radius, gesperrter hals/stehende jahre, geplekte bünde und spiele viel arppegios und legatos bei gemäßigtem anschlag, dann ist ein schnurgerader hals sicherlich wunderbar. ansonsten reicht eine annäherung an die "gerade", um einen gitarristen glücklich zu machen.
ist meine meinung.

gruß, flo

Re: Gerader Hals, Vorteil/Nachteil ?

Verfasst: Di 24. Sep 2013, 17:30
von linus
Deswegen benutzte ich das Wort "gerade" mit Anführungszeichen: im Verhältnis zur Einstellung bei Fender/Gibson sind diese Hälse deutlich "gerader" ab Werk eingestellt - und überträgt man diese Einstellung auf die Klassiker, dann zirpts plötzlich und bei Bendings klingt es nicht mehr. :flower:

Re: Gerader Hals, Vorteil/Nachteil ?

Verfasst: Di 24. Sep 2013, 18:13
von UniCut
ich will nicht korinthen kacken, aber du hast "tatsächlich" vor das gerade geschrieben. somit ist das "gerade" wirklich als gerade gemeint.
oder? :dizzy:
trotzdem :flower:

gruß, flo