Warum ist das so?

Benutzeravatar
Matt 66
Beiträge: 6601
Registriert: Fr 22. Okt 2010, 19:40
Instrumente: jede Menge
Wohnort: Olching

Re: Warum ist das so?

Beitragvon Matt 66 » Mi 2. Dez 2020, 12:21

Dann sind das zusammen mit Spanky ja schon zwei, die erst Zwacken und dann Stimmen. Da wäre ich niemals drauf gekommen. Denn ich will ja schöne 2-3 Wicklungen, geschmeidig wie eine junge Gepardin nach unten geführt. Wenn ich zuerst zwackte, schösse mir womöglich die Saite schon entgegen noch bevor ich einmal rum bin mit der ersten Wicklung, und das nervte mich ja kolossal. Hach... gut, dass ich keine eigenen Kinder habe...

linus
Beiträge: 1885
Registriert: Mo 25. Okt 2010, 11:38

Re: Warum ist das so?

Beitragvon linus » Do 3. Dez 2020, 16:28

Egal ob E-Gitarre oder Steelstring Acoustic:

nacheinander (!) werden die Saiten beginnend bei E-Bass entfernt, neu aufgezogen und bereits in richtige Tonhöhe gestimmt - dann das
überstehende Ende bündig abgepitscht (nix ist ätzender als sich so einen Grat in die Fingerkuppe zu jagen...).
Anschließend werden die Saiten der Länge nach gedehnt, was ein mal wiederholt wird.
( Nur beim jährlichen Griffbrettreinigen kommen alle Saiten runter ;-) )

Funktioniert seit Jahrzehnten perfekt, Stimmstabilität ist klasse - D`Addario sei Dank !

Benutzeravatar
Markus
Beiträge: 2663
Registriert: Fr 29. Okt 2010, 13:25

Re: Warum ist das so?

Beitragvon Markus » Do 3. Dez 2020, 17:05

Matt 66 hat geschrieben:Dann sind das zusammen mit Spanky ja schon zwei, die erst Zwacken und dann Stimmen. Da wäre ich niemals drauf gekommen. Denn ich will ja schöne 2-3 Wicklungen, geschmeidig wie eine junge Gepardin nach unten geführt. Wenn ich zuerst zwackte, schösse mir womöglich die Saite schon entgegen noch bevor ich einmal rum bin mit der ersten Wicklung, und das nervte mich ja kolossal. Hach... gut, dass ich keine eigenen Kinder habe...


Hätte ja nicht gedacht, dass für so erfahrene Gitarristen der Saitenwechsel immer noch eine Herausforderung darstellt :facepalm: Mal ganz simpel formuliert: Erst wickelst Du ein bisschen - wegen mir wie eine junge Gepardin oder sonstiges Getier -, dann zwackst Du ab, dann stimmst Du. Es ist so einfach, dass ich das sogar im Dunkeln machen könnte (wenn ich wollte). Und jetzt reiß Dich halt mal ein bisschen zusammen beim Saiten wechseln!

Benutzeravatar
Matt 66
Beiträge: 6601
Registriert: Fr 22. Okt 2010, 19:40
Instrumente: jede Menge
Wohnort: Olching

Re: Warum ist das so?

Beitragvon Matt 66 » Do 3. Dez 2020, 17:18

Nee nee, ist ja nicht so, dass ich das nicht auch in der von Dir beschriebenen Weise hinkriegen würde. Aber es widerspricht meiner Vorstellung von einer gut aufgezogenen Saite. Klar, wenn die Saite erst mal hält, ist es wurscht, ob man erst zwickt (oder zwackt...) oder erst stimmt. Ich halte die Saite immer mit der anderen Hand unter Zugspannung, so dass sie sich eben schön anschmiegt an die Achse. Wenn ich vorher zwicke, ziehe ich die Saite dadurch ja wieder raus aus dem Loch. Bzw. die Gefahr ist gegeben, dass sie irgendwann wieder rausrutscht. Und wenn dann vorher zu kurz abgezwickt wurde, hat man ein Problem...
Ich dreh also erst mal ordentlich rauf. Denn wenn ich doch sowieso schon mal dabei bin, warum sollte ich das Hochstimmen unterbrechen, nur um die Saite abzuzwicken und anschließend weiter hochzustimmen??? Macht doch gar keinen Sinn! Also dreh ich erst mal schön hoch, bis die Saite annähernd am gewünschten Ton ist. Und DANN kommt es eben wie beschrieben...

linus
Beiträge: 1885
Registriert: Mo 25. Okt 2010, 11:38

Re: Warum ist das so?

Beitragvon linus » Fr 4. Dez 2020, 14:00

Wenn sich die Saite quasi unter Spannung der rechten Hand wieder "rauszieht", dann vermute ich, das dies die "Eigenart" der
Mechanik ist: bei z.B. Schaller-Mechaniken ist die Bohrung der Mechanik so geformt, das ein "Anlegen" der Saite an die Achse beim Kurbeln
bereits für diesen Knick sorgt, der die Saite problemlos hält - da "verrutscht" auch bei nur einer Umwicklung überhaupt nichts !

Die Gestaltung der "Bohrungskante" sorgt also für diesen stabilen Sitz. Sehr viele Mechaniken weisen dies nicht auf !

Benutzeravatar
Matt 66
Beiträge: 6601
Registriert: Fr 22. Okt 2010, 19:40
Instrumente: jede Menge
Wohnort: Olching

Re: Warum ist das so?

Beitragvon Matt 66 » Fr 4. Dez 2020, 14:02

So geht's natürlich auch:
https://www.youtube.com/watch?v=ASPzPBVCDmE

bei 9:50 einsteigen!
:Geheimtipp:

Benutzeravatar
Reinhardt
Beiträge: 7420
Registriert: Sa 30. Okt 2010, 10:47

Re: Warum ist das so?

Beitragvon Reinhardt » Fr 4. Dez 2020, 14:52

Das, was er nach dem Abknickerln der G-Saite beim Aufzug der H-Saite vorführt, ist genau meine Technik. Nur halt ohne den Überstand abzuwürgen.
Ich bin beruhigt, das scheint doch auch unter Topprofis etwas verbreitet zu sein.

Benutzeravatar
Matt 66
Beiträge: 6601
Registriert: Fr 22. Okt 2010, 19:40
Instrumente: jede Menge
Wohnort: Olching

Re: Warum ist das so?

Beitragvon Matt 66 » Fr 4. Dez 2020, 17:45

Jetzt verrate ich noch was:
Bei Stahlsaiten mache ich überhaupt keinen Knoten, nur bei Nylonsaiten. Krass, was? ;-)
Und jetzt meine neue Theorie: genau daran liegt es, dass beim Abzwicken die Stimmung im Eimer ist. Würde ich eine Schlaufe machen, wäre das vielleicht gar nicht der Fall. Wer weiss?! Versuch macht kluch, pflegte mein alter Prof immer zu sagen. Aber eigentlich will ich das bei Stahlsaiten gar nicht machen. Hmmm... :think:

Benutzeravatar
Reinhardt
Beiträge: 7420
Registriert: Sa 30. Okt 2010, 10:47

Re: Warum ist das so?

Beitragvon Reinhardt » Fr 4. Dez 2020, 19:37

Was denn für Knoten??
:dontknow:

Benutzeravatar
Matt 66
Beiträge: 6601
Registriert: Fr 22. Okt 2010, 19:40
Instrumente: jede Menge
Wohnort: Olching

Re: Warum ist das so?

Beitragvon Matt 66 » Sa 5. Dez 2020, 10:29

Also wenn Du es so machst wie Pastor Doyle, dann machst Du auch einen Knoten. Oder nenne es meinetwegen Schlaufe, Schleife, was weiss ich. Jedenfalls zieht er die Saite ja einmal "unter sich selbst" durch, so dass sie durch die Zugkraft festgeklemmt wird und nicht mehr nachrutschen kann. Das mache ich - bei Stahlsaiten - nicht! Bei Nylon schon, v.a. bei den blanken Saiten, weil die aufgrund ihrer "Glätte" gerne nachrutschen. Dazu kommt ja noch das deutlichere Dehnen, da wickelt man sich ja sonst zu Tode...

Do you have me?

Benutzeravatar
Reinhardt
Beiträge: 7420
Registriert: Sa 30. Okt 2010, 10:47

Re: Warum ist das so?

Beitragvon Reinhardt » Sa 5. Dez 2020, 17:10

Ich dachte, Du meinst Schlaufenknoten, keine Festmacher- oder Klemmknoten.
Sorry, die Bergsteigerei. Dort ist sogar umstritten, ob einfache Einklemmungen wie ein Halbmastwurf schon als Knoten zählen.

Es gibt ja auch Leute, die "echt" knoten, also einen Führerknoten/Sackstich knüpfen, also einen Schlag machen, wie der Fischkopp wohl sagt.
Das hält. Ist nur beim Saitenwechsel die Hölle. Ist ja dann fest.

Benutzeravatar
Matt 66
Beiträge: 6601
Registriert: Fr 22. Okt 2010, 19:40
Instrumente: jede Menge
Wohnort: Olching

Re: Warum ist das so?

Beitragvon Matt 66 » Mi 9. Dez 2020, 09:09

Was übrigens gar keine gute Idee ist (wie am letzten Wochenende geschehen):
Bei diffusem Licht gleichzeitig den Überstand und die nagelneue Saite zu cutten. :facepalm: :doof:
Nun habe ich zum ersten Mal in meinem Leben eine Einzelsaite online bestellt. Das Porto ist natürlich höher als der Preis für die Saite.
Wer keinen Ärger hat, macht sich eben welchen.

Benutzeravatar
Markus
Beiträge: 2663
Registriert: Fr 29. Okt 2010, 13:25

Re: Warum ist das so?

Beitragvon Markus » Mi 9. Dez 2020, 12:26

Matt 66 hat geschrieben:Was übrigens gar keine gute Idee ist (wie am letzten Wochenende geschehen):
Bei diffusem Licht gleichzeitig den Überstand und die nagelneue Saite zu cutten. :facepalm: :doof:
Nun habe ich zum ersten Mal in meinem Leben eine Einzelsaite online bestellt. Das Porto ist natürlich höher als der Preis für die Saite.
Wer keinen Ärger hat, macht sich eben welchen.


Hast Du beim Neurologen schon mal einen Test auf beginnende Alzheimer-Demenz machen lassen? Ab einem gewissen Alter muss man mit allem rechnen...!

Benutzeravatar
spanking the plank
Beiträge: 4636
Registriert: Mo 25. Okt 2010, 07:01

Re: Warum ist das so?

Beitragvon spanking the plank » Mi 9. Dez 2020, 12:38

Falsche Frage, er braucht ne gescheite Brille ("diffuses Licht")

Bin Jurist, hab schon in frühester Jugend das subsumieren gelernt und mit der Muttermilch aufgesogen :laughter:

Benutzeravatar
Matt 66
Beiträge: 6601
Registriert: Fr 22. Okt 2010, 19:40
Instrumente: jede Menge
Wohnort: Olching

Re: Warum ist das so?

Beitragvon Matt 66 » Mi 9. Dez 2020, 12:45

Richtig. Auch wenn ich eine beginnende Demenz nicht ausschließen möchte, hat der Problemfall doch eher mit den Augen zu tun.

Benutzeravatar
Reinhardt
Beiträge: 7420
Registriert: Sa 30. Okt 2010, 10:47

Re: Warum ist das so?

Beitragvon Reinhardt » Mi 9. Dez 2020, 13:45

Da waren sie wieder, meine drei Probleme.
Und das sagte Otto mit Mitte 30.


Zurück zu „Instrumente“