Verspannungen bei Gitarren
- Spanish Tony
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Verspannungen bei Gitarren
Ich hab im MB den Hinweis auf Verspannungen bei der Hals/Korpusverbindung bekommen und den Tipp befolgt, bei voller Saitenspannung die Halsbefestigungsschrauben leicht zu lösen und dann wieder anzuziehen. Bei meiner Tele hat das tatsächlich Wunder bewirkt. Die Gitarre ist nun viel runder, ausgeglichener und hat eine dreidimensionale Tiefe, die vorher nicht da war. Das war bereits beim Trockentest zu hören. Die Gitarre bzw. das Spielgefühl hat sich deutlich verändert. Am Amp hat sich dieser Eindruck dann bestätigt. Der absolute Wahnsinn! Ich kann es echt kaum glauben. Ich hab es dann auch bei meiner Strat probiert. Hier bilde ich mir ein, auch einen kleinen Unterschied wahrzunehmen. Aber da halte ich es auch für möglich, mich in der Euphorie zu täuschen. Anyway, bei der Tele hat es das wirklich gebracht. Ich könnte mir vorstellen, dass das was mit dem Einfrieren zu tun hat. Der Eismann hat den Hals nach dem Cryo direkt wieder angeschraubt und das Holz und das Metal hat noch eine Weile gearbeitet. Jedenfalls hat es beim Lösen der Schrauben ordentlich geknackt. Vielleicht war das der Knackpunkt
Probiert es doch mal aus! Vielleicht geht da noch was
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- Reinhardt
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Re: Verspannungen bei Gitarren
Das wundert mich nicht, dass es da knackt, wenn ein Zentner Zug drauf ist.
Heißt also, man LÖST nicht die Verspannung, sondern schafft welche?
Aber wenn's besser klingt ... solange die Schraubengewinde das mitmachen ...
Heißt also, man LÖST nicht die Verspannung, sondern schafft welche?
Aber wenn's besser klingt ... solange die Schraubengewinde das mitmachen ...
- Spanish Tony
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Re: Verspannungen bei Gitarren
Nein, nein nein. Durch das Lösen und wieder Anziehen der Schrauben werden Spannungen gelöst und die Verbindung der Hölzer von Body und Neck wird optimiert. Verstehe?
Re: Verspannungen bei Gitarren
Noch besser wird der Effekt, wenn man den Hals vorher mit Hundekot einschmiert. Hab ich im MB gelesen. Dann muss es stimmen.
- Spanish Tony
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Re: Verspannungen bei Gitarren
Kannst das ruhig für Humbug halten...
über einen Screamer hört man eh keine Unterschiede
über einen Screamer hört man eh keine Unterschiede
Re: Verspannungen bei Gitarren
Im Ernst: Das Knacken ist völlig normal und hat nichts mit Verspannungen zu tun. Die Schrauben greifen einfach ins Holz, das ist alles. Kannst sie vorher einfetten. Dann knackt es nicht. Ändern wird sich nichts, weil die Schrauben an der gleichen Stelle bleiben. Das einzige, wie ich mir das erklären könnte ist, dass die Schrauben vorher nicht ausreichend fest und/oder unterschiedlich fest waren, so dass der Hals nicht ganz optimal in der Halstasche saß.
- Spanish Tony
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Re: Verspannungen bei Gitarren
Kann sein, dass das Knacken keine Bedeutung hat. Jedenfalls hat sich die Gitarre durch die Maßnahme deutlich verbessert
Hier mal der Text aus dem MB:
[i]Was ich auch immer empfehlen würde: die Schrauben der Halsbefestigung unter Saitenspannung etwas lösen und dann wieder (nicht zu fest, das brauchts gar nicht) anziehen, was den Halsfuß fester gegen die Vorderseite der Halstasche zieht und auch Verspannungen an dieser Stelle entgegenwirkt.
Der Hals wird ja beim Bau erstmal ohne Spannung an den Body geschraubt. Oft bleibt dabei ein minimaler Luftspalt, und dann muss der ganze Saitenzug bzw. die Schwingungsenergie ausschließlich den Weg über die Halteschrauben sowie die Haftreibung an der Unterseite des Halsfußes nehmen. Im Idealfall sollte der Hals aber ja gerade in Richtung des Saitenzugs direkt an den Korpus gekoppelt sein, der dort die Zugkraft aufnimmt, und die Halsschrauben sollen ihn nur an Ort und Stelle halten.
Nicht wenige Gitarren haben bei mir nach dieser kleinen Prozedur jedenfalls spürbar runder und ausgeglichener geklungen. In solchen Verspannungen, die sich beim bloßen Spielen oft nur sehr langsam lösen, liegt mMn auch eine wesentliche Ursache dafür, dass viele neue Gitarren erst eher steif und harsch klingen und nach einer mehr oder weniger langen Einspielphase deutlich besser.[/i]
Hier mal der Text aus dem MB:
[i]Was ich auch immer empfehlen würde: die Schrauben der Halsbefestigung unter Saitenspannung etwas lösen und dann wieder (nicht zu fest, das brauchts gar nicht) anziehen, was den Halsfuß fester gegen die Vorderseite der Halstasche zieht und auch Verspannungen an dieser Stelle entgegenwirkt.
Der Hals wird ja beim Bau erstmal ohne Spannung an den Body geschraubt. Oft bleibt dabei ein minimaler Luftspalt, und dann muss der ganze Saitenzug bzw. die Schwingungsenergie ausschließlich den Weg über die Halteschrauben sowie die Haftreibung an der Unterseite des Halsfußes nehmen. Im Idealfall sollte der Hals aber ja gerade in Richtung des Saitenzugs direkt an den Korpus gekoppelt sein, der dort die Zugkraft aufnimmt, und die Halsschrauben sollen ihn nur an Ort und Stelle halten.
Nicht wenige Gitarren haben bei mir nach dieser kleinen Prozedur jedenfalls spürbar runder und ausgeglichener geklungen. In solchen Verspannungen, die sich beim bloßen Spielen oft nur sehr langsam lösen, liegt mMn auch eine wesentliche Ursache dafür, dass viele neue Gitarren erst eher steif und harsch klingen und nach einer mehr oder weniger langen Einspielphase deutlich besser.[/i]
- Matt 66
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Re: Verspannungen bei Gitarren
Habt ihr Samstag abends nichts besseres zu tun als über Verspannungen zu plaudern...?
Hättet ihr halt mal aufgepasst... vor über 6 Jahren habe ich diese Erkenntnis hier schon beschrieben:
viewtopic.php?f=11&t=6923&p=114354
Was mich nur wundert: ich dachte, Tonys Tele wäre vorher schon so überirdisch geil gewesen. Und jetzt noch mal ein Quantensprung?
Was sagt uns das?
Hättet ihr halt mal aufgepasst... vor über 6 Jahren habe ich diese Erkenntnis hier schon beschrieben:
viewtopic.php?f=11&t=6923&p=114354
Was mich nur wundert: ich dachte, Tonys Tele wäre vorher schon so überirdisch geil gewesen. Und jetzt noch mal ein Quantensprung?
Was sagt uns das?
-
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Re: Verspannungen bei Gitarren
Unter Gitarrenbauern ist das seit langem bekannt - allerdings wissen diese, daß dieser
Vorgang bei entspannten (!) Saiten durchgeführt wird !
Für die evtl. Schäden im Bereich der Befestigung ist der Begtiff "Lehrgeld" erfunden
worden...!
Ich empfehle auch bei Neufahrzeugen während der Fahrt den Motor auszumachen und
dann wieder zu starten: der Anlasser dreht dann zukünftig viel lockerer
Vorgang bei entspannten (!) Saiten durchgeführt wird !
Für die evtl. Schäden im Bereich der Befestigung ist der Begtiff "Lehrgeld" erfunden
worden...!
Ich empfehle auch bei Neufahrzeugen während der Fahrt den Motor auszumachen und
dann wieder zu starten: der Anlasser dreht dann zukünftig viel lockerer
- Reinhardt
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Re: Verspannungen bei Gitarren
Was mir logisch erscheint, ist dass der Saitenzug natürlich hilft, den Hals besser in die Tasche zu pressen.
Der Haken ist aber: Das geschieht ja nicht durch den Auflagepunkt des Halses, sondern mehrere Zentimeter darüber, was für Vektorphysiker ja nichts anderes heißt, als dass aus einem Teil der Zugkraft auch ein Drehmoment entsteht, und zwar ein recht ordentliches, der Hals kippt, sprich er verkantet, und das auch beim Festziehen.
Wenn man die Schrauben in gelockertem Zustand schnell gleichzeitig durchflexen würde, merkte man das bestimmt, das gäbe spektakuläre Videos.
Ach halt, Pete T. hat das ja auch ohne Flexen hingekriegt.
Ich ziehe meine Schrauben vorher ordentlich fest. Das muss genügen. Holzschrauben sind aus meiner Sicht nicht dafür gemacht, beim Drehen sauber ins Holz zu greifen, wenn gleichzeitig ein mittelschwerer Teenager dran hängt.
Der Haken ist aber: Das geschieht ja nicht durch den Auflagepunkt des Halses, sondern mehrere Zentimeter darüber, was für Vektorphysiker ja nichts anderes heißt, als dass aus einem Teil der Zugkraft auch ein Drehmoment entsteht, und zwar ein recht ordentliches, der Hals kippt, sprich er verkantet, und das auch beim Festziehen.
Wenn man die Schrauben in gelockertem Zustand schnell gleichzeitig durchflexen würde, merkte man das bestimmt, das gäbe spektakuläre Videos.
Ach halt, Pete T. hat das ja auch ohne Flexen hingekriegt.
Ich ziehe meine Schrauben vorher ordentlich fest. Das muss genügen. Holzschrauben sind aus meiner Sicht nicht dafür gemacht, beim Drehen sauber ins Holz zu greifen, wenn gleichzeitig ein mittelschwerer Teenager dran hängt.
- Spanish Tony
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Re: Verspannungen bei Gitarren
Das mag ja alles sein. Bei mir hat es aber funktioniert...mit hörbar gutem Ergebnis
- Reinhardt
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Re: Verspannungen bei Gitarren
Stimmt, man könnte die Fender auch kleben.
- Matt 66
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Re: Verspannungen bei Gitarren
Das ist doch alles gar nicht so schwer. Der Hals muss einfach ordentlich und passgenau in der Halstasche sitzen. Egal ob da jetzt Saitenzug drauf ist oder nicht. Die oben beschriebene Methode ist halt für die faulen Leute, die unter Saitenzug einfach kurz die Schrauben lockern, damit der Hals noch die letzten Zehntelmillimeter reinrutscht. Ich habe es seinerzeit ohne Saiten gemacht und nur darauf geachtet, dass der Hals schön sitzt. Das hat den gleichen Effekt. Wichtig erscheint mir, dass alle vier Halsschrauben in etwa gleich stark greifen. Und dass man ggf. die vorderen priorisiert, weil durch den Saitenzug der Hals ja eh noch hinten reingedrückt wird.
Im Übrigen kann ein Hals wohl auch zu fest sitzen. Je nach Soundgeschmack und bevorzugtem Spielgefühl kann es bei manchen Gitarren sogar von Vorteil sein, wenn zwischen Hals und Korpus noch etwas "Luft" ist.
Geleimte Hälse kommen mir nur noch bei Akustischen ins Haus! Ich habe es irgendwann schon mal gesagt: Bis bei einer Paula der erste Ton richtig steht, habe ich auf einer Strat schon mindestens vier weitere Töne gespielt. Malmsteen weiß schon, warum er Strats spielt.
Im Übrigen kann ein Hals wohl auch zu fest sitzen. Je nach Soundgeschmack und bevorzugtem Spielgefühl kann es bei manchen Gitarren sogar von Vorteil sein, wenn zwischen Hals und Korpus noch etwas "Luft" ist.
Geleimte Hälse kommen mir nur noch bei Akustischen ins Haus! Ich habe es irgendwann schon mal gesagt: Bis bei einer Paula der erste Ton richtig steht, habe ich auf einer Strat schon mindestens vier weitere Töne gespielt. Malmsteen weiß schon, warum er Strats spielt.
- Spanish Tony
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Re: Verspannungen bei Gitarren
Stimmt, Matt! Du hattest in einem älteren Post tatsächlich darauf hingewiesen. Ich sollte deine Post wohl mal genauer lesen
Allerdings hatte ich die Hals/Korpusverbindung bei der Tele gar nicht auf dem Schirm.Vor allen Dingen nicht, dass es in diesem Fall so gravierende Auswirkungen haben könnte. Für meine Glaubwürdigkeit, hier nun nochmals ein Abriss der Geschehnisse:
Ich habe beim Münsteraner 2 Teles gekauft (eigentlich sogar 3. Das spielt jetzt aber keine Rolle). Die Sunburst war vom Schwingungsverhalten und von der Lebendigkeit eindeutig die bessere Gitarre. Aber bei der roten Tele mit HB fand ich dieses dicke, runde in den Höhen so geil und es erschien mir ein guter Ersatz für meine Les Paul (ganz pragmatisch auf meinen Bandsound bezogen). Darum habe ich die rote Tele behalten und so abgefeiert. Hat eben meinen ganz persönlichen Geschmack noch etwas besser getroffen (bin halt kein wirklicher TeleTwangDude).
Dann dachte ich, da geht vielleicht noch was und hab die Gitarre eingefroren. Danach waren die Pus und der komplette Sound im Arsch.
Dann habe ich die PUs getauscht und es wurde wieder deutlich besser. Viele hätten daran gar nichts mehr auszusetzen gehabt. Aber ich habe mich an diese dicken, runden Höhen erinnert, die die Gitarre aber nicht mehr hatte. Im Vergleich klangen meine Les Paul und auch meine ES deutlich runder. Das war vorher nicht so.
So, und jetzt nach diesem kleinen Eingriff, sind die Höhen wieder so da, wie ich sie in Erinnerung hatte. Darüber hinaus bilde ich mir ein, dass die Gitarre mehr Tone und Tiefe hat. Anyway, die Gitarre klingt und spielt NUN sehr geil und ist wieder in der gleichen Liga wie meine anderen Gitarren.
Fazit: ich habe viel Kohle in die Gitarre gesteckt. Forester ist ein unseriöser Typ. Ich hätte die Sunburst auch behalten sollen. Ich sollte immer auf Matt66 hören
Allerdings hatte ich die Hals/Korpusverbindung bei der Tele gar nicht auf dem Schirm.Vor allen Dingen nicht, dass es in diesem Fall so gravierende Auswirkungen haben könnte. Für meine Glaubwürdigkeit, hier nun nochmals ein Abriss der Geschehnisse:
Ich habe beim Münsteraner 2 Teles gekauft (eigentlich sogar 3. Das spielt jetzt aber keine Rolle). Die Sunburst war vom Schwingungsverhalten und von der Lebendigkeit eindeutig die bessere Gitarre. Aber bei der roten Tele mit HB fand ich dieses dicke, runde in den Höhen so geil und es erschien mir ein guter Ersatz für meine Les Paul (ganz pragmatisch auf meinen Bandsound bezogen). Darum habe ich die rote Tele behalten und so abgefeiert. Hat eben meinen ganz persönlichen Geschmack noch etwas besser getroffen (bin halt kein wirklicher TeleTwangDude).
Dann dachte ich, da geht vielleicht noch was und hab die Gitarre eingefroren. Danach waren die Pus und der komplette Sound im Arsch.
Dann habe ich die PUs getauscht und es wurde wieder deutlich besser. Viele hätten daran gar nichts mehr auszusetzen gehabt. Aber ich habe mich an diese dicken, runden Höhen erinnert, die die Gitarre aber nicht mehr hatte. Im Vergleich klangen meine Les Paul und auch meine ES deutlich runder. Das war vorher nicht so.
So, und jetzt nach diesem kleinen Eingriff, sind die Höhen wieder so da, wie ich sie in Erinnerung hatte. Darüber hinaus bilde ich mir ein, dass die Gitarre mehr Tone und Tiefe hat. Anyway, die Gitarre klingt und spielt NUN sehr geil und ist wieder in der gleichen Liga wie meine anderen Gitarren.
Fazit: ich habe viel Kohle in die Gitarre gesteckt. Forester ist ein unseriöser Typ. Ich hätte die Sunburst auch behalten sollen. Ich sollte immer auf Matt66 hören
- Matt 66
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- Registriert: Fr 22. Okt 2010, 19:40
- Instrumente: jede Menge
- Wohnort: Olching
Re: Verspannungen bei Gitarren
In Zukunft aber bitte mit Leerzeichen!
Re: Verspannungen bei Gitarren
Matt 66 hat geschrieben: Malmsteen weiß schon, warum er Strats spielt.
Jetzt muss er nur noch anfangen, Musik zu machen.