Mixdown, wie jetzt?

exaja

Mixdown, wie jetzt?

Beitragvon exaja » Mo 12. Okt 2015, 12:04

Moin,

Irgendwie raffe ich's nicht.
In der DAW alles klar, Sound einstellen, Aufnahme, Playback, EQ, Dynamics, FX, Level tweaken, wie gesagt, soweit klar. Ist ja auch alles digital.
Wie läuft das im analogen Bereich?
Sound einstellen, Aufnahme, alles auf Band. Ok, und dann?
Sagen wir, 32 Spuren. Alle Spuren auf die selbe Konsole, per Patchbay, oder auf weitere 32 Eingangskanäle? Wie wird das geschaltet? Deshalb früher die Riesenkonsolen?
Hintergrund:
Ich hab jetzt doch keinen Digitalmixer gekauft, sondern eine Mackie Control bei ebay geschossen, und wollte noch in einen vernünftigen System 500 Channelstrip investieren, auch wenn der analog ist (so schnell ändern sich bei mir die Prioritäten). ;) ;)
Bei der Recherche über die verschiedenen System 500 -Einschübe, ist mir dann klar geworden, daß die analoge Technik im Studio bei mir ein blinder Fleck ist, damit musste ich mich auch noch nie beschäftigen. Muss ich jetzt auch nicht, aber interessieren tät's mich schon.
Macht mich schlau! Äh, bitte. :flower:

Gruß, Klaus

Tom

Re: Mixdown, wie jetzt?

Beitragvon Tom » Mo 12. Okt 2015, 12:56

Das Mischpult, in das alle FX per insert Kabel kanalweise oder subgruppenweise eingeschliffen wurden hat einen Stereo Master output, damit ging man in die MasterBandmaschine.

Die Fader haben wir früher teilweise zu dritt während der (Master)Aufnahme bewegt.

exaja

Re: Mixdown, wie jetzt?

Beitragvon exaja » Mo 12. Okt 2015, 13:53

Verstehe, aber Du bist schon einen Schritt zu weit für mich. ;-)
Wie ging's aus der Mehrspur bandmaschine wieder ins Pult?
Und ging es in dieselben Eingänge, oder hat man 32 Recordingkanäle, und 32 Mixdownkanäle?
Und, drücke ich mich verständlich aus? :dontknow:

Firebird
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Registriert: Do 7. Jul 2011, 14:52

Re: Mixdown, wie jetzt?

Beitragvon Firebird » Mo 12. Okt 2015, 14:39

Ich finde deine Frage etwas verwirrend. Auf der einen Seite kaufst du einen Controller für eine DAW, auf der anderen fragst du nach Analog-Technik :scratch:

Bei den großen Studiopulten gabs verschiedene Ansätze, z.B. einen Umschalter zwischen Mikro- und Bandmaschineneingang, machmal gab es doppelte Kanalzüge.

Wenn es dir um die Entscheidung analog oder digital geht hier meine Meinung:
Fürs Homerecording ist die Digitaltechnik unschlagbar, da man bei Analogtechnik viel mehr Geld in die Hand nehmen muß um vergleichbare Ergebnisse zu erzielen. Man braucht neben einem ordentlichen Pult (mit genügend Aux-Wegen und Inserts) noch reichlich Outboard-Equipment, z.B. Kompressoren und Effekte, alles Zeug was in der DAW schon drin ist. Mit deinem analogen Channel-Strip kannst du im Mixdown genau eine Spur bearbeiten, mit der DAW hast du keinerlei Einschränkungen, du kannst auf jede Spur einen Kompressor und 5 Effekte legen (wenns sein muß). Und schon bei der Aufnahme das Rohsignal mit dem Channelstrip zu bearbeiten ist halt auch ein Glückspiel, damit am Ende im Mix alles passt, lieber das Rohsignal aufnehmen.

Ein gescheites Audio-Interface, eine DAW-Software (muß nicht Pro-Tools sein, z.B. Reaper für nicht mal 60 Euro ist sehr gut) und ein paar Abhör-Monitore, mehr braucht man in der digitalen Variante nicht. Ein Controller wie dein Mackie ist zwar hilfreich, aber nicht zwingend notwendig.

Mein Zeug:
Focusrite Scarlet 18i20 (8 analoge Eingänge mit Mic-Preamps, 24bit/96Khz) -> 409 €
Reaper -> 55 €
(Ein Paar Adam F5 Monitore -> 398 €)

Mikros und Monitore lass ich jetzt mal weg, weil man die sowieso braucht, egal ob analog oder digital.

Man kann damit für weniger als 500 Euro 8 Spuren parallel in sehr guter Qualität aufnehmen und hat beim Mixdown quasi keine Beschränkungen. Ich habe da schon Sachen im Bereich von 25 Spuren mit vielleicht 60 Plugins (Kompressoren, EQs, Effekte) ohne Probleme auf einem normalen Windows-PC gemischt. Versuch für das Geld mal ein gutes analoges Pult, 20 Kompressoren und 10 Effekte zu bekommen...

Nicknack

Re: Mixdown, wie jetzt?

Beitragvon Nicknack » Mo 12. Okt 2015, 15:24

Naja, das kannste machen, wie Du magst.
Eigentlich gibt es nur drei harte Regeln:
1. Verbinde niemals zwei Inputs oder zwei Outputs miteinander.
2. Achte auf die passenden Pegel (Mic, Line -10 db oder +4 db)
3. Benutze die besten Kabel, die Du kaufen, leihen oder stehlen kannst.


Ansonsten isses halt praktisch, alles "auf dem Pult zu haben" oder zumindestens einem Steckfeld (Patchbay):
Instrumente, Sampler, Band-Ein/Ausgänge, Effekte, na alles eben.
Das ist aber teuer und raumgreifend.

Angenommen, Du hast eine 8-Spur-Maschine und ein 24-Kanal-Pult.
Dann kannst Du 14-16 Mixer-Kanäle eben für Input (Instrumente, Mics, whatever) benutzen.
Die kannst Du direkt auf die Bandspuren routen.
(Wenn Du Subgruppen hast, kannst Du auch Mixerkanäle zusammenfassen und auf eine (oder zwei für Stereo) Bandspur zusammenführen.)

8 weitere Mixerkanäle benutzt Du für die Wiedergabe der Bandspuren zum Mixdown.

Die Mastermaschine wird dann mit der Stereo-Summe des Pults gefüttert.
Und 2 weitere Mixer-Kanäle können für die Wiedergabe der Mastermaschine benutzt werden.
Das ist aber nur bedingt sinnvoll, denn dafür gibt es meist einen eigenem Stereo-Return ohne alles.
Denn wozu brauche ich beim Stereo-Mix-Anhören noch EQ FX-Sends etc.?
Das wäre höchstens beim finalen Mastering spannend.

So kannste während des Mixens Spuren zusammenfassen, auf freigewordene Spuren was Neues aufnehmen oder overdubben.
Oder direkt beim Mastern noch eine Spur, ein Solo vielleicht, dazu spielen.

Und alle weiteren, freien Känale im Mixer kannst Du, wenn diese Kanäle Einzelausgänge haben, als Sends oder Returns für Effektprozessoren benutzen. Da meist nicht alle Effektprotze "auf's Pult passen" (4 Mono- oder 2 Stereokanäle pro Gerät!!), kannste da auch die gängisten und wichtigsten nehmen.
Der Rest geht eben an die Patchbay, und von dort in die Aux-Wege

Es gibt zig-tausend Möglichkeiten, wie man das verkabeln und nutzen kann.
Hilft Dir das weiter?

Sonst schau doch mal im Web bei den Mixer-Herstellern, in den Manuals sind meist gute Schaubilder, was man so alles anstellen kann.

exaja

Re: Mixdown, wie jetzt?

Beitragvon exaja » Mo 12. Okt 2015, 16:05

Danke für die Antworten,
Ich bin mit Digital für's Homerecording völlig zufrieden, die Frage zum analogen Teil diente nur der Befriedigung meines Wissensdurstes. :-)
Das ist mit Nick's Antwort gelungen, aber natürlich lese ich auch immer gerne, womit andere so Ihre Ideen aufnehmen.

KennyXXL

Re: Mixdown, wie jetzt?

Beitragvon KennyXXL » Mo 12. Okt 2015, 16:24

Bei großen Recording-Pulten gibt es zwei unterschiedliche Konzepte, um Aufnahme- & Monitor-/Playbackkanäle bereitzustellen : Inline- & Split-Konsolen.
Dieser Link erklärt es einigermassen anschaulich:

http://www.audiomasterclass.com/auraliz ... hat-s-that


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