Die Erleuchtung in Sachen Booster und Zerrer
- spanking the plank
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Die Erleuchtung in Sachen Booster und Zerrer
Am 26. Oktober 2015 war ich in Berlin und habe dort in einem kleineren Club (max. 1.500 Leute gingen rein - Größe also so wie der Club Bata Clan in Paris am rabenschwarzen Freitag, den 13.11.2015)die Südstaatenrocker Blackberry Smoke gesehen. Besetzung: 5 Leute; 2 Gitarren, die Gitarristen Charlie Starr (Leadsinger) und Paul Jackson (Harmony-Gesang); Richard Turner, Bass (Harmony-Gesang); Brit Turner, Schlagzeug; Brandon Still, Keyboards, d.h. Hammond Orgel und Piano. Der Leadsinger Charlie Starr hat die meisten Stücke der Band geschrieben singt und spielt Gitarre und auch die meisten Gitarren-Soli. Er spielt verschiedene E-Gitarren. Eine verranzte, schwarze, am Body farblich abgeblätterte alte Endfünfziger Gibson LP Junior (1 P-90); eine von einem US-Gitarrenbauer sonderangefertigte Custom-Tele mit Maple-Neck und einem P 90 am Steg und einem Lipstick-Singlecoil am Hals (diese Gitarre hat er von dem Gitarristen der US-Rockband "The Four Horsemen gekauft, - eine tolle Band die Ende der 80er, Anfang der 90er Jahre zwei tolle Alben rausbrachten); eine goldfarbene Gibson SG mit einem P 90; eine naturfarbene Gibson Les Paul Special mit 2 X P 90 und einem hipshot B-Bender; eine Gibson Les Paul Customshop Southern Rock Les Paul Standard mit 2 X PAF-Nachbauten; für das "akustische" Flair eine Gibson Hummingbird mit PU.
Gespielt hat Charlie über einen Marshall JCM 800 und eine Marshall 2X12er Box. An Tretern/Effekten konnte ich erkennen ein Cry-Baby Wah, einen Boss Tuner, ein Wampler Faux Echo-Pedal mit Tap-Tempo, einen Tremolo-Effekt und einen Booster, der dem Marshall-Sound sozusagen einen "kick in the butt" gegeben hat.
Starr hat sehr laut und mit vielen Höhen gespielt, was aber nicht unangenehm war. Die P 90er klingen ja sehr rotzig und präsent und schneiden sozusagen durch den Mix. Der andere Gitarrist hat je nach Titel eine klassische Gibson Firebird in rot (wie Phil Manzanera) mit den Minihumbuckern, eine am Body abgezogene Gibson LP Standard (also blanke Ahorn-Decke mit dünnem Lack) mit zwei PAFs, eine alte Fender Telecaster (wie eine 52er) mit entsprechenden PU oder eine weiße Gibson SG Standard mit den drei goldenen PAFs gespielt. Bei einem Titel eine "akustische" Taylor mit PU. Gespielt hat er über einen 100 W Orange-Top mit 2X12er Box. Da ich direkt vor der Absperrung in der Mitte der Bühne stand, konnte ich das FX-Board von Mr. Jackson nicht einsehen. Ich weiß aber, dass er zwei Zerrer von Wampler spielt, den Paisley-Drive und den Clarksville-Drive und auch ein Cry-Baby Wah benutzt.
Wie gesagt, der Gitarrensound der Band ist im besten Sinne "natürlich" also mit leichtem bis mittleren Marshall oder British-Crunch, der von den Amps kommt und beim Solo oder bei doppelläufigen Passagen oder Riffs kommt dann der besagte "Tritt in den Arsch" des Amps durch den Booster. Dadurch wird der britisch-aggressive, durchsetzungsfähige Grundsound nicht verändert, sondern einfach nur lauter, also geboostet. Und Leute, das klingt so geil! Daher war das meine Erleuchtung. Das Konzert war klasse, mir hat es gefallen.
Die Vorband war auch geil: The Record Company aus Los Angeles. Eine 3-Mann Truppe mit einem wahnsinnigen Slidegitarristen, der auch akustische Gitarren (Hummingirds, Guilds, Martins) mit PU über einen Fender Deluxe Reverb spielte mit Zerrer. Klang auch prima.
Bassist: ganz alten Fender-Jazz Bass über Ampeg-Anlage und Schlagzeuger (Gretsch)
VG Peter
Gespielt hat Charlie über einen Marshall JCM 800 und eine Marshall 2X12er Box. An Tretern/Effekten konnte ich erkennen ein Cry-Baby Wah, einen Boss Tuner, ein Wampler Faux Echo-Pedal mit Tap-Tempo, einen Tremolo-Effekt und einen Booster, der dem Marshall-Sound sozusagen einen "kick in the butt" gegeben hat.
Starr hat sehr laut und mit vielen Höhen gespielt, was aber nicht unangenehm war. Die P 90er klingen ja sehr rotzig und präsent und schneiden sozusagen durch den Mix. Der andere Gitarrist hat je nach Titel eine klassische Gibson Firebird in rot (wie Phil Manzanera) mit den Minihumbuckern, eine am Body abgezogene Gibson LP Standard (also blanke Ahorn-Decke mit dünnem Lack) mit zwei PAFs, eine alte Fender Telecaster (wie eine 52er) mit entsprechenden PU oder eine weiße Gibson SG Standard mit den drei goldenen PAFs gespielt. Bei einem Titel eine "akustische" Taylor mit PU. Gespielt hat er über einen 100 W Orange-Top mit 2X12er Box. Da ich direkt vor der Absperrung in der Mitte der Bühne stand, konnte ich das FX-Board von Mr. Jackson nicht einsehen. Ich weiß aber, dass er zwei Zerrer von Wampler spielt, den Paisley-Drive und den Clarksville-Drive und auch ein Cry-Baby Wah benutzt.
Wie gesagt, der Gitarrensound der Band ist im besten Sinne "natürlich" also mit leichtem bis mittleren Marshall oder British-Crunch, der von den Amps kommt und beim Solo oder bei doppelläufigen Passagen oder Riffs kommt dann der besagte "Tritt in den Arsch" des Amps durch den Booster. Dadurch wird der britisch-aggressive, durchsetzungsfähige Grundsound nicht verändert, sondern einfach nur lauter, also geboostet. Und Leute, das klingt so geil! Daher war das meine Erleuchtung. Das Konzert war klasse, mir hat es gefallen.
Die Vorband war auch geil: The Record Company aus Los Angeles. Eine 3-Mann Truppe mit einem wahnsinnigen Slidegitarristen, der auch akustische Gitarren (Hummingirds, Guilds, Martins) mit PU über einen Fender Deluxe Reverb spielte mit Zerrer. Klang auch prima.
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VG Peter
- Spanish Tony
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Re: Die Erleuchtung in Sachen Booster und Zerrer
sach ich ja
- spanking the plank
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Re: Die Erleuchtung in Sachen Booster und Zerrer
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- Keef
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Re: Die Erleuchtung in Sachen Booster und Zerrer
So solls auch sein!
- Zakk
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Re: Die Erleuchtung in Sachen Booster und Zerrer
Könntest Du noch mal die Passage rausstellen, die Zerrer und Booster betrifft?
Irgendwie geht das ziemlich unter.
Irgendwie geht das ziemlich unter.
- Markus
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Re: Die Erleuchtung in Sachen Booster und Zerrer
Was der Kollege sagen will - und die Erleuchtung hätte ich ihm auch ruckzuck verschaffen können -, ist: Du brauchst einen Amp mit ordentlich Dampf und eine anständige Klampfe mit ordentlich Output und einem halbwegs passablen Sound. Und dann brauchst Du nur noch einen guten Booster, um dem Output der Klampfe und dem Dampf des Amps zusätzlich noch mal einen klitzekleinen Schubser über die Sound-Kante zu geben.
Der Punkt ist aus meiner Sicht allerdings: Mit so einer heißen Kombination muss man spieltechnisch auch umgehen können. So ein Brett kann sensationell klingen - oder komplett verheerend. Mehr denn je gilt hier das Motto: Der (in diesem Fall sehr mächtige und gleichzeitig kontrollierte) Ton kommt aus den Fingern der linken Hand, der Anschlagsdynamik der rechten und der fein dosierten Nutzung der Lautstärkepotis an der Gitarre!
In Sachen Booster-Diskussion bringt das jetzt allerdings keine wirklich neuen Erkenntnisse, oder?!
Der Punkt ist aus meiner Sicht allerdings: Mit so einer heißen Kombination muss man spieltechnisch auch umgehen können. So ein Brett kann sensationell klingen - oder komplett verheerend. Mehr denn je gilt hier das Motto: Der (in diesem Fall sehr mächtige und gleichzeitig kontrollierte) Ton kommt aus den Fingern der linken Hand, der Anschlagsdynamik der rechten und der fein dosierten Nutzung der Lautstärkepotis an der Gitarre!
In Sachen Booster-Diskussion bringt das jetzt allerdings keine wirklich neuen Erkenntnisse, oder?!
- spanking the plank
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Re: Die Erleuchtung in Sachen Booster und Zerrer
Ja, lieber Markus, besser hätte ich es nicht formulieren können.
Und ja, da muss man halt richtig gut und kontrolliert spielen können. Aber die Profis können das. Dafür wird man mit den Nuancen des Gitarrenspiels belohnt. Es ist "eigentlich" wie bei einer guten akustischen Gitarre vom Dynamikverhalten her. Deshalb sprach ich auch vom "natürlichen" Klang der Band. Charlie Starr ist schon ein Könner. Toller Gesang, wunderbare Rhythmusgitarre mit ganz offenem Klang, tolle Soli, astreine Slidegitarre. Spieldynamik pur.

Und ja, da muss man halt richtig gut und kontrolliert spielen können. Aber die Profis können das. Dafür wird man mit den Nuancen des Gitarrenspiels belohnt. Es ist "eigentlich" wie bei einer guten akustischen Gitarre vom Dynamikverhalten her. Deshalb sprach ich auch vom "natürlichen" Klang der Band. Charlie Starr ist schon ein Könner. Toller Gesang, wunderbare Rhythmusgitarre mit ganz offenem Klang, tolle Soli, astreine Slidegitarre. Spieldynamik pur.
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Re: Die Erleuchtung in Sachen Booster und Zerrer
Wobei das ja alles eigentlich sowas von Oldschool ist....... hat sich aber bewährt.
JCM800 <------- Overdrive/Boost <------------- Klampfe.....
JCM800 <------- Overdrive/Boost <------------- Klampfe.....
- spanking the plank
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Re: Die Erleuchtung in Sachen Booster und Zerrer
Scheißegal, ob das "oldschool" ist, wenn es klingt. Und Probleme wie "ich hör mich nicht" hat man bei dieser Kombination nie. 

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Re: Die Erleuchtung in Sachen Booster und Zerrer
Mein Problem ist, dass die Combi zwar funktioniert, aber sehr raumgreifend ist.
Meinen Clean mache ich über einen Fender Twin Combo + 2x12 Zusatzbox. Der Zerrsound kommt aus nem JMP2203 + 4x12 Marshall. Und dann müsste ich noch meinen zweiten JMP mit Box anschließen um einen zweiten Zerrsound zu haben.
Verwaltet wird das Ganze noch über ein Board... mit jeder Menge Pedale....
Ich brauch jetzt nur noch nen Sattelschlepper.....
Meinen Clean mache ich über einen Fender Twin Combo + 2x12 Zusatzbox. Der Zerrsound kommt aus nem JMP2203 + 4x12 Marshall. Und dann müsste ich noch meinen zweiten JMP mit Box anschließen um einen zweiten Zerrsound zu haben.
Verwaltet wird das Ganze noch über ein Board... mit jeder Menge Pedale....
Ich brauch jetzt nur noch nen Sattelschlepper.....
- Aldaron
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Re: Die Erleuchtung in Sachen Booster und Zerrer
... oder mein Rack ...


- Mr Knowitall
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- Instrumente: Lauter überteuerter Schrott!
Re: Die Erleuchtung in Sachen Booster und Zerrer
Zakk_Wylde hat geschrieben:Mein Problem ist, dass die Combi zwar funktioniert, aber sehr raumgreifend ist.
Meinen Clean mache ich über einen Fender Twin Combo + 2x12 Zusatzbox. Der Zerrsound kommt aus nem JMP2203 + 4x12 Marshall. Und dann müsste ich noch meinen zweiten JMP mit Box anschließen um einen zweiten Zerrsound zu haben.
Verwaltet wird das Ganze noch über ein Board... mit jeder Menge Pedale....
Ich brauch jetzt nur noch nen Sattelschlepper.....
Auf was für Bühnen kriegst du das unter?
- Spanish Tony
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Re: Die Erleuchtung in Sachen Booster und Zerrer
Respekt, Zakk!
Kompromisse sind anders
Kompromisse sind anders

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Re: Die Erleuchtung in Sachen Booster und Zerrer
Mit dem Twin ist auch ein guter Zerrsound drin, Hannes Bauer hat bis zu seiner Anfangszeit bei Lindenberg einen gespielt. Sogar, als auf der Bühne nur Marshalls zu sehen waren.
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Re: Die Erleuchtung in Sachen Booster und Zerrer
Ich habe noch einen Zweikanaler aus dem Hause Tube Thomsen. Den habe ich immer bei Auftritten genommen. Das Doofe ist, dass der Clean Kanal ab einer gewissen Lautstärke nicht Clean bleibt.
Und da wir uns Band mäßig hin zu eher cleaneren Sachen entwickelt haben, komme ich mit dem Ding nicht ganz so gut klar.
Und da wir uns Band mäßig hin zu eher cleaneren Sachen entwickelt haben, komme ich mit dem Ding nicht ganz so gut klar.
Re: Die Erleuchtung in Sachen Booster und Zerrer
Zakk_Wylde hat geschrieben:...
Ich brauch jetzt nur noch nen Sattelschlepper.....
"Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit." (Karl Valentin)
Ich bin aus den besagten Gründen (Transport, Bühnengrößen) irgendwann auf eine Kombi aus Amps und Rack gekommen.
Re: Die Erleuchtung in Sachen Booster und Zerrer
Zakk_Wylde hat geschrieben: der Clean Kanal ab einer gewissen Lautstärke nicht Clean bleibt.

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