Also, bei so YT Clips muss man ja aufpassen, aber mir gefällt der dargebotene Sound im Ansatz wirklich gut.
Bei den verzerrten Sounds höre ich auch so eine schöne und warme holzige Note im Sound. Dabei ist der Klang aber nicht zu bissig sondern eher seidig, wobei seidig es auch nich ganz trifft. Seidig kann ja Vieles bedeuten. Ich meine hier nicht das seidige Gefühl, was einen umhüllt, wenn man sich in feinsten Bettlaken wälzt, sondern eher das seidige Reiben von haudünnem Schleifpapier. Aber wirklich hauchdünn. In etwas so, wenn man die Hände bei ca. 2 Grad Celsius aus dem geöffneten Fenster im zweiten Stock für exakt 11 Minuten und 34 Sekunden bei Ostwind raushält und danach die Finger auf Ohrhöhe reibt.
DAS ist genau der Sound, den ich da höre.
Das Umkippen in die Obertöne ist natürlich auch superb. Wobei es ja eher weniger ein Kippen, als vielmehr ein Kippen und wieder Stehen ist. Der Ton "kippt" zwar, aber er fällt dabei nicht um, sondern klappt in eine völlig andere tonale Dimension, die ich als Sphäre beschreiben würde. Der Ton ist nicht einfach nur da, sondern schafft neue Räume und Horizonte.
Schwer zu beschreiben, aber ich denke, ihr wisst, was ich meine.
Die Bässe sind sehr tragend. Da liegt ein regelrechter Teppich unter jedem gespieltem Ton. Fluffig, weich, fast wie ein Flokati, allerdings ist der etwas gekürzt. Also nicht wirklich haarig sondern eher strohig mit einem reibenden Anteil von Mitten. Die Mitten sind aber nicht zu mittig, sondern eher crisp mit einem leichten Plöppen. Das erinnert mich an das Geräusch dieser gelben Kapseln, die in den Ü-Eiern drin sind, wenn man sie öffnet, aber eben mit mehr Bauch.
Ihr kennt das ja, wenn man eine Flasche Rotwein öffnet, der Inhalt sollte ja auch erstmal in eine Karaffe, um zu "atmen".
Genauso sind hier die Bässe, sie "atmen" wie ein Rotwein in einer Karaffe.
Ach ja, über die Bässe könnte ich noch stundenlang philosophieren.
Es sind ja nicht nur reine Tiefen, sondern auch Weite und Breite. Und hier sind die Bässe irgendwie geradezu plastisch, fast so als würde man sie in 3D förmlich sehen und sogar fühlen.
Der Cleansound ist natürlich auch von allererster Güte. Glasig, schimmerig, klar und gleichzeitig auch subtil. Vielleicht nicht ganz so von kristalliner Struktur wie ein Diamant, aber dennoch klar. Wie eine dieser traumhaften Winternächte, die wir momentan haben. Diese Art von Nächten, die zwar klar sind, aber bei denen der Vollmond von einem ganz seichten Schleier umgeben ist. Dadurch wird der Klang nie aufdringlich, sondern lieblich und sanft.
Man könnte es auch mit einem direkten Blick in die Sonne vergleichen, bei dem Mann aber ein sehr gute Sonnenbrille trägt. Man erkennt ihre Klarheit, ihre Strahlkraft, aber man wird nicht geblendet. Dabei kitzeln einen die Sonnenstrahlen auf der Nase.
GENAU so höre ich diesen Cleansound!
Das Ganze ist natürlich auch hier wieder von dieser leichten hölzernen Note unterlegt, die dem Klang ein plastische Natürlichkeit verleiht. Man wohnt förmlich in dem Raum, der durch den Cleansound erzeigt wird und fühlt sich darin wohl.
Oder nein, vielmehr ist der Cleansound der Lieblingsessel, in dem man gerne sitzt und der die Bäckchen sanft umschmeichelt.
Dann diese leichten crispen Anspielungen , unmittelbar nachem das Plek die Seite berührt hat. Das ist wie der erste Biss in einen dieser neuen Müsliriegel, die voller Mandeln und Nüsse sind.
Nur im Unterschied zu diesen Regeln, hat der Ton danach keinen klebrigen Abgang, sondern löst sich feinzeichnend auf. Die Bestandteile des Müsliriegels pulverisieren förmlich und bilden eine sanfte Wolke aus feinstporigem Staub.
Diese Wolke ist dann so fein, dass wir sie riechen und sogar schmecken können, aber sie nicht unsere Atmung behindert.
Deswegen atment auch dieser Sound so wunderbar !
Ach ja, wenn ich mal im Lotto gewinne...