Homerecording und der liebe Hall

7enderman

Re: Homerecording und der liebe Hall

Beitragvon 7enderman » Do 16. Aug 2012, 11:54

Ich arbeite da in Abhängigkeit vom Stück.
Reine Homerecordings, also auch Drums aus der raumfreien Konserve, mixe ich erstmal staubtrocken.
Dann gibt es auf den Gesamtmix einen Hall der LAUT abgehört solange aufgedreht wird bis es passt.
Der Tipp vom Kenny dann nochmal zurück zu drehen ist Gold wert.
Dabei wird es organischer, weniger künstlich.
Die Leadsounds und Stimme dürfen jetzt noch behutsam mit Delay angereichert werden.
Für Vokals nehm ich gern sehr kurze Zeiten, subtil beigemischt und einen mini mini touch Chorus, den man aber keinesfalls hören darf, sonst ist das gleich 80's.
Für die Leadgitarre mag ich das Delay genau uf dem Takt, ob das nun Viertel, halbe oder Ganze sind hängt vom Stück ab. Im moment probier ich viel mit punktierten Achteln! Zuweilen spannend

Bei echten Aufnahmen kriegen alle Instrumente auf die Spur maximal soviel Hall das der Mix zum Raumklang der Drums passt.
Etra bearbeitet hier gerne auch nochmal die Snare die gern eine extraportion eigenen Hall bekommt,aber vorsichtig, sonst matscht es

Räume und Anteil an Hallfahne mach ich stark vom Song abhängig.
Was soll ein 12bar Blues mit Club Athmo mit einer Stadion Raumsimulation.
Oder andersherum... 80's angehauchte Rocknummern im dry Mode klingen auch nicht

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blueelement
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Re: Homerecording und der liebe Hall

Beitragvon blueelement » Fr 17. Aug 2012, 21:04

es kommt immer darauf an welcher Song oder Instrumental bearbeitet werden soll, ein endloses Thema :dizzy:
Eine grobe Regel: je ruhiger der Song um so mehr darf/kann der Hallanteil sein vorallem die Nachhallzeit. Ist es vom Tempo ein schnelles bzw. sehr grooviges Arrangement, dann sind in der Regel die Hallanteile kurz oder sogar sehr kurz.
Die Sache mit dem Predelay stellt man in etwa so ein, dass der nachkommende Hall einen nicht gleich anhüpft, also das Predelay in etwa 10-20 ms als Ausgangsbasis. Du kannst am Anfang sicher mit Presets arbeiten, aber nur zur Orientierung wie es in etwa klingen soll, dann unbedingt selbst daran basteln, nur ein Preset drauf klatschen bringt nichts :nono:
Aufpassen in welchem Bereich sich die Frequenzen des Instruments bzw. der Stimme am meisten bewegen, dort sollte der Hallanteil am besten zu hören sein und in den Bereichen wo wenig bzw. so gut wie keine Frequenz vorhanden ist, kann man etwas absenken, denn das verhindert Matsch im Mix. Interessant ist auch wenn man den Hall komprimiert, bei Drums oder Leadgesang bringt das manchmal noch den gewissen Druck. Bei der Bassgitarre kann man in 95% der Fälle auf Hall verzichten, setzt man meistens nur als Effekt oder Stilelement ein.
Bei Soloinstrumenten bzw. Sologitarren verwende ich meistens nur Delay, selten Hall dazu und manchmal ganz leicht Chorus, bei Rhytmusgitarren sind kurze Hallzeiten oder manchmal nur Raumanteile am meisten gefragt. Bei Leadgesang sind Hall und Delay oft zu hören, zusätzlich sogar noch etwas Chorus, je nachdem was gewünscht ist, aber auch da kann man oft nur mit etwas Raumanteilen zu interessanten und ausreichenden Ergebnissen kommen, wobei hier die Leadvocals nicht zu schwach sein sollten.
Wie schon erwähnt, ein endloses Thema und erlaubt ist was gefällt und fixe Regeln gibt es nicht, also, probieren bleibt dir leider nicht erspart :mrgreen:

Vielleicht kannst du ja mal ein Beispiel hochladen, wenn du dir nicht sicher bist, dann kann man ja probieren was dir gefällt ;)


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