
Kemper Rack - there's a new toy in town...
Re: Kemper Rack - there's a new toy in town...
Oder einfach einen Combo mit Combo und dann mit der Gitarre rein 

Re: Kemper Rack - there's a new toy in town...
Multitone hat geschrieben:... Dann können wir auf der anderen Seite Full-Plug-In-Systeme mit Vollmonitoring wie den Kemper aber nicht auf die gleiche Reise schicken.
Will sagen: Ich kann doch nicht in besagter Kneipe mit E-Drums, Fullrange-PA mit In-Ear-Monitoring und einem Kemper anrücken, wenn dort normalerweise der Singersongwriter mit Akustikamp, einem Mikro und einer Martin auftritt und alles passt.
Könnte man denken. Aber andersherum wird m.E. ein Schuh draus, wenn denn dort überhaupt andere Musik als Singer-Songwriter-Akustikzeug gefragt ist.
Eine Fullrange-PA ist heute auch keine Platz- oder Geldfrage mehr (siehe z.B. H & K L.U.C.A.S).
Zudem haben gerade solche kleinen Clubs oft Fullrange-Anlagen in Festmontage (zumindestens hier in HH).
Selbst In-ear-Monitoring böte sich ebenfalls gerade da an, wo die akustischen Gegebenheiten heikel und der Platz knapp ist und wo (teil)elektrisch musiziert wird - also in solchen Clubs und Kneipen.
Das scheitert meist wirklich nur am Geld.
Aber PA und IE-Monitoring sind hier ja nur peripher das Thema.
Der limitierende Faktor in solchen Clubs und Kneipen ist erstens der Bühnenplatz und zweitens die zulässige Lautstärke.
Gerade dort also kann man so einen Kemper beispielsweise in genau so einen Akustikgitarrenamp laufen lassen, denn die Guten dieser Gattung sind recht ordentliche Übertragungssysteme für den Gitarren/Vocal-Frequenzbereich.
Ergebnis: Sehr vielseitiger Gitarrensound, der in jeder Lautstärke stimmt, bei geringem Flächenbedarf.
Genau das machen doch viele Gitarristen heute nur eben entweder mit preiswerteren (und m.E. mies klingenden) Modelern oder Effektboard vor mehr oder minder kleinem Amp.
So habe ich das in meiner letzten Band auch gemacht, wo ich relativ viele verschiedene Sounds brauchte und mit der ich in genau solchen Clubs aufgetreten bin:
SF Pro Reverb für Cleansound und als Monitor für 19"-Zerr+Hall-Sounds.
Da wäre ein Kemper + Kleinmonitoring noch transportfreundlicher und platzsparender gewesen - vielleicht sogar besser klingend.
Was die Kohlen angeht:
Gesetzt den Fall, das Teil überzeugt auch klanglich sagen wir mal zu 80 %: es kostet 1.600 Euro.
Mit einer Endstufe, einem EQ zu Klangpassung an die Bühne(!) und einer sehr guten Box sagen wir mal 2.500 Euro.
Dafür gibt es dann auf Knopfdruck klanglich hunderte verschiedene Amp+Effekt+Boxen-Kombinationen in erstklassiger Qualität, einsetzbar bei jeder Lautstärke, schnellst aufgebaut, ggf. ohne Mikroabnahme-Prozedur für PA oder Bandmaschine verfügbar und das bei Smart-fähigen Transportvolumen.
Mach mal die Gegenrechnung auf, was Du für konventionelle Amptechnik ausgeben müsstest, um auch nur drei Klangwelten (Fender, Marshall, Vox) in guter Qualität mit den üblichen Effekten vernünftig anbieten zu können (von "in jeder Lautstärke nutzbar" sehen wir hier mal ab).
Dann stell Dir das Transportvolumen und den erforderlichen Bühnenplatz vor.
Klar, wer mit dem Sound eines Modeling-Vox oder Line6 zufrieden ist, hat dieselben Vorteile zu einem Bruchteil des Preises.
Und nicht jeder braucht so viele verschiedene Sounds.
Ich persönlich denke jedoch, dass die Zukunft der Gitarrenverstärkung genau so aussehen wird.
Jüngere Gitarristen arbeiten doch schon ganz anders mit ihren Amps und Effekten als beispielsweise ich oder viele alte Säcke, die ich so kenne.
Die Youngster finden es beispielsweise total normal bzw. wünschenswert, wenn die Gitarre wirklich einfach nur leiser wird, wenn sie das Vol-Potis an der Gitarre herunterregeln.
Wenn die einen anderen Zerrgrad oder eine andere Klangfärbung wollen, suchen sie nach dem Fussschalter oder Pedal, mit dem sie genau dies bekommen.
Ist doch auch ok so.
Und damit Schluss, ich werde schlieslich nicht vom Kemper-Marketing bezahlt, habe das Ding ja nicht mal gehört.
Letztlich müssten man einen herstellerunabhängigen Shooutout veranstalten:
Echte Amps vs. preiswerte Modeller vs. Edelmodeller, allein gespielt und im Bandkontext.
Re: Kemper Rack - there's a new toy in town...
Schnabelrock hat geschrieben:Oder einfach einen Combo mit Combo und dann mit der Gitarre rein
Oder für die ganz Tollkühnen eben einfach eine Akustikgitarre.
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Re: Kemper Rack - there's a new toy in town...
Nicknack hat geschrieben:...
Mit einer Endstufe, einem EQ zu Klangpassung an die Bühne(!) und einer sehr guten Box sagen wir mal 2.500 Euro.
...
Die Leute im Kemper-Forum schwören auf den Yamaha DXR10 Aktiv-Monitor, der kostet 600 Euro. Und einen EQ kannst du dir sparen, der Kemper bringt nämlich schon Master-EQs (je einer pro Ausgang) mit. Was man fürs Live-spielen noch braucht ist ein Midi-Pedal, da ist das Behringer FCB1010 eine Empfehlung. Zu diesem gibt das "Uno for Kemper" Chip-Tuning für 16 Euro, mit dem das Pedal optimal an den Kemper angepasst wird, einschl. Volumen und Wah-Pedal, Tuner-Anzeige am Pedal.
Macht also in Summe rund 2400 Euro für Kemper, aktiven Monitor und Midi-Pedal. Das zahlt man für einen guten Röhren-Amp mit Box auch, ist aber lange nicht so flexibel wie mit dem Kemper und hat auch noch keine Effekte. Und leichter zu transportieren ist der Kemper auch (wenn man nicht gerade eine 1x12er Combo spielt, aber selbst dann sind Kemper+Monitor wahrscheinlich noch leichter).
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Re: Kemper Rack - there's a new toy in town...
Nicknack hat geschrieben:Schnabelrock hat geschrieben:Oder einfach einen Combo mit Combo und dann mit der Gitarre rein
Oder für die ganz Tollkühnen eben einfach eine Akustikgitarre.
Also ich schließe meine Akustik-Gitarre inzwischen auch an den Kemper an. Ich lege mal ein bischen Chorus oder Hall drauf, benutze einen EQ und kann die Gitarre über den aktiven Monitor am Kemper auf der Bühne wunderbar hören (ich hatte früher immer das Problem, das die Akustik-Gitarre über die Gesangsmonitore mitlief und bei "kräftigem" Gesang manchmal unterging). Das Signal geht dann logischerrweise über den gleichen Kanal ins Mischpult wie meine E-Gitarre, was wunderbar funktioniert, weil es sich ja beiden Fällen um Full-Range-Signale handelt.
Re: Kemper Rack - there's a new toy in town...
Firebird hat geschrieben:... Und einen EQ kannst du dir sparen, der Kemper bringt nämlich schon Master-EQs (je einer pro Ausgang) mit....
Na schau an, hamse gut nachgedacht.
Bleibt als "Designfehler" m.E. nur, das man Amps und Cabinets nicht wirklich getrennt profilen kann.
Aber darauf sind die sicher schon selbst gekommen, und irgendwas braucht man ja immer für die nächste Version.
Für die meisten Gitarristen darf sowas ja auch nicht zu komplex werden - daran sind ja schon viele 19"-Geschichten gescheitert.
(Mit Akustikgitarre meinte ich übrigens wirklich nur diese - also ohne was,
auch wenn es schön ist, wenn man auch die mit dem Kemper verstärken kann.)
- Bassfuss
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Re: Kemper Rack - there's a new toy in town...
Nicknack hat geschrieben:Oder für die ganz Tollkühnen eben einfach eine Akustikgitarre.
...ich wollte auch schon immer mal etwas völlig Verrücktes tun....


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