Seite 1 von 1
Cleaner Amp durch Volumenpoti -Wie geht der Trick?
Verfasst: Mo 22. Aug 2011, 12:58
von Blues Bird
Über jeden guten Röhrenamp (oder manchen Zerrer) lese ich immer wieder, dass er sich so schön mit dem Volumenpoti der Gitte von Lead/ Crunch nach Clean regeln läßt. Schön und gut. Aber der damit einhergehende Pegelabfall (der Amp wird leiser) macht die Sache für mich live einfach unbrauchbar. Oder was mache ich falsch?
Re: Cleaner Amp durch Volumenpoti -Wie geht der Trick?
Verfasst: Mo 22. Aug 2011, 13:07
von Mr Knowitall
Man muss ein ganz kurzes Kabel nehmen, dann gehen die Höhen nicht flöten.
Leiser wirds schon ein wenig (finde ich gut), aber ich mache das auch so und das geht ganz gut, wenn man nicht gerade vom Rectifier- zum Fender Twin-Sound will.
Re: Cleaner Amp durch Volumenpoti -Wie geht der Trick?
Verfasst: Mo 22. Aug 2011, 13:10
von Tom
Ick nehm für det:
ein Volumenpedal nach der Vorstufe (wenn der Amp z.B. einen Schleifweg besitzt)
das soundtechnisch nicht lineare Volpoti an der Guitarre wird samt entstehender Artefakte zum Regeln von Clean nach dist benutzt, entsehende Lautstärkeabfälle gleiche ich mit dem Volpedal aus.
Blöd 1: wenn die Endstufe total voll maßgeblich am verzerrten Sound beteiligt ist (je mehr Watt das Ämple haben tut, desto vernachlässigbar); sprich: wenn das VolPedal einfach scheisse klingt im Schleifweg.
MIR persönlich war der true Ampsound ohne was davor/dahinter/dazwischen live (!) immer etwas weniger wichtig als die sofortige Kontrollmöglichkeit über Vol Ped. meine Gesamtlautstärke zu regeln. Im Studio natürlich nicht!!
Blöd 2: wenn kein Einschleifweg da ist.
Manche Amps sind allerdings mehr auf diese Spielart (Git-Vol-Poti) ausgelegt als andere; z.B. divided by 13
da kommt der Lautheitsabfall nicht so krass rüber finde ich.
Ein Kompressor nach der Vorstufe, also ebenfalls im Schleifweg klingt auch oft gut bis interessant und kann dem Lautheitsabfall relativ entschieden entgegentreten.
Das kann zudem die verschiedenen Anschlagstechniken noch verstärkt zur Geltung bringen bzw. "dramatisieren", zumindest im PRE-HIGAIN Bereich.
Hab ich bei dem virtuellen Zeugs (Line 6, Yamaha, Digitech) eigentlich immer obligatorisch drinne.
der Tom stets zu Diensten
Re: Cleaner Amp durch Volumenpoti -Wie geht der Trick?
Verfasst: Mo 22. Aug 2011, 13:36
von Großmutter
...tja, und ich sag' (wie erwartet) TREBLE BOOSTER (plus möglichst simpler Röhrenamp, der auch schon ein wenig "arbeiten" muss). Genau wegen dieser Erfahrung was damit alles mit dem Volumepoti möglich wird, möchte ich eigentlich nichts anderes mehr spielen. Das ganze hat leider auch Nachteile, die für allerdings nicht ins Gewicht fallen...
Re: Cleaner Amp durch Volumenpoti -Wie geht der Trick?
Verfasst: Mo 22. Aug 2011, 14:28
von Keef
Hängt doch aber auch sehr vom "Zerrgrad" ab. Nen ordentlichen Crunch bekommste so in Verbindung mit dem Anschlag schon clean - und auch noch laut genug. Es hängt auch davon ab, was als "clean" persölich wahrgenommen wird.
Ein Dark-Doom-Blood-Grunz-etc.-Gitarrist empfindet ja sogar 'nen voll aufgedrehten 50-Watt-Marschall-mit-Master als Clean...
Gottfried
Re: Cleaner Amp durch Volumenpoti -Wie geht der Trick?
Verfasst: Mo 22. Aug 2011, 14:32
von Blues Bird
Habe nur old school Röhrenamps (Deluxe, JTM-45, AC), also nix Einschleifweg...
@ Oma: Wie machst Du das genau? TB immer an, damit der Amp besser auf's Volumenpoti reagiert? Wie boostest Du dann aber für's Solo?
Mein Plan war der: (z.B.) Deluxe Reverb Volumen auf Crunch eingestellt, Volumen Poti zwischen 7-8 für Clean, 10 fürch Crunch, Booster für Solo. Funktioniert aber im Band Kontext nicht. Also doch wieder cleaner Amp und zwei Kanal Zerrer (Jewell Drive, Fulldrive) ???
Re: Cleaner Amp durch Volumenpoti -Wie geht der Trick?
Verfasst: Mo 22. Aug 2011, 15:00
von Großmutter
...bei mir ist der Booster tatsächlich immer an und es funktioniert wunderbar. Hör' Dir mal z.B. alte Live-Sachen von Gallagher, Blackmore oder Hendrix (so zwischen '67 und '68) oder auch Jimmy Page (wobei ich mir bei dem nicht ganz sicher bin) an. Ganz abgesehen davon ob man die Musik mag, so klingt und funktioniert das im Prinzip. Der Booster klingt auch viel durchsetzungsfähiger und weiter "vorne" als ein Verzerrer, das hat eigentlich gar nicht so viel mit dem Lautstärkepegel zu tun, ist wirklich schwer zu beschreiben, muss man mal ausprobieren. Ich würde jedenfalls einen Treblebooster nicht als Solo-Boost verwenden, weil wahrscheinlich der Pegelsprung und der Sound dann wieder zu unterschiedlich wären. Das Schöne ist ja auch, dass Du alles organisch aus "demselben" Sound entwicklen kannst, nur halt mehr oder weniger verzerrt und viel dynamischer was auch die Reaktion auf den Anschlag angeht. Einen Deluxe Reverb halte ich für einen idealen Amp zum anboosten, er sollte schon leicht zerren und dann geht's los. Super Fender-Clean geht dann nicht mehr, aber diese Pseudo-Clean-Sounds die gehen, klingen irgendwie auch viel crisper und lebendiger als ohne...allerdings vertragen sich diese Old-School-Booster eben meistens auch nicht wirklich mit (vielen) anderen Effekten (z.B. Zerrern) und eine Single-Coil-Gitarre ist meistens auch die beste Wahl, da es sonst gerne ein wenig mulmig und matschig werden kann...
Re: Cleaner Amp durch Volumenpoti -Wie geht der Trick?
Verfasst: Mo 22. Aug 2011, 15:02
von Großmutter
...der JTM 45 ist wahrscheinlich sogar noch besser dafür geeignet!!!
Re: Cleaner Amp durch Volumenpoti -Wie geht der Trick?
Verfasst: Mo 22. Aug 2011, 17:34
von Halfdane
Mein Kumpel hat das früher mit nem JCM 900 in ner Punkband gemacht. Gepegelt haben die nach volle Pulle und dann haben die halt in den unverzerrten Passagen halt alle leiser gespielt. Das ging ganz gut. Muss man sich halt auf seine Mitmusiker verlassen können.
Gruss Bjoern
Re: Cleaner Amp durch Volumenpoti -Wie geht der Trick?
Verfasst: Di 23. Aug 2011, 09:30
von Mr Knowitall
http://www.pic-upload.de/view-10446687/ ... 3.jpg.htmlIch hab das Volumepoti bzw. Verzerrungspoti (500kOhm, log) auf dem Boden und das haut hin. Der Booster kommt als erstes - kaum Höheneinbußen.
Zu den Abstimmungsproblemen. Ich kenne das ganz anders: Als ich noch einen 3-Kanalamp hatte, hab ich vor dem Soundcheck den Cleansound im Verhältnis viel zu laut eingestellt, sodass der Zerrsound nach müder Mücke im Schlafzimmer klang, sobald der Schlagzeuger einsetzte. Der Cleansound war dagegen so laut, dass ich selbst erschrak.
Muss dein Cleansound genauso laut sein wie der Zerrsound?
Re: Cleaner Amp durch Volumenpoti -Wie geht der Trick?
Verfasst: Di 23. Aug 2011, 09:45
von Dregen
Halfdane hat geschrieben:....in den unverzerrten Passagen...
Bei ner Punkband?

Re: Cleaner Amp durch Volumenpoti -Wie geht der Trick?
Verfasst: Di 23. Aug 2011, 10:03
von Zakk_Wylde
Also meine Erfahrung.
Das funktioniert insoweit, als dass man dann cleane Sachen quasi als leise Passage spielt (sensible Mitmusiker vorausgesetzt). Wenn Du wirklich von Heavy in auf Wayne Krantz umstellen wills,t wird es nichts. Aber man kriegt einen leichten Break-Up-Sound hin. Dazu noch vom HB am Steg zum SC am Hals wechseln, Zerrpedal aus.... Geht schon.
Gruß Zakk
Re: Cleaner Amp durch Volumenpoti -Wie geht der Trick?
Verfasst: Di 23. Aug 2011, 10:44
von Tom
Im Grunde geht es darum, wie der Amp auf die Lautstärkenrückname durch das Vol Poti reagiert.
Eine überdynamische Vorstufe wirkt hier eher bescheiden; eine gewisse Grund-Kompression wird wohl von Nöten sein.
Und da muss die Endstufe ran oder? Weiß nicht genau . . .
Also bei einem Deluxe von einem Schüler ging das ganz gut; Strat rein; Deluxe voll (!) aufgerissen und da war noch genug Saft für
Fast-Clean.
Mit Singlecoils gehts glaub ich auch besser (?)
Re: Cleaner Amp durch Volumenpoti -Wie geht der Trick?
Verfasst: Di 23. Aug 2011, 12:36
von Großmutter
...hier noch mal ein wenig Lektüre in Sachen Treble Booster, aus der haßgeliebten G&B:
ttp://www.thomann.de/de/prod_review_120 ... 12200.html...ich kann die Aussagen von Herren Rebellius nur bestätigen...