Mikroempfehlung?

tortitch

Mikroempfehlung?

Beitragvon tortitch » Sa 23. Feb 2013, 14:09

Soll taugen für Ampabnahme, aber auch Gesang. Nicht übermäßig teuer.
Besonders wichtig: Es soll möglicht unempfindlich sein, ich meine, möglichst wenig von dem aufnehmen, was nicht direkt aus der Nähe ins Mikro schallt.

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Matt 66
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Re: Mikroempfehlung?

Beitragvon Matt 66 » Sa 23. Feb 2013, 14:45

Bin jetzt nicht soo der Mikro-Fachmann, aber eines glaube ich zu wissen: Amp-Abnahme und Gesang sind zwei dermaßen unterschiedliche Einsatzgebiete, dass man mit EINEM Mikro immer faule Kompromisse eingeht. Im Zweifel müßtest Du überlegen, was Dir wichtiger wäre, und beim anderen entsprechend Abstriche machen.

Nicknack

Re: Mikroempfehlung?

Beitragvon Nicknack » Sa 23. Feb 2013, 15:25

Was für ein Amp?
Live oder Studio?
Was ist "nicht übermäßig teuer" in Euro maximal?
Welchen Qualitätsanspruch hast Du?

Und für alle, die nicht einmal so lange nachdenken wollen:
Kauf ein Sure SM 58.
Mit Korb über der Kapsel kannste drüber singen.
Mit abgeschraubtem Korb (offener Kapsel) hast Du quasi ein SM 57, welches für die Ampabnahme taugt.
Live ist offene Kapsel natürlich kitzelig, aber live kannste den Korb auch drauflassen.
Die 10(?) Hz wenig Bottom mit Korb und die etwas weitere Entfernung der Kapsel zur Schallquelle sollten eigentlich eher postiv wirken, im Sinne eines aufgeräumteren Sounds.

Ob der Gesangs- und Gitarrensound dann toll ist?
Naja, zig Tausende Sänger und Gitarristen benutzen dieses Mikro für genau diese Zwecke.
So ganz scheisse ist es also wohl nicht, aber eben auch nicht die Delicatesse-Lösung.
Die weite Verbreitung auch den Vorteil, das selbst der tumbste Mann am Mixer so ein Mikrophon schon mal am Pult hatte und daher theoretisch wissen müsste, wie man damit arbeitet.

Cheers,
Nick

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Cat Carlo
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Re: Mikroempfehlung?

Beitragvon Cat Carlo » Sa 23. Feb 2013, 16:44

Nimm was von Sennheiser. Vernünftiger Trittschallschutz und halbwegs augeglichener Frequenzgang. Du must ja eh Kompromisse machen.

Leider ist das Mikrofon, das unsere spieltechnischen Mängel ausgleicht, noch nicht erfunden worden. :mrgreen: Von daher....

Gruß vom Kater

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Re: Mikroempfehlung?

Beitragvon Mr Knowitall » Sa 23. Feb 2013, 16:52

Was der Nicknack sagt!

Nicknack

Re: Mikroempfehlung?

Beitragvon Nicknack » Sa 23. Feb 2013, 21:10

Cat Carlo hat geschrieben:Nimm was von Sennheiser. Vernünftiger Trittschallschutz und halbwegs augeglichener Frequenzgang. Du must ja eh Kompromisse machen.

Leider ist das Mikrofon, das unsere spieltechnischen Mängel ausgleicht, noch nicht erfunden worden. :mrgreen: Von daher....

Gruß vom Kater


Carlo!?
Halbwegs ausgeglichener Frequenzgang?
:aah:
Das ist doch das Gegenteil von gutem Gitarrensound, dachte ich.

Ernsthaft:
Ich hätte ebenfalls ein Sennheiser (nämlich das MD 421) empfohlen, befürchtete aber, wegen des Preise ausgeschimpft zu werden.
Wenn er sich ein SM 58 und dazu einen SM57-Ersatzkorb (damit das Ding vor'm Amp nicht mit ungeschützter Kapsel steht) kauft, kostet das nicht einmal ein Drittel des Sennheisers.
Und nicht jeder lässt sich seinen Patriotismus (wahlweise seine Globalisierungsskepsis) was kosten - kann auch nicht jeder.

Cheers,

Nick

tortitch

Re: Mikroempfehlung?

Beitragvon tortitch » Sa 23. Feb 2013, 21:20

Danke für die Hinweise.
Das Sennheiser ist mir tatsächlich zu teuer für meine kleinen Spielereien hier zu Hause.
Und bei meinen Recherchen bin ich auch beim Shure hängengeblieben. Was es mit dieser Kapselgeschichte auf sich hat, muss ich noch mal nachgucken.
Gruß
T.

Nicknack

Re: Mikroempfehlung?

Beitragvon Nicknack » Sa 23. Feb 2013, 21:24

Trittschallisolierung halte ich übrigens für nicht so entscheidend.
Beim Gesang ist es viel wichtiger, das Handgeräusche nicht übertragen werden - da gibt es gruselige Mics von den Billigversendern.

Bei der Gitarre isses live so, das der Mixerman mit hoher Wahrscheinlichkeit eh als erstes den Low-cut einschaltet (bei Rock/Pop-Musik ich täte es bedenkenlos).

Und im Studiokontext vermeidet man Trittschall durch adäquate Architektur (sauteuer), spezielle Mikrostative (kostspielig, aber sinnvoll) oder die Ansage, der Gitarrist möge entweder still stehen oder die Schuhe ausziehen (maximal olfaktorisch problematisch).
Deswegen liegen doch immer so schicke, fast echte Perserteppiche in den Studios herum.

Und überhaupt, da geben die Leute zig-tausende für Gitarren, Amps, Röhren, Effekte, Plektren und allen möglichen Scheiss aus, und wollen dann € 200,00 sparen - am Mikrophon für Gesang, welcher das Kostbarste aller Instrumente ist oder dem Mic zur Übertrager ihres teuer erkauften Equipments.
Jahimmelarschundzwirn, das geht doch gar nicht, was für ein hirnverbrannter Schwachsinn ...
* misanthrop brambardisierend rechts ab *

Cheers,

Nick

Nicknack

Re: Mikroempfehlung?

Beitragvon Nicknack » Sa 23. Feb 2013, 21:29

Das mit der Kapselgeschichte ist ganz einfach:
Die sind faktisch identisch.
Lediglich der Schutz-Korb ist anders.
Beim SM 58 gibt es die Kugel Eis (höhere Minimaldistanz zur Kapsel, damit der Nahbesprechungseffekt nicht zu arg wird plus Sabber-Schutz-Schaumstoff innen drin).
Beim SM 57 ist der Korb kleiner, aslo kürzer und vorn flach, damit kannste näher ran an die Schallquelle (= Speaker, der ja meist noch hinter einer Bespannung steckt) und Verstärker sabbern ja meist nicht so arg, weshalb der Schaumstoff entfällt.

Was Du allerdings herauskriegen musst, ist, ob man den SM57-Korb auf das SM58 geschraubt bekommt.
Das weiss ich nämlich auch nicht.

Cheers,

Nick

tortitch

Re: Mikroempfehlung?

Beitragvon tortitch » Sa 23. Feb 2013, 21:43

Wie gesagt, das Wichtigste scheint mir, dass das Mikro möglichst wenig "Streuschall" aus dem Raum aufnimmt. Wenn ich hier zu Hause mit relativ geringer Lautstärke etwas aufnehme, passiert es mit einem Kondensatormic, dass ich das Geklimper direkt von der Gitarre mit draufkriege. Und mit einem dynamischen mit Nierencharakterisitk, so meine Hoffnung, passiert das weit weniger.
Und da das Shure auch auf der Bühne eifrig benutzt wird, müsste es das ja ganz gut tun. Dachte ich mir so.

Nicknack

Re: Mikroempfehlung?

Beitragvon Nicknack » Sa 23. Feb 2013, 22:03

Das Sennheiser wird die präzisiere Richtcharakteristik haben, aber probier's ruhig mal mit dem SM.
Das kannst Du Dir ja sicher auch erst einmal von irgendwem leihen, haben ja viele Leute.
Und wenn Du es kaufen musst, aber später auf den Geschmack kommst und was "für's Leben" willst, wirst Du das SM auch problemlos wieder los.
Oder kannst es in Deiner Band einsetzen.

Cheers,

Nick

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Re: Mikroempfehlung?

Beitragvon Bierschinken » Sa 23. Feb 2013, 22:52

Rode M3 ;-)

Nicknack

Re: Mikroempfehlung?

Beitragvon Nicknack » Sa 23. Feb 2013, 23:06

Bierschinken hat geschrieben:Rode M3 ;-)


Hoppla, cooler Tipp. Fragt sich, wie es Gesang "nimmt".

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Re: Mikroempfehlung?

Beitragvon lady starlight » Sa 23. Feb 2013, 23:12

Nicknack hat geschrieben:Was Du allerdings herauskriegen musst, ist, ob man den SM57-Korb auf das SM58 geschraubt bekommt.
Das weiss ich nämlich auch nicht.



...jetzt ganz ehrlich, warum willst da was herumschrauben, das SM58 tut mit Korb vor jedem Gitarrenverstärker genausogut seinen Dienst. Wenn ich sonst nix habe, nehm ich das immer noch...ohne Probleme...

:flower:

lgls

Nicknack

Re: Mikroempfehlung?

Beitragvon Nicknack » So 24. Feb 2013, 00:06

lady starlight hat geschrieben:...
...jetzt ganz ehrlich, warum willst da was herumschrauben, das SM58 tut mit Korb vor jedem Gitarrenverstärker genausogut seinen Dienst. Wenn ich sonst nix habe, nehm ich das immer noch...ohne Probleme...

:flower:

lgls


Auch ganz ehrlich:
Ich hab's oben erklärt, warum man das machen könnte.
Und ich will gar nicht an einem SM herumschrauben, weil ich als Mikro für beide Zwecke ein Sennheiser MD 441 verwende.
Oder irgendein anderes, je nachdem, wie ich's gerade mag.
:flower: + ;-)

Nick

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Cat Carlo
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Re: Mikroempfehlung?

Beitragvon Cat Carlo » So 24. Feb 2013, 10:11

Nicknack hat geschrieben:
Cat Carlo hat geschrieben:Nimm was von Sennheiser. Vernünftiger Trittschallschutz und halbwegs augeglichener Frequenzgang. Du must ja eh Kompromisse machen.

Leider ist das Mikrofon, das unsere spieltechnischen Mängel ausgleicht, noch nicht erfunden worden. :mrgreen: Von daher....

Gruß vom Kater


Carlo!?
Halbwegs ausgeglichener Frequenzgang?
:aah:
Das ist doch das Gegenteil von gutem Gitarrensound, dachte ich.

Ernsthaft:
Ich hätte ebenfalls ein Sennheiser (nämlich das MD 421) empfohlen, befürchtete aber, wegen des Preise ausgeschimpft zu werden.
Wenn er sich ein SM 58 und dazu einen SM57-Ersatzkorb (damit das Ding vor'm Amp nicht mit ungeschützter Kapsel steht) kauft, kostet das nicht einmal ein Drittel des Sennheisers.
Und nicht jeder lässt sich seinen Patriotismus (wahlweise seine Globalisierungsskepsis) was kosten - kann auch nicht jeder.

Cheers,

Nick

Hallo Nick,

also ausgeglichener Frequenzgang ist für mich, wenn Du das aufgenommen haben willst, was aus dem AMP kommt. Wenn Du dass allerdings noch verändern willst, dann kannst'e ja was von Shure nehmen. :-) Dann brauchst Du aber für verschiedene Stücke/Klänge/Stilrichtungen auch diverse Mikros.

Der Klang ist bei Tortich auch nicht das große Problem, sondern ein solides Allroundmikro mit starker Richtcharakteristik. Wobei die Richtcharkteristik aber eben auch den Nahbesprechungseffekt erzeugt.

Zur Trittschallfestigkeit: Damit meine ich generell die mechanische Isolierung der Mikro-Außenhülle gegen die Kapsel. Das beinhaltet die Griffgeräusche und dämpft auch Rückkopplungen, die über den Fußboden kommen.

Ich habe hier aus alten Zeiten ein Shure 565SD und neu ein Sennheiser 845S. Das eine hat amerikanische Trucker-Qualität (ist jetzt nicht positiv gemeint :mrgreen: ) und das andere ist halt Studio Equipment. Und dabei auch billiger (ca. 109 €).

An Torttich: Dein Problem wirst Du mit Richtcharktreristik nicht in den Griff bekommen, vielleicht mit dem hier:
http://www.thomann.de/de/sennheiser_mke_600.htm
aber das ist glaub' ich nicht der richtige Weg. Vielleicht besorgst du Dir einen Pappkarton, etwa in den doppelten Abmaßen wie Dein Amp oder noch etwas größer, schneidest (vom Amp her gesehen) die Rückseite und den Boden aus und beklebst die Innenseiten dick mit Schaumstoff. Klar? Das Mikro dann natürlich im Karton vor den Lautsprecher. Damit solltest du das Klirren der Gitarrensaiten in den Griff bekommen.

Gruß vom Kater

tortitch

Re: Mikroempfehlung?

Beitragvon tortitch » So 24. Feb 2013, 10:25

Guten Morgen Kater,
nun, diese Lösungen, etwas um das Mikro herumzubasteln, wollte ich gerade vermeiden, um das hier nicht noch raumgreifender zu machen, als es schon ist.
Aber mir war gerade eingefallen, dass bei meinem AKG C 1000 so eine kleine Plastikkapsel dabei ist, durch deren Einbau man die Richtcharakteristik verschärfen kann. Ich habs gerade ausprobiert und im Vergleich zu dem kleinen Rode, das ich bisher benutzt hatte, ist da schon viel weniger Saitenklirren. Ich denke, das genügt meinen Zwecken und so liegt das AKG auch nicht mehr nur dumm rum.
:thanx:

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Cat Carlo
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Re: Mikroempfehlung?

Beitragvon Cat Carlo » So 24. Feb 2013, 10:32

Da hast Du doch was vernünftiges. Warum sachste det nich gleich... :wallbash:

Gruß vom Kater :flower:

raana3800+

Re: Mikroempfehlung?

Beitragvon raana3800+ » So 24. Feb 2013, 10:36

:bravo:

tortitch

Re: Mikroempfehlung?

Beitragvon tortitch » So 24. Feb 2013, 10:49

Cat Carlo hat geschrieben:Da hast Du doch was vernünftiges. Warum sachste det nich gleich... :wallbash:

Gruß vom Kater :flower:


Verzeihung, ich hatte nicht erwartet, dass es mit der Kapsel im AKG so gut klappen würde. Und überhaupt hatte ich diese Kapsel schon fast vergessen.


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