Soundkarten: Brummen und so

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Matt 66
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Soundkarten: Brummen und so

Beitragvon Matt 66 » Mo 3. Jan 2011, 11:27

Grüß Gott!

Da mein Mädel wegen Orchesterwoche für ein paar Tage nicht hier ist, habe ich endlich (!) mal angefangen, mich mit der vor über einem Jahr erworbenen Soundkarte und dem Thema Homerecording zu befassen... :wallbash:

Meinen ersten Erguß findet ihr ja im Neujahrsmusikquiz oben im Musik-Forum. Das ist natürlich alles aus der Dose, sprich von einem Sampleplayer, der die eingegebenen Noten abspielt.

1. blöde Frage:

Spielt die Qualität der Soundkarte überhaupt eine Rolle, wenn ich aus dem Notenprogramm mit den Samples ein Audio exportiere? Ich meine, es bleibt ja eh alles "innerhalb der Kiste" (= PC). Oder klingen die Samples unterschiedlich, je nachdem, ob sie über den Onboard-Sound oder das USB-Interface laufen? Das Sample ist ja erst mal so wie es ist, da kann man ja nichts mehr dran ändern, aber bezüglich Dynamik, Rauschabstand, "Breitwandsound" beim Erstellen einer Wav-Datei - tut sich da überhaupt was, bei unterschiedlichen Soundkarten? Anders gesagt: kann man - theoretisch - einen Unterschied hören, wenn ich eine Wav-Datei exportiere, diese auf CD brenne und auf einer normalen Stereoanlage abspiele? Hat die Qualität des Signal-AUSGANGS also auch Einfluß auf den Klang? Ich frage so blöd, weil nach meinem Verständnis die Qualität des Signal-EINGANGS entscheidend ist. Wenn es erst mal auf der Festplatte ist, klingt es halt je nach Abspielgerät unterschiedlich, aber die Datei selbst, die eigentliche Aufnahme ist doch dann fix. Oder wo habe ich da jetzt nen Denkfehler?

Das eigentliche Problem ist aber, dass mein Tascam USB Interface, angeschlossen an ein Mischpult plus Aktivmonitore, einen deutlich vernehmbaren Brummton erzeugt, und zwar auch, wenn ich beim Tascam den Output ganz auf Null drehe, also gar kein Signal mehr rauskommt. Ist also irgendein Masseproblem, nehme ich an. Ich habe alle anderen Kabel am Pult rausgezogen, aber es ändert nichts. Nur wenn ich das USB-Kabel vom Rechner nehme (und damit das Tascam keinen Strom mehr hat), ist auch das Brummen weg. Klar!
Es ist jetzt nicht so, dass das Audio-Signal komplett zugedröhnt wird. Man hört es nur, wenn man ordentlich aufdreht und in "Spielpausen" nah an die Monitore geht. Es ist ähnlich wie bei meinem VHS-Videorekorder, dessen Ton an die Stereoanlage angeschlossen ist. Wenn man da Volume ordentlich hochfährt, hört man ein rauschendes Brutzeln und Brummen.
Interessant: über den Onboard-Chip brummt es etwas weniger als über das Tascam (was ja eigentlich "besser" sein sollte).

2. blöde Frage:

Ist das normal? Muß man damit leben? Wie gesagt, im Verhältnis Signal zu Hintergrundbrumm ist es durchaus noch akzeptabel. Bei normaler Zimmerlautstärke hört man es nur, wenn man mit dem Ohr direkt vor die Box geht.

Jetzt habe ich die Vermutung (ich müßte das umständlich testen), dass der Brumm aber gar nicht auf der Aufnahme ist. Dann wäre es ja wurscht. ;) Mir geht`s ja eigentlich nur darum, dass bei einem ausklingenden Schlußakkord auf der Gitarre auch bis zur letzten Sekunde möglichst alles rausch- und brummfrei ist. Da ich die Aufnahmen aber momentan über die selbe Anlage anhöre, wie ich sie aufnehme, ist es nicht möglich zu sagen, ob der Brumm mit drauf ist. Da müßte ich mal ne CD brennen und diese auf der Stereoanlage abspielen und genau hinhören. Werde ich auch noch machen - demnächst...

Wollte jetzt nur wissen, ob so ein Interface immer auch einen gewissen Hintergrundbrummrausch mit sich bringt.
Bei meinem CD-Player an der Stereoanlage (einzelne Komponenten) ist es nämlich so, dass ich Volume voll (!) aufdrehen kann, ohne auch nur einen Hauch von Brumm zu hören. Beim Plattenspieler kommt da durchaus ein Brumm zum Vorschein (wie gesagt, voll aufgerissen!). Verhält sich also ein USB-Interface rauschabstandsmäßig eher wie ein Plattenspieler als wie ein CD-Player?

Wäre nett, wenn mir jemand ein paar tröstende Worte spenden könnte.

*Knicks*
Hias

7enderman

Re: Soundkarten: Brummen und so

Beitragvon 7enderman » Mo 3. Jan 2011, 13:24

Tag,
also... entweder is Dein Tascam kaputt oder es liegt am Mixer dazwischen.
Ich hab inzwischen das zweite Tascam und in Sachen Nebengeräusch ist da Null komma Null zu hören.
Schon mal versucht nur Gitarre in das Tascam zu stöpseln und Pult aussen vor zu lassen?

grüße
MIKE

Der sanfte Ribot

Re: Soundkarten: Brummen und so

Beitragvon Der sanfte Ribot » Mo 3. Jan 2011, 14:41

Zu der Qualität...............wenn Du nur innerhalb des Rechners arbeitest/bleibst, ist die Soundkarte oft Wurst.

Unterschiede gibt es bezüglich:
Reingehen analog => digital (Preamps und A/DWandler)
Rausgehen digital => analog (D/A Wandler)
Latenz (also der zu mögliche, knackfreie, geringe!!!! Bufferwert, mit RME geht da oft 32 und damit entsprechende niedrige Latenzen/Signallaufzeiten)

Dein Problem haben eigentlich mehr interne Soundkarten (PCI/PCI Express)....wahrscheinlich Fehler oder gar Brummschleife.....

Wenn ich meine interne RME AIO für das Reamping mit dem Gitarrenamp koppeln will hilft nur!!!!!! ne blaue Palmer ISO Box zwischen Ampkabel und Compi.....sonst völlig unbrauchbar...

Gruß
Kai

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Matt 66
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Re: Soundkarten: Brummen und so

Beitragvon Matt 66 » Mo 3. Jan 2011, 15:11

Der sanfte Ribot hat geschrieben:Zu der Qualität...............wenn Du nur innerhalb des Rechners arbeitest/bleibst, ist die Soundkarte oft Wurst.


Das wollte ich lesen! ;)

Nur um das nochmal auf den Punkt zu bringen. Wenn jemand ausschließlich mit fertigen Samples arbeitet, braucht er im Grunde gar keine Soundkarte (wenn er sich denn nicht hören müßte), sondern könnte alles fett auf CD brennen ohne jeden Klangverlust. Bzw. andersrum: die teuerste Soundkarte der Welt nützt nichts, wenn DURCH sie nicht auch etwas aufgenommen wird. Solange sich alles auf digitaler Ebene innerhalb der Kiste abspielt, braucht man nur einen Popel-Ausgang, um überhaupt irgendwas zu hören. Die Signalqualität ist davon unberührt.

Ja?

Keine Widersprechungen?

:up:


Wenn das Brummen NICHT auf der Aufnahme ist, kann ich damit leben. Werde mal was brennen müssen.

Danke ersma!
Gerne weitere Kommentare!

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Re: Soundkarten: Brummen und so

Beitragvon Matt 66 » Mo 3. Jan 2011, 15:13

Äh... da fällt mir ein: klingen Festplatten eigentlich unterschiedlich?
Bräuchten wir nicht röhrenbetriebene Festplatten...?

Der sanfte Ribot

Re: Soundkarten: Brummen und so

Beitragvon Der sanfte Ribot » Mo 3. Jan 2011, 15:26

Matt 66 hat geschrieben:
Der sanfte Ribot hat geschrieben:Zu der Qualität...............wenn Du nur innerhalb des Rechners arbeitest/bleibst, ist die Soundkarte oft Wurst.


Das wollte ich lesen! ;)

Nur um das nochmal auf den Punkt zu bringen. Wenn jemand ausschließlich mit fertigen Samples arbeitet, braucht er im Grunde gar keine Soundkarte (wenn er sich denn nicht hören müßte), sondern könnte alles fett auf CD brennen ohne jeden Klangverlust. Bzw. andersrum: die teuerste Soundkarte der Welt nützt nichts, wenn DURCH sie nicht auch etwas aufgenommen wird. Solange sich alles auf digitaler Ebene innerhalb der Kiste abspielt, braucht man nur einen Popel-Ausgang, um überhaupt irgendwas zu hören. Die Signalqualität ist davon unberührt.

Ja?

Keine Widersprechungen?

:up:


Wenn das Brummen NICHT auf der Aufnahme ist, kann ich damit leben. Werde mal was brennen müssen.

Danke ersma!
Gerne weitere Kommentare!


Stimmt!

Die teuren Soundkarten mit wenig Latenz bringen dort nur bei schnellem Triggering der Samples durch z.B. E-Drum in Echtzeit etwas bzw. machen Guitar Rig vom Spielgefühl ampähnlicher.

Beim Mischen/Abhören (D=>A Klang über Monitore) sind teure Soundkarten/Wandler meistens etwas besser/tiefer und sauberer, hier verschwimmen aber zunehmend die Qualitätsunterschiede.

Gruß
Kai
Zuletzt geändert von Der sanfte Ribot am Mo 3. Jan 2011, 15:50, insgesamt 1-mal geändert.

Al Burky

Re: Soundkarten: Brummen und so

Beitragvon Al Burky » Mo 3. Jan 2011, 15:48

Matt 66 hat geschrieben:Äh... da fällt mir ein: klingen Festplatten eigentlich unterschiedlich?
Bräuchten wir nicht röhrenbetriebene Festplatten...?


Nein, es reicht, wenn Du während der Aufnahme aus einem Glasgefäß (Röhre) Bier zu Dir nimmst.

Der sanfte Ribot

Re: Soundkarten: Brummen und so

Beitragvon Der sanfte Ribot » Mo 3. Jan 2011, 15:49

Probiere mal einen Mantelstromfilter aus....gibt es bei Conrad.....vielleicht mal einfach den Antennenstecker des Fernsehers/Radios (ist der mit der Anlage oder Compi verbunden?) rausziehen...besser?

Mal andere Steckdosen/leisten benutzen, umstecken....hilft manchmal.

Gruß
Kai

samara

Re: Soundkarten: Brummen und so

Beitragvon samara » Di 4. Jan 2011, 16:46

Hmmm.... hab auch immer mit Eintreuungen und Brumm zu kämpfen.

Oft sind es auch die Halogen-Lampen im Raum, der Monitor, oder das Kabel vom PC zur Endstufe (oder in deinem Fall Soundkarte) liegt sehr dicht an der 230V Spannungsversorgung. Alles kann irgend einen "Dreck" auffangen, was dann letztendlich verstärkt an die Ohren kommt.
Der Klassiker ist auch das Festplatten-dreh-geräusch in Laptops, wenn man die onboard-Karte benutzt...

Super nervig, schwer auszumachen und nur selten komplett zu eliminieren.

Viel Glück!

Viel ätzender finde ich es, wenn man mal die mit P90 bestückte Klampfe im Studio rausholt und Monitor und Beleuchtung so sehr eintreuen, dass man doch wieder auf klassische Humbuckergitarren zurückgreifen muss. (die Klampfe ist komplett mit geerdeter Kupferfolie ausgeschlagen...)

Gruss, SAMARA

Tom

Re: Soundkarten: Brummen und so

Beitragvon Tom » Di 4. Jan 2011, 17:27

Matt 66 hat geschrieben:Ist das normal? Muß man damit leben? Wie gesagt, im Verhältnis Signal zu Hintergrundbrumm ist es durchaus noch akzeptabel. Bei normaler Zimmerlautstärke hört man es nur, wenn man mit dem Ohr direkt vor die Box geht.


Matt du hast ganz einfach eine Brummschleife zwischen Tascam - Mixer - Pult.
Versuch erstmal symmetrisch z.B. mittels XLR - Stereoklinke adapter) aus dem Mischer ins Tascam zu gehen, dann evtl galvanische Trennung mittels Trenntrafos.

Läster Paul
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Re: Soundkarten: Brummen und so

Beitragvon Läster Paul » Di 4. Jan 2011, 18:06

Wenn das Interface Cinch-Stecker besitzt,probier mal an einem Stecker die Abschirmung zu unterbrechen.Dann nur mit diesem Kabel die Verbindung herstellen.Wenn das Brummen weg ist,machst du das beim Zweiten Kabel genauso,falls es noch brummt,ist es keine Brummschleife=anderer Fehler.

Imij

Re: Soundkarten: Brummen und so

Beitragvon Imij » Mi 5. Jan 2011, 01:15

Naja, ein latentes Brummen habe ich auch in meinem Kabelverhau.

Da ich aber nur unsymmetrisch vom Mischpult in die Monitore gehen kann,
darf mich das nicht stören.

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Re: Soundkarten: Brummen und so

Beitragvon Matt 66 » Mi 5. Jan 2011, 10:41

Danke euch allen!

Ich finde es halt merkwürdig. Ich kenne natürlich Brummschleifen. Aber eigentlich nur von meinem Rack bzw. aberwitzigen Verkabelungen von zig Geräten untereinander. Hier ist es halt so, dass nur die Soundkarte am Rechner hängt, und das Audiosignal dann noch mal zum Pult geführt wird. Ich meine, minimalistischer geht`s ja kaum noch. Am Pult habe ich alle anderen Stecker gezogen.
Es ist auch eher so, als ob man die Prozessoren und die Festplatte "arbeiten" hört. Das ist kein gleichmäßiger Brummton, sondern es pulsiert und schwabbelt und wurbelt. Da es allerdings im Verhältnis zum eigentlichen Audiosignal recht leise ist, kann ich damit leben. Mich hat`s halt nur gewundert.

Josef K

Re: Soundkarten: Brummen und so

Beitragvon Josef K » Fr 14. Jan 2011, 10:29

Matt 66 hat geschrieben:Bräuchten wir nicht röhrenbetriebene Festplatten...?


Nein, allerdings brauchst Du einen entsprechenden Vintage-Rechner. Die neuen klingen zu steril! 8-)


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