The unknown Zerrer

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Spanish Tony
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Re: The unknown Zerrer

Beitragvon Spanish Tony » So 19. Dez 2021, 17:42

Also ich hab mal den Nobels ausgiebiger mit meinen beiden Vemurams verglichen. Der Nobels ist fett und harmonisch und qualitativ echt gut. Gar nicht weit weg von den Vemurams. Wenn man auf den Preis schaut, ist das schon bemerkenswert :think:
Am Ende haben beide Vemurams aber doch die Nase vorn. Aber das sind Details. Entscheidend für mich ist, dass beide Vemurams irgendwie noch etwas charaktervoller, mittiger und auch noch offener klingen. Aber da können die Geschmäcker durchaus verschieden sein.
Für diesen Preis ist das Nobels jedenfalls eine uneingeschränkte Kaufempfehlung und bietet von leichtem Crunch bis viel Gain super Qualität. Mit dem Ding würde ich mich ohne zu zögern auf die Bühne stellen

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Spanish Tony
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Re: The unknown Zerrer

Beitragvon Spanish Tony » Mo 24. Jan 2022, 08:43

Bild

Läster Paul
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Re: The unknown Zerrer

Beitragvon Läster Paul » Di 1. Feb 2022, 13:23

Spanish Tony hat geschrieben:Bild

Das ist die neue Schaltzentrale? Da fehlt mir noch der Magnatone mit Vibrato. Wenn schon denn schon.
Am Ende haben beide Vemurams aber doch die Nase vorn. Aber das sind Details. Entscheidend für mich ist, dass beide Vemurams irgendwie noch etwas charaktervoller, mittiger und auch noch offener klingen. Aber da können die Geschmäcker durchaus verschieden sein.

Deswegen verkloppst du die Dinger jetzt auch. Gehen ja weg wie geschnitten Brot. :mrgreen:
PS: Mach da mal die Knöppe neu, wie sieht das denn aus, würdest du so ein Gerät kaufen? Natürlich nicht. :facepalm:
https://www.musikding.de/Vintage-Knopf-creme
Und alle vier austauschen, damit die auch gleich aussehen.

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Spanish Tony
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Re: The unknown Zerrer

Beitragvon Spanish Tony » Di 1. Feb 2022, 19:27

Wahrscheinlich hast du recht :think:
Die Vemurams sind besser als der Nobels Overdrive. Aber keine Chance gegen den Origin!
Den TS krieg ich für den Preis los :nick:

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Reinhardt
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Re: The unknown Zerrer

Beitragvon Reinhardt » Mi 2. Feb 2022, 07:46

Bescheidene Frage:
Was haben der Nobels und ein Vemuram gemeinsam?
Ich sage ja auch nicht: Mein Porsche ist besser als mein Jeep.

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Spanish Tony
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Re: The unknown Zerrer

Beitragvon Spanish Tony » Mi 2. Feb 2022, 08:28

Die sehr harmonische Zerrstruktur!?

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Re: The unknown Zerrer

Beitragvon Reinhardt » Mi 2. Feb 2022, 08:56

Also es ist schon verblüffend, wie unterschiedlich das Empfinden sein kann.
Für mich ist das Nobels zwar kein Fuzz-Zerhacker-Synth, aber doch eher auf Seiten eines abgefackelten Tweeds als auf der Seite eines Rivera-Blackface-Mods.
Ok, beide Zerren sind schön, aber das eine ist für mich Ava Gardner, das andere Grace Kelly.

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Re: The unknown Zerrer

Beitragvon Spanish Tony » Do 3. Feb 2022, 00:39

Come on! Tweed is anders
Der Jan Ray ist verkauft :tongue:

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Reinhardt
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Re: The unknown Zerrer

Beitragvon Reinhardt » Do 3. Feb 2022, 07:25

Wenn Neil Young Tweed spielt, ist das genau so. ;-)
Aber das ist ja dann nicht Wohnzimmerlautstärke. :out:

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Re: The unknown Zerrer

Beitragvon Läster Paul » Mo 21. Feb 2022, 17:37

Hab mir einen Sola-Tonbender gebaut. Macht einen besseren Sound als diese ganzen IC-Zerrer.

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Re: The unknown Zerrer

Beitragvon Reinhardt » Mo 21. Feb 2022, 18:04

Diskrete Bauweise ist immer schick.
:thumbup:

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Re: The unknown Zerrer

Beitragvon Läster Paul » Di 22. Feb 2022, 01:11

Hat alles Vor-und Nachteile. Mich wundert es nur, mit wie wenig Aufwand man einen guten Verzerrer bauen kann.

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Re: The unknown Zerrer

Beitragvon Reinhardt » Di 22. Feb 2022, 07:34

Genau genommen reichen zwei. ;-)
Also Bauteile.

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Re: The unknown Zerrer

Beitragvon Spanish Tony » Sa 26. Feb 2022, 15:55

Eben war ein Holländer hier und hat mir 900 Bucks für den TS gegeben. ;-) :-)

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Re: The unknown Zerrer

Beitragvon Bassfuss » So 27. Feb 2022, 20:19

...darf ich mal als Unbeteiligter kurz fragen: was für Amps spielt Ihr? Nein, keine Wer-hat-den-besseren-Amp-Diskussion.

Mich interessiert einfach, wie es manche Gitarristen schaffen, eigentlich immer den richtigen Sound anzubieten.

Dazu gehören sowohl High-Gain-Spieler als auch Leute, die einen Kofferamp spielen und immer richtig liegen.

Woher kommt dieses Jagen nach dem perfekten Verzerrer? Und bieten die Röhrenamps nicht genügend Möglichkeiten?

Ernstgemeinte Frage. Und nicht die Frage, ob es etwas weniger ja auch tun würde. Ich spielte ja auch keine Einsteigerset
von Musik Produktiv. Es sollte schon - und es lohnt sich - ein obere-Mittelklasse- bis Oberklasse-Set sein. Dazu stehe ich
natürlich auch. Aber mich interessiert wirklich, was den Ausschlag für diesen oder jenen Verzerrer gibt. Genauso bei
Chorus-Effekten. Kommen Rackgeschichten wieder oder ist das Vergangenheit?

Ich war vor 2-3 Jahren mal mit dem Gitarristen meiner ehemaligen Band bei MP. Und hab mich echt dafür interessiert,
was er aus diesem oder jenem Amp mit dieser oder jener Box herausholt und ob es ihm oder mir gefällt.

Fazit: für seine Belange war Herbert I echt der beste Amp. Aber er könnte ja auch Blues-Gitarrist sein.

Als das Haus meiner Eltern verkauft werden mußte, hat kurz davor noch eine Band dort ihr Album aufgenommen. Die hatten
einen ganzen KOFFER voller Bodentreter dabei. Kein Witz.

Immer der richtige Sound? okay, ich weiß, da gibt es Eingriffe im Studio, aber Mike Rutherford oder Steve Lukather haben
immer den passenden Sound zum Geschehen.

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Re: The unknown Zerrer

Beitragvon Zakk » Mo 28. Feb 2022, 11:26

Ach, das sind eben unterschiedliche Philosophien. Es gibt viele Gitarristen, die finden, dass man den Ton bessere formen kann mit Pedalen. Eines ist klar, du hast immer Anteile des Amps im finalen Ton. Und es gibt eben eine gewisse Interaktion von Pedal und Amp, die man nur mit der Vorstufe nicht immer so hinbekommt.

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Re: The unknown Zerrer

Beitragvon Läster Paul » Mo 28. Feb 2022, 18:39

Ich würde historisch/technische Gründe nennen, der Rest ergibt sich dann von alleine.
In den 60ern hatte man ja die Fuzzfaces, die mit Germanium-Transistoren bestückt waren. Zu der Zeit setzten sich aber schon Slizium Transistoren durch, welche aber nicht so gut klingen. Also hat man nach anderen Möglichkeiten gesucht. Der erste Verzerrer mit IC und Dioden-Verzerrung am Ausgang war der MXR Distortion+, so Mitte der 70er. Der klang aber auch noch nicht optimal, der nächste Schritt waren dann Ende der 70er, anfang der 80er der Ibanez 808, der TS und der Gelbe von Boss, die dann eine sahnige Röhren-Verzerrung simulierten. Die meisten Verzerrer sind nur Derivate von MXR und den anderen Genannten. Eigentlich könnte man fragen: Reicht das nicht?
Wenn du die Kette Gitarre-Amp-Lautsprecher-Box betrachtest, gibts da ja auch diverse Klangmöglichkeiten. Die lassen sich mit einem Verzerrer zwischen Gitarre und Amp vielfältig beeinflussen. Deswegen sind die Teile so beliebt. Du bist sehr variabel damit.

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Re: The unknown Zerrer

Beitragvon spanking the plank » Do 3. Mär 2022, 09:37

Ein weiterer Grund für zumindest Overdrive-Pedale; Sie machen den Zerrton "tighter".

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Spanish Tony
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Re: The unknown Zerrer

Beitragvon Spanish Tony » Sa 5. Mär 2022, 16:38

Ich hab heute das Greer Amps Lightspeed Overdrive Pedal bekommen und habe es bisher im Wohnzimmer (deutlich über Zimmerlautstärke) mit einer Strat über einen Linnemann JTM45 Klon in eine Kammler 1x12 mit 68er Celestion Silverbell gespielt. Zusätzlich waren noch das Origin Cali76 und der Prussian Blue Hall im Signalweg. Also sehr direkt und oldschool die ganze Nummer. Ach ja, zum vergleichen kam auch noch ein Origin Revival Drive zum Einsatz.
Das Pedal macht einen wertigen Eindruck. Das Pedal kommt sehr, sehr amplike! Dynamisch, plastisch, direkt, dreidimensional. Beim Einschalten verliert der Ampsound nichts. Dieser Aspekt ist mir äußerst wichtig und führt bei mir in der Regel zum Verkauf, selbst wenn mir der Sound gut gefällt. Ich habe jahrelang Vemuram Jan Ray und Vemuram TS gespielt. Damit war ich immer sehr zufrieden. Bis der Revival Drive kam. Der hat nämlich bezüglich Direktheit und realistische Ampsounds noch eine dicke Schüppe draufgelegt. Der Lightspeed Zerrer spielt in der gleichen Liga!!! Vielleicht sogar noch eine Spur direkter.
Bis Gain auf 12.00Uhr passiert nicht sehr viel. Ab dann geht es kontinuierlich mit der Zerre bergauf. Mir gefällt dieser Regelweg ziemlich gut, kann man doch sehr fein auch nur ganz leicht angeknusperte Sounds einstellen. Mit der Strat ist dann bei sehr sattem Crunch das Ende der Fahnenstange erreicht. Für mich ist das mehr als ausreichend. Das Pedal verändert den Grundsound nicht. Es bleibt alles sehr klar, durchsichtig, aber auch sehr durchsetzungsfähig. Da scheint es eine leichte Anhebung irgendwo in den Hochmitten zu geben. Dadurch klingt das Pedal nicht weich. Wer nach einem smoothen, gefälligen Wohnzimmersound sucht, wird das dann vielleicht nicht so gut finden. Aber spätestens im Proberaum hört man dann die Gitarre nicht mehr. Für mich hingegen ist diese Direktheit und Durchsetzungsfähigkeit ein echtes Qualitätsmerkmal. Mit einer guten Gitarre und einem guten Amp geht die Sonne auf. Aber wehe die Gitarre klingt harsch oder der Amp hat klangliche Defizite. Die werden dann nämlich von dem Pedal gnadenlos aufgedeckt. Daher würde ich hier auch keine allgemeine Empfehlung aussprechen wollen. Auch Anfänger könnten sich unter Umständen mit dem Pedal nicht wohlfühlen, weil es eben nicht fett und aufgedunsen trägt und unsauberes Spiel deutlich erkennen lässt. Bei Gain auf Vollanschlag kommt was leicht cremiges und auch saftiges ins Spiel, was dann wieder sehr attraktiv ist und dann doch ein klein wenig trägt.

Fazit: Ein außergewöhnlich gutes Pedal für den Sound Gourmet, der sein Spiel, seine Gitarre und seinen Amp auch wirklich hören will.

Noch was: Ich habe gelesen, dass das Lightspeed eine Kopie vom Timmy sein soll. Häufig habe ich auch gelesen, dass der Jan Ray vom Timmy geklaut sein soll. Den Timmy hatte ich nicht. Aber ich kann sagen, dass Lightspeed und Jan Ray komplett unterschiedlich klingen. Scheinbar steht im Internet doch nicht immer nur die Wahrheit :think:



Ein Test mit der Band im Proberaum steht noch aus. Dann kann sich das Pedal noch mit meinem Realtone EL84 Amp und meiner ES 335 beweisen.

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Re: The unknown Zerrer

Beitragvon Bassfuss » Sa 5. Mär 2022, 23:11

...danke dafür!

Ich war auf der Suche nach Antworten. Habe ich ja auch bekommen. Und es ist - vermutlich - auch so, daß man immer mal schaut, was es so neues gibt. Mich interessiert das Thema sehr: ein Interview mit Jeff Waters von Annihilator ergab mal, daß man einen Boss OD1 in den Weg zwischen Gitarre und Amp schaltete, um auch in den 80ern schon so etwas wie High Gain Sounds haben zu können. Bevor ich Drummer wurde, habe ich ein paar Gitarrenstunden in einem Gitarrenstudio hier bei mir zu Hause gehabt. Er verkaufte nur Ibanez-Gitarren und Amps (damals GT oder GTX-Serien, die übrigens ziemlich gut klangen). Und dann war da mal jemand, der (das war 1982) einen Tube Screamer spielte, hellgrün, vermutlich der ominöse TS8 oder 808, oder wie der heißt. Und ich war voll und ganz begeistert. Und dann habe ich die Amps der Gitarristen "begleitet", die die Gitarristen spielten, mit denen ich spielte. Von - bis. Ich habe mir damals auch den Reference von Dynacord im Laden angehört, weil mich das interessierte. Damals war ich persönlich eher bei Dynacord e-drums oder PA-Systemen. Die haben echt tolle Produkte gehabt. Gibt es die noch? Aber der Reference über eine Marshall 4x10" (ja, wirklich 4x10") klang außergewöhnlich für diese Zeit. Der Gitarrist (Norbert Wesch) hat mir das echt gezeigt, obwohl er wußte, daß ich "nur" Drummer bin. Aber auch als Drummer habe ich das eine oder andere Teil dort gekauft. Toller Laden damals. Und eine tolle Zeit, was Entwicklungen angeht, so denke ich. Das war 1983/84, wie ich meine.

Was ich sagen möchte: die Suche nach DEM Sound, DER Bespielbarkeit, DEM Holz oder DEM Effekt wird (zum Glück) niemals enden.


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